Das hätten dir Generationen von KoSim-Spielern auch sagen können
Korrekt. Und hier hat man den sichtbaren Beweis! Also, alle Spiele mit Quadraten VERBIETEN!
Aber egal wie: Ja, die Anzahl "verwaltenswerter" Treffer bewegt sich im niedrigen einstelligen Bereich.
Es gibt auch noch andere, interessante Szenen - so wie in Stirb Langsam, wo die berühmte Fußverletzung durch die Glasscherben Bruce Willis für exakt eine nachfolgende Szene behindert und danach rennt und spaziert er fröhlich durch die Gegend als ob nix gewesen wäre.
Das erste mal, als ich ein Spiel gespielt habe, das quasi damit warb, einen cinematischen Ansatz zu verfolgen, war 7te See, das drei "Gruppen" von NSC Gegnern unterschied. Quasi vom Kanonenfutter zum Endboss.
Gibt es soetwas bei dir auch?
Hintergrund ist, dass ich diese Einteilung auf dem Papier erstmal sehr einleuchtend und spannend fand, im Spiel dann aber sehr schnell gemerkt habe, dass das (mir zumindest) überhaupt keinen Spaß macht. Spätestens der dritte Kampf gegen Kanonenfutter fühlt sich dermaßen künstlich und unrealistisch an, dass ich fortan Kämpfen aus dem Weg gegangen bin (und das mit einem Charakter, dessen social-Skills auf dem Niveau eines Stücks Brot waren).
Aber natürlich gibt es das auch. Gehen die Hauptcharaktere bei LotR, Conan, GoT (oder Vikings oder Last Kingdom) reihenweise durch die Gegner? Ganz klares: ja. Also muss dafür auch eine Mechanik in KotBL existieren.
Anders ausgedrückt: Schlecht gemachtes cinematisch ist einfach schlecht gemacht, aber nach allem was ich von dir lese gewinne ich den Eindruck, dass gut gemachtes cinematisch echt was für mich sein könnte... (ohne zuviel Honig ums Maul schmieren zu wollen :-))
Für mich geht's erst einmal darum, dass Gesehene abzubilden. Deswegen sind sog. "Mooks" Pflicht. Aber als zweites geht es dann schon darum Optionen zu geben. Es gibt ja auch Hollywood-Filme, die realistischere Kämpfe haben. Und Ilethra, das Setting von KotBL ist ja nun einmal eine düstere Fantasywelt, da würde das auch gut passen. Wenn man also eine Welt will, in der die Hauptcharaktere mit einfachen Räubern große Probleme haben (wo's dann schon blutig wird), dann müssen die Regeln eben auch die Möglichkeiten geben auch so eine Art von "Filmreihe" zu rekreieren.
Was mich an Kämpfen gegen Mooks in anderen Spielen immer gestört hat, ist nicht so sehr das unrealistisch heroische, sondern dass es eigentlich um nichts ging. Es war relativ schnell klar, dass der SL uns nicht einfach so gegen eine Gruppe von Hanseln draufgehen lassen würde. Dass wir gewinnen würden ohne dass es uns was kostet war von vorneherein ausgemachte Sache; das spürt man als Spieler. Und dann wird's mMn langweilig. Knights of the Black Lily bietet mit seinen Fortune Points einen Mechanismus um es in diesen Szenen um etwas gehen zu lassen. Immer noch nicht um Leben und Tod - sondern eine Nummer kleiner, aber trotzdem hoffentlich immer noch wichtig für die Spieler: je mehr Hilfe der dunklen Götter (also des Schicksals) die Charaktere während des Abenteuer benötigen, desto schlechter läuft's für sie... im Epilog.
Lange Rede, kurzer Sinn: ja, das gibt's. Aber es muss optional bleiben und man sollte mal mit dem Spielleiter vorher darüber kommuniziert habeb, was für eine Art von Kampagne gespielt werden soll. (Eigentlich immer eine gute Idee.)
Vielleicht sollte ich das im Vollregelwerk mal explizit mit eigenen Sektionen herausstreichen "Die heroisch-cinematische Kampagne" versus "Die blutig-plausible Kampagne" oder so...