Ich glaube auf etwas Simples aufzusatteln oder bei etwas Aufgeblasenen die Luft raus zu lassen ist Geschmacksache und was einem persönlich eher liegt.
Also ich packe lieber auf ein solides Gerippe Fleisch drauf, anstatt von einem fetten Schinken die Schwarte abzuhobeln.
Eine ausschweifenden Geschichte zu kürzen, kostet immer viel Zeit. Man muss das Gesamtbild verinnerlicht haben, Wichtiges von Unwichtigem trennen können und Mut zum Streichen und Weglassen haben.
Nehmen wir bspw. die beiden roten Heringe im London Kapitel.
Die sind interessant, bizarr, emotional. Und nicht zu vergessen... überaus tödlich.
Noch dazu sind sie als Sackgasse unnötig verwirrend für den Plot.
Wenn der SL die Spieler ablenken und in die Irre führen will, dann kann er in jedem Kapitel 2-3 solcher Szenarien einbauen.
Für mich geht es prinzipiell um den möglichen Abschluss der Kampagne. Und je massiver eine Kampagne Material auffährt, um so unwahrscheinlicher wird es, dass die Chars bzw. Spieler das Ende erleben werden.
Eine Kampagne kann noch so interessant sein, nach einer gewissen Spielzeit nutzt sie sich ab und das Interesse lässt nach.
Um bei dem Bild mit dem 'Aufsatteln' zu bleiben.
Ein schwer beladenes Pferd läuft langsamer als das gleiche Tier ohne Last.
Ich finde es immer sehr hilfreich, wenn eine Kampagne am Anfang eine Übersicht über die Zusammenhänge und Ereignisse bietet.
Zudem sind Einführungen in die Kapitel sowie eine Zusammenfassung überaus nützlicher Natur.
Ein Mammut Werk wie MoN erst zu lesen, nur um sich dann Gedanken darüber zu machen, was man streichen kann, halte ich für Zeitverschwendung.
Wir sprechen hier von etwa 2 Jahren Spielzeit, 2-3 Treffen pro Monat, zu je 4-5 Std. Spielzeit. Da ist die Zeit für die Vorbereitung noch aussen vor.
Es geht von meinem Standpunkt aus nicht darum, etwas Kompliziertes zu vereinfachen, sondern schlicht die schiere Masse zu reduzieren und zu komprimieren.