Die Geschichte mit der Kuh ist, glaube ich, ein ganz anderes, eigenes Problem. Soweit ich mich erinnern kann, ist das bei vielen alten DSA-Abenteuern der Fall gewesen: Die Charaktere werden für einen Auftrag angeheuert, der weder Gegenstand des Abenteuers ist, noch überhaupt eine Rolle spielt, aber sie geraten dadurch in eine andere Handlung hinein, die das eigentliche Abenteuer ist (das an sich nicht einmal schlecht sein muss, wenn man von den üblichen DSA1-Schnitzern absieht). So war das bei Tor der Welten, Unter dem Nordlicht oder Verschollen in Al Anfa. Gewissermaßen könnte man das auch von Schatten über Bögenhafen von Warhammer behaupten, speziell inklusive Kult, aber ohne Kuh. Wenn das nur ein oder zweimal alle 20 Abenteuer passiert oder vom SL so angelegt ist, ist das für mich ok, ebenso, wenn es ein paar Nebenplots gibt, die von den Spielern als interessanter als der Hauptkonflikt wahrgenommen werden und sich im Ausspielen auch als fruchtbarer und spannender erweisen.
Der hier diskutierte Rote Hering scheint ja, wenn ich das korrekt verstanden habe, eher ein Plotelement zu sein, das wenig Gehalt, wenig Konflikt und wenig "Lösungsmöglichkeiten" hat, das der Spielleiter aber seiner Gruppe aufnötigt, um den Hauptkonflikt zu strecken, den Hauptantagonisten zu verschleiern und die Konfrontation mit diesem so lange wie möglich hinauszuzögern.
Das ist auch nicht unbedingt ein Roads to Rome-Ding. In Roads to Rome ist die Konfrontation mit dem Hauptantagonisten unvermeidlich und fast zwangsläufig gegen Ende des Abenteuers, aber der Widersacher kann durchaus früh bekannt sein. Es gilt lediglich, eine Reihe von Hindernissen zu überwinden, bevor die Konfrontation (der "Bossfight") möglich ist, aber den Pfad durch den Hindernisparcours können die Spieler (unter Einfluss der Würfel usw.) weitgehend selbst bestimmen.