Autor Thema: Gruppenharmonie  (Gelesen 17092 mal)

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Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #50 am: 25.01.2019 | 11:36 »
Also ich habe das sogar mehrfach. genau. so. erlebt.
Auf Nachfrage der Mitspieler/-SL kam genau diese Antwort in genau dieser Kürze. Und ich halte nicht alle Forenberichte zu diesem Thema für urbane Legenden ... außer von Issi vielleicht  >;D

Worauf ich aber eigentlich hinweise wollte, war Deine Formulierung, die für sich genommen dann eigentlich falsch ist ;)

Nein, meine Formulierung ist völlig richtig.
Auch für diese unstrittig so geäußerten Fälle, gibt es wie beschrieben wenigstens 4 verschiedene Erklärungen.
Und nur eine davon begründet höchstwahrscheinlich auf Arschlochverhalten des Spielers, der diese Äußerung tätigt.
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Offline Exar

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #51 am: 25.01.2019 | 11:36 »
Das schon. Aber man ist halt trotzdem in seiner Freizeit nur Spieler, und kein Therapeut.

Ach so, nein ich meinte nicht irgendwelche persönlichen Themen, sondern nur im Bezug aufs Spiel und eventuelle Probleme damit.

Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #52 am: 25.01.2019 | 11:36 »
Also ich habe das sogar mehrfach. genau. so. erlebt.
Auf Nachfrage der Mitspieler/-SL kam genau diese Antwort in genau dieser Kürze. Und ich halte nicht alle Forenberichte zu diesem Thema für urbane Legenden ... außer von Issi vielleicht  >;D
Ich wohne ja auch in Bruchtal
(Da weiß keiner genau, wo das liegt und ob es überhaupt existiert )  ~;D ;D
« Letzte Änderung: 25.01.2019 | 11:39 von Issi »

Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #53 am: 25.01.2019 | 11:38 »
Ach so, nein ich meinte nicht irgendwelche persönlichen Themen, sondern nur im Bezug aufs Spiel und eventuelle Probleme damit.
Ja ich weiß.  :)
(Ich wollte trotzdem mal dezent darauf hinweisen, dass man nicht alle Probleme mit einem guten Gespräch lösen kann)
That's all

Edit.
Ein anderer SL hat mir mal erzählt,  dass ihm eine Spielerin Beleidigungen an den Kopf geworfen hat, nachdem er seinen Bösewicht spielte. Sie dachte wirklich - das ist sein Charakter und er will ihr Böses. (Hatte er in seiner Zeit als SL so noch nie erlebt)

Gibt es sicher nicht häufig. Das heißt aber nicht, dass es das gar nicht gibt.
« Letzte Änderung: 25.01.2019 | 11:56 von Issi »

Luxferre

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #54 am: 25.01.2019 | 13:02 »
Nein, meine Formulierung ist völlig richtig.
Auch für diese unstrittig so geäußerten Fälle, gibt es wie beschrieben wenigstens 4 verschiedene Erklärungen.
Und nur eine davon begründet höchstwahrscheinlich auf Arschlochverhalten des Spielers, der diese Äußerung tätigt.

Nein. Ich belasse es jetzt mal darauf, weil wir nicht auf einen Nenner kommen werden ;)

Offline Feuersänger

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #55 am: 25.01.2019 | 15:04 »
Meiner Erfahrung nach fällt der Satz "mein Charakter ist halt so" AUSSCHLIESSLICH dann, wenn "so" ein ausgewachsenes Arschlochverhalten darstellt.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline nobody@home

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #56 am: 25.01.2019 | 15:36 »
Auf "Mein Charakter ist halt so!" bleibt meine Standardreaktion einstweilen "Aha...und wer hat dich gleich noch mal mit vorgehaltener Pistole gezwungen, ihn gegen deinen ausdrücklichen Wunsch 'so' zu machen?". ::)

Offline Camouflage

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #57 am: 25.01.2019 | 16:36 »
Den Satz hab ich als Spieler genau ein Mal gebracht. Nach ner Aktion, die in erster Linie auf Selbstmord der Figur hinauslief (allerdings in einer Form, die den Plot vielleicht nicht gesprengt aber doch ordentlich aus den Gleisen gehoben hat). Und die absolut im Rahmen des Charakters der Figur war.

Hatte mich jemand gezwungen, die Figur so zu gestalten? Nein.

Aber es hat auch niemand gesagt, dass ich es nicht tun soll. Auch nach expliziter Rückfrage nicht. Auch nicht, nachdem ich dem SL den Charakter detailliert beschrieben habe um sicherzugehen, dass das nicht mit der Kampagne kollidiert. Auch nicht, nachdem ich den Charakter über einige Spielabende hinweg genau so gespielt habe, ohne dass es Probleme gab.

Die Probleme kamen erst nachdem dem SL spontan einfiel, dass er doch gern einen anderen Kampagnenfokus hätte und er dann dazu übergegangen ist, die Gruppe und speziell meinen Charakter dahin zu railroaden, wo er sie grad haben wollte. Irgendwann hatte ich dann einfach die Nase voll und bin ausgestiegen. Und ja, man kann sowas auch ohne den großen ingame-Knall machen, aber nach den Arschloch-Atkionen, die der SL gebracht hatte, war mir nicht nach nem "graceful exit".

Von daher ja, der Satz kann schon auf Arschloch-Aktionen hindeuten, nur nicht zwangsläufig vom denjenigen der ihn ausspricht.

[edit]
Da fällt mir noch ein, den Satz hab ich zweimal gebracht:
Als ich nach einem extrem stressigen Run (in der Beschreibung würden so Worte wie "Atombombe", "Winternight" und "Lofwyr" auftauchen) dem SL mitteilte, dass mein Charakter jetzt erst mal mit seiner Freundin für 3 Wochen nach Aspen in den Urlaub fährt, 1. Klasse, mir pauschal 20k Nuyen dafür weggestrichen hab und ein zu dem Zeitpunkt neuer Spieler, der meine Spielweise noch nicht kannte, entgeistert fragte: "Wieso?"  ~;D
« Letzte Änderung: 25.01.2019 | 16:45 von Camouflage »
Zitat
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Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #58 am: 25.01.2019 | 17:33 »
Auf "Mein Charakter ist halt so!" bleibt meine Standardreaktion einstweilen "Aha...und wer hat dich gleich noch mal mit vorgehaltener Pistole gezwungen, ihn gegen deinen ausdrücklichen Wunsch 'so' zu machen?". ::)

Ja dieser dämliche Ausspruch ist nicht unüblich.
Dabei ist die Antwort trivial abzusehen: Niemand hat "gezwungen". Der Charakter ist so, weil das meine Vorstellung von Spielspaß ist (und ggf auch noch über Sitzungen so gewachsen).

Damit sind wir straks zurück auf Feld 0 der Diskussion.

Oder andersrum: Wer hat dich gezwungen da bei was auch immer sein Charakter "so" macht, rumzulamentieren und dadurch den Spielspaß "der Gruppe"* durch diese blöde Metadiskussion zu bremsen ?

*Um die andere übliche Unsitte der spontanen Vereinnahmung der gesamten Gruppe auch gleich mit zu bedienen.
« Letzte Änderung: 25.01.2019 | 17:39 von Maarzan »
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Offline nobody@home

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #59 am: 25.01.2019 | 17:43 »
Ja dieser dämliche Ausspruch ist nicht unüblich.
Dabei ist die Antwort trivial abzusehen: Niemand hat "gezwungen". Der Charakter ist so, weil das meine Vorstellung von Spielspaß ist (und ggf auch noch über Sitzungen so gewachsen).

Damit sind wir straks zurück auf Feld 0 der Diskussion.

Oder andersrum: Wer hat dich gezwungen da bei was auch immer sein Charakter "so" macht, rumzulamentieren und dadurch den Spielspaß "der Gruppe" durch diese blöde Metadiskussion zu bremsen ?

Tja, natürlich sind wir damit zurück bei der Diskussion. Wo auch sonst?

Und wenn dann am Tisch zwischen uns tatsächlich regelmäßig deine Art von Ton aufkäme, dann wäre einer von uns (wahrscheinlich du, weil's ja dein Charakter wäre und damit die verdammte Verantwortung für ihn auch erst mal bei dir läge -- es sei denn natürlich, die Gruppe stimmte dir aus welchen Gründen auch immer kollektiv zu, dann sollte besser ich gehen und euch ungestört miteinander glücklich werden lassen) definitiv in der falschen Runde. Wenn wir uns nämlich als Spieler nicht irgendwie einig werden können, anstatt uns gegenseitig mit Schuldzuweisungen zu bekleistern, dann können wir an dem Punkt das Spiel auch gleich beenden.

Offline YY

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #60 am: 25.01.2019 | 17:45 »
Damit sind wir straks zurück auf Feld 0 der Diskussion.

Weil du diese Schleife immer wieder fliegst.

Der Knackpunkt ist doch, dass jemand aus irgendeinem Grund an der aktuellen Situation nicht so recht Spaß hat. An dem Punkt ist nicht die Frage, wer jetzt irgendwas durchdrückt, wer irgendwelche Übereinkünfte böswillig ausnutzt etc. pp., sondern welche Alternativen für alle akzeptabel sind.

"Mein Charakter ist halt so" ist da letztlich einfach die Aussage: Ich rücke von meiner Position kein bisschen ab und ihr könnt jetzt zusehen, was ihr daraus macht.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #61 am: 25.01.2019 | 17:48 »
Tja, natürlich sind wir damit zurück bei der Diskussion. Wo auch sonst?

Und wenn dann am Tisch zwischen uns tatsächlich regelmäßig deine Art von Ton aufkäme, dann wäre einer von uns (wahrscheinlich du, weil's ja dein Charakter wäre und damit die verdammte Verantwortung für ihn auch erst mal bei dir läge -- es sei denn natürlich, die Gruppe stimmte dir aus welchen Gründen auch immer kollektiv zu, dann sollte besser ich gehen und euch ungestört miteinander glücklich werden lassen) definitiv in der falschen Runde. Wenn wir uns nämlich als Spieler nicht irgendwie einig werden können, anstatt uns gegenseitig mit Schuldzuweisungen zu bekleistern, dann können wir an dem Punkt das Spiel auch gleich beenden.

Auf Punkt 0 der Diskussion!

Wenn das "so" eine Reaktion auf DEINE Vorlage wäre, dann kann es genauso gut deine Vorlage ein, welche da unangemessen ist und derjenige, der da mit Schuldzuweisungen angefangen hat ist dann doch wohl klar derjenige, der da die Entscheidung für das "so" angegriffen hat - ob berechtigt oder unberechtigt stände dann noch auf einem anderen Blatt. 

Weil du diese Schleife immer wieder fliegst.

Der Knackpunkt ist doch, dass jemand aus irgendeinem Grund an der aktuellen Situation nicht so recht Spaß hat. An dem Punkt ist nicht die Frage, wer jetzt irgendwas durchdrückt, wer irgendwelche Übereinkünfte böswillig ausnutzt etc. pp., sondern welche Alternativen für alle akzeptabel sind.

"Mein Charakter ist halt so" ist da letztlich einfach die Aussage: Ich rücke von meiner Position kein bisschen ab und ihr könnt jetzt zusehen, was ihr daraus macht.

Nein, dass ist lediglich die Aussage: Das ist meine Vorstellung von Spielspaß, eben durch konsequentes und stimmiges Ausspielen der Figur.

Entgleisen tut die Diskussion dadurch, dass die andere  Seite dies grundsätzlich nicht als legitimen Spielspaß ansieht udn daher das Argument strukturell bereits ablehnt.

(Wobei es mit Fall3 durchaus ja Fälle gibt, wo die Art und Weise des "so" unangemessen wäre, aber dieser situationsabhängige Umstand  ist ja gerade nicht das, was hier kritisiert wird.)
« Letzte Änderung: 25.01.2019 | 17:52 von Maarzan »
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Offline YY

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #62 am: 25.01.2019 | 17:58 »
Entgleisen tut die Diskussion dadurch, dass die andere  Seite dies grundsätzlich nicht als legitimen Spielspaß ansieht udn daher das Argument strukturell bereits ablehnt.

Das stimmt nicht.
In den Fällen, die meist mit besagtem Satz enden, ist dem Ganzen eine entsprechende Diskussion um Alternativen und mögliche Anpassungen vorausgegangen, die dann mit genau jenem Satz abgeschmettert wurden.

Wir reden wohl hauptsächlich deswegen aneinander vorbei, weil die meisten hier solche tatsächlichen Verläufe im Kopf haben und du eine grundsätzliche/strukturelle Betrachtung, die vor bzw. bei der Diskussion um die Alternativen einsetzt, statt schon vor dem Scherbenhaufen zu stehen.
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Offline mattenwilly

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #63 am: 25.01.2019 | 18:07 »
Die Frage ist ja nicht "ist Spielweise B&S die welche dem Spieler A den meisten Spass macht" sondern "Ist B&S die Spielweise die der Mehrheit der Gruppe und besonders dem SL Spass macht". Es gibt kein Grundrecht auf Rollenspiel oder Rundenmitgliedschaft. Wenn also der Stil von Spieler A regelmässig "Gesprächsbedarf" generiert dann ist Spieler A das Problem. Und da er ein beseitigbares Problem ist - ist er nach dem 2. oder 3. "Meine Pappfigur ist halt so" der EX-Spieler A. Es wird sich immer Spieler "A+1" finden
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline nobody@home

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #64 am: 25.01.2019 | 18:09 »
Das stimmt nicht.
In den Fällen, die meist mit besagtem Satz enden, ist dem Ganzen eine entsprechende Diskussion um Alternativen und mögliche Anpassungen vorausgegangen, die dann mit genau jenem Satz abgeschmettert wurden.

Wir reden wohl hauptsächlich deswegen aneinander vorbei, weil die meisten hier solche tatsächlichen Verläufe im Kopf haben und du eine grundsätzliche/strukturelle Betrachtung, die vor bzw. bei der Diskussion um die Alternativen einsetzt, statt schon vor dem Scherbenhaufen zu stehen.

Klingt zumindest nach einer Möglichkeit, ja. Soll heißen, es gibt natürlich einen deutlich sichtbaren Unterschied zwischen "Also, eigentlich ist mein Charakter ja eher so...wie handhaben wir das jetzt?" einer- und "Mein Charakter ist halt so, und damit basta!" andererseits. Wenn Maarzan jetzt also davon ausgeht, daß wir noch am ersten (in der Regel wahrscheinlich friedlich lösbaren) Punkt sind, während der Rest von uns schon längst den zweiten Fall betrachtet, weil eventuelle Probleme viel wahrscheinlicher im Zusammenhang mit diesem auftreten...dann könnte das eventuell einiges erklären.

Offline Camouflage

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #65 am: 25.01.2019 | 18:22 »
Klingt zumindest nach einer Möglichkeit, ja. Soll heißen, es gibt natürlich einen deutlich sichtbaren Unterschied zwischen "Also, eigentlich ist mein Charakter ja eher so...wie handhaben wir das jetzt?" einer- und "Mein Charakter ist halt so, und damit basta!" andererseits. Wenn Maarzan jetzt also davon ausgeht, daß wir noch am ersten (in der Regel wahrscheinlich friedlich lösbaren) Punkt sind, während der Rest von uns schon längst den zweiten Fall betrachtet, weil eventuelle Probleme viel wahrscheinlicher im Zusammenhang mit diesem auftreten...dann könnte das eventuell einiges erklären.

Ich vermute mal, dass Maarzan ähnlich geht wie mir mit dieser Art von Diskussion und er es satt hat, dass sie üblicherweise im Netz in der Form geführt wird, dass es den ersten Fall quasi nicht gibt. In amerikanischen Foren bin ich sogar schon über den Spielleitertipp gestolpert, dass man Spieler, die Sätze mit "my character" anfangen, einfach unbesehen rauswerfen solle, weil die ja immer, ausnahmslos Arschlöcher seien.

Charaktere ausspielen ist da einfach ein No-Go, weil das ja mit der allheiligen Story kollidieren könnte.
Zitat
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Offline Isegrim

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #66 am: 25.01.2019 | 18:30 »
Wenn also der Stil von Spieler A regelmässig "Gesprächsbedarf" generiert dann ist Spieler A das Problem.

Wenn dieser Gesprächsbedarf regelmäßig nur Spieler B auftritt, ist vielleicht auch B das Problem...
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline pharyon

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #67 am: 25.01.2019 | 18:31 »
Hallo,
Hallo Puppenspieler. Willkommen!  :D

Zu deiner Ausgangsdarstellung fass ich mal kurz zusammen, was ich verstanden habe (könnte nämlich missverstanden haben, was du meinst). Ihr:
a) wollt Charaktere/Figuren mit Ecken und Kanten spielen (weil: Würze im Spiel)
b) könnt nicht immer zwischen Chakater/Figur-Befinden und Spieler-Befinden trennen
c) wollt keinen Streit zwischen den Spielern habe, weil ein Charakter/eine Figur "querschießt".
Habe ich das soweit richtig verstanden?
Dazu meine Meinung: Wenn ihr b nicht könnt, dann bleibt euch nur die Wahl zwischen a mit c und weder a noch c. Allerdings ist es ja auch möglich, dass ihr b noch entwickelt.  ;) Immerhin 3 Möglichkeiten, wie ihr das handhaben könnt.

Zitat
Meine Frage: Gibt es ein durchdachtes Konzept für eine Gruppenerstellung, die auch die vielen zwischenmenschlichen Aspekte berücksichtigen? Eine Art Kochrezept, ähnlich der Char-Erstellung?
Ich habe beim angryGM einen Beitrag gelesen, der sich mit der "Gruppenharmonie" beschäftigt. Der Kitt, der eine Gruppe zusammenhält, wird darin etwas differenziert. Solange der Kitt stärker ist als die Elemente, die die Gruppe sprengen, habt ihr in der Gruppe immer einen Hebel, den Streit einzugrenzen.
Als starker Kitt wird da z.B. eine gemeinsame Zugehörigkeit und ein gemeinsames Ziel genannt.

Gemeinsame Zugehörigkeit:
Alle Mitglieder der Gruppe gehören zu einer Organisation (das ist nicht unbedingt eine Familie, Ausnahme: so etwas wie die Mafia). Ihr seid Mitglieder der Rebellenallianz Ringgemeinschaft oder Sternenflotte (oder so) - egal was ihr tut, ihr müsst zusammenarbeiten.

Gemeinsames Ziel:
Alle wollen den Tyrannen stürzen, der Schwarzmagier sieht da aber ganz andere Möglichkeiten als der Paladin. Der Tyrann ist das schlimmste Übel, also müssen die Gruppenmitglieder auch manchmal zähneknirschend nachgeben.

Kindesfreundschaften und Familienzugehörigkeit zählt da eher als mäßig guter Kitt.

@ "Mein Charakter ist halt so!":
Der Satz, mit dem Einfügsel "halt" legt die Haltung des Senders nahe, dass er von seiner Position nicht abweichen will und dahingehend sehr entschlossen ist. Das hilft bei einer Konsens- oder zumindest Kompromiss-Findung nichts bis wenig. Es ist dabei egal, welcher Kontext dem zuvorläuft: Konfliktlösungsbereitschaft sollen in einem kooperativen Hobby immer alle mitbringen.

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« Letzte Änderung: 25.01.2019 | 18:33 von pharyon »
"Natürlich werden sie ihn foltern - es sind PRAIOS-Geweihte!" (vielen Dank, Kristin ^^)

"Lassen Sie uns die leichten Raumanzüge anziehen - schließlich wollen wir ja nicht ins All." (Danke, Bob Miller und Koloth, Sohn des Rodoth)

Offline YY

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #68 am: 25.01.2019 | 18:38 »
Ich vermute mal, dass Maarzan ähnlich geht wie mir mit dieser Art von Diskussion und er es satt hat, dass sie üblicherweise im Netz in der Form geführt wird, dass es den ersten Fall quasi nicht gibt.

Sieh es mal andersrum:
Da will jemand über ein Problem sprechen und das Gespräch wird immer wieder auf eine Konstellation gelenkt, die i.d.R. völlig unproblematisch ist.
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Offline mattenwilly

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #69 am: 25.01.2019 | 19:09 »
Wenn dieser Gesprächsbedarf regelmäßig nur Spieler B auftritt, ist vielleicht auch B das Problem...

Och bitte nicht die "ich reiss mal aus dem Zusammenhang" Nummer. Es sollte jedem mit etwas Lesefähigkeit klar sein das hier "Spieler A mit Stil B&S" vs "Mehrheit der Gruppe" gemeint war und nicht nur "Spieler B".

Aber selbst WENN es nur Spieler B ist bleibt die Frage "Was bevorzugt die (leider oft) schweigende Mehrheit?". Wenn die generell auch den Stil von B bevorzugen / den von A ablehenen - ist A das Problem. Und nicht B weil er sich traut zu sagen was andere in sich reinfressen bzw. durch verlassen der Gruppe vermeiden.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline AlucartDante

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #70 am: 25.01.2019 | 20:12 »
Meine Runden sind leider auch ziemlich von Harmonie geprägt. Ich würde mal unterscheiden zwischen:

Oneshot:
- hier kann man prima die Charaktere gegeneinander antreten lassen, typischerweise suchen alle den Mörder, nur der Mörder will es lieber vertuschen.
- oder alle arbeiten in einem Team

Kampagne:
Hier sollten Charaktere einen Grund haben zusammenzuarbeiten. Das heißt aber nicht, dass es keine Konflikte geben soll oder wirklich alle in einem Team sind. In meinen Hausrunden war es eigentlich immer cool und gab nie Probleme. Meistens arbeiten alle zusammen. Nur in Gastrunden, insbesondere bei D&D gab es bei mir ein paar mal, gar nicht den Versuch eines gemeinsamen Gruppenkonsenses oder Vorgaben des SLs. Da das System auch nicht wie bei DSA moralische Vorgaben macht, spielten dann chaotisch böse Charaktere mit rechtschaffen Guten und entsprechend kümmerte man sich nicht um das Abenteuer, sondern nur um einander. Bescheutert. Aber klärt man normalerweise einfach, in dem man am Anfang sich einigt, was man spielt.

Was wir schon hatten:
- ein Charakter wurde wahnsinnig im Sinne von Fight Club und war in Wirklichkeit der Kampagnenendgegner.
- Ein Dämon verführte die Gruppe, einen von ihnen zu opfern, um so die Gruppe zu retten.
- Wie B.A. von A-Team will der Zwerg nicht auf Schiffe und muss dafür regelmäßig betäubt werden, weil er sich weigert.
- Schwierigkeiten bei moralischen Dilemmata mit verschiedenen Herangehensweisen.

Ich finde es eigentlich spannend, wenn es nicht nur Harmonie gibt. Was ich mir mehr wünschen würde, wären Konflikte die zur Charakterentwicklung führen. In manchen Runden sind die Charaktere harmonisch wie beim A-Team. Eine eingeschworene Gruppe in der die Beziehungen zueinander statisch sind. Ich hätte lieber dynamische Runden, in denen sich die Beziehungen ändern, sowohl romantisch aber auch sonst. Dafür suche ich noch Möglichkeiten, wie ich das als Spielleiter dynamischer machen kann.

Seit meine Teenagerrunden vorbei sind und wir volljährig sind, gibt es eigentlich keine Probleme damit, dass egoistische Spieler den Rahmen sprengen. Da kann man auch einfach sagen, dass die Charaktere eine Vorgeschichte haben, miteinander befreundet sind, was auch immer.

Harmonie vorgeben ist einfach. Konflikte vorgeben, dass sich die Leute an die Gurgel gehen auch. Schwieriger ist es Konflikte so zu designen, dass Harmonie und Konflikt ausgewogen miteinander sind.
« Letzte Änderung: 25.01.2019 | 20:14 von AlucartDante »

Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #71 am: 25.01.2019 | 20:40 »
Klingt zumindest nach einer Möglichkeit, ja. Soll heißen, es gibt natürlich einen deutlich sichtbaren Unterschied zwischen "Also, eigentlich ist mein Charakter ja eher so...wie handhaben wir das jetzt?" einer- und "Mein Charakter ist halt so, und damit basta!" andererseits. Wenn Maarzan jetzt also davon ausgeht, daß wir noch am ersten (in der Regel wahrscheinlich friedlich lösbaren) Punkt sind, während der Rest von uns schon längst den zweiten Fall betrachtet, weil eventuelle Probleme viel wahrscheinlicher im Zusammenhang mit diesem auftreten...dann könnte das eventuell einiges erklären.

Ich gehe von dem Moment aus, wo die "Challenge" für das Verhalten der Figur kommt. Wobei ich "mein Charakter ist halt so" auch als zusammenfassende Umschreibung möglicher Antworten sehe, auf der Basis, dass diese Handlung so der Vorstellung des Spielers entspricht, welche er von den Handlunsgweisen des Charakters hat - und deren Stimmigkeit seinen Spielspaß ausmacht.

Und dann sehe ich die 4 möglichen Varianten, wo dieser Diskrepanz zum diese Frage aufwerfenden Mitspieler herkommen kann.

In der Diskussion hier wie auch anderswo sehe ich aber auch, dass dieses Spielspaß gewinnen aus dem Auspielen der Figur immer wieder von Leuten als wertlos und damit beliebig abzuändernd eingestuft wird - ohne einer Betrachtung, was denn da im Detail an Konflikt vorliegt.
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Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #72 am: 25.01.2019 | 21:20 »

@ "Mein Charakter ist halt so!":
Der Satz, mit dem Einfügsel "halt" legt die Haltung des Senders nahe, dass er von seiner Position nicht abweichen will und dahingehend sehr entschlossen ist. Das hilft bei einer Konsens- oder zumindest Kompromiss-Findung nichts bis wenig. Es ist dabei egal, welcher Kontext dem zuvorläuft: Konfliktlösungsbereitschaft sollen in einem kooperativen Hobby immer alle mitbringen.

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Da müssten fränkische Spieler ja die Allerschlimmsten sein.
Die sagen "halt" in jedem zweiten Satz.
(alternativ auch "fei")  ~;D

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #73 am: 25.01.2019 | 21:52 »
Ich gehe von dem Moment aus, wo die "Challenge" für das Verhalten der Figur kommt. Wobei ich "mein Charakter ist halt so" auch als zusammenfassende Umschreibung möglicher Antworten sehe, auf der Basis, dass diese Handlung so der Vorstellung des Spielers entspricht, welche er von den Handlunsgweisen des Charakters hat - und deren Stimmigkeit seinen Spielspaß ausmacht.

Und dann sehe ich die 4 möglichen Varianten, wo dieser Diskrepanz zum diese Frage aufwerfenden Mitspieler herkommen kann.

In der Diskussion hier wie auch anderswo sehe ich aber auch, dass dieses Spielspaß gewinnen aus dem Auspielen der Figur immer wieder von Leuten als wertlos und damit beliebig abzuändernd eingestuft wird - ohne einer Betrachtung, was denn da im Detail an Konflikt vorliegt.

Mit anderen Worten, ich liege ungefähr richtig -- du setzt schon da an, wo der leiseste Einspruch gegen "das ist mein Spielspaß, da hat mir keiner reinzureden!" aufkommen könnte, während die meisten anderen von uns statt dessen an dem Punkt sind, an dem besagter Einspruch schon lange hinter uns liegt, es aber mangels Einigungsfähigkeit der Beteiligten überhaupt erst ein ernsthaftes Problem gibt. Denn die Fälle, in denen der Konflikt am Tisch tatsächlich angesprochen und dann durch kurzes gemeinsames Überlegen wieder aufgelöst wird, sind ja praktisch per Definition unproblematisch und erreichen diesen Punkt gar nicht erst, was dann zu entsprechend geringem Internetdiskussionsbedarf führt...

Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #74 am: 25.01.2019 | 22:05 »
Mit anderen Worten, ich liege ungefähr richtig -- du setzt schon da an, wo der leiseste Einspruch gegen "das ist mein Spielspaß, da hat mir keiner reinzureden!" aufkommen könnte, während die meisten anderen von uns statt dessen an dem Punkt sind, an dem besagter Einspruch schon lange hinter uns liegt, es aber mangels Einigungsfähigkeit der Beteiligten überhaupt erst ein ernsthaftes Problem gibt. Denn die Fälle, in denen der Konflikt am Tisch tatsächlich angesprochen und dann durch kurzes gemeinsames Überlegen wieder aufgelöst wird, sind ja praktisch per Definition unproblematisch und erreichen diesen Punkt gar nicht erst, was dann zu entsprechend geringem Internetdiskussionsbedarf führt...

Der Einwurf, welcher zu der entsprechenden Aussage führt oder spätestens das nicht akzeotieren dieser Erklärung, ist erst einmal ein klarer Einspruch gegen den Spielspaß des so rechtfertigenden Spielers. Es gibt hier allerdings noch keine Aussage dazu, wer jetzt da angemessener handelt.

Aber das grundlegende Verwerfen der Legitimität des Interesses an Charakterkonsistenz sorgt doch dafür, dass es zu einer Konsenssuche erst gar nicht mehr kommt und das Ganze dann typischerweise eskaliert.

Die Fälle, wo es angesprochen wird und dann schnell gemeinsam aufglöst wird, wird sich doch wohl an den aktuellen Inhalten der kritischen Szene orientieren und nicht an der allgemeinen Zulässigkeit von priorisiertem Handeln aus Charaktersicht aufhängen.

Und ja, in entsprechendem Tonfall kann das ein weiterem Nachgeben verweigerndes Haken eingraben sein, sagt aber selbst dann nichts darüber aus, wer denn hier unangemessen agiert.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...