Ich finde Elemente-Lehren sehr interessant, umsomehr, wenn sie in der Spielwelt "wahr" sind.
Daher wüsste ich gerne, welche Theorien und Modell bezüglich Elementarismus ihr kennt, gleich ob historisch oder fiktiv, selbsterdacht oder aus veröffentlichten Welten.
Ich mache selbst den Anfang:
4-Elemente-LehreEuropäischer Standard für Jahrtausende, von den alten Griechen.
Alle Stoffe bestehen aus den vier Elementen
Die Elemente wurden atomar oder auch teilbar gedacht, in Verbindung mit geometrischen Körpern gebracht, Göttern und Eigenschaften zugeordnet, und fanden Einzug in Alchemie wie Medizin.
Teils wurden sie um ein fünftes, nicht-irdisches Element - die
Quintessenz oder
Äther - ergänzt.
Peinlicherweis ist mir erst vor kurzem aufgegangen, dass man sie mit den drei Aggregatzuständen (fest, flüssig, gasförmig) und (Wärme-)Energie (Feuer) identifizieren kann.
Für Elementarismus in Fantasy-Rollenspielen scheint mir Erde immer übermächtig zu sein, sofern man hierunter alles vom fruchtbaren Boden über Stein bis zu Metallen und Edelsteinen zählt.
5-Elemente-LehreAus China.
- Wasser
- Holz
- Feuer
- Erde
- Metall
Üblich ist eine Anordnung im Kreis:
Dabei gibt es verschiedene Leserichtungen bzw. Abhängigkeiten, die auf Wikipedia erklärt sind:
Nährungs-Zyklus Holz lässt Feuer brennen.
Asche (durch Feuer) reichert die Erde mit Nährstoffen an.
Erde bringt Erze (Metall) hervor.
Spurenelemente (Metall) beleben Wasser.
Wasser nährt Bäume und Pflanzen (Holz).
Schwächungs-Zyklus Feuer verbrennt Holz,
Holz saugt Wasser auf,
Wasser korrodiert Metall,
Metall zieht Mineralien aus der Erde, und
Erde erstickt Feuer.
Kontroll-Zyklus Wasser löscht Feuer.
Feuer schmilzt Metalle.
Eine Axt (Metall) spaltet Holz.
Bäume und Pflanzen (Holz) entziehen der Erde Nährstoffe. Wurzeln halten die Erde zusammen.
Staudämme (Erde) halten Wasser auf. Erde verschmutzt Wasser.
Schädigungs-Zyklus Wasser weicht Erde auf (Erosion)
Erde erstickt Holz,
Holz macht Metall stumpf,
Metall nimmt Hitze (Feuer) auf,
Feuer verdampft Wasser.
Auch hier gab es zahlreiche Übertragungen auf Umwelt (Tiere, Jahreszeiten, Planeten) und Körper/Medizin.
Interessant für Spiele könnten die Schere - Stein - Papier -artigen Abhängigkeiten sein.
Auch gefällt mir, dass Metalle nicht zum Element Erde gehören (s. oben).
Holz könnte Natur-Magie (von Druiden, Elfen, ...), die es oft als eigene Kategorie gibt, in die Elementarmagie integrieren.
6-Elemente (Aventurien, Das Schwarze Auge)In Aventurien kennt man sechs Elemente, mit entsprechenden Elementarwesen/Dschinnen und Zaubern. Dabei sind jeweils zwei ein Paar von Gegenelementen. Es gibt Spekulationen, Magie (Astralenergie) als siebtes Element zu zählen.
- Feuer - Wasser
- Humus - Eis
- Luft - Erz
Humus ist fruchtbare Erde und steht für Leben und Wachstum. Dem entgegengesetzt ist Eis, das neben Kälte auch Ordnung und Lebensfeindlichkeit bedeutet.
Erz ist fest und beharrlich, und umfasst Stein, Metall und Edelsteine als reinste Form, Luft hingegen ist maximal unbeständig und formlos.
Feuer und Wasser sind selbsterklärend.
Sehr cool fand ich hier immer, dass (soweit ich weiß) nicht einfach eine irdische Vorlage übernommen wurde, sowie die Trennung von lebendem Humus und totem Erz.
Andere Punkte sind für mich jedoch bis heute unintuitiv bis problematisch:
- Jedes Element ist stark gegen sein Gegenelement. Wasser ist effektiv gegen Feuer - aber auch umgekehrt Feuer effektiv gegen Wasser. Kann das gleichzeitig sein!?
- Eis als eigenes Element.
Wie passt das damit zusammen, dass Eis gefrorenes Wasser ist? Ist Wasser Eis mit mehr Wärme (Feuer)? Dann wäre Wasser nicht elementar.
Ist Eis das Gegenstück zu Feuer (Wärme - Kälte)? Nein, denn dann müssten sie Gegenelemente sein.
Auch unintuitiv: Eis-Wesen greift man besser mit einem Holz-Schwert (Humus, Gegenelement) an, als sie mit Feuer zu schmelzen.
Ein für mich sinnvoller Zyklus wäre:
Feuer -schmilzt-> Eis -gefriert-> Wasser -löscht-> Feuer.
Nur die verbleibenden drei Elemente bekomme ich leider nicht in ähnlichen Zusammenhang.
Das war mein Beitrag. Jetzt hoffe ich, coole, kreative, inspirierende weitere Modelle kennenzulernen.