Autor Thema: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig  (Gelesen 13459 mal)

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Offline Vasant

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Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« am: 31.01.2019 | 07:43 »
Ich habe mal vom Layering gelesen, bei dem man mehrere Abenteuer gleichzeitig laufen lässt, zwischen denen die Spieler dann nach Lust und Laune hin- und herwechseln können. Angeblich soll das sehr von Vorteil sein, sowohl für die Entscheidungsfreiheit der Spieler als auch für die Lebendigkeit der Spielwelt.
Zur Klarstellung: Nicht gemeint sind damit parallele Handlungsebenen, die z.B. der Spielleiter anspricht, um mal für Abwechslung oder schwere Entscheidungen zu sorgen (z.B. dienstlich/privat, lokal/global etc.). Es geht dabei also z.B. nicht um den abgerissenen Schnüffler, dessen Privatleben aus dem Ruder läuft, sodass man da immer mal Ärger einbauen kann (das sind ja oft übliche Nachteile/Komplikationen/Handicaps und ähnliches) sondern den Schnüffler, der den Drogenring sprengen soll, während seine Tochter entführt wurde und sein Nachbar nachts mysteriöse Rituale ausführt.

Was haltet ihr von der Methode? Habt ihr Tipps, wie man das am besten durchzieht?

Offline Rhylthar

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #1 am: 31.01.2019 | 07:57 »
Mir war der Begriff gänzlich unbekannt, aber ich kenne aus zumindest zwei Abenteuern (jeweils 1 Buch), in der Handlungen quasi parallel ablaufen und die SC je nach Geschmack die eine oder andere Spur verfolgen können.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Vasant

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #2 am: 31.01.2019 | 10:52 »
Das sind dann aber schon Spuren zum selben Fall, oder?

Offline RaaPhaell

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #3 am: 31.01.2019 | 11:00 »
Finde ich grundsätzlich spannend!

Meiner Meinung nach hilft es, wenn das Spielfeld einigermaßen eingegrenzt ist ('eine Stadt'), damit auch wirklich zwischen den verschiedenen Parallelsträngen (was mir der passendere Begriff erscheint im Vergleich zu 'Layering'?) gewechselt werden kann.
Auch wichtig: nicht zu viele - irgendwann sind alle überfordert. Und nicht zu wenig (damit die SC unter Zugzwang sind) - je nach Spielweise muss man da den Grat richtig treffen.
Ganz wichtig: den Mut haben, Stränge abzuschließen, das sorgt für das gute Gefühl, etwas erreicht zu haben.
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Offline Faras Damion

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #4 am: 31.01.2019 | 11:17 »
Mache ich manchmal. Der Klassiker ist natürlich, schon mit dem nächsten Abenteuer anzufangen, bevor das letzte abgeschlossen ist, um den Übergang fließend zu gestalten. Aber ich habe auch schon zwei komplett unabhängige Handlungsstränge nebeneinander gesetzt.

Vorteil: Es bricht die Erwartung, dass alle Fäden zusammenlaufen. Es lässt die Welt komplexer wirken und bricht die Linearität. Außerdem kann man Entweder-oder-Entscheidungen forcieren.
Nachteil: Es bricht die Erwartung, dass alle Fäden zusammenlaufen. Es kann Spieler verunsichern und den Spielfluss bremsen. Außerdem kann das Erfolgsgefühl bei einem Finale verlorengehen, wenn der andere Plot noch läuft.

Mein Fazit: Man sollte es mit Bedacht einsetzten und gelegentlich auf Metaebene klärende Zusammenhänge verraten.
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Offline Vasant

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #5 am: 31.01.2019 | 11:18 »
Ja, parallel trifft es besser. Ich hatte den Begriff einfach übernommen.
Meine Probleme mit der Methode sind bisher, dass sich manche Spieler schon bei zwei Strängen gedrängelt und überfordert fühlen und ich nicht oder nur halb angegangene Abenteuer quasi nach jedem Abend neu vorbereiten muss, weil sich vieles ändern oder verschieben muss (damit es sich nicht so unrealistisch wie Quests in vielen cRPGs anfühlt). Nicht, dass ich sonst für mehrere Abende vorbereiten würde, aber da nutz ich meine Vorbereitung dann auch eher.

Edit:
Vorteil: Es bricht die Erwartung, dass alle Fäden zusammenlaufen. Es lässt die Welt komplexer wirken und bricht die Linearität. Außerdem kann man Entweder-oder-Entscheidungen forcieren.
Inwiefern ist das Forcieren dieser Entscheidungen denn für dich ein Vorteil?
« Letzte Änderung: 31.01.2019 | 11:21 von Vasant »

Offline Zed

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #6 am: 31.01.2019 | 12:13 »
Öhm, kann man das nicht auch "abwechslungsreiche Kampagne" nennen?

Außer, dass man beim Layering-Ansatz anscheinend auf das wichtige dramaturgische Mittel "Zeitdruck" verzichtet, weil die Spieler ja immer zwischen den Abenteuern wechseln können. Und außerdem ein großer Zusammenhang fehlt, weil die Abenteuer ja unabhängig voneinander zu sein scheinen. Wenn Layering das ist, dann sehe ich nur Nachteile und keine Vorteile.

In unserer Kampagne wechseln Kämpfe sich seit jeher mit diplomatischen Episoden ab. Darin steckt die ganze Vielfalt von neutrale Wesen überzeugen, Irre mit Gewalt aufhalten, Feinde bekehren, Verbündete finden, Wesen befreien, Feinde vernichten, Schlüsse ziehen, Geschichte(n) durchschauen, schnell reagieren und auch strategisch agieren. Und alles für das große Ziel: Die Welt retten und gestalten.

Wenn die Spieler keinen "Sog spüren", ihre augeblicklich selbstgesetzte oder aufgezwungene Aufgabe erfolgreich zu beenden, dann muss ich als Spielleiter hier nachbessern. (Hab ich auch schon gemacht.)
« Letzte Änderung: 31.01.2019 | 12:16 von Zed »

Offline Antariuk

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #7 am: 31.01.2019 | 12:25 »
In einem klassischen D&D Hexcrawl ergibt sich das eigentlich von alleine, weil man nicht immer alles aufklärt oder schafft, bevor man über ein neues Abenteuer stolpert, vor allem wenn diese nicht alle aus kurzen ortsgebundenen Episoden bestehen sondern mehrere Orte, Personen und Zeiten umfassen.

Die Gruppe in meiner 5E Runde hatte zeitweise glaube ich 5-6 Abenteuer parallel "offen". Bei manchen Sachen gab es ein zeitliches Limit, dazu gab es Uneinigkeit in der Gruppe welche Wege man als nächstes gehen will und dann kam immer noch irgendwas Unerwartetes... eine Zeit lang waren die SCs echt nur auf Achse um Kultisten zu verhauen, Komplotte gegen Adelige aufzudecken, ihren Erzfeind zu schädigen oder Verbündete zu finden. Manche Sachen blieben dann über mehrere Sitzungen liegen und ab und zu erledigten sich bestimmte Abenteuer im Hintergrund auch weil es Entwicklungen auf NSC-Seite gab (lebendige Welt und so... ).

Außer, dass man beim Layering-Ansatz anscheinend auf das wichtige dramaturgische Mittel "Zeitdruck" verzichtet, weil die Spieler ja immer zwischen den Abenteuern wechseln können. Und außerdem ein großer Zusammenhang fehlt, weil die Abenteuer ja unabhängig voneinander zu sein scheinen. Wenn Layering das ist, dann sehe ich nur Nachteile und keine Vorteile.

Das ist ein wichtiger Punkt! Es sollte nicht jedes Abenteuer Zeitdruck haben, aber vielleicht die Hälfte. Und gerne auch unklar, wie viel Zeit es braucht (z.B. könnte der Hinweis auf eine bestimmte Mondphase zweideutig formuliert sein). Klassisch gut sind auch NSC-Rivalen. Dann gibt es Drama weil zu wenig Zeit, aber auch mal entspannende Phasen wo die Gruppe in eigenem Tempo durchs Land stromern kann, das finde ich ebenso wichtig.
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Offline Vasant

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #8 am: 31.01.2019 | 12:43 »
Öhm, kann man das nicht auch "abwechslungsreiche Kampagne" nennen?
Nö, in ner abwechslungsreichen Kampagne müssen die Sachen ja nicht gleichzeitig ablaufen.

Außer, dass man beim Layering-Ansatz anscheinend auf das wichtige dramaturgische Mittel "Zeitdruck" verzichtet, weil die Spieler ja immer zwischen den Abenteuern wechseln können. Und außerdem ein großer Zusammenhang fehlt, weil die Abenteuer ja unabhängig voneinander zu sein scheinen. Wenn Layering das ist, dann sehe ich nur Nachteile und keine Vorteile.
Nur, damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich wollte das hier nicht als tolle Methode anpreisen. Eigentlich wollte ich sogar erst ranten.  ;D
Das Thema Zeitdruck finde ich da auch nicht ohne. Irgendeine Art Zeitdruck gibt's ja immer, bis das Abenteuer "abgelaufen" ist. Nimmt man den komplett weg, hat man die Situation wie in vielen Computerrollenspielen, dass die Sachen auf einen warten (nicht sehr lebendig). Ist der in halbwegs lebendigem und dramaturgisch hilfreichem Ausmaß da, wird es schwierig, das alles zu erfüllen.
 
Wenn die Spieler keinen "Sog spüren", ihre augeblicklich selbstgesetzte oder aufgezwungene Aufgabe erfolgreich zu beenden, dann muss ich als Spielleiter hier nachbessern. (Hab ich auch schon gemacht.)
Das sehe ich genauso. Von Spielerseite habe ich da auch schon die Rückmeldung bekommen, dass zusätzliche (Neben-)Abenteuer, die unabhängig von ihrem aktuellen Hauptziel sind, teilweise sogar eher stören. Allerdings sind die Abenteuer in unseren Runden sowieso allgemein SC-zentrierter als beispielsweise ein eher unpersönlicher Hexcrawl.

Die Gruppe in meiner 5E Runde hatte zeitweise glaube ich 5-6 Abenteuer parallel "offen". Bei manchen Sachen gab es ein zeitliches Limit, dazu gab es Uneinigkeit in der Gruppe welche Wege man als nächstes gehen will und dann kam immer noch irgendwas Unerwartetes... eine Zeit lang waren die SCs echt nur auf Achse um Kultisten zu verhauen, Komplotte gegen Adelige aufzudecken, ihren Erzfeind zu schädigen oder Verbündete zu finden. Manche Sachen blieben dann über mehrere Sitzungen liegen und ab und zu erledigten sich bestimmte Abenteuer im Hintergrund auch weil es Entwicklungen auf NSC-Seite gab (lebendige Welt und so... ).
Da muss ich nachhaken: War das denn cool oder eher anstrengend?

Luxferre

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #9 am: 31.01.2019 | 12:51 »
Oh, in meinen Abenteuern gibt es eigentlich immer mehrere Ebenen, auf denen die Handlung gerade abläuft ... leider verpeile ich das bisweilen selbst  >;D

Offline Antariuk

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #10 am: 31.01.2019 | 12:59 »
Da muss ich nachhaken: War das denn cool oder eher anstrengend?

Aus meiner Sicht: sehr cool. Es war immer was los, zwischendurch eben auch mal ne Stunde Diskussion in der Gruppe was warum als nächstes wie angegangen werden soll - gehört für mich zu diesem Spielstil dazu.

Aus Sicht der Spieler: laut Rückmeldungen auch gut. Nicht jeder Spieler war 100% an jeder Quest interessiert, aber die Prämisse der Runde war dass die Charaktere proaktive Abenteurer mit offiziellem Kaperbrief sind, und da haben schon alle mitgezogen. Der Gruppenzusammenhalt war immer gut, man hat sich gegenseitig aus dem Dreck gezogen und zwischendurch, wenn wieder ein Puzzleteil für eine der mysteriöseren Sachen auftauchte, fleißig an der Lösung mitgeknobelt.

Da das Ende der Runde bevorsteht (Real Life... ), habe ich bewusst die Abenteuer eskaliert und das eigentlich geplante Ende massiv vorgezogen. Die Tarrasque ist da, das Weltenende steht bevor, planare Abenteuer mit Drachen und Dämonen. Die noch offenen Sachen fallen da jetzt eben hinten rüber, aber das macht gefühlt auch nichts weil es eben ums Ganze geht.

Im Nachhinein bin ich sehr zufrieden mit der Runde, auch wenn ich einige Details jetzt anders lösen würde. Es ist für mich der Abschluss eines Experiments - drei verschiedene offene Sandbox-Formate, die ich alle mal spielen wollte um für mich herauszufinden wie das funktioniert, was mir Spaß macht, wie das Spiel sich dabei entwickelt (das erste war ein Hexcrawl mit vielen Zufallselementen, das zweite eine Plot-Point-Kampagne, die jetzige Runde eine Mischung mehrerer Sachen).
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Offline bobibob bobsen

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #11 am: 31.01.2019 | 13:08 »
Zitat
Aus meiner Sicht: sehr cool. Es war immer was los, zwischendurch eben auch mal ne Stunde Diskussion in der Gruppe was warum als nächstes wie angegangen werden soll - gehört für mich zu diesem Spielstil dazu.

Sehe ich genauso. Das paßt vielleicht nicht zu jedem Abenteuer, aber in meiner kingmaker Kampagne gab es eigentlich immer mehrere Handlungsstränge die nebeneinander liefen. Von Norden zieht ein Barbarenheer heran, im Osten hat ein fieser Beschwörer einen Dämon freigesetzt der beständig wächst und das Land vergiftet, dann noch eine politische Intriege mit Revolution und eine große Menge Flüchtlinge die aus dem Osten kommen, Da muss man sich entscheiden wie und in welcher Reihenfolge man da vorgeht. Ich bilde mir ein das meine Mitspieler das mögen.

Offline Vasant

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #12 am: 31.01.2019 | 13:18 »
Könnte man zusammenfassend sagen, dass die einzelnen Handlungsstränge dann alle deutlich weniger dringend sein müssten als wenn es nur einen gibt?
Oder ist die Möglichkeit "Tja, also das Barbarenheer hättet ihr erledigt, dafür habt ihr jetzt ne Flüchtlingskrise und für das vergiftete Land kommt jede Hilfe zu spät, schade drum!" interessant?
(Ich habe noch Schwierigkeiten, mir vorzustellen, wie man so etwas zwar dramatisch gestaltet, aber es trotzdem kein Problem ist, wenn man sich nächsten Monat drum kümmert  :))

Offline felixs

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #13 am: 31.01.2019 | 13:22 »
Oh, in meinen Abenteuern gibt es eigentlich immer mehrere Ebenen, auf denen die Handlung gerade abläuft ... leider verpeile ich das bisweilen selbst  >;D

Geht mir auch so.

Meiner Erfahrung nach ist ein vielschichtiges Szenario auf jeden Fall für den Spielleiter ziemlich herausfordernd.

Außerdem habe ich auch erlebt, dass einige (nicht wenige) Spieler davon überfordert sind.

Es hängt sicherlich auch daran, wie regelmäßig man spielt und wie aktiv beteiligt die Spieler sind. Vielleicht hängt es auch mit den jeweiligen Gedächtnisleistungen zusammen.
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Offline Issi

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #14 am: 31.01.2019 | 13:22 »
Der Begriff war mir neu.
Ich glaube, das gibt es bei uns schon länger.
Es gibt meist  einen Hauptplot und tausendundeinen Nebenplot.
Bei den Nebenplots handelt es sich meist um persönliche Angelegenheiten für die einzelnen Figuren.
Der Hauptplot ist für die ganze Gruppe.

Luxferre

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #15 am: 31.01.2019 | 13:23 »
Könnte man zusammenfassend sagen, dass die einzelnen Handlungsstränge dann alle deutlich weniger dringend sein müssten als wenn es nur einen gibt?
Oder ist die Möglichkeit "Tja, also das Barbarenheer hättet ihr erledigt, dafür habt ihr jetzt ne Flüchtlingskrise und für das vergiftete Land kommt jede Hilfe zu spät, schade drum!" interessant?
(Ich habe noch Schwierigkeiten, mir vorzustellen, wie man so etwas zwar dramatisch gestaltet, aber es trotzdem kein Problem ist, wenn man sich nächsten Monat drum kümmert  :))

Ich finde es wichtig, dass den SC zumindest die Möglichkeit gegeben wird, sich um alles auch irgendwie zu kümmern. Oder zumindest dann externe Hilfe zu organisieren. Diese Kobayashi Maru Geschichten nerven derbe ;)

Offline Issi

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #16 am: 31.01.2019 | 13:24 »
Manchmal kann auch eine Zufallsbegegnung zu einem "Zweitplot"oder  "Zusatzplot" führen.
(Mit dem so niemand gerechnet hat)

Edit.
Zu den Tipps:
1. Em, ein gutes Gedächtnis ist von Vorteil.
Notfalls einfach wichtige Dinge notieren, damit man sie nachschauen kann.
2. Gleichzeitig das Chaos beherrschen und den Überblick bewahren.  ~;D
(Sollte man Spaß dran haben und als positive Herausforderung sehen)
3. Zeitmanagement. Und gerechte Spotlightverteilung im Auge haben.
Allen Szenen das richtige Maß zukommen lassen.
4. Ein Gefühl für Drama und Spannung. Wann geht es wo, wie, weiter?
5. Ein Gefühl für den roten Faden.
Sehen ihn die Spieler noch? Sieht man ihn selbst noch?
6. Nur das vorbereiten, was man auch schafft.
Mehr ist nicht unbedingt mehr.
« Letzte Änderung: 31.01.2019 | 13:42 von Issi »

Offline felixs

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #17 am: 31.01.2019 | 13:26 »
Ich finde es wichtig, dass den SC zumindest die Möglichkeit gegeben wird, sich um alles auch irgendwie zu kümmern. Oder zumindest dann externe Hilfe zu organisieren. Diese Kobayashi Maru Geschichten nerven derbe ;)

Hängt, finde ich, vom System ab.
Meist würde ich das ähnlich sehen. Aber z.B. bei Cthulhu mag ich aussichtslose Szenarien oft ganz gern.
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Offline Vasant

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #18 am: 31.01.2019 | 13:29 »
Ich finde es wichtig, dass den SC zumindest die Möglichkeit gegeben wird, sich um alles auch irgendwie zu kümmern. Oder zumindest dann externe Hilfe zu organisieren. Diese Kobayashi Maru Geschichten nerven derbe ;)
Den Eindruck habe ich (in den meisten Settings) auch – ist die Entscheidung dann aber innerhalb der Spielwelt nicht egal und nur auf der Spielerebene (welches Abenteurer spielen wir denn heute) interessant?
Überspitzt: Wenn die Polizei die Vampire auch abknallen kann, wozu braucht es dann die Super Secret Slayer Society der Spieler?

Offline Fnord

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #19 am: 31.01.2019 | 13:30 »
Mit AT your Door, einer alten CoC NOW Kampagnie habe ich das mal geleitet. Fünf der sechs Abenteuer spielten in derselben Stadt und waren miteinander verwoben und so hatten die Spieler immer wieder querverweise auf andere Abenteuer.

Das größte Problem war das Datenmanagement des SL und natürlich auch der SC. Es wurden von den Spielern Protokolle, To-Do-Listen und Handoutordner angelegt. Ich glaube es war für die SC sehr aufwendig, die Buchhaltung der Daten zu koordinieren.
Es gab sicherlich nie die Zeiten, wo man nicht wusste was man tun sollte, eher, was man zuerst angehen soll. Welche Spuren sind, am wichtigsten.

Es war für SL und SC anstrengend, aber es hat ja auch einigen Spieler soviel Spass gemacht, dass die diese Artvon Kampagnie gerne wieder hätten.  Und am Ende war man schon stolz auf sich.
 

Offline Antariuk

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #20 am: 31.01.2019 | 13:34 »
Könnte man zusammenfassend sagen, dass die einzelnen Handlungsstränge dann alle deutlich weniger dringend sein müssten als wenn es nur einen gibt?

Müssten? Nein, absolut nicht. Es ist für ein längerfristiges Spiel allerdings gesund, wenn nicht jedes Abenteuer "Das Schicksal der Welt! (TM)" betrifft sondern auch mal lokale Kleinigkeiten wie ein Streit zwischen zwei Händlern oder eine merkwürdiges Viech im Wal sind.

In meiner Runde hat das Ignorieren der mächtigsten (und korrupten) Familie im Tal dazu geführt, dass diese, als die Tarrasque im Süden aufkreuzte, einen Coup durchgeführt hat und die legitime Herrscherin vertrieben hat - die aber ins sichere Exil flüchten konnte, weil die Gruppe vorher freundschaftlichen Kontakt zu Sturmriesen vermittelt hat. Weil die Kultisten mit ihrem dämonischen Avatar schon sehr früh besiegt wurden (quasi drei Level eher als erwartet), ergibt sich da jetzt aber kein großer Ärger mehr, das wäre sonst noch dazu gekommen. Der Trick ist, alles miteinander zu verknüpfen und Konsequenzen durchzuspielen.

Oder ist die Möglichkeit "Tja, also das Barbarenheer hättet ihr erledigt, dafür habt ihr jetzt ne Flüchtlingskrise und für das vergiftete Land kommt jede Hilfe zu spät, schade drum!" interessant?
(Ich habe noch Schwierigkeiten, mir vorzustellen, wie man so etwas zwar dramatisch gestaltet, aber es trotzdem kein Problem ist, wenn man sich nächsten Monat drum kümmert  :))

Das dramatische Gestalten ergibt sich von alleine schon zur Hälfte dadurch, wenn du Sachen gnadenlos durchziehst. Lass den Magier sein komisches Ritual machen, lass NSCs sterben und Dörfer brennen. Vor allem dann, wenn es die Gruppe direkt betrifft (Dorf abgebrannt = angefreundete NSCs tot oder verschwunden, keine Möglichkeiten mehr zu rasten, kein Händler mehr... ).

Nicht jede Sache muss einen langen Rattenschwanz an übelsten Auswirkungen haben, aber für ein gescheites Abenteuer sollte es schon Konsequenzen geben, wenn die SCs nichts tun. Und wenn das nur eine Gruppe von NSC-Abenteurern ist, die den Ruhm einheimsen, das kann auch schon reichen.
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Offline Rhylthar

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #21 am: 31.01.2019 | 13:47 »
Das sind dann aber schon Spuren zum selben Fall, oder?
Nicht zwingend.

Bei "Legacy of the Crystal Shard" passieren halt 3 Dinge parallel und die SC können nicht alle schaffen/auflösen. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, wenn es ganz dumm läuft, brechen alle 3 Dinge gleichzeitig durch.

Bei "Trouble at Durbenford" (nur aus dem Gedächtnis) gibt es zwar einen gewissen Zusammenhang, aber der ist a) nicht unbedingt offensichtlich und b) auch nicht so wichtig, als dass damit die anderen Handlungsstränge massivst beeinflusst werden.
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Offline Vasant

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #22 am: 31.01.2019 | 13:51 »
Das dramatische Gestalten ergibt sich von alleine schon zur Hälfte dadurch, wenn du Sachen gnadenlos durchziehst. Lass den Magier sein komisches Ritual machen, lass NSCs sterben und Dörfer brennen. Vor allem dann, wenn es die Gruppe direkt betrifft (Dorf abgebrannt = angefreundete NSCs tot oder verschwunden, keine Möglichkeiten mehr zu rasten, kein Händler mehr... ).

Nicht jede Sache muss einen langen Rattenschwanz an übelsten Auswirkungen haben, aber für ein gescheites Abenteuer sollte es schon Konsequenzen geben, wenn die SCs nichts tun. Und wenn das nur eine Gruppe von NSC-Abenteurern ist, die den Ruhm einheimsen, das kann auch schon reichen.
Jo, dann kann man's eben nicht noch nächsten Monat machen.
Wenn das für Unmut sorgt (Luxferre würde sich damit, so wie ich das verstanden habe, ja z.B. nicht anfreunden können), ist das aber eben keine schöne Lösung für die Runde und erst recht nichts, was universell in jede Runde passt.

Müssten? Nein, absolut nicht. Es ist für ein längerfristiges Spiel allerdings gesund, wenn nicht jedes Abenteuer "Das Schicksal der Welt! (TM)" betrifft sondern auch mal lokale Kleinigkeiten wie ein Streit zwischen zwei Händlern oder eine merkwürdiges Viech im Wal sind.
Das ist aber Zeug, was den SCs vordergründig egal sein kann. Die eigene entführte Tochter wird vermutlich auch nicht die Welt zerstören, die Welt des SCs dürfte dadurch aber schon ein bisschen untergehen (es sei denn, die Tochter ist ihm schnurz, davon geh ich in dem Beispiel jetzt natürlich nicht aus).
Die Beispiele, die du genannt hast, würden in meinen Runden z.B. direkt mit "was soll der Quark? Wir haben Wichtigeres zu tun" abgeschmettert werden, wenn es gleichzeitig irgendeine andere Haupthandlung gibt. Dann kann ich mir sowas auch sparen.
Wenn ich es reinbringe, weil das große Abenteuer gerade Pause macht und wir zwischendurch ein bisschen runterkommen wollen, kann das passen, dann überlasse ich die Entscheidung ja aber nicht meinen Spielern.

Offline Antariuk

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #23 am: 31.01.2019 | 13:56 »
Das ist aber Zeug, was den SCs vordergründig egal sein kann. Die eigene entführte Tochter wird vermutlich auch nicht die Welt zerstören, die Welt des SCs dürfte dadurch aber schon ein bisschen untergehen (es sei denn, die Tochter ist ihm schnurz, davon geh ich in dem Beispiel jetzt natürlich nicht aus).
Die Beispiele, die du genannt hast, würden in meinen Runden z.B. direkt mit "was soll der Quark? Wir haben Wichtigeres zu tun" abgeschmettert werden, wenn es gleichzeitig irgendeine andere Haupthandlung gibt. Dann kann ich mir sowas auch sparen.
Wenn ich es reinbringe, weil das große Abenteuer gerade Pause macht und wir zwischendurch ein bisschen runterkommen wollen, kann das passen, dann überlasse ich die Entscheidung ja aber nicht meinen Spielern.

Dass nicht jedes (kleine) Abenteuer auch angenommen wird, gehört allerdings dazu. Es muss mMn völlig OK sein dass die Gruppe irgendwas nicht durchzieht, und das kann dann Konsequenzen haben die völlig egal sind oder auch nicht. Solange die Spieler von der Sache wussten und eine informierte Entscheidung treffen konnten, ist doch alles gut. Vor allem wenn sie glauben, dass sie aktuell nicht die Zeit für Kleinigkeiten haben, das würde ich erstmal als ein gutes Zeichen bewerten.
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Offline Issi

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Re: Layering - Mehrere Abenteuer gleichzeitig
« Antwort #24 am: 31.01.2019 | 14:00 »
Zitat
Was haltet ihr von der Methode?
Es zwingt den Spielleiter auf jeden Fall sandboxiger und ergebnisoffner zu leiten.
Und den Spielern viel Entscheidungsfreiheit zu lassen.
Das kann ich also gar nicht schlecht finden.

Gefahren:
1. Stress in der Gruppe, weil man sich uneinig ist worauf man als nächstes den Fokus richtet.
2. Gefahr ,dass man nur noch  Gruppentrennungen und Einzelaktionen hat, die nicht miteinander abgesprochen werden.
3. Überforderung des SL. (Er muss einfach mehr vorbereiten und im Blick haben)
4. Verlust des roten Fadens- bzw. der Spannung. Es passieren an anderen Orten wichtige Dinge, ohne, dass sie die Figuren bzw. Spieler mitbekommen.