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Z.B. hat mir noch niemand erklären können was an einem Zusammenfassen von Climb, Swim etc. unter Athletics nun besser sein soll? Oder viele Edges einfach mit neuen Regeln...ok aber ist das jetzt nur besser weil es an neue Editionsregeln angepasst ist? Oder gibt es da auch konkrete Argumente warum und in welcher Hinsicht die neuen Edgeregeln besser sein sollen?
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Soweit ich das beobachten konnte, liegt die Vereinfachung vor allem Spielstil, bzw. dem Fokus des Spiels. Brettspiellastige Actionvarianten kommen mit der Zusammenlegung gut klar, da dort diese Fertigkeiten (die sozusagen das 3D ins Spiel bringen) vernachlässigt und über einen Kamm geschert werden. Mit der Simplifizierung kommt man also einer großen Gruppe von Spielern und Spielleitern entgegen (unter anderem Spielern von D&D & Co.). Ich persönlich verstehe den Ansatz, mir gefällt es aber nicht, da auch Werfen hinzugenommen wurde. Im Grunde genommen ist es nicht Athletics, sondern Sports. Da Athletics ein Coreskill ist, können Krokodile jetzt super Handgranaten und Messer werfen.
Bei den Talenten hat sich stellenweise ebenfalls der Spielstil geändert. Mal davon abgesehen, dass es mit den Corerules alleine nicht möglich ist, alle alten Settings einfach umzuziehen (Edges sind unter den Tisch gefallen oder wurde so geändert, dass sich Monster, bzw. NSC in ihrer Ausrichtung ändern können).
Und auch hier hat sich die Philosophie geändert. Während dein Held früher mittels einem Edge immer brillieren konnte, kann er heute nur noch in bestimmten Situationen glänzen. Das heroische Spiel wird also beschnitten (was durch andere Regeln aber wiederum in die genau andere Richtung geht, Thema Inkonsistenz). Ist auch daran erkennbar, dass Snake-Eyes standardmäßig nicht nachgewürfelt werden oder bei den Talenten Ace und Marksman. Früher konnte Robin Hood mittels Talent halt immer besser schießen als ein normaler Soldat, jetzt kann Robin es halt nur wenn jemand durch die Schusslinie läuft oder das Ziel hinter einem Busch steht (Marksman früher und heute). Oder die Idee Two-Fisted zu splitten ohne daran zu denken, dass jemand mit Messer und Revolver kämpfen könnte. Die Regeländerungen sind halt nicht so ganz durchdacht, wie man gerne glauben möchte und jetzt auf "heldenhaftes Spiel, aber nicht zu heldenhaft, mit einfach draufkloppen" ausgelegt.
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Oder warum soll eine Veränderung der Charismaregeln nun eine bessere Spielmechanik sein? Ich fand die im SWEX immer recht schnuckelig, da sie obwohl teuer auch andere Lösungsansätze für die Interaktion mit der Spielwelt boten.
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Die Boni waren früher einfach zu hoch und je nach Setting hat ein Charakter mit hohem Charisma schnell mal das Spotlight an sich gerissen, ohne sich groß anstrengen zu müssen. Ich hätte zwar einen anderen Lösungsansatz favorisiert, kann mit dem jetzigen aber leben.
Schlussendlich ist das halt Geschmackssache, da die SWADE zwar unrunder ist als die Edition davor, aber dennoch gut funktioniert.