Autor Thema: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels  (Gelesen 2127 mal)

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Online Fillus

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Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« am: 20.03.2019 | 11:41 »
Geht es nur mir so oder wird das Hobby zunehmend weniger belächelt? Findet es seinen festen Platz in der Gesellschaft, wird erkannt das es einen guten Gegenpol zur elektronischen Unterhaltung darstellt? Nichts was die Elektronik ersetzt, aber aus Ausgleich zu Videospielen gut funktioniert.

Mit kommt es so vor, als müsse, ich in meinem Umfeld deutlich weniger erklären worum es geht. Ich leite gerne für Kinder und es ist mittlerweile recht einfach den entsprechenden Eltern die Scheu zu nehmen, ihrem Kind es ausprobieren zu lassen. Ja hinterher sind sie sogar begeistert, wie ihr Kind es aufgenommen hat. Sie erkennen die Vorteile, denn anders als bei den meisten Brettspielen, spielt mal Rollenspiele miteinander. Viele Kinder können nicht gut verlieren, beim Rollenspiel gewinnen sie gemeinsam.

Wird auch der pädagogische Nutzen erkannt? Ich habe schon öfter Lernstoff in Rollenspiel verpackt, heißt für anstehende Mathematik- oder Deutschtests mittels Rollenspiel üben lassen. Das klappt im Grundschulalter wirklich gut. Es ist halt viel spannender eine Safe Kombination zu errechnen, als diese Aufgabe schlicht ohne großen Kontext zu lösen. Je nach Würfelsystem gibt es auch dort schon viel zu rechnen.

Aber auch bei den Erwachsenen habe ich mehr und mehr das Gefühl das, das Interesse wächst. Es gibt viele, die damit überhaupt nichts anfangen können, nach wie vor. Aber selbst diese haben ein  Interesse daran zu verstehen wie es funktioniert und wo der Reiz liegt, der ihnen aber für immer verwehrt bleibt, weil sie schlicht zu wenig Fantasy aufbringen wollen/können oder zu verschlossen, als Typ sind.

Ich schreibe hier sicherlich nichts Neues, mir ist es nur eben aufgefallen, das die Leute das Hobby als weniger Nerdig ansehen. Und ehrlich gesagt ist es überhaupt kein Nerdhobby. Als Nerdhobbys sehe ich Hobbys an, die mit wenig bis keinen sozialen Kontakt auskommen. Konsolenspiele (wobei die mittlerweile auch Online über soziale Kontakte funktionieren) oder Briefmarkensammeln oder Modellbau. Womit ich diese keinesfalls verurteilen möchte, den sich Zeit für sich zu nehmen kann äußerst Heilsam sein. Es geht wie geschrieben um die Wirkung auf das Umfeld.

Vielleicht hängt es auch damit zusammen, das die Brettspielbranche derzeit einen Höhenflug erlebt und die Grenzen zu den Rollenspielen mehr und mehr verschwimmen.

Wie seht ihr das?

Offline KhornedBeef

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #1 am: 20.03.2019 | 11:48 »
Ich finde es immer noch ein Nerdhobby. Eigentlich ist aber fast jedes Hobby, das nicht gerade Breitensport ist, ein Nerdhobby (Sammelhobbies jeglicher Art, Vogel- Flugzeug und Zugbeobachtung, japanische Holzfügetechnik....´soziale Kontakte hast du da vielleicht auch), insofern YMMV.
Ich schweife ab. Ich stimme dir da weitgehend zu. Der Brettspielmarkt hat sicher auch einen Einfluss. Die Rollenspielverlage auf der SPIEL können von mehr Leuten gesehen werden, und so etwas wie New Hong Kong Story hat einfach auf den ersten Blick Reiz, rein optisch. Ich bin da gegen meinen Willen stehen geblieben.
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Offline Exar

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #2 am: 20.03.2019 | 11:50 »
Ich habe das Gefühl, es ist die letzte Zeit bekannter geworden und ein Stück weiter in die Öffentlichkeit gerückt.
Sei es durch Brettspiele, CRPGs, Youtube, Stranger Things, whatever.

Offline JS

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #3 am: 20.03.2019 | 12:01 »
In meinem Umfeld ist eher das Gegenteil der Fall, gerade auch im Umgang mit Jüngeren. Computer-/Konsolenspiel, Onlinezockelei, MMORPGn, auch Brettspiele sind bekannt, allseits akzeptiert und finden Interesse bei beiden Geschlechtern, aber P&P ist meiner Erfahrung nach exotischer als vor 10, 20 Jahren und muß oftmals erst näher erläutert werden. Der Reflex, wie in den 90ern oder 0ern mit dem Hinweis auf P&P mindestens die Assoziation Dungeons & Dragons oder DSA zu bewirken, ist spürbar seltener geworden.
« Letzte Änderung: 20.03.2019 | 12:02 von JS »
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Offline Slokmig

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #4 am: 20.03.2019 | 12:20 »
Belächelt wird das Hobby in meinen Umfeld selten. Kommt aber auch darauf an, wie man das jemanden erklärt.  ;)

Aber auch ich habe auch das Gefühl, das P&P zunehmender bekannt wird. 90% der Leute, mit denen ich über das Thema geredet habe, haben irgendwann einen der folgenden Sätze gesagt:

1. "Ach, das haben die doch bei Big Bang Theory gespielt oder?"
2. "Ja klar, kenn ich von Youtube / Rocket Beans!"
3. "Hat mal ein Kommilitone / Verwandter / Kumpel von mir gespielt, soll ziemlich lustig sein."

Anhand solcher Reaktionen merkt man schon, das gerade in meinem Altersbereich (18-28) das Hobby doch bekannt und auch anerkannt ist.  :d Trotzdem: Es bleibt ein Nerd-Hobby, ABER: Nerd zu sein ist ja auch ein bisschen zur Mode geworden. Man denke nur an die ganzen Merchandise Läden für Gaming & Co., die derzeit wie Pilze aus den Boden sprießen.

Was für mich in der Szene aber immer etwas widersprüchlich klingt: Gerade von den Veteranen im P&P Bereich hört man immer wieder: "Das Hobby stirbt!", "Wo sind die jungen Spieler?" usw.. Was hat es damit auf sich ? Wie kann etwas anerkannter und bekannter werden, aber weniger Leute anziehen? Was war denn früher anders? Da fehlt es mir einfach an Lebensjahren..  ::)
« Letzte Änderung: 20.03.2019 | 12:22 von Slokmig »
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Offline JS

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #5 am: 20.03.2019 | 12:30 »
Was für mich in der Szene aber immer etwas widersprüchlich klingt: Gerade von den Veteranen im P&P Bereich hört man immer wieder: "Das Hobby stirbt!"

Joa, aber das steht dann in der guten Orakeltradition der Wirtschafts"weisen", die auch immer zuverlässig danebenliegen. P&P stirbt, WoW stirbt, Final Fantasy 14 stirbt, Metal stirbt, Techno stirbt... diesen Veteranen zufolge leben wir fast schon wieder im Zeitalter von Skat und Heimatfilmen.

Zurück zum Thema: Wurden wir denn früher oder heute speziell wegen P&P belächelt? In meiner Erinnerung war es eher das Nerdige generell, das dazu führte - ob nun mit P&P, Brettspielen, Table Top oder Computerspielen. Die Lächler von damals sind heute Oppas und Ommas und aus dem Dunstkreis weitgehend verschwunden, weil sie nur noch ihren Hunden beim Koten zuschauen. Und da wir damalige Nerds oder Geeks oder Wasweißichs nachrückten und dieses Nerdgeekige Normalität geworden ist, belächeln wir das natürlich auch weniger.
« Letzte Änderung: 20.03.2019 | 12:41 von JS »
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Online Fillus

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #6 am: 20.03.2019 | 12:39 »
Ich bin mit dem Hobby angefangen, habe, wurde Spieler*innen noch per Zeitungsanzeige oder Aushang am schwarzen Brett im Supermarkt gesucht. Gut, hier gibt es keine Uni.

Ich war vor rund zwei Wochen auf der Heinzcon und finde das sichder Altersdurchschnitt gegenüber meinem letztem Besuch deutlich verringert hat. Wenn ich die letzten Jahre betrachte ist auch der Pool an Spielern deutlich größer geworden. Probleme eine Runde voll zu kriegen hatte ich noch nie so wirklich, weil ich da einfach hinterher sitze wenn ich etwas will. Aber derzeit muss ich viele Spieler einfach woanders hin vermitteln, weil ich einfach nicht mehr Gruppen leiten kann. Auch dieser Altersschnitt ist meiner Ansicht nach drastisch nach unten gegangen. Es werden nicht mehr nur Kinder von Rollenspielern angefixt, sondern durch die Informationsmedien wie Youtube ist es auch ziemlich einfach sich zu informeiren.

Ohne davon jetzt ein Vorurteil machen zu wollen, bemerke ich aber auch eine gewisse Trägheit in der heutigen Jugend und bei den jungen Erwachsenen. Es wird sich sehr ungern frühzeitig festgelegt (Termine) und auch die Lernbereitschaft ist geringer (lieber alles schön erklären lassen, statt selbst nachzulesen).

Davon ab, vielleicht sind die Menschen durch diese neue Generation einfach auch offener geworden. Also die Eltern und Älteren, auf die es ein Stück weit abgefärbt hat.

Die Gesprächsthemen in der Öffentlichkeit haben sich ja auch gewandelt. Heute spricht man über Computerspiele, weil die meisten Leute damit groß geworden sind.  Viele Pen&Paper Rollenspiele behandeln polurärer Themen die man aus Hollywood oder Serien kennt.

Um auf den letzten Kommentar einzugehen, ja ich finde schön das man früher belächelt wurde. Ob es einen gestört hat, ist ein ganz anderes Ding.


Offline Crimson King

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #7 am: 20.03.2019 | 12:41 »
Ich finde es immer noch ein Nerdhobby.

Das richtige Wort heißt "Geekhobby".  ;)

Davon abgesehen gewinnt ein Hobby natürlich an Standing, wenn die Betreiber im Durchschnitt nicht mehr 15 und maximal uncool sind, sondern 45 und Familienmütter und -väter mit beruflichem Erfolg. Solche Menschen als Spinner abzutun, fällt logischerweise wesentlich schwerer.


P&P ist meiner Erfahrung nach exotischer als vor 10, 20 Jahren und muß oftmals erst näher erläutert werden.

Das widerspricht ja nicht der These, dass Rollenspieler immer weniger als Nerds wahrgenommen werden.
« Letzte Änderung: 20.03.2019 | 12:42 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline JS

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #8 am: 20.03.2019 | 12:45 »
Ich bezog mich auf die Aussage im OP, daß man heute weniger erklären müsse und mehr Leute sofort wüßten, was P&P ist. Das entspricht nicht meinen Beobachtungen in meinem zugegeben vergleichsweise kleinen Umfeld.
« Letzte Änderung: 20.03.2019 | 12:46 von JS »
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Offline First Orko

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #9 am: 20.03.2019 | 12:45 »
Ich teile die Einschätzung des TE. Kann aber auch Echokammer sein... in IT-Kreisen habe ich bisher in jeder Firma jemanden gehabt, dem ich das nicht mehr erklären musste - teilweise sogar beim Einstellungsgespräch. Und im Spielverein ist halt Rollenspiel als Sparte verankert, da haben auch die aus dem Brettspielbereich schon ne Idee davon.

Es ist aber auch ne Frage, wie man das Außenstehenden ggü. so darstellt. Wenn jemand fragt "Was ist das eigentlich fürn Hobby, was du da immer machst?" dann sag ich in als erste Antwort "Gesellschaftsspiel in ner kleinen Gruppe" und je nachdem wie Zeit ist und Rückfrage kommt gehe ich halt genauer drauf ein.
Bringt halt deutlich mehr, als mit "Wir spielen [obsukres Sytem soundso] und sind grad bei [Kampagen Blablub]. Ich spiele [merkwürdiges Fantasywesen] und hab gerade... [von Außenstehenden kaum nachzuvollziehende Charakterstory]" anzukommen  ;D

(Da habe ich früher schon krasse Gegenbeispiele erlebt. Ein Mitfahrer, mit dem ich als Kind für die Fahrt zum Sport in ner Fahrgemeinschaft war, hatte damals stolz erzählt, dass seine Mutter ihm ne "Magierkutte" geschenkt hätte, weil sie immer so ein Fantasyspiel (Es war übrigens DSA..) spielen und sich dabei verkleiden. Bei Nachfrage hat er dann rumgedruckst... Ich hatte das damals nicht mit Rollenspiel in Verbindung gebracht bwz. der Begriff fiel da nicht -  aber als ich dann von anderer Stelle auf DSA gestoßen bin hatte ich schon.... ein gewissen Vorurteil.)
« Letzte Änderung: 20.03.2019 | 12:49 von First Orko »
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Offline Sphinx

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #10 am: 20.03.2019 | 12:57 »
Sagen wir so ich denke die Reichweite nimmt gerade Massiv zu. Gerade dank der Möglichkeit andere beim Spielen via Stream anzuschauen entmystifiziert das ganze imo ganz gut und schafft riesige Kreise.
Sowas erfolgreiches wie Critical Role die ihren Stream auf großen Plakaten in Los Angeles bewerben wäre vor einigen Jahren wohl nicht drin gewesen.

Auf der anderen Seite wird es nie so eine Reichweite Entwickeln wie dem Deutschen sein Fußball. Wie schwer es Erwachsenen schon fällt mal aus sich heraus zu gehen erstaunt mich immer wieder. Hach man muss nicht mal beim Spiel bleiben, wie viele wären bereit sich auf eine Theaterbühne zu stellen um dort etwas aufzuführen. Also diese Art der Hemmung die man sich irgendwann im Teenager angewöhnt hat ist vermutlich der Hauptgrund warum es immer Nische bleiben wird. Was aber nicht heißt das diese Nische klein und mickrig sein muss.

Ist IMO auch der Grund warum ich es gut fände wenn man diesem langsamen Fahrt aufnehmen des Rollenspiels, noch weiter Zündstoff zuführt. Ja es gibt eine ganze Menge kostenloser Start PDF Dateien. Aber ich meine es sollte mehr Startboxen geben, die so günstig zu haben sein sollten wie möglich. Ich bin nicht reich, aber wenn sie entsprechend günstig wären, wären würde ich im Bekanntenkreis Starterboxen verschenken. Auch gerne an die Kinder von Freunden wenn sie das richtige alter erreicht haben. Ich selbst hab erst von Rollenspiel erfahren als ich ende 20 war, dabei hätte mir das auch als Teenager schon mega Spaß gemacht. Aber 25 Euro ist mir zu viel, wenn ich davon ausgehen muss das es nur bei einem kleinen Bruchteil wirklich fruchtet.
« Letzte Änderung: 20.03.2019 | 13:02 von Sphinx »

Online Fillus

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #11 am: 20.03.2019 | 13:37 »
Ich warte ja gespannt auf den Sommer, wenn die Kinder vor Brettspielregal stehen und ein quitschbuntes "So nicht, Schurke!" haben wollen und die Eltern ratlos die Rückseite betrachten und denken "Was ist denn das bloß?"

Ein Rollenspiel zurück im Spieleregal der großen Märkte, dass ich das noch erleben darf. :)

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #12 am: 20.03.2019 | 13:48 »
Gerade von den Veteranen im P&P Bereich hört man immer wieder: "Das Hobby stirbt!", "Wo sind die jungen Spieler?" usw.. Was hat es damit auf sich ? Wie kann etwas anerkannter und bekannter werden, aber weniger Leute anziehen?

Es zieht nicht weniger Spieler an. Die sind nur anders aufgestellt und bewegen sich in anderen/eigenen Kreisen.

Also: "Wo sind die jungen Spieler?" - Natürlich nicht bei den alten Säcken. Erst recht nicht, wenn sich die alten Säcke längst in ihre eigene kleine Ecke zurückgezogen haben und nicht mehr gucken, was es wo sonst so gibt.
Dann fällt natürlich (leicht überspitzt) irgendwann die seit 40 Jahren bestehende DSA-Runde auseinander, weil der SL altersbedingt den Löffel abgegeben hat und es wird gejammert, dass nicht am nächsten Tag hundert Leute vor der Tür Schlange stehen, die genau die gleichen Erfahrungen gemacht haben, den gleichen Spielstil haben und auch sonst ein 100% passender Ersatz sind. Klar kann man an der Stelle sagen: "Das Hobby stirbt aus, hier läuft ja gar nichts mehr, das war früher anders!" Aber man spricht dann offensichtlich nur von seinem eigenen, selbstgewählt/-verschuldet begrenzten Horizont.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #13 am: 20.03.2019 | 13:50 »
Dann fällt natürlich (leicht überspitzt) irgendwann die seit 40 Jahren bestehende DSA-Runde auseinander, weil der SL altersbedingt den Löffel abgegeben hat und es wird gejammert, dass nicht am nächsten Tag hundert Leute vor der Tür Schlange stehen, die genau die gleichen Erfahrungen gemacht haben, den gleichen Spielstil haben und auch sonst ein 100% passender Ersatz sind. Klar kann man an der Stelle sagen: "Das Hobby stirbt aus, hier läuft ja gar nichts mehr, das war früher anders!" Aber man spricht dann offensichtlich nur von seinem eigenen, selbstgewählt/-verschuldet begrenzten Horizont.

Sowas von auf den Punkt gebracht :d
(zumindest in Bezug auf die "das Hobby stirbt aus"-Fraktion)
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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #14 am: 20.03.2019 | 13:57 »
Ich warte ja gespannt auf den Sommer, wenn die Kinder vor Brettspielregal stehen und ein quitschbuntes "So nicht, Schurke!"

Oh boy... die Übersetzung des Namens finde ich auf jeden Fall ... blöd. :)

Zitat
Ein Rollenspiel zurück im Spieleregal der großen Märkte, dass ich das noch erleben darf. :)

Habe den Kickstart nur überflogen, aber woher weißt du, dass es in den großen Märkten stehen wird?

Zum eigentlichen Thema:

Ich teile die Beobachtung des "mainstreamings": mich haben schon mehrere Leute meiner Sport-Mannschaft gefragt, ob ich nicht eine D&D Runde für sie anbieten könnte und meine alte Mannschaft in Berlin hat - ohne mein Beitun - eine stabile Pathfinder Kampagne am Laufen. "Jocks" im "Nerd Hobby" deutet für mich auf mehr "Akzeptanz" hin.

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #15 am: 20.03.2019 | 14:10 »
Es zieht nicht weniger Spieler an. Die sind nur anders aufgestellt und bewegen sich in anderen/eigenen Kreisen.

Also: "Wo sind die jungen Spieler?" - Natürlich nicht bei den alten Säcken. Erst recht nicht, wenn sich die alten Säcke längst in ihre eigene kleine Ecke zurückgezogen haben und nicht mehr gucken, was es wo sonst so gibt.
Dann fällt natürlich (leicht überspitzt) irgendwann die seit 40 Jahren bestehende DSA-Runde auseinander, weil der SL altersbedingt den Löffel abgegeben hat und es wird gejammert, dass nicht am nächsten Tag hundert Leute vor der Tür Schlange stehen, die genau die gleichen Erfahrungen gemacht haben, den gleichen Spielstil haben und auch sonst ein 100% passender Ersatz sind. Klar kann man an der Stelle sagen: "Das Hobby stirbt aus, hier läuft ja gar nichts mehr, das war früher anders!" Aber man spricht dann offensichtlich nur von seinem eigenen, selbstgewählt/-verschuldet begrenzten Horizont.


Ich würde zustimmen, wobei ich das zunächst mal für entschuldbar halte: man schaut halt immer erstmal im eigenen Umfeld. Im Endeffekt spiele ich seit knapp 20 Jahren auch mit den gleichen Nasen, mit denen ich damals zu Studienbeginn anfangen habe, D&D zu spielen. Und wenn ich jetzt nach meinen Arbeitskollegen und dem Freundeskreis außerhalb dieser kleinen Rollenspielerblase gehen würde, wäre Rollenspiel quasi tot - da spielen von ca. 50 Leuten, die mir unmittelbar einfallen gerade mal 5 noch aktiv (und das sind die Leute, die ich auch über's Rollenspiel kennengelernt habe). Video- und Brettspiele sind da deutlich verbreiteter.

Zumindest in der Online-Welt nehme ich aber eine deutlich stärkere Verbreitung wahr. Insofern muss man tatsächlich festhalten: es gibt schon mehr Spieler, sind sind halt nur nicht zwingend da, wo man selbst ist :)
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Offline JS

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #16 am: 20.03.2019 | 14:15 »
Gibt es mehr Spieler oder einfach nur mehr Spieler, die sich online präsentieren? Wir haben alle keine Zahlen.
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Offline takti der blonde?

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #17 am: 20.03.2019 | 14:20 »
Gibt es mehr Spieler oder einfach nur mehr Spieler, die sich online präsentieren? Wir haben alle keine Zahlen.

Die Vermutung liegt aber sehr Nahe, wenn wir mal D&D als Gradmesser heranziehen:

Zitat
5e lifetime PHB sales > 3, 3.5, 4 lifetime #WOTCstaff


(von Mike Mearls via Twitter.

Grüße

Hasran

Offline Slokmig

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #18 am: 20.03.2019 | 14:39 »
Dann fällt natürlich (leicht überspitzt) irgendwann die seit 40 Jahren bestehende DSA-Runde auseinander, weil der SL altersbedingt den Löffel abgegeben hat und es wird gejammert, dass nicht am nächsten Tag hundert Leute vor der Tür Schlange stehen, die genau die gleichen Erfahrungen gemacht haben, den gleichen Spielstil haben und auch sonst ein 100% passender Ersatz sind. Klar kann man an der Stelle sagen: "Das Hobby stirbt aus, hier läuft ja gar nichts mehr, das war früher anders!" Aber man spricht dann offensichtlich nur von seinem eigenen, selbstgewählt/-verschuldet begrenzten Horizont.

Alles klar, das klingt plausibel. Solche "Früher war alles besser"-Typen habe ich auch in der Gruppe, in der ich als Spieler aktiv bin. Da bin ich mit 25 Jahren mit Abstand der Jüngste in der Gruppe, und sowas bekomme ich öfters zu hören. Jetzt habe ich eine Erklärung dafür :think:.

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Offline YY

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #19 am: 20.03.2019 | 14:46 »
Ich würde zustimmen, wobei ich das zunächst mal für entschuldbar halte: man schaut halt immer erstmal im eigenen Umfeld.

Das war auch nicht wirklich bösartig gemeint. Ich mache das ja auch so: Wenn ich mit meinen Runden glücklich und zufrieden bin, brauche ich nicht mehr in der Weltgeschichte rumrennen und mir alles angucken.
Aber wenn das nicht (mehr) so ist, muss man eben wieder mal den Arsch hochkriegen und an der Stelle scheitert es oft...

Gibt es mehr Spieler oder einfach nur mehr Spieler, die sich online präsentieren? Wir haben alle keine Zahlen.

Zumindest für einen Teil der neuen Generation Spieler gilt, dass sie anfangen und direkt online präsent sind. Die waren vorher nicht im Dunkelfeld, sondern haben vorher schlicht nicht gespielt.
Also ja, das sind tatsächlich neue Spieler.
Der andere Teil der Neuspieler, der nicht online auftaucht, ist natürlich nicht vom Altbestand der nicht online präsenten Spieler unterscheidbar.

Solche "Früher war alles besser"-Typen habe ich auch in der Gruppe, in der ich als Spieler aktiv bin.

Das ist auch oft richtig, aber eben nicht immer ;D
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Online Fillus

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Re: Wahrnehmung des P&P Rollenspiels
« Antwort #20 am: 20.03.2019 | 15:33 »
Oh boy... die Übersetzung des Namens finde ich auf jeden Fall ... blöd. :)

Habe den Kickstart nur überflogen, aber woher weißt du, dass es in den großen Märkten stehen wird?

Zum eigentlichen Thema:

Ich teile die Beobachtung des "mainstreamings": mich haben schon mehrere Leute meiner Sport-Mannschaft gefragt, ob ich nicht eine D&D Runde für sie anbieten könnte und meine alte Mannschaft in Berlin hat - ohne mein Beitun - eine stabile Pathfinder Kampagne am Laufen. "Jocks" im "Nerd Hobby" deutet für mich auf mehr "Akzeptanz" hin.

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Woher ich das weiß. Der Uhrwerk Verlag und Pegasus haben da einen Deal nach (oder noch während) des CF gemacht.
https://www.pegasus.de/news/15562-so-nicht-schurke/

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