Jetzt wollte ich mal hier rumhorchen, ob ihr wisst ob da auch Rollenspiel-Verlage vertreten sind. Es gibt ja wohl einen großen Fantasy-Bereich, wo ich mich wohl hauptsächlich aufhalten werde, aber muss ich auch extra Geld für Rollenspiele einplanen?
Habt ihr sonst noch Empfehlungen und Tipps für die Leipziger Buchmesse?
Uhrwerk kommt? Wie cool!
Meines Wissens waren Feder & Schwert auch immer da (die standen im Fantasybereich). Davon ab wirds mit Rollenspielverlagen dünn, fürchte ich.
Der "große" Fantasybereich wurde in den vergangenen Jahren durch die Politik der Leipziger Buchmesse erfolgreich auf im Grunde einen Gemeinschaftsstand mit der üblichen Buchhandel-Fantasyliteratur und ein paar ehrgeizige, (aber mit Ausnahmen für mich eher uninteressante) kleinere Verlage eingestampft und lohnt sich meiner Meinung nach nicht mehr. Es gab da tatsächlich auch mal nen eigenen Rollenspielbereich, der erfolgreich weggeekelt wurde. Seit die Comics und Manga in eine andere Halle ausgelagert, der Fantasybereich aber weiterhin hinter den Schulbuchverlagen versteckt wird, hat sich die Laufkundschaft auch stark minimiert. Dass Uhrwerk jetzt auch lieber nen Stand in der viel besser besuchten Mangahalle haben will, bestätigt meinen Eindruck. Wenn du nur deswegen kommst, wirst du vermutlich enttäuscht.
Davon ab ist die Leipziger Buchmesse aber schon ein Erlebnis. Wenn du zum ersten Mal da bist, solltest du dir viel Zeit einplanen, um in Ruhe durch alle Hallen zu schlendern. Insbesondere die MangaComicCon lohnt es sich dabei als erstes zu besuchen - nachmittags wirds da so voll, dass du nicht mehr treten kannst.
Es lohnt sich darüber hinaus sehr, sich das Programm durchzuschmökern und vorab rauszusuchen, welche Veranstaltungen dich interessieren. Beachte, dass du zwischen Veranstaltungen, die in verschiedenen Hallen stattfinden, etwa ne halbe Stunde Luft hast - sonst schaffst du es eventuell nicht rechtzeitig, den Standort zu wechseln und hast unnötigen Stress. Falls du vorhast, die Messe im nächsten Jahr nochmal zu besuchen, brauchst du dir keinen Stress machen wegen Lesungen von Markus Heitz, Bernhard Hennen oder Kai Meyer - die lesen so gut wie jedes Jahr, das läuft dir nicht weg (auch wenn Hennen richtig toll vorliest!). Was auch toll ist, sind außerhalb der Buchmesse von irgendwelchen Vereinen, Buchhandlungen, Kinos oder sonstigen Locations organisierte Lesungen. Bei vielen ist der Eintritt frei und der Abend kann dort schön ausklingen.
Ein richtiges Highlight war für mich letztes Jahr die Siegerlesung des
Seraph (letztes Jahr im Werk 2). Die gefiel mir besser als die eigentliche Preisverleihung auf der Messe, die doch zeitlich sehr eingeschränkt und dadurch etwas hektisch war. Richtig cool fand ich auch diesen Cosplay-Wettbewerb auf der großen Bühne in der Mangahalle. Die Kostüme und Performances schwankten zwischen Fremdscham und absolut fantastisch und haben alle richtig Spaß gemacht. Da musst du nur wirklich, wirklich früh hingehen (am besten mindestens ne halbe Stunde vorher, wenn du gerne einen Stuhl haben willst sogar noch früher), denn irgendwann ist auch der Zugang dort so voll, dass du dich nichtmal da mehr reinstellen kannst.
Was sich immer lohnt, sind Gespräche mit den Leuten hinter den Ständen. Einfach mal anquatschen, wenn dich etwas vage interessiert - da kommen tolle Unterhaltungen bei rum!
Ganz praktische Hinweise:
- Kauf deine Eintrittskarte möglichst im Vorverkauf, dann sparst du dir das Anstehen auf der Messe und außerdem das Ticket für die erste Anfahrt (Fahrtickets sind in der Eintrittskarte einthalten).
- Bring dir ausreichend Essen und Trinken mit - das Zeug auf der Messe ist unverschämt teuer und die Schlangen sind lang.
- Gib deine Sachen soweit wie möglich an der Garderobe ab. Es wird elend warm in den Hallen, da brauchst du keine Jacke und es nervt, sie dann die ganze Zeit rumzutragen.
- Insidertipp für die
Anreise mit der Straßenbahn zur Buchmesse: Reise so an, dass du etwa
eine Stunde vor Öffnung an der Messe bist. Wenn du "pünktlich" anreisen willst, kommst du nicht mehr in die Bahn. Steig nicht am Hauptbahnhof ein (und an den Haltestellen dahinter schon gar nicht!!)!! Sondern gönn dir den vermeintlichen Umweg und steig an den Haltestellen "Bayerischer Bahnhof" oder "Johannisallee" in die Linie 16. Dort ist die Bahn viel leerer (um nicht zu sagen - dort ist es überhaupt noch möglich, einzusteigen). Alternativ bietet sich die Anreise mit der S-Bahn an. Dort auch am Bayerischen Bahnhof (unterirdisch) einsteigen.
- Leider hat die Messe ihre Sicherheitsbestimmungen geändert, so dass du am Eingang lange vor so nem Sicherheitscheck warten musst und zudem die Haupthalle (die sonst immer ab 8 Uhr offen war) erst kurz vor Öffnung geöffnet wird. Da stehst du unter Umständen halt lange im Regen. Dennoch lohnt sich eine sehr frühe Anreise!