Meine Erfahrungen als Autor sind begrenzt, d.h. nicht zwangsläufig übertragbar.
- Abenteuer werden getestet, indem sie von vorne bis hinten durchgespielt werden, so wie es der Kunde ja auch tun würde. Wenn es noch eine akademischere Variante gibt, dann kenne ich sie nicht. Optimistisch geschätzt würde ich sagen, dass ein durchschnittliches Abenteuer 2x vor Veröffentlichung getestet wird (1. Entwurf des Autors, dann Verbesserungen, dann noch ein 2. Test vom Autor oder vom Redakteur, danach nur noch kleinere Verbesserungen).
- Unterstützung vom Verlag gibt es keine, vielleicht mal von schon fertigen Karten oder Charakterbögen abgesehen.
- Verlage verlangen manchmal einen Spieltest (evtl. durch einen Spielbericht belegt), nicht immer. Dazu muss aber gesagt werden, dass ein einigermaßen erfahrener Redakteur schon beim Durchlesen eines Abenteuers merkt, wenn etwas Probleme machen wird.
- Spieltests sehen so aus, dass der Autor (s)eine Gruppe zusammentrommelt und das Abenteuer so gut er kann leitet. Oft wird im Vorfeld auf die Testsituation hingewiesen. Idealerweise wird beim Leten darauf geachtet, dass man sich ans "Skript" hält, und nicht durch Improvisation die Probleme geschickt umschifft (und wenn doch, diese Probleme zumindest direkt notiert). Feedback der Spieler wird natürlich noch stärker eingeholt als sonst.
- Dritte werden wenn nur zufällig dazugeholt. Man spielt mit den Leuten, derer man habhaft werden kann (oft die eigene Hausrunde).
- Zwischen Abenteuern und Kampagnen gibt es meines Wissens nach keinen nennenswerten Unterschied.
Wie gesagt, alles super grob und geschätzt. Tatsächlich sind Rollenspielabenteuer ein sonderbares Medium, weil sie immernoch, egal wie oft getestet, bei irgendwem anders laufen können, zum Guten oder zum Schlechten. Dafür spielen einfach zu viele kreative Köpfe dran mit.