Autor Thema: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?  (Gelesen 6923 mal)

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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #25 am: 18.01.2019 | 09:54 »
Das dann aber auch nur unter der "Fanlizenz" als PDF auf DMsGuild.

Eine "Fanlizenz" ist meines Erachtens nach eine Lizenz, für die man kein Geld nehmen darf. DM's Guild lässt Dir 50% der Einnahmen. Was erstmal wenig klingt, bis man sich anschaut, was mit den anderen 50% passiert. 30% gehen hier an DriveThru bzw OneBookShelf. Diese 30% gehen auch weg, wenn man selber etwas direkt online stellen würde. Die verbleibenden 20% gehen an WotC. Für 20% Deines Umsatzes darfst Du auf einmal weit über die OGL hinausgehen und auch in den Sandkästen von WotC spielen.

Ein wichtiges Detail: WotC nimmt Dir nicht die Rechte an Deinen eigenen Ideen weg. Nachteil: Du darfst nur in offiziellen Welten oder generisches Material publizieren.

Zusätzliche Hinweise: Wenn Du Print Produkte anbietest, wirst Du deutlich kleinere Margen als 50% fahren. Dazu muss man sich nur mal die PoD Infos für Verleger bei DriveThru anschauen. Außerdem hast Du im Eigenverlag auch noch ein paar zusätzliche Hürden, die Du nehmen musst. Du brauchst ein Verlagskonto bei OBS, darfst damit soweit ich weiß nicht nur PWYW Werke oder Sachen für umsonst einstellen, bist rechtlich direkt verantwortlich, und musst in Deutschland strikt genommen ein Gewerbe anmelden.

Duerfen die Sachen auch gedruckt (oder als PoD angeboten) werden?

Regulär nein. Es gibt erste Versuche, ausgewählte Produkte auch als PoD anzubieten.

Und wie sieht es mit den (deutschen) Urheberrechten der deutschen Begriffe aus? An denen hat WotC kein Recht, kann die also nicht so einfach per DMsGuild-Lizenz weitergeben...
Genau das war afaik auch immer das Problem eines deutschen SRD.

Hier liegt der Fall aber komplizierter: Gale Force 9 hat die Übersetzungen als Auftragsarbeiten vergeben. Zwar hält der ursprüngliche Übersetzer die Rechte an der Gesamtübersetzung, aber die Nutzungsrechte dürften bei Ulisses liegen, welche die Übersetzungen ausführen lassen.

Man kann zwar die Sachen uebersetzen (nach OGL), aber das deutsche Urheberrecht zieht immer noch und der Rechteinhaber der Uebersetzung (und wer ist das jetzt fuer so "klassische" Begriffe wie Ruestungsklasse, Trefferpunkte usw. die seit den 80ern in Gebrauch waren?)  ohne deren Erlaubnis wird es rechtlich problematisch dieselben Begriffe zu verwenden. (Man koennte dann zwar eine eigene - andere - Uebersetzung der Begriffe machen, aber das reduziert die Kompatibilitaet massiv)

Die Übersetzung einzelner Begriffe dürfte regelmäßig nicht die Schöpfungshöhe für das Urheberrecht erreichen. Wenn Du dann noch die üblichen Abkürzungen benutzt, bist Du praktisch auf der sicheren Seite. Außerdem, die DMs Guild ist ein Produkt von WotC. WotC ist der Lizenzgeber für D&D. Was glaubst Du, wie WotC auf ein Cease & Desist durch den eigenen Lizenznehmer reagieren wird? Das ist nämlich der letzte Vorteil der Creator Programme auf DriveThru: Du stellst zwar etwas ein, aber der Store und der Vertrieb Deines Werks wird von WotC übernommen. Das heißt, jemand, der rechtlich gegen das Werk vorgehen will, muss sich an WotC wenden. Du trittst zwar als Autor auf, aber nicht als Verleger.

Übrigens gibt es bereits ein paar deutsche Produkte auf der DMs Guild.

Außerdem besagen die FAQs der DMSGuild ausdrücklich, dass man fremdsprachige Inhalte einstellen darf.
« Letzte Änderung: 18.01.2019 | 10:03 von Wisdom-of-Wombats »
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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #26 am: 18.01.2019 | 11:05 »
Die Deutschen sind halt einfach faul, unkreativ und machen eher selten Eigenmaterial.
Sieht man auch im Storytellers Vault, wo es massig spanisches, portugiesisches und französisches Material gibt, ich aber die deutschen Sachen auswendig sagen kann.
Sieht man auch regelmäßig am WOPC mit seinen rund 90 Einsendungen ... Hey Moment ...

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Zum WTPC wurde was zu DnD 5 Ravnica eingereicht.

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Wie ist es mit  "Secret of Mana", das bei der Dorp erscheinen soll? Ist das nicht D&d5 basiert?

https://www.die-dorp.de/index.php/downloads/dorp-downloads/mystics-of-mana/2030-mystics-of-mana-settingvorschau
Das wird hochspannend. Letztlich sind Scorp und Thomas näher dran an DnD 5 und zeigen damit sehr genau, was geht.
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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #27 am: 18.01.2019 | 11:52 »
Da nach PoD mittels DriveThru im Kontext des Content Creator Programm gefragt wurde.
Meiner Kenntnis arbeitet man dort an einer Lösung dies umzusetzen. Es gibt dahingehend wohl technische Hürden.

@Greifenklaue:
Kommt halt so weder in Content Creator Programmen raus, noch in Crowdfundings, imho.
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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #28 am: 18.01.2019 | 11:58 »
Die Deutschen sind halt einfach faul, unkreativ und machen eher selten Eigenmaterial.
Sieht man auch im Storytellers Vault, wo es massig spanisches, portugiesisches und französisches Material gibt, ich aber die deutschen Sachen auswendig sagen kann.

Vielleicht sind englische Materialien hier auch einfach akzeptierter. Ich meine mich vage zu erinnern, dass im Rahmen der deutschen Übersetzung von D&D5 erwähnt wurde, dass ein Grund, ältere Abenteuerbände nicht (sofort) zu übersetzen, war, dass die Leute sich zu einem großen Teil schon mit englischem Material eingedeckt hätten. Nachdem die deutsche Übersetzung ohnehin recht spät kam, vermutlich nicht ganz von der Hand zu weisen.
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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #29 am: 18.01.2019 | 12:12 »
Außerdem besagen die FAQs der DMSGuild ausdrücklich, dass man fremdsprachige Inhalte einstellen darf.
Klar... in anderen Laendern haben sie ja scheinbar auch nicht entsprechende Probleme mit ihrem Urheberrecht.

Und ob WotC die Probleme mit dem deutschen Urheberrecht klar sind (oder es sie einfach nicht stoert) habe ich keine Ahnung ;)
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Offline Exar

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #30 am: 18.01.2019 | 12:31 »
Ich meine mich vage zu erinnern, dass im Rahmen der deutschen Übersetzung von D&D5 erwähnt wurde, dass ein Grund, ältere Abenteuerbände nicht (sofort) zu übersetzen, war, dass die Leute sich zu einem großen Teil schon mit englischem Material eingedeckt hätten. Nachdem die deutsche Übersetzung ohnehin recht spät kam, vermutlich nicht ganz von der Hand zu weisen.

Theoretisch könnte man das aber für alles deutsche D&D5-Material sagen und dennoch verkauft es sich wie geschnitten Brot.

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #31 am: 18.01.2019 | 12:32 »

Ein wichtiges Detail: WotC nimmt Dir nicht die Rechte an Deinen eigenen Ideen weg. Nachteil: Du darfst nur in offiziellen Welten oder generisches Material publizieren.


Stimmt aber Dein Machwerk darf ungefragt und unentgeldich weiterverwurstet werden:

Wizards does not own any of the unique IP that you create in your publications. Wizards does own the IP that they contribute, plus the DMs Guild agreement will grant Wizards and other DMs Guild authors a license to use your IP.


Es ging hier gar nicht um Fanbeiträge für die DM Guild mit 50% Abschlag sondern gedruckte 5e Produkte (=Bücher) auf Deutsch unter der OGL von dt. RPG Verlagen..

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Offline Greifenklaue

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #32 am: 18.01.2019 | 12:34 »
@Greifenklaue:
Kommt halt so weder in Content Creator Programmen raus, noch in Crowdfundings, imho.
Du meinst, es gibt zuwenig Crowdfundings zu originär deutschsprachigen Material?

Edit: Falls ausführlicher gern in neuem Thread.
« Letzte Änderung: 18.01.2019 | 12:43 von Greifenklaue »
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #33 am: 18.01.2019 | 12:36 »
Klar... in anderen Laendern haben sie ja scheinbar auch nicht entsprechende Probleme mit ihrem Urheberrecht.

Und ob WotC die Probleme mit dem deutschen Urheberrecht klar sind (oder es sie einfach nicht stoert) habe ich keine Ahnung ;)

Das "deutsche" Urheberrecht ist ein europäisches Urheberrecht, dass auch heute schon EU-weit gilt.

Ich hab gerade mal ins deutsche Monster Manual reingeschaut, damit entpuppt sich die Begriffsdebatte für die DM's Guild als Phantomdiskussion:
Copyright der deutschen Übersetzung liegt bei Wizard of the Coast. Klar, gibt es noch einen Urheber im europäischen Sinne, aber die Nutzungsrechte sind damit wohl vertragsrechtlich abgetreten.

Wer also über die DMs Guild geht, hat Rechtssicherheit.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #34 am: 18.01.2019 | 12:55 »
Es ging hier gar nicht um Fanbeiträge für die DM Guild mit 50% Abschlag sondern gedruckte 5e Produkte (=Bücher) auf Deutsch unter der OGL von dt. RPG Verlagen..

Das ist mir bewusst. Nur ich wollte ausdrücklich drauf hinweisen, dass man eben auch höchstselbst was machen darf.

Wegen Weiterverwurstung: Das ist (a) nix schlechtes und (b) das müssen die mit deutschsprachigen Sachen erstmal schaffen  ~;D

Zur OGL: Ich sehe hier mehrere Punkte. Wenn man die Begriffe, die im englischen SRD stehen in der offiziellen deutschen Übersetzung einfließen lässt, düfte da nicht viel passieren. Möchte man aber tatsächlich die SRD ins Deutsche übertragen, um dann ganze Regelteile im eigenen Buch unterzubringen, empfiehlt sich eine Neuübersetzung des SRD. Die gilt nämlich dann unter OGL ausdrücklich als "Derivative Work".

Ich verstehe auch langsam, warum WotC keine Übersetzungslizenz vergeben hat, sondern eine Auftragsarbeit hat anfertigen lassen. So liegen alle Rechte erstmal bei WotC/Hasbro. Damit kann z.B. auch ein deutscher Verlag als Rechteinhaber der Übersetzung keine Blockade ausüben.
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Offline Teylen

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #35 am: 18.01.2019 | 13:00 »
Du meinst, es gibt zuwenig Crowdfundings zu originär deutschsprachigen Material?
Ich lerne von originär englischsprachig, spanischen oder französischen D&D 5e Produkten, die nicht von WotC sind und jenseits der DMs Guild, in der Regel mittels eines Crowdfunding.

Hierbei habe ich mitunter pro Woche über ein Dutzend Ergänzungsbände, Szenarien, Settings und Abenteuer.
Hinsichtlich deutscher Crowdfundings, nicht einmal deutschsprachiger, erinnere ich mich spontan an eine. Die auch noch recht zerfetzt wurde.
 
Was mir auch bei Content Creator Programmen aufgefallen ist. Wenn es etwas erscheint und von anderen entdeckt wird, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß das es verbal eher einmal zerfetzt wird. Egal ob es ein Dungeon World Hack für DSA ist oder ein 50cent Abenteuer für Werwolf: Die Apocalypse.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #36 am: 18.01.2019 | 13:29 »
Wenn es etwas erscheint und von anderen entdeckt wird, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß das es verbal eher einmal zerfetzt wird. Egal ob es ein Dungeon World Hack für DSA ist oder ein 50cent Abenteuer für Werwolf: Die Apocalypse.

Also im Scriptorium Aventuris wird glaube ich wenig verrissen. Das Beispiel mit dem DW Hack für DSA ist leider unglücklich... ... weil das Ding einfach nur schlecht gemacht ist. Prinzipiell darf aber gerne jeder meine SV Publikationen zerfetzen, solange er oder sie vorher dafür gezahlt hat  ~;D
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Offline La Cipolla

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #37 am: 18.01.2019 | 13:33 »
Ich bin mir rein vom Gefühl her zieeeeemlich sicher, dass die rechtliche Situation mit der eigentlichen Frage des Threads wenig bis gar nichts zu hat, unabhängig von den möglichen Antworten. Wer was Eigenes machen will, wird das rechtlich irgendwie hinkriegen. Ich finde es deshalb schade, dass die rechtliche Situation 2/3 des Threads einnimmt und auch nicht wirklich auszugliedern ist.

Zitat
Die Deutschen sind halt einfach faul, unkreativ und machen eher selten Eigenmaterial.
Sieht man auch im Storytellers Vault, wo es massig spanisches, portugiesisches und französisches Material gibt, ich aber die deutschen Sachen auswendig sagen kann.
Zitat
Sieht man auch regelmäßig am WOPC mit seinen rund 90 Einsendungen ... Hey Moment ...
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Zum WTPC wurde was zu DnD 5 Ravnica eingereicht.

Ich möchte lieber auf diesen Punkt eingehen: Wollen wir 1. Selbstgemachtes überhaupt haben und 2. es selbst machen?

Mein Eindruck war immer, dass Deutsche eher [eigenen Kram für ihre eigenen Gruppen] basteln, und zwar im Bestfall für [das Standard-Setting des jeweiligen Spiels]. Selbst komplette Eigenentwicklungen verlassen selten die Haustür. "Wir" haben eine Menge Heartbreaker und Hausregeln und epische selbstgeschriebene Abenteuer mit 116 laminierten Handouts, aber wenige Leute haben Interesse, das in die Community zu tragen. Oft aus objektiv guten Gründen, aber hauptsächlich wahrscheinlich, weil Rollenspiel in Deutschland eine Gruppensache ist, nicht eine Community-Sache. Selbst, wenn es um Universalrollenspiele geht, verlässt man sich eher auf "offiziell" veröffentlichte Regeln oder offizielle "Core-Settings", oder man greift ganz ohne Erweiterungsprodukte auf bekannte Lizenz-Settings und Genres zurück. (Gibt es ein relevantes Universalrollenspiel ohne DSA-Konvertierung ...?)

Zwar gibt es sowas wie AiME auf Deutsch, und ich finde es auch sehr interessant – und großartig! –, dass sich Ulisses an dieses 5E-Cthulhu-Buch traut, aber meiner Einschätzung nach ist das nicht das, was für die durchschnittliche deutsche Gruppe besonders spannend ist, so sehr wir hier in unserer "Experten-Bubble" mit unseren Sonderwünschen auch davon abweichen mögen. Meiner Wahrnehmung nach will man in diesem Lande eher eintauchen, in etwas Konsistentes "aus einem Guss" (auch produktionsseitig), das dann vielleicht noch innerhalb der Gruppe (!) verändert wird, je nach Bedarf.

Und nur schnell am Rande: Ich halte es für schwierig, eine gesamte nationale Community als "faul und unkreativ" zu bezeichnen. So funktioniert mein Menschenbild nicht mal ansatzweise. Oô Man sollte lieber genauer hinschauen und herausfinden, wohin die Arbeit und die Kreativität fließen. (Meine Theorie wäre, wie gesagt, in die eigene Gruppe.)
« Letzte Änderung: 18.01.2019 | 13:45 von La Cipolla »

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #38 am: 18.01.2019 | 13:59 »
Jenseits des Menschenbild ist dahingehend schlicht der Mengenvergleich da.
Ich sehe eine Menge fremdsprachiger, nicht englischer 5e Produkte.
Ich keine keine Menge deutschprachiger 5e Produkte.

Ich kann mir jetzt wilde Theorien überlegen, dass Personen nur im verborgenen arbeiten und dies nicht zeigen. Am besten noch im Gegensatz zu anderen, die nicht für die eigene Gruppe produzieren.
Das erscheint mir jedoch abwegig und es verträgt sich auch nicht mit meinem Menschenbild anderen Gruppen die theoretisierte unsichtbare Aktivität abzusprechen. Zumal es meiner Erfahrung das Personen anderer Muttersprache durchaus hochspezialisierte Dinge für ihre Gruppe im Rahmen eines normalen System schaffen widerspricht.
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Offline La Cipolla

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #39 am: 18.01.2019 | 14:12 »
Ich gebe zu, dass ich deine Theorie (Deutscher sind faul und weniger kreativ) DEUTLICH wilder finde.

Ein paar andere Theorien aus dem Ärmel geschüttelt, die ich weniger wild finde:
– Die deutschen Communities sind anders strukturiert, weil die Veröffentlichungsgeschichte ihrer Spiele anders funktioniert hat, weshalb heute die Austausch-Mentalität anders (oder schlechter) funktioniert.
– Der deutsche Rollenspieler ist über DSA & Co. komplett anders sozialisiert und geht daher komplett anders mit selbstgemachtem Material um, oder eben nicht.
– Der Anreiz für deutsche Material ist deutlich niedriger, weil die potenziellen Adressaten (Deutschsprachige) sehr viel weniger sind.
– Überhaupt ist der Gedanke, etwas "zu veröffentlichen" in Deutschland sehr viel weniger verbreitet, durch eine stärkere Durchformatierung des Buchmarkts; die meisten Rollenspieler außerhalb der Foren, die ich kenne, finden den Gedanken, etwas für ein Rollenspiel zu veröffentlichten, ziemlich wild, egal in welcher Form.
– Die Rollenspielszene in Deutschland ist so viel kleiner und sprachlich spezialisierter, dass man schon statistisch sehr viel weniger von Fleiß und Kreativität mitbekommt.
– Für den durchschnittlichen deutschen Rollenspieler ist Rollenspiel ein analoges Hobby und er würde nicht einmal darüber nachdenken, etwas digital zu veröffentlichen.
– Deutsche Rollenspieler setzen ihren Fleiß und ihre Kreativität lieber in andere Hobbies, oder in ihre Arbeit, oder in den Umgang mit ihren Kindern, oder in den Kratzbaum ihrer Katzen.

Das ist aber nur auf Anhieb. Sicher zu großen Teilen zu widerlegen. Ich würde keiner dieser Theorien wirklich überzeugt vertreten. Aber sie sind in meinen Augen eben immer noch deutlich weniger "wild" als "Nationalität XY ist faul und unkreativ." – Wenn man das über eine Minderheit sagen würde, würde es direkt verdammt fragwürdig klingen.
« Letzte Änderung: 18.01.2019 | 14:15 von La Cipolla »

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #40 am: 18.01.2019 | 14:17 »
Ich möchte lieber auf diesen Punkt eingehen: Wollen wir 1. Selbstgemachtes überhaupt haben und 2. es selbst machen?

Offensichtlich, sonst gäbe es die ganzen Abenteuerwettbewerbe aus und in der Community nicht.

Mein Eindruck war immer, dass Deutsche eher [eigenen Kram für ihre eigenen Gruppen] basteln, und zwar im Bestfall für [das Standard-Setting des jeweiligen Spiels]. Selbst komplette Eigenentwicklungen verlassen selten die Haustür. "Wir" haben eine Menge Heartbreaker und Hausregeln und epische selbstgeschriebene Abenteuer mit 116 laminierten Handouts, aber wenige Leute haben Interesse, das in die Community zu tragen. Oft aus objektiv guten Gründen, aber hauptsächlich wahrscheinlich, weil Rollenspiel in Deutschland eine Gruppensache ist, nicht eine Community-Sache.

Ich glaube eher, wir haben es hier mit anderen Punkten zu tun:
- Man weiß nicht, wie und wo man mit dem Veröffentlichen anfangen soll.
- Etwas für Veröffentlichung fertig zu machen ist deutlich mehr Arbeit als es für den Hausgebrauch aufzubereiten. Da ist das selbstgeschriebene Abenteuer/System/Welt etc. bestenfalls der erste Entwurf. Um das rund zu machen, braucht es mindestens eine Reihe Spieltests (auch solche ohne Autor am Tisch), eine Überarbeitung, ein Lektorat, ein Korrektorat, eine Druckerei, einen Weg das zu finanzieren, einen Vertriebsweg etc. Von professionellen Illus gar nicht zu reden.

Ich glaube das scheitert nicht am Wollen, sondern am Know-How

Die Creator Programme, die in Deutschland doch eher unbekannt sind, nehmen einem sehr viel Arbeit ab. Aber auch dann muss Material noch aufbereitet werden. Ich habe über die Jahre jede Menge Zeug für Vampire in die Schublade gelegt. Das ist teilweise schon fertig für den Buchdruck oder gar als Kleinstauflage zum Privatgebrauch gedruckt worden. Aber um es z.B. in die Storytellers Vault zu bringen, müsste ich noch mal mindestens 40h nacharbeiten. Dann hätte ich was fertiges Deutsches. Nur das lohnt den Aufwand nicht. Um es auf englisch zu verkaufen, muss ich es übersetzen - sind nochmal 40h. Nur im speziellen Fall ist der Return on Investment zu niedrig. Die Storytellers Vault produziert derzeit nur Silver Seller als Maximum.

Ganz anders bei D&D: hier gibt es sogar Admantine Seller, die nicht von WotC kommen. Mein PWYW-Produkt ist häufiger runtergeladen worden in einem Monat als meine beiden SV-Produkte in über einem Jahr. Klar, kein guter Vergleich. Aber demnächst gibt es halt ein Produkt, dass was kostet, und dann habe ich den Vergleich.

Beim Scriptorium Aventuris sind die Fan-Sachen, die auf Copper kommen, alles PWYW-Sachen.

Zeigt: der deutsche Rollenspieler macht den Schritt zum professionellen Fan nicht mit. Gratis-Mentalität herrscht vor. Damit ist es nicht wirtschaftlich, meine Freizeit in deutsche Produkte im Creator Programm zu setzen.

Daher: Muss wohl ein Verlag in die Lücke springen. Nur welcher? Ulisses und Uhrwerk haben die Teller voll, System Matters setzt auf die Vorgänger der D&D 5e, Pegasus pickt sich genau raus, welche Reihen es nimmt, Mantikor hat andere Schwerpunkte. Was bleibt da noch? Das muss quasi aus den Reihen der halbprofessionellen Fans kommen.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #41 am: 18.01.2019 | 14:22 »
– Der Anreiz für deutsche Material ist deutlich niedriger, weil die potenziellen Adressaten (Deutschsprachige) sehr viel weniger sind.
– Überhaupt ist der Gedanke, etwas "zu veröffentlichen" in Deutschland sehr viel weniger verbreitet, durch eine stärkere Durchformatierung des Buchmarkts; die meisten Rollenspieler außerhalb der Foren, die ich kenne, finden den Gedanken, etwas für ein Rollenspiel zu veröffentlichten, ziemlich wild, egal in welcher Form.

Da glaube ich sogar, dass Du richtig liegst. Die wenigsten wissen, dass die Publikationshürden in den letzten Jahren dank Amazon und ePubli deutlich gesunken sind. Damit muss man sich schon beschäftigen, um es zu wissen. Nur dann bleibt die Mikroauflage. Egal, was ich mache, ich glaube nicht, dass sich mehr als 100 Bücher verkaufen ließen im deutschen Sprachraum. Das ist mir vom Potential her zu wenig. Dann lieber auf englisch arbeiten und den deutschen Sprachraum ignorieren. Nachdem Motto: da steckt kein Geld drin.
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Offline Antariuk

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #42 am: 19.01.2019 | 00:39 »
Mein Eindruck war immer, dass Deutsche eher [eigenen Kram für ihre eigenen Gruppen] basteln, und zwar im Bestfall für [das Standard-Setting des jeweiligen Spiels]. Selbst komplette Eigenentwicklungen verlassen selten die Haustür. "Wir" haben eine Menge Heartbreaker und Hausregeln und epische selbstgeschriebene Abenteuer mit 116 laminierten Handouts, aber wenige Leute haben Interesse, das in die Community zu tragen. Oft aus objektiv guten Gründen, aber hauptsächlich wahrscheinlich, weil Rollenspiel in Deutschland eine Gruppensache ist, nicht eine Community-Sache. Selbst, wenn es um Universalrollenspiele geht, verlässt man sich eher auf "offiziell" veröffentlichte Regeln oder offizielle "Core-Settings", oder man greift ganz ohne Erweiterungsprodukte auf bekannte Lizenz-Settings und Genres zurück. (Gibt es ein relevantes Universalrollenspiel ohne DSA-Konvertierung ...?)

Genau das ist auch mein Eindruck. So oft schon habe ich um drei Ecken von Rollenspielgruppen gehört, die quasi im Verborgenen spielen, ohne Kontakt zu anderen Runden, zu entsprechenden Foren, Facebook-Gruppen oder sonstwas. Wenn man das nicht zufällig erzählt bekommt, erfährt man das nicht. Wer selber 24/7 online unterwegs ist kann sowas kaum glauben, aber das gibt es. Und dass Spielleiter dann ihre gebastelten Materialien nicht online teilen, ist dann auch nicht mehr erstaunlich.

Und nur schnell am Rande: Ich halte es für schwierig, eine gesamte nationale Community als "faul und unkreativ" zu bezeichnen. So funktioniert mein Menschenbild nicht mal ansatzweise. Oô Man sollte lieber genauer hinschauen und herausfinden, wohin die Arbeit und die Kreativität fließen. (Meine Theorie wäre, wie gesagt, in die eigene Gruppe.)

Den Vorwurf, dass "die Deutschen" faul und unkreativ seien, weil es wenige deutsche Materialien in den OBS Shops gibt, ist absolut hanebüchen.
Deine Erklärungsversuche finde ich deutlich produktiver :d Wobei das Know-how in den heutigen Zeiten immer weniger ein Faktor sein wird, da man mit 30 Sekunden Recherche mit Möglichkeiten zum Desktop-Publishing zugeschmissen wird. Und wer nicht in der Lage ist, Dinge im Netz zu recherchieren, der gehört mMn auch nicht zu der Gruppe von Leuten, die vielleicht unter Umständen mal was veröffentlicht hätte, wenn sie denn nur gewusst hätten, wie.
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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #43 am: 19.01.2019 | 00:45 »
Eins darf man auch nicht vergessen: Einige Deutsche schreiben ihren Kram schlicht auf Englisch in der DM Guild.

Und ich erinnere mich gerade an jemanden, der auf OBS deutschsprachigen PF-Kram gemacht hat, aber vermutlich kennt den kaum jemand, weil er sich einfach nicht vermarktet hat, weas eben die andere Seite ist, wenn man will, dass jemand seinen Kram liest.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #44 am: 19.01.2019 | 09:53 »
Wobei das Know-how in den heutigen Zeiten immer weniger ein Faktor sein wird, da man mit 30 Sekunden Recherche mit Möglichkeiten zum Desktop-Publishing zugeschmissen wird.

Du brauchst aber mehr als 30 Sekunden, die Infos zu verarbeiten und dann zu bestimmen, welches die richtige Methode für Dich ist. Geschweige denn, diese dann auch umzusetzen. Siehe oben. Der Schritt von: ich hab was auf Festplatte bis zu: ich kann auf den Knopf drüken und die Veröffentlichung einleiten, sind mindestens 20-40 weitere Stunden arbeiten. Die muss man auch erstmal investieren können und wollen.
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Offline Antariuk

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #45 am: 19.01.2019 | 10:13 »
Du brauchst aber mehr als 30 Sekunden, die Infos zu verarbeiten und dann zu bestimmen, welches die richtige Methode für Dich ist. Geschweige denn, diese dann auch umzusetzen. Siehe oben. Der Schritt von: ich hab was auf Festplatte bis zu: ich kann auf den Knopf drüken und die Veröffentlichung einleiten, sind mindestens 20-40 weitere Stunden arbeiten. Die muss man auch erstmal investieren können und wollen.

Die Motivation hätte es aber eh gebraucht, auch vor 10 oder 20 Jahren, wo die Möglichkeiten noch (etwas) weniger zugänglich und vielfältig waren. Zumindest eine Hürde in dem Prozess ist also erheblich kleiner geworden. Dass man sich trotzdem dahinterklemmen muss, damit eine Veröffentlichung entsteht, steht außer Frage.
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Offline Sashael

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #46 am: 19.01.2019 | 11:34 »
Eins darf man auch nicht vergessen: Einige Deutsche schreiben ihren Kram schlicht auf Englisch in der DM Guild.
This.

Teylens Vorwurf lautet ja, dass nichts deutschsprachiges veröffentlicht wird. Das sagt aber noch überhaupt gar nichts darüber aus, ob Deutsche irgendwelchen Kram veröffentlichen.
Wenn es darüber belastbare Zahlen gibt, kann man nochmal mit so einer steilen These wie "Deutsche faul und unkreativ" um die Ecke kommen. Oder eben auch nicht (mehr).
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #47 am: 19.01.2019 | 15:08 »
Die Motivation hätte es aber eh gebraucht, auch vor 10 oder 20 Jahren, wo die Möglichkeiten noch (etwas) weniger zugänglich und vielfältig waren. Zumindest eine Hürde in dem Prozess ist also erheblich kleiner geworden. Dass man sich trotzdem dahinterklemmen muss, damit eine Veröffentlichung entsteht, steht außer Frage.

Die Hürden sind massiv gesenkt. Gerade im Bereich des Self-Publishing. ePubli ermöglich ja sogar den Direktvertrieb über Amazon als gedrucktes Buch. Und besorgen Dir sogar ne ISBN. Für eBooks geht es sogar noch einfacher.

Nur die Materialaufbereitung kostet halt Zeit. Für den Hausgebrauch muss nicht alles penibel urheberrechtskonform sein. Wenn Du Geld dafür willst, hingegen schon.

Teylens Vorwurf lautet ja, dass nichts deutschsprachiges veröffentlicht wird. Das sagt aber noch überhaupt gar nichts darüber aus, ob Deutsche irgendwelchen Kram veröffentlichen.
Wenn es darüber belastbare Zahlen gibt, kann man nochmal mit so einer steilen These wie "Deutsche faul und unkreativ" um die Ecke kommen. Oder eben auch nicht (mehr).

Wie gesagt, meine These lautet: der deutschsprachige Markt ist zu klein, den Aufwand zu lohnen. Evtl. stelle ich doch noch den deutschen Versuchsballon ein. Aber ich glaube, wenn man das mit Auge auf Umsatz macht, lohnt es nicht. Liebhaberei ist was anderes, nur dann brauche ich unter Umständen gar keine Plattform, sondern bin zufrieden es auf Festplatte zu haben.
« Letzte Änderung: 19.01.2019 | 15:11 von Wisdom-of-Wombats »
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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #48 am: 19.01.2019 | 15:27 »


Nur die Materialaufbereitung kostet halt Zeit. Für den Hausgebrauch muss nicht alles penibel urheberrechtskonform sein. Wenn Du Geld dafür willst, hingegen schon.

Wie gesagt, meine These lautet: der deutschsprachige Markt ist zu klein, den Aufwand zu lohnen. Evtl. stelle ich doch noch den deutschen Versuchsballon ein. Aber ich glaube, wenn man das mit Auge auf Umsatz macht, lohnt es nicht. Liebhaberei ist was anderes, nur dann brauche ich unter Umständen gar keine Plattform, sondern bin zufrieden es auf Festplatte zu haben.

Nunja es gibt noch zwei andere Gruende warum man etwas veroeffentlichen will:

-Prestige/ Anerkennung. So freue ich mich ueber das Interesse der  Leuten die meine (kostenlose) Pixelartversion der acht ikonischen Helden fuer DSA im Scriptorium(DSA DM Guild Version) runterladen - es gibt also auch andere die die gleiche Nischen-Nische moegen wie ich. was mich freut.

- Teilen von Ideen/Abenteuern. Auch hier wieder ne Nischenthematik. So koennen sich die zusammentun deren Setting/RPG (eine Plattform/OGL vorausgesetzt) nicht fuer die breite Masse taugt zusammentun u sich gegenseitig mit  Material unterstuetzen, das ggf offiziel rar ist. Auch wieder mit soz. Anerkennungsfunktion u man hat eine Gemeinschaft u weiß man ist nicht der einzige Weirdo.

Mein Vorsatz fuer dieses Jahr ist auf alle Faelle  dt. 5e Material rauszubringen u wenn  es am Ende alle doof finden, ich aber mir Layout Kenntnisse angeeignet habe ist es auch gut....
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Re: Originär deutsche 5e-Produkte - Wo bleiben sie?
« Antwort #49 am: 23.01.2019 | 15:26 »
Ulisses hat ja angekündigt in diesem Jahr auch D&D Sachen von anderen Verlagen zu übersetzen. Bald wird ein Crowdfunding für D&D Cthulhu gestartet. Da gibt es so viele geile Sachen im Englischen wie z.b.Midgard von Kobold Press die es mehr als wert sind übersetzt zu werden. Oft verstehe ich das nicht.