Ich spiele jetzt Seit Anfang April jede Woche eine ~ 4 Stunden Roll20-Session und ich muss sagen: Für mich als SL ist es eine Menge Arbeit, aber auch das Vorbereiten macht eine Menge Spaß.
Derzeit investiere ich zuzüglich zum Spielabend noch etwa zwei weitere Abende in die Spiel-Vorbereitung, von dieser Zeit ist aber in der Regel immer nur etwa 1/3 für die nächste Session notwendig.
Das ist für einen berufstätigen Familien-Papa natürlich auch nicht gerade wenig Zeit.
Und es ginge natürlich auch zweifelsohne mit weniger Zeitaufwand, aber ich bin halt immer gerne gut vorbereitet und habe grundsätzlich eben auch Spaß an der Sache.
Die Zeit geht dabei für folgendes drauf:
* Suche nach passenden Grafiken / "Battlemaps" / Karten für meine große Sammlung (manchmal suche ich gezielt nach Grafiken, häufig klappere ich aber auch einfach die üblichen Anlaufstellen wie diese hier ab und katalogisiere passende Grafiken für den späteren Gebrauch:
https://www.reddit.com/r/dndmaps/ )
* Seltener mal: Zusammenstellen von passendem Soundtrack
* Der dicke Brocken: Ausarbeitung der nächstgelegenen Abenteuerschauplätze rund um die aktuelle Position der Gruppe herum.
Meine Spieler erhalten immer wieder Legenden und Informationen über Orte, an denen sie noch nicht waren. In der Regel immer dann, wenn es im Zusammenhang mit dem aktuellen Plot passt. Da kommt mit der Zeit recht viel zusammen und man muss als SL auch aufpassen der Gruppe nicht zu viele Legenden und Optionen zu geben, damit man sie nicht überfordert. Grundsätzlich sollen sie aber das Gefühl haben zu jeder Zeit überall hingehen zu können - nur ein wenig Vorwarnugn wäre toll, damit ich auf etwas Zeit zur Vorbereitung habe.
Neben den offiziellen Abenteuerschauplätzen, die ich auf der Karte verteilt habe, habe ich auch schon eine ganze Reihe von Ideen für viele der auf der Karte eingetragenen Schauplätze festgehalten. Ich orientiere mich dabei auch anhand der Völker-Karte im SL-Buch, aus der ersichtlich wird wo üblicherweise Orks, Goblins, Wolfsmenschen, etc. so beheimatet sind.
Es kann sein, dass ich mir an einem Vorbereitungsabend auch einen Abenteuerschauplatz vornehme, der in nächster Zeit überhaupt nicht bespielt wird, zu dem mir aber aufgrund seiner Lage bereits gerade eine gute Idee gekommen ist.
Wer noch ein gutes Tool sucht, um seine Kampagne zu planen: Ich empfehle
https://kanka.io/de , hierüber verwalte ich nicht nur die Orte sondern auch Informationen über NSCs, Legenden, Artefakte, Organisationen, Völker, Monster und vieles mehr, die ich dann an meine Spieler weitergebe.
Offizielle Abenteuerschauplätze leite ich meistens weitgehend so wie abgedruckt. Ich lese sie mir schon vorab durch und ändere Dinge ab, die für mich völlig unpassend sind. Aber im Grudne sollen mich die ausgearbeiteten Szenarien bei meiner grundsätzlichen Vorbereitung entlasten, da stecke ich nicht mehr viel Energie in die Aufbereitung.
Beispiele für Ausnahmen:
* Beim "Hexenwald" habe ich bspw. eine Tabelle erstellt, um die Beziehungen der Hexen zueinander übersichtlich abbilden zu können.
* Und die Übersichts-Seite der Maha-Zeichen bei "Pelagia" ist ja schön und gut, aber was diese bedeuten muss man sich dann doch selbst aus dem ganzen Text heraus popeln...
Derzeit stehe ich aber tatsächlich ziemlich unter Dampf, da meine Spieler jetzt einigermaßen spontan nach Belifar, in die Halbling-Lande gereist sind. Hier gibt es ja mal so gar keine offiziellen Abenteuerschauplätze, die sich gut eignen würden hier platziert zu werden. Also schreibe ich gerade viel selbst: Ein Szenario wird sich um die Hintergrund-Geschichte meines Halbling-Spielers drehen und eine weitere Geschichte thematisiert die engen Verwandschaft zwischen Goblins und Halbingen.
Ich muss sagen, dass mir das Schreiben von Abenteuer-Schauplätzen auf Basis de sehr überschaubaren Hintergrund-Texte erstaunlich leicht fällt. Ich produziere da gerade wahrhaftig Content wie am Fließband.
Dennoch ist die Vorbereitung gerade schon recht auswändig, da viele Handlungen jetzt in Dörfern spielen. Und ein Dorf will mit NSCs und Ereignissen belebt werden, die auch ohne das Zutun der Gruppe stattfinden, sonst wirken solche Orte immer recht leer und steril.
Auch in Zukuinft wird es nicht weniger Arbeit, da die Gruppe die Ostküste hinauf fahren möchte. Da ich beschlossen habe, dass die Ostküste der zivilisierteste und bevölkerungsreichste Teil der Verbotenen Lande sein soll, bedeutet das: Viele Dörfer ausarbeiten und jedes von ihnen einzigartig gestalten. Auf dem Plan stehen:
* Ein Dorf der Galdan-Aslenen direkt am Meer, das im Grunde nur ein Zeltlager ist, wo sich die Stämme zum Handel und Austausch treffen. Hier soll auch ein berüchtigter Piraten-Kapitän immer wieder gesehen worden sein.
* Die "Schmiede-Inseln", wo sich die besten Handwerker der Ostküste nieder gelassen haben, derzeit aber ein blutiger Gilden-Krieg geführt wird.
* Fernhafen, bei mir der größte Ort der Verbotenen Lande und tatsächlich eine Stadt. Hauptsitz des Ordens der Schlange, der von hier aus plant die Lande zu befrieden und zu zivilisieren.
* Ein Dorf in den Sümpfen, bewohnt von Halbelfen, die vor allem für den Anbau von Rauschkäutern und Drogen bekannt sind.
..und überall soll ja auch noch etwas relevantes passieren. Also: Genug zu tun in den nächsten Wochen!
Was mir ansonsten noch auffällt: Der Hintergrund ist verdammt düster, gemein und brutal. Alle meine selbst geschriebenen Szenarien verknüpfe ich mit dem im Spielleiter-Buch beschriebenen Hintergrund. Und ich bin manchmal selbst erschrocken, was für bitterböse Geschichten dabei herauskommen.
Ich plane die Szenarien nach einem Spieltest auch online zun stellen. Bei der ein oder anderen Geschichte muss ich da eventuell noch eine Warnung wie "Der Inhalt könnte Spieler je nach persönlichem Geschmack traumatisieren" reinstellen... ;-)