Ich hatte auf offenen Cons noch nie eine gute Runde bei einem Spielleiter, der mir nicht vorher schon bekannt war. Es gibt allerdings durchaus Abstufungen im Nicht gut-Bereich. Da war von uninspiriert und langweilig, gerailroadeten Kaufabenteuern, potenziell interessanten Runden, die durch das Heartbreaker-Regelwerk der SL ruiniert wurden (inklusive einer Charakterauswahl, die aufgrund der verschiedenen Sprachen der Charaktere dazu führte, dass die praktisch nicht miteinander kommunizieren konnten) bis hin zum DSA-Vorleser (ernsthaft, der hat wirklich quasi das Abenteuer vorgelesen und an den passenden Stellen die Spieler gefragt, was sie machen, bis sie passend geantwortet haben) alles dabei.
Die Analogie mit dem Lineup finde ich im Übrigen sehr passend. Leider kann man im Gegensatz zu Bands nicht so gut vorab per youtube anhören, ob es am Ende wirklich passt. Letzten Endes gibt es auch in den Musikstilen und -substilen, die ich mag, genügend Beifang, der direkt wieder über Bord geworfen wird.
Zum Tanelorn-Treffen möchte ich anmerken, dass ich dort auch schon aus meiner Sicht sehr mittelmäßige Runden erlebt habe, auch von SLen, die ich schätze. Allerdings habe ich dort noch keine wirklich schlechte erlebt, die ich so richtig als Verschwendung von Lebenszeit ansehen würde. Dafür habe ich mal für eine Runde recht vernichtendes Feedback erhalten, das mich andererseits in meinen SL-Kompetenzen wiederum ein ganzes Stück weiter gebracht hat.
Ansonsten hat das Tanelorn-Treffen für die Stammgäste sowie diejenigen, die viel im Forum mitlesen und die Teilnehmer leidlich gut einordnen können, den gravierenden Vorteil, dass nicht nur gute SLen und Mitspieler vor Ort sind, sondern zum allergrößten Teil auch diejenigen zusammenfinden, die zusammen passen. Das führt ganz sicher in Einzelfällen dazu, dass sich Grüppchen bilden. Allerdings waren auch diese Grüppchen nach meiner Wahrnehmung immer offen dafür, Treffenneulinge, die sich für den entsprechenden Spielstil interessieren, in ihre Runden einzubinden.