Geht es nur mir so oder wird das Hobby zunehmend weniger belächelt? Findet es seinen festen Platz in der Gesellschaft, wird erkannt das es einen guten Gegenpol zur elektronischen Unterhaltung darstellt? Nichts was die Elektronik ersetzt, aber aus Ausgleich zu Videospielen gut funktioniert.
Mit kommt es so vor, als müsse, ich in meinem Umfeld deutlich weniger erklären worum es geht. Ich leite gerne für Kinder und es ist mittlerweile recht einfach den entsprechenden Eltern die Scheu zu nehmen, ihrem Kind es ausprobieren zu lassen. Ja hinterher sind sie sogar begeistert, wie ihr Kind es aufgenommen hat. Sie erkennen die Vorteile, denn anders als bei den meisten Brettspielen, spielt mal Rollenspiele miteinander. Viele Kinder können nicht gut verlieren, beim Rollenspiel gewinnen sie gemeinsam.
Wird auch der pädagogische Nutzen erkannt? Ich habe schon öfter Lernstoff in Rollenspiel verpackt, heißt für anstehende Mathematik- oder Deutschtests mittels Rollenspiel üben lassen. Das klappt im Grundschulalter wirklich gut. Es ist halt viel spannender eine Safe Kombination zu errechnen, als diese Aufgabe schlicht ohne großen Kontext zu lösen. Je nach Würfelsystem gibt es auch dort schon viel zu rechnen.
Aber auch bei den Erwachsenen habe ich mehr und mehr das Gefühl das, das Interesse wächst. Es gibt viele, die damit überhaupt nichts anfangen können, nach wie vor. Aber selbst diese haben ein Interesse daran zu verstehen wie es funktioniert und wo der Reiz liegt, der ihnen aber für immer verwehrt bleibt, weil sie schlicht zu wenig Fantasy aufbringen wollen/können oder zu verschlossen, als Typ sind.
Ich schreibe hier sicherlich nichts Neues, mir ist es nur eben aufgefallen, das die Leute das Hobby als weniger Nerdig ansehen. Und ehrlich gesagt ist es überhaupt kein Nerdhobby. Als Nerdhobbys sehe ich Hobbys an, die mit wenig bis keinen sozialen Kontakt auskommen. Konsolenspiele (wobei die mittlerweile auch Online über soziale Kontakte funktionieren) oder Briefmarkensammeln oder Modellbau. Womit ich diese keinesfalls verurteilen möchte, den sich Zeit für sich zu nehmen kann äußerst Heilsam sein. Es geht wie geschrieben um die Wirkung auf das Umfeld.
Vielleicht hängt es auch damit zusammen, das die Brettspielbranche derzeit einen Höhenflug erlebt und die Grenzen zu den Rollenspielen mehr und mehr verschwimmen.
Wie seht ihr das?