Autor Thema: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...  (Gelesen 17043 mal)

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #50 am: 26.02.2019 | 21:43 »
Einen ganz ähnlichen Gedanken hatte ich dann gestern Abend auch - allerdings noch mit einer Erweiterung. Vielleicht ja auch für dich interessant...

Wenn man davon ausgeht, dass die Götter nicht permanent hinsehen (können) und die Fähigkeiten mit den Herausforderungen des Lebens klarzukommen unter ihren Spielfiguren (SCs und NSCs) unterschiedlich großzügig verteilt haben, werden ein paar Figuren (Mooks) sehr schnell auf der Strecke bleiben, andere im Gegensatz dazu erstaunlich glimpflich davonkommen (SCs).
Und diese sind es, die allein aufgrunddessen die besondere Aufmerksamkeit der Götter verdienen (= Abenteuer!).

Ein stimmiges Gesamtbild, wie ich finde...
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #51 am: 26.02.2019 | 22:41 »
Welche gesellschaftliche Stellung würdest du den Frauen in so einem Setting zuweisen wollen - aus rein thematischen Gesichtspunkten?
die jenige die sie erobern und halten können.
Ich könnte in dem Text Männer und Frauen nach belieben austauschen ohne das es was an der Glaubwürdigkeit ändert

In Westeros ist auch nicht jede Frau machtloses Opfer

Eine Hexenkönigin kann ich mir dort genauso vorstellen wie in Mittelerde oder Salome , Priesterköniginnen oder Hohepriesterinnen von Acheron wo 10.000e Set geopfert wurden in einem Opfergang...

https://en.wikisource.org/wiki/The_Scarlet_Citadel/Chapter_V
Oh, Set!" she lifted her hands and invoked the serpent-god to even Strabonus' horror, "grant us victory and I swear I will offer up to thee five hundred virgins of Shamar, writhing in their blood!"
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #52 am: 27.02.2019 | 00:36 »
+1

Finde es auch seltsam, da einen thematischen Imperativ aus der Prämisse der dunklen Götter herauszulesen.

Und was die dann mit Kettenhemdbikinis zu tun haben.

Könnten ja auch Kettenhemdstringtangas für die männlichen Sexsklaven der bösen Spinnengöttin oder so sein.

Offline BBB

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #53 am: 27.02.2019 | 06:29 »
die jenige die sie erobern und halten können.
Ich könnte in dem Text Männer und Frauen nach belieben austauschen ohne das es was an der Glaubwürdigkeit ändert

Stimmt. Hätte man machen können.
Alexander hat sich offenbar dafür entschieden, sich hier an historischen Vorbildern zu orientieren. Sehe da aber keinen Widerspruch

In Westeros ist auch nicht jede Frau machtloses Opfer

Eine Hexenkönigin kann ich mir dort genauso vorstellen wie in Mittelerde oder Salome , Priesterköniginnen oder Hohepriesterinnen von Acheron wo 10.000e Set geopfert wurden in einem Opfergang...

Ist sie hier ja auch nicht.
In seinem Quickstarter (!) schreibt er ja auch ganz explizit, dass es Frauen gibt, die sich dagegen auflehnen und dass es sogar einen ganzen Orden weiblicher Kämpferinnen geben soll. Es ist nur nicht die Regel.
Herrscht halt keine Gleichberechtigung, aber rollenspielerisch finde ich das durchaus eine spannende Prämisse.

Gut, der Kettenbikini ist sehr Klischeebeladen. Aber daran würde ich mich jetzt nicht unbedingt aufhängen wollen :-)
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Offline Waldrand

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #54 am: 27.02.2019 | 06:46 »



In Westeros ist auch nicht jede Frau machtloses Opfer

In Westeros wir auch die n anderen Welten, ist der Status/die Schicht in die man geboren wird, viel entscheidender als das Geschlecht oder die Legitimität.
Da mag eine Cersei noch so rumheulen wie ungerecht das Leben zu ihr sei da sie keinen Penis habe oder ein Herr Schnee wie sehr er doch für seinen Nachnamen bestraft werde, fest steht beide sind von Geburt an überpreviligiert im Vergleich zu 99,999%  der Bewohner von Westeros, gleich ob diese männlich oder Legitime Nachkommen sind.

Das Problem wenn man das mit der Geschlechtsparitätischen Besetzung voll durchzieht es auch Haufenweise Gewälterinen, Bösewichtinen, und Kanonenfutterinen geben müsste.

Ich finde das, vor allem letztes, nur bedingt Stimmungvoll. Aber gut die Diskussion führt hier zu weit.


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Offline Alexander Kalinowski

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #55 am: 27.02.2019 | 07:21 »
Ich könnte in dem Text Männer und Frauen nach belieben austauschen ohne das es was an der Glaubwürdigkeit ändert

Jein. Wer mag, der kann das Setting gerne so modifzieren, dass irgendeine dunkle Gottheit dafür gesorgt hat, dass Frauen körperlich stärker (oder kampfstärker oder was auch immer) sind als Männer und Ehefrauen ihre Ehemänner nun nach Belieben herumkommandieren können. Das unterminiert nicht die Setting-Prämisse (im Gegensatz zu Gleichwertigkeit, Fairness, etc). Man hat dann natürlich primär weibliche Heere (siehe unten), aber das ist prinzipiell ja kein Hinderungsgrund das so zu spielen.

Kanon ist das allerdings nicht.

In Westeros ist auch nicht jede Frau machtloses Opfer

"Nicht jede."
Eben. Da gibt es keinen Gegensatz zu Ilethra. Für PCs und wichtige NPCs gilt natürlich etwas anderes als für namenlose NPCs.

Könnten ja auch Kettenhemdstringtangas für die männlichen Sexsklaven der bösen Spinnengöttin oder so sein.

Jo. Speziell falls man Spieler hat, die das nicht mögen. Es macht gar nichts die Spieler (ein klein wenig) zu piesacken, sonst fangen die am Ende noch an die dunklen Götter zu mögen. ;)

In Westeros wir auch die n anderen Welten, ist der Status/die Schicht in die man geboren wird, viel entscheidender als das Geschlecht oder die Legitimität.
Natürlich. Aber der Status hängt von der Kampfkraft ab - und das ist auf Westeros/Essos prinzipiell die Kampfkraft von Männern, von wenigen weiblichen Ausnahmen abgesehen. Die meisten Heere bestehen fast ausschließlich aus Männern, damit sind auch in Game of Thrones zunächst einmal die Männer die natürlichen Anführer ihres Hauses. Auch adlige Damen stehen im Zweifel unter der Fuchtel ihres Vaters in Game of Thrones. Sind natürlich trotzdem immer noch massiv priviligiert im Vergleich zu Bauern und einfachen Bürgern.
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #56 am: 27.02.2019 | 10:25 »

Könnten ja auch Kettenhemdstringtangas für die männlichen Sexsklaven der bösen Spinnengöttin oder so sein.
Lendenschurz bitte
Jein. Wer mag, der kann das Setting gerne so modifzieren, dass irgendeine dunkle Gottheit dafür gesorgt hat, dass Frauen körperlich stärker (oder kampfstärker oder was auch immer) sind als Männer
Als wäre reine Kampf oder gar nur Körperliche Kraft da das allein entscheidende Kriterium.


Intrigieren und Politik sind da sehr viel nützlicher oder soziale Konventionen, vgl die Matriarchen von Isis, Aes Sedai  und Seanchan, die Frau hinter dem Mann...

Zitat
Aber der Status hängt von der Kampfkraft ab
stimmt und die hängt von der Gefolgschaft, Führungsfähigkeit etc. ab.

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #57 am: 27.02.2019 | 12:41 »
Lendenschurz bitte

Haha, nein - Stringtangas.  >;D

Als wäre reine Kampf oder gar nur Körperliche Kraft da das allein entscheidende Kriterium.

Nein, so ist es nicht. Aber man kann's auch nicht kleinreden. Noch einmal: es ist nicht so, dass es keine Frauen in Führungsposition gibt. Schon im Einführungsabenteuer wird man das vorfinden. Aber das sind eben auch besondere NPCs. Ist ja bei Game of Thrones nicht anders.

Intrigieren und Politik sind da sehr viel nützlicher oder soziale Konventionen, vgl die Matriarchen von Isis, Aes Sedai  und Seanchan, die Frau hinter dem Mann...
stimmt und die hängt von der Gefolgschaft, Führungsfähigkeit etc. ab.https://www.tanelorn.net/Smileys/default/back2topic.gif

Klar. Aber Männer können das ja auch. Und je mehr eine Gesellschaft geprägt ist von der Schlacht, desto mehr hängt der Status des Einzelnen vom Kampfgeschick ab. Ein Kämpfer (Mann oder Frau!) der Schlachten gewinnt und dabei reihenweise Gegner erschlägt, der kann (besonders glaubwürdig) behaupten die Gunst der Götter zu haben. Ob das auch stimmt, ist natürlich eine ganz andere Frage.

stimmt und die hängt von der Gefolgschaft, Führungsfähigkeit etc. ab.

Was wiederum davon abhängt wie man zu all diesen Dingen kommt als Frau. Nicht unmöglich, aber eben doch eher ungewöhnlich.
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #58 am: 27.02.2019 | 13:06 »
Haha, nein - Stringtangas.  >;D
Lendenschurz so will es die Tradition


Zitat
Und je mehr eine Gesellschaft geprägt ist von der Schlacht, desto mehr hängt der Status des Einzelnen vom Kampfgeschick ab.
Nein, von seinen Führungsfähigkeiten und seinen taktischen, wobei Strategie - Taktik trumpft und Alexander eher die Ausnahme war und im Notfall Follow me jetzt nicht Geschlechtsabhängig ist.
Sichelgaita hat Schlachten gewonnen, die ihr Mann verloren hatte

Das Mann ist Chef weil kämpfen gilt nicht mal wenn persönliche Kampffähigkeit wichtig für Machtgewinn und Erhalt ist, problematisch wird es wenn man mit 50 kg Marschgepäck 50 km am Tag marschieren soll

Sichelgaita hat Schlachten gewonnen, die ihr Mann verloren hatte

Ich sag jetzt nicht, das dein Design bäh - böse ist, sondern deine Begründung unzutreffend

Männer übernehmen die gefährlichen Dinge, weil wir das entbehrliche Geschlecht sind und Frauen für den Nachwuchs zeitweise unabkömmlich sind.
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #59 am: 27.02.2019 | 19:00 »
Nein, von seinen Führungsfähigkeiten und seinen taktischen, wobei Strategie - Taktik trumpft und Alexander eher die Ausnahme war und im Notfall Follow me jetzt nicht Geschlechtsabhängig ist.
Sichelgaita hat Schlachten gewonnen, die ihr Mann verloren hatte
Aber die ist ja auch eine der Ausnahmen. Der Regelfall sind Feldherren.

Männer übernehmen die gefährlichen Dinge, weil wir das entbehrliche Geschlecht sind und Frauen für den Nachwuchs zeitweise unabkömmlich sind.
Warum wurden Frauen dann idR(!) nicht von kleinauf dazu gedrillt wenigstens den heimischen Herd (das eigene Pfahldorf/die Burg) mit der Waffe im Abwehrkampf zu verteidigen? Und die meisten mittelalterlichen Gefechte waren Belagerungen, da war das Risiko für den Angreifer auch eher gering. Ich glaube dass es für viele Männer ganz bequem war, wenn die Frauen sich nur um den heimischen Herd gekümmert haben. Es war bequem, dass die Frau unter der Fuchtel des (körperlich stärkeren) Mannes gestanden hat. So wie es später für uns Männer bequem war der einzige Ernährer (Arbeitnehmer) zu sein.

Aber das führt jetzt vielleicht ein wenig ab vom Rollenspiel. Beim Fantasy-Rollenspiel geht's ja vor allem erst einmal darum Abenteuer zu erleben und weniger um sozio-ökonomische Feinheiten.
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #60 am: 27.02.2019 | 19:23 »
Aber die ist ja auch eine der Ausnahmen. Der Regelfall sind Feldherren.
Ihr Mann war ein gefürchteter Gegner vor dem ist ein deutscher Kaiser aus Rom geflohen.

Zitat
Warum wurden Frauen dann idR(!) nicht von kleinauf dazu gedrillt wenigstens den heimischen Herd
weibliche Samurai wurden
Zitat
die Burg
war unter Adligen Frauen  nichts ungewöhnliches Black Agnes hatte viele Schwestern

Zitat
da war das Risiko für den Angreifer auch eher gering
der war gut, der war echt gut - weil das so risikolos war wurde beim erfolgreichen Sturmangriff häufig kein Pardon gegeben und die Truppen hatten Carte Blanche mit den Belagerten zu machen was sie wollten

Zitat
Ich glaube dass es für viele Männer ganz bequem war, wenn die Frauen sich nur um den heimischen Herd gekümmert haben. Es war bequem, dass die Frau unter der Fuchtel des (körperlich stärkeren) Mannes gestanden hat
das funktioniert nur nicht, ohne Frauen die Haus und Hof hielten


Wie gesagt, ich habe deine Begründung kritisiert
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #61 am: 27.02.2019 | 19:44 »
Männer übernehmen die gefährlichen Dinge, weil wir das entbehrliche Geschlecht sind und Frauen für den Nachwuchs zeitweise unabkömmlich sind.

Ohne dass ich mich damit auseinandergesetzt hätte, finde ich das eine spannende Sichtweise. Führt zwar vom Thema weg, aber gibt es dazu irgendwelche Hinweise/Belege?
Bisher kannte ich auch nur die Argumentation: Männer = kräftiger = kampftauglicher (im Mittel)

Deine Aussage macht aber auch sehr viel Sinn...
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Offline Kurna

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #63 am: 27.02.2019 | 20:50 »
Nur mal so als Gedanke:
Wenn tatsächlich Frauen im Durchschnitt die schlechteren Kämpfer sind und die Welt von bösen Göttern beherrscht wird,
könnte es nicht auch Sinn machen, dass gerade deshalb die wichtigeren Positionen von Frauen besetzt werden?
Immerhin würde es dadurch unwahrscheinlicher, dass ein besonderer Krieger/Herrscher so viel Macht anhäuft, dass
er irgendwann sogar die Götter herausfordert und somit zu einem Problem wird. :think:
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Offline Eismann

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #64 am: 27.02.2019 | 20:55 »
Ansonsten kann man auch einfach festlegen "Frauen sind in diesem Setting unterlegen, weil ich das als Designer so will." Dann kann man sich argumentative Schlingerkurse denke ich auch sparen.

Offline Alexander Kalinowski

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #65 am: 27.02.2019 | 20:56 »
Okay, jetzt wird's arg historisch und führt etwas vom eigentlichen Thema ab.

Ihr Mann war ein gefürchteter Gegner vor dem ist ein deutscher Kaiser aus Rom geflohen.

Also ich muss dir an dieser Stelle Rosinenpicken vorwerfen. Mal ein Zitat aus "Sichelgaita of Salerno: Amazon or Trophy Wife?" by Valerie Eads (Seite 87):
Zitat
Like the earlier studies of Oman and Delbrück, this article began with certain presuppositions; namely, that in a hierarchical society like that of medieval Europe women would undertake gender-role non-conforming actions only under unusual circumstances, such as a regency or widowhood, when a power vacuum existed, and considerations of class became more important than those of gender. Sichelgaita does not fit this presupposition.

Offensichtlich ist die Datenlage so, dass Forscher von der Vermutung ausgehen, dass Frauen nur in Ausnahmefällen (und von denen gibt es sicher eine Reihe) die Befehlsgewalt über Truppen übernommen haben. Und das speziell Sichelgaita die Ausnahme von der Ausnahme war (weil ihr Mann ständig auf Feldzug war und sie auf diesem Feldzügen deshalb dabei sein musste und so einiges aufschnappte und deshalb das Kommando auch so übernehmen konnte).

weibliche Samurai wurden war unter Adligen Frauen  nichts ungewöhnliches Black Agnes hatte viele Schwestern
Solange du nicht darlegen kannst, dass dies repräsentativ für Frauen im europäischen Mittelalter ist, dass dies routinemäßig der Fall war, bleibt es Rosinenpicken.

der war gut, der war echt gut - weil das so risikolos war wurde beim erfolgreichen Sturmangriff häufig kein Pardon gegeben und die Truppen hatten Carte Blanche mit den Belagerten zu machen was sie wollten
Ich redete von Frauen auf Feldzug. Die Belagerung einer gegnerischen Burg war Routine und relativ ungefährlich. Du weißt ja sicherlich, dass Belagerungen in der Regel nicht mit einem Sturmangriff endeten - dies war wieder einmal die Ausnahme. Von daher hätten Frauen ja dann durchaus ohne große Gefahr 50% der Belagerungsstreitkräfte stellen können. Haben sie aber nicht. Frauen begleiteten zwar auch Armeen aber idR nicht zum kämpfen (siehe Verbruggens "Women in Medieval Armies").

Für Männer war's historisch betrachtet bequem, wenn sie diese Dinge unter sich ausmachen konnten. Und nicht noch mit Frauen konkurrieren mussten. Ist natürlich kein schmeichelhaftes Bild.

das funktioniert nur nicht, ohne Frauen die Haus und Hof hielten
Naja, das war für Frauen mehr oder weniger "alternativlos". Ab dem Hochmittelalter und der Schollengebundenheit sowieso.

https://en.wikipedia.org/wiki/Male_expendability
Jetzt fehlt allerdings noch der Beleg, dass dies die wichtigste Motivation für Leute des Mittelalters war. Eine bewusste Arbeitsteilung aus genau diesen Gründen. Das Streben von Männern nach persönlicher Macht und nach Ruhm durch körperliche Gewalt hingegen ist wohldokumentiert und darf vorausgesetzt werden.

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #66 am: 27.02.2019 | 21:09 »
Okay, jetzt wird's arg historisch und führt etwas vom eigentlichen Thema ab.

Also ich muss dir an dieser Stelle Rosinenpicken vorwerfen. Mal ein Zitat aus "Sichelgaita of Salerno: Amazon or Trophy Wife?" by Valerie Eads (Seite 87):
Offensichtlich ist die Datenlage so, dass Forscher von der Vermutung ausgehen, dass Frauen nur in Ausnahmefällen (und von denen gibt es sicher eine Reihe) die Befehlsgewalt über Truppen übernommen haben.
mkn war das Teil der Erziehung, das sie die Burg verteidigen lernten

Zitat
aja, das war für Frauen mehr oder weniger "alternativlos". Ab dem Hochmittelalter und der Schollengebundenheit sowieso.
das war für die Wikinger eher bedeutungslos oder für eine Kaiserin wie Theophanu btw waren die Männer nicht auch Schollengebunden?
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #67 am: 27.02.2019 | 21:19 »
Ansonsten kann man auch einfach festlegen "Frauen sind in diesem Setting unterlegen, weil ich das als Designer so will." Dann kann man sich argumentative Schlingerkurse denke ich auch sparen.

Es gibt allerdings keinen Schlingerkurs. Der Kurs ist durchgängig: Weitverbreitete Gleichwertigkeit und Fairness untergraben die Setting-Prämisse. Ausnahmen existieren in einem Ausmaß, dass man bereits von anderen Fantasywelten her kennt (s. Westeros), ohne diese Unterminierung der Grundidee.

Das was danach folgte war im Wesentlichen Philosophieren über Gegebenheiten des Mittelalters ohne direkten Bezug zum Spiel.


Nur mal so als Gedanke:
Wenn tatsächlich Frauen im Durchschnitt die schlechteren Kämpfer sind und die Welt von bösen Göttern beherrscht wird,
könnte es nicht auch Sinn machen, dass gerade deshalb die wichtigeren Positionen von Frauen besetzt werden?

Ich sollte an dieser Stelle anmerken, dass die dunklen Götter launisch und gelangweilt sind und dass die Welt von Ilethra von den Göttern nicht durchgeplant ist.

Immerhin würde es dadurch unwahrscheinlicher, dass ein besonderer Krieger/Herrscher so viel Macht anhäuft, dass
er irgendwann sogar die Götter herausfordert und somit zu einem Problem wird. :think:

Vom Kanon her ist es nicht möglich als Sterblicher so viel Macht anzuhäufen, dass man eine Gottheit töten kann oder Kräfte erhält, die sich mit diesen Gottheiten (zumindest den großen, echten Göttern) vergleichen lässt. Warum? Weil's dann die Möglichkeit gäbe, dass ein "guter" Mensch zum "guten" Gott wird und die anderen, "bösen" Götter tötet oder vertreibt. Weil's damit dann ja Hoffnung gäbe. Ich will aber sehen welche Moral die Spieler(charaktere) noch haben, wenn klar ist(? s.u.), dass das Gute am Ende nicht gewinnen wird, gewinnen kann.

Was nicht heißt, dass es den endgültigen Sieg des Guten unter keinen Umständen geben darf. Das darf es. Aber das wäre dann eine spielleiter-spezifische Kampagne. Kanon ist zunächst einmal: es gibt keine Hoffnung, kein Entkommen. Nur das ewige Spiel der sadsistischen Götter mit den Sterblichen.

mkn war das Teil der Erziehung, das sie die Burg verteidigen lernten
das war für die Wikinger eher bedeutungslos oder für eine Kaiserin wie Theophanu btw waren die Männer nicht auch Schollengebunden?

Ich muss diese an sich interessante Debatte hier leider abbrechen, bevor noch irgendwelche Leute das mit dem Spielgeschehen durcheinanderwerfen. Wenn du willst, können wir das per PN fortführen. Aber ja, das Problem an unspezifischen Diskussionen um das Mittelalter ist, dass es sowohl zeitlich als auch räumlich unglaublich heterogen war. Voller Ausnahmen.
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Offline Eismann

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #68 am: 27.02.2019 | 21:27 »
Es gibt allerdings keinen Schlingerkurs. Der Kurs ist durchgängig: Weitverbreitete Gleichwertigkeit und Fairness untergraben die Setting-Prämisse. Ausnahmen existieren in einem Ausmaß, dass man bereits von anderen Fantasywelten her kennt (s. Westeros), ohne diese Unterminierung der Grundidee.
Also gilt "Frauen sind in diesem Setting unterlegen, weil das die Setting-Prämisse so vorsieht, die der Designer festgelegt hat."

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #69 am: 27.02.2019 | 21:37 »
Ich glaube, ich geh mir Popcorn holen.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


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Offline Alexander Kalinowski

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #70 am: 27.02.2019 | 21:46 »
Also gilt "Frauen sind in diesem Setting unterlegen, weil das die Setting-Prämisse so vorsieht, die der Designer festgelegt hat."
Nein, das ist nicht zufriedenstellend formuliert. Stattdessen:
"Die meisten weiblichen NSCs sind manchen männlichen NSCs unterlegen, weil das eine Konsequenz aus der Grundidee des Spiels ist, die dem Autor in den Sinn kam."
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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #71 am: 27.02.2019 | 21:56 »
Ich muss diese an sich interessante Debatte hier leider abbrechen,
Wie gesagt mir ging es darum, das ich diese Prämisse kaum für glaubwürdig halte ginge es um Kampffähigkeiten, von den Fähigkeiten als Feldherr, Herrscher, Priiester oder Zauberer gar nicht erst anzufangen.

Der König von Stygien hatte auch nicht viel gegen einen Hohepriester Sets zu bestellen, egal welchen Geschlechts.

Was macht der Schwertschwinger wenn die Priesterin ihm magisch das Herz rausreist

Mir ging es nicht um Gleichwertigkeit sondern um Konkurrenz, um Matriarchalische Unterdrückung - Männchen für alles, Sklavensoldaten
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Spidey

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #72 am: 27.02.2019 | 22:08 »
Nein, das ist nicht zufriedenstellend formuliert. Stattdessen:
"Die meisten weiblichen NSCs sind manchen männlichen NSCs unterlegen, weil das eine Konsequenz aus der Grundidee des Spiels ist, die dem Autor in den Sinn kam."

Ich glaube du machst es dir einfacher, wenn du diesen Faktor der logisch erzwungenen Herleitung raushaust und dabei bleibst, dass das einfach deine Designentscheidung ist. Ist doch völlig okay.

Anscheinend stören sich viele an der Herleitung "Dunkle / Böse Götter erzwingen unterdrückte Frauen (mit Ausnahmen)", mir inklusive. Das eine muss einfach nichts mit dem anderen zu tun haben. Es wurden ja schon Alternativwelten im (Low-)Fantasybereich genannt, wo matriarchalische Systeme vorherrschen. Die Drow-Kultur wäre auch ein Beispiel. Soweit ich weiß, ist das Pantheon auch eindeutig auf der dunklen und grausamen Seite zu verorten.

Du machst einfach historische und ideologische Fässer auf, indem die Stellung der Frau und so einen Kappes wie Kettenhemdbikinis in deiner Fiktion als logisch zwingende Konsequenz des Gedankenexperiments (tm) postulierst. Dabei gehts doch darum gar nicht, oder? Was ich von der Welt bisher gelesen hab klang, abseits von solchen etwas divergierenden Inhalten, recht spannend. Auch als Prämisse.

Vor allem ist doch die Prämisse, die Spielercharaktere insgesamt aus der untersten Schicht abzuholen total egalisierend. Das ist viel wichtiger und meiner Meinung nach auch ein viel stärkeres Pro-Argument als diese Herleitung aus irgendeiner vermeintlich authentischen Autorenschaft oder historischer Inhaltstreue.

Offline Alexander Kalinowski

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #73 am: 27.02.2019 | 22:36 »
Anscheinend stören sich viele an der Herleitung "Dunkle / Böse Götter erzwingen unterdrückte Frauen (mit Ausnahmen)", mir inklusive. Das eine muss einfach nichts mit dem anderen zu tun haben. Es wurden ja schon Alternativwelten im (Low-)Fantasybereich genannt, wo matriarchalische Systeme vorherrschen. Die Drow-Kultur wäre auch ein Beispiel. Soweit ich weiß, ist das Pantheon auch eindeutig auf der dunklen und grausamen Seite zu verorten.

Okay, ich glaube ich muss noch einmal die Logik erklären, damit hier nicht gegen einen Strohmann argumentiert wird. Die Logik ist folgendermaßen:
Setting-Prämisse => zwangsläufig Ungleichheit* => Bewusste Entscheidung, dass Männer in dieser Welt den Vorteil haben. Diese war nicht zwangsläufig.

Ich postuliere also lediglich, dass der erste Schritt erzwungen wird, wenn man das Gedankenexperiment konsequent weiterführen will.
Was den zweiten Schritt angeht, habe ich weiter oben bereits angeführt, dass man genauso gut eine Welt hätte aufsetzen können in der die Frauen von dunklen Götter die Fähigkeiten bekommen haben die Männer (zumindest in signifikanten Teilen) zu unterdrücken. Hab' ich aber nicht.

Du machst einfach historische und ideologische Fässer auf, indem die Stellung der Frau und so einen Kappes wie Kettenhemdbikinis in deiner Fiktion als logisch zwingende Konsequenz des Gedankenexperiments (tm) postulierst. Dabei gehts doch darum gar nicht, oder? Was ich von der Welt bisher gelesen hab klang, abseits von solchen etwas divergierenden Inhalten, recht spannend. Auch als Prämisse.

Auch das ist leider ein Strohmannargument: Das Einzige was ich als logisch zwingend postuliert habe, war die Ungleichheit. Zum Kettenbikini habe ich sogar explizit gesagt, dass man ihn gerne weglassen kann. Er ist für die Prämisse also nicht sehr wichtig. Aber er ist Kanon.


*Es gibt übrigens auch enorme Ungleichbehandlung zwischen den Rassen (Fantasy-Spezies).
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Offline Eismann

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Re: [Knights of the Black Lily] Small Talk und mehr ...
« Antwort #74 am: 27.02.2019 | 22:40 »
Auch das ist leider ein Strohmannargument: Das Einzige was ich als logisch zwingend postuliert habe, war die Ungleichheit. Zum Kettenbikini habe ich sogar explizit gesagt, dass man ihn gerne weglassen kann. Er ist für die Prämisse also nicht sehr wichtig. Aber er ist Kanon.

Warum ist der Kanon?