Es ist vor allen Dingen eine Form der Subversion der Standard-Fantasy in der japanischen Populärkultur, die durch die enorm erfolgreiche Videospielserie "Dragon Quest" geprägt ist.
Im Prinzip denkt die erste Gruppe der Priesterin, dass sie Dragon Quest spielen, während aber tatsächlicher eher mit einen D&D 0e artigen System wie Sword & Wizardry gearbeitet wird.
Man merkt vor allen Dingen hier den Ursprung der Geschichte als ein Gedankenexperiment, dass in einem RPG-Forum-Diskussion entstanden sein könnte.
Der Haken ist dabei die Nähe zu einem beliebten Tropus der Erotischen Parodien in der Populärkultur: Die Schändung und Erniedrigung der Heldin. Vergewaltigung ist ein kompliziertes Thema in Geschichten, da es nicht nur körperlich und psychisch das Opfer verletzen kann, sondern auch sozial.
Dazu kommt noch der Tropus der salopp übersetzt "In den Kühlschrank gesteckt" bedeutet. Das heißt, ein Charakter (meistens jemand der deutlich als "Zivilist" identifiziert werden kann) wird getötet, um das Publikum zu schocken und die Gewaltaten der Helden zu rechtfertigen. Und das wird dann die einzigste Dimension dieses Charakters. In diesem Aspekt verbessert sich die Serie Goblin Slayer später allerdings etwas, da wir auch weibliche Charaktere treffen, die anders als die Mönchin nach ihrer Schändung nicht einfach aus der Geschichte entfernt werden, sondern weiterhin aktiv bleiben und damit auch mehr bleiben als nur Goblinopfer.
Letztendlich ist Goblin Slayer aber eine Light Novel, ein Literaturgenre, das wie der verwandte Groschenroman oder Pulp Fiction in Massen produziert wird. 90 Prozent ist davon Schrott, 9 Prozent ist okay, 1 Prozent ein Conan der Barbar oder eine Lovecraft-Story.
Goblin Slayer ist im besten Fall ein Teil der 9 Prozent, aber es ist kein "Haruhi Suzumiya" oder "Spice and Wolf", aus meiner Sicht zumindest.
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