Mal provokant (und durchaus als Fan) gefragt: was wäre daran so schlimm?
Das man, als Fan, keine Mitspieler findet.
Das man, als Fan, schlechter bis teilweise nicht andere Personen davon begeistern und dafür gewinnen kann. (*)
Das man, als Fan, kein oder sehr viel weniger Fan-Material aus den eigenen Kreisen respektive auf Deutsch bekommt.
Das man, als Fan, von den Machern nicht als relevante Gruppe wahrgenommen wird und der Lizenzgeber dann eher Dinge für andere Fans für deren Wohlgefühl macht. Das heißt, dass man mehr Bücher so Frankreich, Spanien oder den lateinamerikanischen Kontintent erhält und für Deutschland nichts - oder Material das von Personen geschrieben ist die sich nicht mit Deutschland auskennen für Fans außerhalb von Deutschland.
Das man, als Fan, den Machern über die ganze Welt hin nachreisen darf, anstelle das sich die Macher hier her bequemen.
Man bekommt die englischen Sachen auch in Deutschland. Eine Übersetzung braucht man eigentlich nur, wenn man des Englischen nicht mächig ist.
(*)
Man bekommt die Bücher auf Englisch nur in sehr ausgewählten Läden in Deutschland und am ehesten über Online-Händler. Das wirkt einer effektiven Verbreitung sehr stark entgegen.
Was man auch bei anderen Spielen beobachten kann. D&D 5E verbreitete sich zwar Kraft seiner Marke, blieb aber bis zur Übersetzung in Deutschland zweitrangig und zieht erst mit dieser massiv an. Die WoD befindet sich in keinsterweise in einer vergleichbar starken Situation und braucht dahingehend den Schub.
Man muss dafür nicht nur Englisch können, sondern das eigene Englisch muss gut genug sein als das man sich ein etwa 400 seitiges Buch durchlesen mag. Eines das durchaus mit der Verwendung von exotischeren Begriffen kokettiert. Nachdem man die Energie aufgebracht hat, muss man hinreichend viele andere Spieler finden.
Und andererseits, wenn es bei V5 so läuft wie bei anderen Projekten: Es kommt eine Crowdfunding Diarrhö an Produkten und dann erst wieder der nächste Brechschwall ein dreiviertel Jahr später, ist nix gewonnen. Eine konstante Erscheinungsweise würde helfen.
Das Szenario sehe ich gerade bei einem frischen Verlag, welcher ein eigenes Imprint dafür schafft, nicht.
Es ist ein Szenario, welches ich tatsächlich eher bei den größeren Verlagen sehen würde.
Effektiv wäre auch m.E. durchaus etwas gewonnen, wenn das Grundregelwerk sowie der Erzähler-Schirm als Produkte zur Verfügung stehen.
Danach hat man eh erstmal die Herausforderung, dass man warten darf bis der Lizenzgeber unter sich verhacktstückt hat, was mit den Bänden "Anarch" und "Camarilla" passiert und mehr veröffentlicht.
Naja, wenn der Verlag die Lizenz will und es keinen Abschluss gibt, scheint ja doch irgendwer auf Lizenzgeberseite Bedenken zu haben, oder nicht?
Das kann sein, es kann jedoch auch andere Bedenken seitens des Lizenzgeber geben, als den Verlag.