Wie ich mir das so vorstelle:
"Jo Jungs un' Mädels, das Ding ist im Druck, in zwei Wochen gehts in die Läden. Wir sind damit jetzt durch. Bitte keine Mails beantworten, bloß nicht auf Rückfragen in den Foren eingehen, und schon garnicht auf die mangelnde Konsistenz des Regelwerks reflektieren. Das ist halt die Art auf die Rollenspiele funktionieren.
Achso, und um die Leute zu beruhigen ernennen wir 2-3 Foren-SJWs zum Errata-Team. Freiwillig natürlich, damit's bloß nicht vorangeht."
Ja nice. So im Vergleich zu allen anderen Branchen (IT, PC-Spiele, Brettspiele, Industrie ganz generell), in denen es quasi zur geschäftserhaltenden Notwendigkeit, im Prinzip ja sogar zum Anstand gehört, Unklarheiten und Fehler auszubügeln, spätestens wenn man drauf gestoßen wird.
Jetzt hab ich kaum einen Überblick darüber, wie es um Regellücken und Interpretations-Paradoxie-Orgien in der D20-Welt aussieht (vielleicht etwas besser). Aber aus meinen jüngsten Erfahrungen mit Shadowrun und DSA (5 wie 4), muss ich sagen, dass ich absolut fassungslos bin:
Wie kann man so ver'damm't wenig auf berechtigte Rückfragen seiner Kunden geben? Wie abgehoben muss man denn sein, um sich nicht mal zwei Nachmittage hinzusetzen, und eine ver'damm'te 3-Seitige Errata zu schreiben, die die allermeisten Lücken und Ambiguitäten ausbügelt?
Fehler passieren, und Rollenspiele sind komplexe Systeme, die nicht ganz ohne Interpretation funktionieren - geschenkt - aber das ist hier ja explizit nicht das Thema. Mir geht es hier um Regel-Probleme, die offensichtlich mit 1-2 Sätzen zufriedenstellend zu lösen sind.
Leben wir in einer Rollenspiel- bzw Redaktions-Kultur, in der grundsätzlich der Anstand zum Geradestehen für solche geistigen Ausrutscher nicht gegeben ist? Was denkt ihr?