Thema: [Forbidden Lands] Ersteindrücke und "Erzählt mir von"

[schneeland]

Ich dachte man bekommt durch das neu würfeln Willenskraft? o_O

Du hast recht: das erste Neuwürfeln ist kostenlos und man bekommt dadurch Willenskraft für 1en. Nur der Zwerg darf einen Willenskraftpunkt ausgeben, um noch ein zweites Mal neuzuwürfeln (bzw. so oft er möchte).

[klatschi]

Mal so ne Frage an die Leute, die FL schon etwas länger spielen: Wie langfristig hatte eure Gruppe Spaß am "Reise-Minigame"?

Ich habe das System in ein anderes System übersetzt und das klappte gerade am Anfang super, mit der Zeit hat man aber schon gemerkt, dass das Interesse daran etwas zurückgegangen ist, bzw immer schnell die Standardaufteilung gefahren wurde und dann schnell schnell gewürfelt wurde und ich hatte ein wenig das Gefühl, dass es eher als "nerviges Anhängsel" gesehen wurde. Als ich die Reiseregeln dann zusammengefasst und eingedampft habe (die Spieler können sich so-und-so-viele Hexes pro Tag bewegen, ein Test für die ganze Reise, es sei denn, die Gruppe will wo stehen bleiben um das Hex genauer zu untersuchen) hatte ich das Gefühl, dass es besser lief.

Habt ihr diese Ermüdungserscheinungen auch gehabt? Da ich demnächst eventuell wieder auf FL zurückgreifen würde (diesmal dann auch als FL), habe ich mich schonmal prophylaktisch mit der Frage auseinandergesetzt ^^

[sma]

Ich kann das leider nur theoretisch beantworten ohne die Erfahrung, wie das im längeren Spiel funktioniert, aber damit das nicht langweilig wird, muss auch hier die Grundregel aus allen Year-Zero-Spielen beachtet werden: Bei jedem Wurf muss etwas passieren. Würfle nie nur des Würfelns willen.

Wer also als Pfadfinder einen Überleben-Wurf schafft, möge doch bitte (kurz) erzählen, welche Gefahr er umschifft, welchem gefährlichen Tier sie ausgewichen ist, welches Hindernis die Gruppe erfolgreich überwunden hat. Gelingt der Wurf nicht, denkt sich SL oder Gruppe etwas negatives aus oder man bemüht die angegebene Tabelle, die ja leider nur 12 Einträge hat. Insbesondere, wenn die Spieler erzählen, dass sie eine Gruppe Nasenhorntiger, die auf der Jagd nach Wildkühen waren, umgangen haben, kann man ganz prima beim nächsten Mal, wenn ein Wurf misslingt, dies wieder aufgreifen und die Gruppe entweder einem verletzten und daher besonders aggressiven Nasenhorntiger begegnen lassen oder aber von einer Stampede von Wildkühen überraschen.

[klatschi]

Danke für die Einschätzung - das ist dann doch manchmal zu kurz gekommen, das stimmt...

[pale81]

Dann würde mich interessieren, was für dich die Kernkonzepte von DCC sind, die die Verbotenen Lande besser umsetzen oder herausarbeiten.

Gar nicht so leicht zu sagen, was mir da im besonderen den Hang in Richtung VL gibt.

Den “Sense of Wonder“ und der Stil haben mir bei den VL besser gefallen.

DCC ist mir im direkten Vergleich ein Hipster Chai Latte mit Mandelmilch und Orangenblütenstaub und die VL ein wirklich ausgereifter Milchkaffee mit so einem Schokoherz auf dem Michschaum.

Beide besonders, das eine nur nicht so abgedreht wie das andere und damit für mich attraktiver.

Die Regeln lasen sich für mich nicht komplizierter oder besser, aber da fehlt mir noch die Praxis, um einen tieferen Einblick zu gewinnen.

Vielleicht würde ich DCC auch als typisch amerikanisch und die VL auch als typisch nordeuropäisch beschreiben.

Der laut schreiende Cowboy und der abgeklärte Bohrinselarbeiter oder sowas 😂

[Coltrane]

DCC ist mir im direkten Vergleich ein Hipster Chai Latte mit Mandelmilch und Orangenblütenstaub und die VL ein wirklich ausgereifter Milchkaffee mit so einem Schokoherz auf dem Michschaum.

Widerspruch, von wegen Hipster Chai Latte. DCC ist eine Tasse schwarzer Kaffee aus dem Handfilter, geröstet und gebrüht von Tim Wendelboe. Damit da keine Unklarheiten aufkommen!

[Tegres]

Ich sehe bei Dungeon Crawl Classics und Die Verbotenen Lande starke Unterschiede im Fokus des Spiels als auch der Spielphilosophie. Während es bei Dungeon Crawl Classics zwar auch Wildnis- und Hexcrawl-Abenteuer gibt, liegt der Fokus doch sehr stark auf dem namensgebenden Dungeoncrawling. Die Hexcrawls, die es gibt, aber auch die Dungeoncrawls sind dabei weniger ressourcenorientiert als alte D&D-Versionen und Die Verbotenen Lande. Die Verbotenen Lande wiederum fokussieren sich vielmehr auf den Erkundungs- und Überlebensaspekt des Hexcrawls und hat weniger Dungeoncrawls.
Von der Spielphilosophie her setzt Dungeon Crawl Classics auf eine mächtige Spielleitung und ist in der Hinsicht sehr klassisch. Das eigentliche Regelwerk ist die SL, das Regelbuch "nur" eine Basis bzw. Unterstützung (so, wie das ja auch in ODnD gedacht ist). Deswegen lässt sich DCC auch sehr gut handwedeln. Die Verbotenen Lande sehe ich in der Hinsicht als regelorientierter an, das heißt es sind letztlich die Regeln und weniger die Entscheidungen der SL, die die Grundlage des Spiels darstellen. Player-Empowerment in Form von Punkten haben aber beide.
Insgesamt denke ich, dass sich beide Spiele sehr unterschiedlich anfühlen und daher auch andere Zielgruppen anstreben, wobei es sicherlich Schnittmengen im Spieler:innenkreis gibt. Daher muss man sich meiner Meinung nach nicht zwischen beiden entscheiden, sondern kann sie als komplementär sehen.

[aikar]

Ich sehe DCC und VL komplett separat.

DCC ist (für mich, ich spiele es selbst nicht) durchgeknallter, chaotischer, freier, überraschender. Die vielen Zufallstabellen sind vor allem für einzelne Situationen bedeutend. Es gibt eine Menge fertiger Abenteuer (Mit dem Purpurplaneten aber auch eine Sandbox).

VL ist für mich klarer strukturiert, bodenständiger, greifbarer. Es hat auch viele Zufallstabellen, die setzen aber auf einer höheren Ebene an und gestalten die Kampagne und erschaffen Settingdetails und Abenteuer(aufhänger). Der Spielstil ist ganz klar auf Sandbox und Hexcrawl ausgelegt, nicht auf fertige Abenteuer.
Ganz starker Pluspunkt für mich: VL ermöglicht (wie auch z.B. Mutant Jahr 0) tatsächlich, sich ohne Vorbereitung durch den SL hinzusetzen und einen Abend durchzuspielen, weil die Zufallstabellen und die Entscheidungen der Spieler das Abenteuer formen.

[adh]

Hallo zusammmen

Ich fände es wahnsinnig interessant zu erfahren, wo die Abenteuerschauplätze in euren verbotenen Landen platziert wurden. Ich selbst tue mich nämlich ein wenig schwer damit.

Sollte das anderen SL's auch so gehen, könnten wir uns hier ja ein wenig austauschen. Wenn die Idee Anklang findet könnten wir einen eigenen Thread aufmachen und die Angaben in Spoiler setzen, um aktiven Spielern nicht zu viel zu verraten.

Macht jemand mit?

Gruß adh

[Gumbald]

Hallo zusammmen

Ich fände es wahnsinnig interessant zu erfahren, wo die Abenteuerschauplätze in euren verbotenen Landen platziert wurden. Ich selbst tue mich nämlich ein wenig schwer damit.

Sollte das anderen SL's auch so gehen, könnten wir uns hier ja ein wenig austauschen. Wenn die Idee Anklang findet könnten wir einen eigenen Thread aufmachen und die Angaben in Spoiler setzen, um aktiven Spielern nicht zu viel zu verraten.

Macht jemand mit?

Gruß adh

Bitteschön!
Habe meine Schauplatzverteilung als Bild angehängt.
Da die Schwarz-Weiß Karte frei downloadbar ist, gehe ich davon aus, dass man die hier auch verändert wieder hochladen kann.
Die kursiv geschriebenen Ortschaften sind keine Abenteuerschauplätze, sondern Orte die im SL-Buch zwar erwähnt werden, aber auf der Karte nicht verzeichnet sind.


[gelöscht durch Administrator]

[adh]

Einige Schauplätze habe ich tatsächlich fast identisch gesetzt, aber genau die, bei denen ich mich schwer tat, finde ich bei dir total sinnvoll platziert. Vielen lieben Dank, das hilft mir enorm weiter!!!

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Das Haus des Feilschers in die Klagefeste zu setzen und damit eine Linie der Rostkirche mit Vond-Knochenmühle-Haus des Feilschers zu erzeugen ist großartig!
(Die Knochenmühle gehört ja nicht direkt dazu, aber mit den Rostbrüdern um sich herum haben die Knochenfrettchen potentielle Auftraggeber)

Haben deine Spieler ganz im Süden begonnen, oder hast du Hohlheim aus anderen Gründen dort platziert? Das wird ja im Buch als Start-Schauplatz empfohlen..

Gruß
adh

[Gumbald]

Einige Schauplätze habe ich tatsächlich fast identisch gesetzt, aber genau die, bei denen ich mich schwer tat, finde ich bei dir total sinnvoll platziert. Vielen lieben Dank, das hilft mir enorm weiter!!!

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Das Haus des Feilschers in die Klagefeste zu setzen und damit eine Linie der Rostkirche mit Vond-Knochenmühle-Haus des Feilschers zu erzeugen ist großartig!
(Die Knochenmühle gehört ja nicht direkt dazu, aber mit den Rostbrüdern um sich herum haben die Knochenfrettchen potentielle Auftraggeber)

Haben deine Spieler ganz im Süden begonnen, oder hast du Hohlheim aus anderen Gründen dort platziert? Das wird ja im Buch als Start-Schauplatz empfohlen..

Gruß
adh

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich habe damals im Süd-Westen angefangen. Als Ausgangs-Situation waren alle Spieler gerade von der Rostkirche gefangen genommen worden und sollten in eine Mine gebracht werden, um dort als Sklaven ein unrühmliches Ende zu nehmen.
Die Charaktere haben sich natürlich befreit und somit eine Zweck-Gemeinschaft gebildet.
Sinn war es, den Spielern direkt zu Beginn die Rostkirche und den Ober-Bösewicht Zytera nahe zu bringen. Sie sind dann auch in der Nähe des "Eisernen Riegels" gewesen und haben dann schließlich Hohlheim erreicht. Im weiteren Verlauf erkunden sie nun die ganze Landkarte um dann (hoffentlich) gegen Ende der Kampagne mit Verbündeten in die Harga-Ebene zurück zu kehren und Zytera zu besiegen.

Die Rostkirche dominiert bei mir etwa ein Viertel der Karte (der Süd-Westen).
Die großen Wälder werden von Wolfsmenschen/Orks/Goblins/Elfen beherrscht.
Im Nord-Westen und Nord-Osten herrschen die Zwerge.
Im Süd-Osten haben die Halblinge ein oberflächlich friedvolles und ungestörtes Leben, da ihre Ebene durch die Bergkämme gut geschützt ist und die Wolfmenschen ihre Wälder in der Regel nicht verlassen.
Im Osten herrschen die Reiter-Stämme und Zertrome auf der großen Ebene, an der Küste gibt es mit Fernhafen einen Ort, der zu einer echten großen Stadt mit Einfluss im Umland herangewachsen ist - Hier hat der Schlangenorden seinen Hauptsitz und plant Zvilisation und Fortschritt in die Lande zu bringen.

[Gondalf]

Hi,

ich möchte nach langer Abstinenz wieder in das Hobby einsteigen, FL scheint mir da genau das richtige..
Ich habe also bisher nur angefangen zu lesen und null Erfahrung aus dem Spiel selber.

Wird es da noch mal eine Art Monsterhandbuch geben oder reicht das erstmal, was im SL Handbuch ist?

[schneeland]

Es soll wohl demnächst ein Monsterbuch kommen (Quelle: letztes Update-Video von Free League).
In unserer laufenden FL-Runde hatten wir da aber bisher auch mit dem Grundbuch keine Probleme. Zudem sind die Kämpfe auch relativ tödlich, so dass es gar nicht unbedingt besonders krasse Gegner braucht, um die SCs zu erledigen

[Colgrevance]

Ich kann schneeland nur zustimmen. Und falls du doch mehr Gegner (und auch ein paar zusätzliche Spielerspezies) haben möchtest, gibt es immer noch das Monsterbuch von Trilemma Adventures mit 117 zusätzlichen Monstern.

[DeadOperator]

Uh, großartiger Tipp. Vielen Dank!

[Gondalf]

Vielen Dank, mir gehts da auch mehr um Abwechslung, als um Owerpower. Eure Antworten helfen mir sehr weiter.. ich lese mich mal weiter ein und behalte das Teil von Trilemma auf dem Schirm.

 

[Ninkasi]

Ich kann schneeland nur zustimmen. Und falls du doch mehr Gegner (und auch ein paar zusätzliche Spielerspezies) haben möchtest, gibt es immer noch das Monsterbuch von Trilemma Adventures mit 117 zusätzlichen Monstern.

Interessant.

Wie stelle ich mir denn die "fully detailed attack tables" dort vor?

[Alexandro]

Ich fände es wahnsinnig interessant zu erfahren, wo die Abenteuerschauplätze in euren verbotenen Landen platziert wurden. Ich selbst tue mich nämlich ein wenig schwer damit.

Geht mir genauso.

Besonders wenn man dann einige der Ingame-Legenden und den Geschichtsteil liest, welche bereits eine bestimmte Verteilung nahelegen (und die man dann umschreiben muss, wenn man die Orte woanders platziert - das hätte imo besser kommuniziert werden können).

Habe mich jetzt entschieden, das "Tal der Toten" im Gebirge westlich des Unheilsmoors zu platzieren (da ich mit Charakteren spiele, die erst in die Rabenlande aufbrechen und folglich noch nicht viel über das fremde Land wissen).

[klatschi]

Interessant.

Wie stelle ich mir denn die "fully detailed attack tables" dort vor?

Kann man ein wenig im Video sehen bzw. auf der Kickstarter Page des Buchs :

https://www.kickstarter.com/projects/trilemma/trilemma-adventures-the-servants-of-memory/description

[HEXer]

Das sind solche Angriffstabellen wie im FL Core: du würfelst halt drauf, welchen Angriff das Monster macht und bekommst Infos über die Stärke und Art der Attacke.

[DeadOperator]

Ich hab mir das Teil mal gezogen. Auch einige schön skurrile monster drin. Gefällt mir und passt - auf den ersten Blick - gut in das Setting.

[HEXer]

Hmja... ich find die stellenweise schon sehr ausgefallen. Ich hätte lieber mehr "Standardmonster". Aber vielleicht kommt das ja mit dem Bestiary.

[Gondalf]

Die Karte scheint sehr klein.

2 Hexfelder am Tag kann man durchqueren.. das wirkt winzig. Ist das wirklich so gewollt?

[HEXer]

Je nach Gelände kannst du sogar 2 Hexfelder pro Tagesabschnitt durchqueren. Ich hab auch erst gedacht, die Karte sei eher zu klein. Aber wir spielen jetzt seit einem Jahr 14täglich und sind noch nicht wirklich weit rumgekommen. Die Karte ist meiner Erfahrung nach also locker groß genug. Man macht ja auch noch mehr, als nur reisen, das darf man nicht vergessen.