Autor Thema: Betören gegen SC / Soziales Ausspielen vs. Würfeln, war: Überall nur Lustmolche.  (Gelesen 16480 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Issi

  • Patin der Issi Nostra
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.630
  • Username: Issi
Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #75 am: 28.03.2019 | 11:34 »
Man kann ja durchaus nach dem Würfeln noch kreativ ausschmücken.
Insgesamt liegt hier aber für mich der Unterschied zwischen Tischrollenspiel zu Unterhaltungszwecken und pädagogischem Improvisationstheater.
Naja, aber fast allen Spielen lernt man etwas dazu (Auch beim Schach, sogar beim Siedeln). Dieses Lernen wird im Gehirn als Glück gewertet, und sorgt dafür, dass man das nochmal erleben.
Beziehungsweise noch mehr lernen möchte.

Rollenspiel bietet die Möglichkeit neue Erfahrungen über eine Rolle zu machen, in einer fiktiven Welt.
Hier zu scheitern ist nicht so schlimm, da es nur ein Spiel ist.
Es ist praktisch ein "Dazu lernen und Erleben im geschützten Raum."
Das muss man nicht Nutzen.
Aber es ist einer der Vorteile, den Rollenspiel im Gegensatz zu vielen anderen Spielen bieten kann.

Zum Cheaten.
Das geht doch nur, wenn der SL das zulässt.
Ein Spieler, dessen Figur  keine Sozialen Kompetenzen genommen hat, kann durch Worte allein ja auch nichts ausrichten.
Also es ist schon notwendig, dass die auch auf dem Papier stehen.
Cheaten ginge doch nur, wenn der SL den (redegewandten Spieler mit der Figur ohne Social Skills) einfach reden, bzw. Erfolg haben lässt, ohne ihn würfeln zulassen.


Offline Hotzenplot

  • geiles Gekröse
  • Mythos
  • ********
  • Potz Pulverdampf und Pistolenrauch!
  • Beiträge: 10.911
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hotzenplotz
Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #76 am: 28.03.2019 | 11:36 »
Cheaten ginge doch nur, wenn der SL den (redegewandten Spieler mit der Figur ohne Social Skills) einfach reden, bzw. Erfolg haben lässt, ohne ihn würfeln zulassen.

Aber das ist doch genau das, was du hier postulierst, oder habe ich dich falsch verstanden? Du sagst doch selbst, dass bei euch frei am Tisch geredet wird ohne Wurf (schon gar nicht Betören gegen SC).

Issi spricht vermutlich vor allem über Midgard. Da gibt es - unglücklicherweise, wie ich finde - einen Passus im Regelwerk, der nahelegt, dass Proben bei guten Ideen und gutem Ausspielen erleichtert werden sollen. Man könnte als, zumindest für Midgard für Issis Standpunkte argumentiere.
So extrem, wie Issi es darstellt, sollte es nach meiner Leseart des Midgard-Regelwerks allerdings auch laut dessen Text nicht gehandhabt werden.

Mir geht der Regeltext auch in seiner schwachen Leseart schon zu weit und ich handhabe das anders.

Achso, das war mir nicht bekannt. Dann ist die Perspektive natürlich etwas anders und es ist nachvollziehbar. Für mich wäre das aber auch nichts.
« Letzte Änderung: 28.03.2019 | 11:38 von Hotzenplot »
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Offline felixs

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.229
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: felixs
@Issi: Ich bin mal wieder raus. Diskussionen mit Dir scheitern (für mich) leider an der Geschwindigkeit, mit der Du neue Fässer öffnest. Wahrscheinlich würde das in einem gesprochenen Gespräch besser funktionieren, aber hier ist mir das so zu anstrengend.
Das wesentliche zum Thema ist aber von allen Beteiligten gesagt, glaube ich.

Das Englische hilft uns vielleicht besser zu verstehen, was Rollenspiel zum Rollenspiel macht:
So ist DSA ein roleplaying game. Roleplaying selbst ist eine ... nennen wir es mal, Methode. Diese lässt sich in verschiedenen Kontexten einsetzen; von Therapie bis hin zum Laientheater. Das macht aber Therapie und Laientheater nicht auf die gleiche Art zum Rollenspiel wie DSA ein Rollenspiel ist.

Funktioniert im Deutschen genauso. "Spiel" und "game" sind sich ähnlicher, als meist behauptet. Der wesentliche Unterschied ist, dass "Spiel" im Deutschen auch das englische "gamble" und Teile von "play" mit abdeckt.

Die oft behauptete Einengung von "game" auf ein "Spiel mit Gewinnen" stimmt genausowenig, wie man das für das deutsche "Spiel" behaupten kann.

"Rollenspiel" im deutschen wird verwendet für: "Rollenspiel am Computer/Konsole" (dürfte am meisten verbreitet sein), "Rollenspiel im Bett" (ebenfalls sehr verbreitet), "Tischrollenspiel im Sinne von Tanelorn" (kennen nicht viele), "pädagogisches Rollenspiel" (ebenfalls nicht sehr verbreitet), "therapeutisches Rollenspiel" (auch nicht sehr bekannt).
Vielleicht gibt es noch mehr davon.

Der Punkt ist: Statt in diversen Sprachen herumzuetymologisieren, tun wir besser daran, möglichst präzise zu beschreiben, was wir eigentlich gerade meinen.
Es ist - im Gegensatz zur allgemeinen Praxis - für den Wahrheits- und Sinngehalt einer Aussage auch egal, ob man sie auf Authoritäten stützen kann, oder nicht.
« Letzte Änderung: 28.03.2019 | 11:38 von felixs »
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Offline Issi

  • Patin der Issi Nostra
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.630
  • Username: Issi
Ja... und? Ich empfinde das als sehr unangenhm, Rollenspielen eine life-coaching Facette verpassen zu wollen bzw. andere Formen des Spiels dann auch noch als "Notlösung" zu bewerten...es kann ja gut sein, dass es für dich dazu gehört, das ist allerdings notwendinge Bedingung, damit etwas ein Rollenspiel ist.

Oh wow...wo beginnen?

Das Englische hilft uns vielleicht besser zu verstehen, was Rollenspiel zum Rollenspiel macht:
So ist DSA ein roleplaying game. Roleplaying selbst ist eine ... nennen wir es mal, Methode. Diese lässt sich in verschiedenen Kontexten einsetzen; von Therapie bis hin zum Laientheater. Das macht aber Therapie und Laientheater nicht auf die gleiche Art zum Rollenspiel wie DSA ein Rollenspiel ist.

Sobald die spielerischen (im Sinne von game) Elemente wegfallen, ist die Tätigkeit, der man nachgeht eben kein RPG mehr im Sinne des Spiele-Typs.

Wer sagt denn das die Gaming Elemente wegfallen?
Nur weil die sozialen Fähigkeiten etwas anders gehandhabt werden, als andere.

Und nur weil man erst argumentiert, bevor man würfelt, wird man deshalb noch nicht zum Schauspieler.
Und nur weil der SL ein paar Argumente einfordert, wird er deshalb auch nicht zum Life Coach oder zum Therapeut.

Wirklich anstrengend mit Dir, sorry.

Offline Yehodan ben Dracon

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.004
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Yehodan ben Dracon
Diskutiert Ihr immer noch darüber, wie es Spieler schaffen, sich vor Konsequenzen im Spiel zu drücken, wenn sie mal auf der Verliererseite stehen?

 >;D
Mein Hellfrost Diary

Robin Law´s Game Style: Storyteller 75%, Method Actor 58%, Specialist 58%, Casual Gamer 42%, Tactician 42%, Power Gamer 33%, Butt-Kicker 17%

Offline Issi

  • Patin der Issi Nostra
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.630
  • Username: Issi
Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #80 am: 28.03.2019 | 11:47 »
Aber das ist doch genau das, was du hier postulierst, oder habe ich dich falsch verstanden? Du sagst doch selbst, dass bei euch frei am Tisch geredet wird ohne Wurf (schon gar nicht Betören gegen SC).
Ja du hast mich definitiv falsch verstanden
Und nein, das habe ich so nie gesagt.

siehe #61
Zitat
So kenne ich das auch. Sogar Regeltechnisch.
Erst wird argumentiert, dann gewürfelt.
Wenn jetzt ein Spieler mit seinem SC einen NSC beeinflussen möchte.
Dann muss er schon ein paar Argumente liefern.( Das können Komplimente sein. Irgendwelche Angebote, Belohnungen whatever.)
Und aufgrund der Argumente kann der SL dann für seinen NSC entscheiden: 1. Klappt sicher (Weil die Argumente so gut waren, und der NSC leicht zu beeinflussen ist)-Du musst nicht mal würfeln.
Oder 2. "hat eine Chance zu klappen"-Würfel mal. -Ich gebe dir einen Bonus oder Malus auf deinen Wurf (in Abhängigkeit von den Argumenten und der Beeinflussbarkeit des NSC)
oder 3. er entscheidet- Es wird nicht gewürfelt, weil-mein NSC dafür nicht zugänglich ist. Oder zumundest nicht auf die Weise, in der du es versucht hast.

Das Gleiche gilt dann aber umgedreht genauso für die Spieler. Sie haben ebenso das Recht zu sagen- Klappt nicht, weil mein Charakter auf diese Art und Weise nicht zu beeinflussen ist.
)

Will damit sagen- Der Spieler hat immer das Recht zu sagen: Funktioniert nicht.
Ich kann als SL nicht einfach sagen: "Doch ich würfel mal, und wenn es klappt, dann ist deine Figur betört."

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.955
  • Username: nobody@home
Diskutiert Ihr immer noch darüber, wie es Spieler schaffen, sich vor Konsequenzen im Spiel zu drücken, wenn sie mal auf der Verliererseite stehen?

 >;D

Klar doch! Lieblingsthema mit Tradition, das geht immer! ;D

Offline takti der blonde?

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.221
  • Username: hassran
    • ALRIK
Funktioniert im Deutschen genauso. "Spiel" und "game" sind sich ähnlicher, als meist behauptet. Der wesentliche Unterschied ist, dass "Spiel" im Deutschen auch das englische "gamble" und Teile von "play" mit abdeckt.

Die oft behauptete Einengung von "game" auf ein "Spiel mit Gewinnen" stimmt genausowenig, wie man das für das deutsche "Spiel" behaupten kann.

"Rollenspiel" im deutschen wird verwendet für: "Rollenspiel am Computer/Konsole" (dürfte am meisten verbreitet sein), "Rollenspiel im Bett" (ebenfalls sehr verbreitet), "Tischrollenspiel im Sinne von Tanelorn" (kennen nicht viele), "pädagogisches Rollenspiel" (ebenfalls nicht sehr verbreitet), "therapeutisches Rollenspiel" (auch nicht sehr bekannt).
Vielleicht gibt es noch mehr davon.

Der Punkt ist: Statt in diversen Sprachen herumzuetymologisieren, tun wir besser daran, möglichst präzise zu beschreiben, was wir eigentlich gerade meinen.
Es ist - im Gegensatz zur allgemeinen Praxis - für den Wahrheits- und Sinngehalt einer Aussage auch egal, ob man sie auf Authoritäten stützen kann, oder nicht.

Nein, im Deutschen funktioniert es eben nicht so gut, was auch der Grund für viele verkappte Diskussionen ist, in denen dann gerne Dinge geschrieben werden wie "Es heißt ja ROLLENspiel, ich spiele also eine Rolle durr hurr!"...und das stimmt sogar!
"Rollenspiel" ist das Spielen oder besser: Darstellen einer Rolle. "Roleplaying" eben.

DSA ist aber z.B. mehr als nur "roleplaying", es ist ein "roleplaying game". Ein Spiel in diesem Sinne ist mitunter über das Vorhandensein von Regeln definiert. Das ist das was du mit "Tischenrollenspiel" meinst.

Und nur weil der SL ein paar Argumente einfordert, wird er deshalb auch nicht zum Life Coach oder zum Therapeut.

Zitat
Und später fällt einem  dann mehr ein.Man wird besser beim Argumentieren und dabei Situationen zu lösen.
Dieser spielerische Lernerfolg kann einem  dann auch im echten Leben weiterhelfen.
Referate halten, Frei sprechen, Vorträge halten, sozialer Umgang mit anderen Menschen, kreatives Denken etc.

Ich habe mich auf diesen zweiten zitierten Block gezogen, in dem du über die pädagogischen Vorzüge des Rollenspiels redest. DU forderst von den Spielern am Tisch, sie mögen sich ja doch mal ein bisschen anstrengen, immerhin bringe sie das auch im echten Leben weiter. Das finde ich krude und arrogant.

Grüße

Hasran

Offline Hotzenplot

  • geiles Gekröse
  • Mythos
  • ********
  • Potz Pulverdampf und Pistolenrauch!
  • Beiträge: 10.911
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hotzenplotz
Wirklich anstrengend mit Dir, sorry.

Du bist hier die Person, die ein Fass nach dem anderen aufmacht. Schau dir mal deine eigenen Posts innerhalb der letzten Stunden an und zähle nach, wie viele unterschiedliche Behauptungen du da aufstellst. Da könnten wir schon wieder x neue Threads für aufmachen. Ich finde das nicht schlimm, inhaltlich ist das ja für ein Forum bereichernd. Dann aber anderen vorzuwerfen, sie wären anstrengend, ist höflich gesagt etwas unglücklich.
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Offline takti der blonde?

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.221
  • Username: hassran
    • ALRIK
Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #84 am: 28.03.2019 | 11:52 »

Will damit sagen- Der Spieler hat immer das Recht zu sagen: Funktioniert nicht.
Ich kann als SL nicht einfach sagen: "Doch ich würfel mal, und wenn es klappt, dann ist deine Figur betört."

An deinem Tisch gelten also bestimmte Regeln für die Spielercharaktere nicht. OK. Ist aber weder Konsens noch selbstverständlich und führt zu vielen Problemen (siehe der Logik 1 Street Samurai weiter oben).

(Abgesehen davon, dass hier niemand binäre Zustände fordert und schon gar nicht als Anweisung von Spielleitungs-Seite her. Siehe meine Beispiele wie sich so eine soziale Auseinandersetzung verhandeln liese.)

Grüße

Hasran

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.955
  • Username: nobody@home
Nein, im Deutschen funktioniert es eben nicht so gut, was auch der Grund für viele verkappte Diskussionen ist, in denen dann gerne Dinge geschrieben werden wie "Es heißt ja ROLLENspiel, ich spiele also eine Rolle durr hurr!"...und das stimmt sogar!

"Und hier ist auch gleich mein neuester Charakter...TADAAA!!!"



 ~;D

Offline Hotzenplot

  • geiles Gekröse
  • Mythos
  • ********
  • Potz Pulverdampf und Pistolenrauch!
  • Beiträge: 10.911
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hotzenplotz
Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #86 am: 28.03.2019 | 11:54 »
Ja du hast mich definitiv falsch verstanden
Und nein, das habe ich so nie gesagt.

siehe #61
Will damit sagen- Der Spieler hat immer das Recht zu sagen: Funktioniert nicht.
Ich kann als SL nicht einfach sagen: "Doch ich würfel mal, und wenn es klappt, dann ist deine Figur betört."

Okay, dann habe ich dich falsch verstanden. Ich habe im Kern immer noch Probleme mit deiner Argumentation - die sei dir in deiner Spielrunde natürlich überlassen - wenn es um das Rollenspiel allgemein geht.

Ich glaube, ich spiele bei dir dann einen Kämpfer.
Issi: "Okay, der Ork trifft dich mit 5 Punkten Schaden"
Ich: "Ne, das funktioniert bei mir einfach nicht."
 >;D
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Offline Issi

  • Patin der Issi Nostra
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.630
  • Username: Issi
Ich habe mich auf diesen zweiten zitierten Block gezogen, in dem du über die pädagogischen Vorzüge des Rollenspiels redest. DU forderst von den Spielern am Tisch, sie mögen sich ja doch mal ein bisschen anstrengen, immerhin bringe sie das auch im echten Leben weiter. Das finde ich krude und arrogant.
Sich ein paar Argumente zu überlegen, wie man einen NSC überzeugen möchte, findest Du zuviel verlangt.
Ich nicht.
Wenn jemand tatsächlich Probleme hätte welche zu finden, wären ja genug Spieler da, die da unterstützen können.
Aber das zu automatisieren- Also erst würfeln, dann nachdenken, warum es funktieniert hat, wäre für mich nichts.

Wenn ich hinterher nachdenken soll warum es funktiert hat?
Warum kann ich dann nicht schon vorher nachdenken, wie es funktionieren könnte?

Darfst du sehr gerne arrogant finden. ;)




Offline Boba Fett

  • Kopfgeldjäger
  • Titan
  • *********
  • tot nützt er mir nichts
  • Beiträge: 38.196
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mestoph
    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
Ich finde die Debatte etwas seltsam...
in (fast) jedem System gibt es Gummipunkte (oder man erfindet welche dazu).

Wenn der Spieler nicht will, dass ein Betören-Versuch auf seinen SC seine Wirkung zeigt, gibt er einen davon aus.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline takti der blonde?

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.221
  • Username: hassran
    • ALRIK
Sich ein paar Argumente zu überlegen, wie man einen NSC überzeugen möchte, findest Du zuviel verlangt.

Nein, finde ich nicht. Aber die Charaktere meiner Spieler sollen nicht durch die Fertigkeiten der Spieler begrenzt werden, sondern durch das, was da so auf ihren Charakterbögen steht.+

Zitat
Aber das zu automatisieren- Also erst würfeln, dann nachdenken, warum es funktieniert hat, wäre für mich nichts.

Jetzt verstehe ich das Problem in unserer Kommunikation! Ich sprach auch nicht von automatisieren bzw. zumindest meinte ich es nicht.

Zitat
Wenn ich hinterher nachdenken soll warum es funktiert hat?
Warum kann ich dann nicht schon vorher nachdenken, wie es funktionieren könnte?

Ich finde beide Ansätze legitim und nahezu gleichwertig.

Zitat
Darfst du sehr gerne arrogant finden. ;)

Arrogant finde ich die implizite Annahme, Mitmenschen soziale Kompetenz "lehren" zu wollen.

Grüße

Hasran

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.192
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #90 am: 28.03.2019 | 12:05 »

Zum Cheaten.
Das geht doch nur, wenn der SL das zulässt.
Ein Spieler, dessen Figur  keine Sozialen Kompetenzen genommen hat, kann durch Worte allein ja auch nichts ausrichten.
klassisches Argument, das kann man doch Ausspielen,

Klassisches Problem bei DSA, das Ergebnis ist geskriptet, gut Würfeln und Ausspieöen gibt Ergebnis X weil SCs gut waren, schlecht ausspielen und würfeln ergibt das gleiche Ergebnis weil die SCs schlecht waren.

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

snoopie

  • Gast
Da kann man nur froh sein, solche diskussionswütigen Leute nicht in der eigenen Tischrunde zu haben. Die erklärbären einem sicher sogar noch das eigene Privatleben, selbst wenn sie nichts davon wüssten.

Offline Issi

  • Patin der Issi Nostra
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.630
  • Username: Issi
Okay, dann habe ich dich falsch verstanden. Ich habe im Kern immer noch Probleme mit deiner Argumentation - die sei dir in deiner Spielrunde natürlich überlassen - wenn es um das Rollenspiel allgemein geht.

Ich glaube, ich spiele bei dir dann einen Kämpfer.
Issi: "Okay, der Ork trifft dich mit 5 Punkten Schaden"
Ich: "Ne, das funktioniert bei mir einfach nicht."
 >;D

Sehe ich einen Unterschied.
Zwischen ich werde getroffen oder ich werde betört.
Du nicht?

Ich finde es gerade ein Bisschen schade, auf so einen Post zu antworten.
@
hassran

Zitat
Arrogant finde ich die implizite Annahme, Mitmenschen soziale Kompetenz "lehren" zu wollen.
Ich glaube kaum ein Mensch betreibt dieses Hobby mit der Absicht irgendwas zu lehren oder gar zu lernen.
Das tue ich auch nicht. Es geht um Spaß.
Aber, und allein darauf wollte ich hinaus,- Es kann ein Nebeneffekt davon sein.
Wenn der Erfolg eben nicht nur durch die Würfel entschieden wird.
Sondern, wenn die Spieler sich auch in ihre Figuren hinein denken und für sie arguemtieren.

Zitat
Ich finde die Debatte etwas seltsam...
in (fast) jedem System gibt es Gummipunkte (oder man erfindet welche dazu).

Wenn der Spieler nicht will, dass ein Betören-Versuch auf seinen SC seine Wirkung zeigt, gibt er einen davon aus.
Das wäre auch eine Möglichkeit.
Wobei manche ja auch bewusst ohne Gummipunkte spielen.
Und die können  auch ausgehen.

@
Sorry snoopie
Mir fehlt  immer noch ein Grund: Welchen Sinn  Betören (nur durch Würfel gegen SC) für das Spiel  hat.




« Letzte Änderung: 28.03.2019 | 12:24 von Issi »

Offline Boba Fett

  • Kopfgeldjäger
  • Titan
  • *********
  • tot nützt er mir nichts
  • Beiträge: 38.196
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mestoph
    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
Sich ein paar Argumente zu überlegen, wie man einen NSC überzeugen möchte, findest Du zuviel verlangt.

Ich finde es gut, wenn der Spieler sich da investiert und ausspielt oder beschreibt, wie er etwas machen würde.
Eigentlich setze ich das in einem gesunden Maße sogar voraus.
Aber dafür gibt es bei mir weder Proben-Modifikationen, noch Extra-Erfahrungspunkte.

Warum?
Relativ einfach: Wenn ich die eloquente, redegewandte, schauspielfreudige Rampensau belohne, bestrafe ich gleichzeitig den introvertierten, stillen, schüchternen.
Wenn ich den fachkompetenten Spieler für seine Fachkompetenz belohne, bestrafe ich den Spieler, der eine Rolle spielen will, in der er als Mensch keine Fachkompetenz hat.

Wenn der Spieler ein guter Darsteller und zwischenmenschlich wirklich befähigt ist, dann wird er seinen Charakter diesbezüglich weit über dessen Kompetenzen ausspielen können.
gleiches gilt doch auch für:
Wenn ein Spieler Mediziner ist, wird er einen guten Heiler spielen können. Soll er dafür noch belohnt werden? Und soll ich deswegen den Steuerberater, der einen Heiler spielt abstrafen?
Und wenn der Spieler mit medizinischer Ausbildung keinen Heiler spielt, mir aber plausibel erklärt, wie die Wunde zu behandeln ist, soll ich darauf Erleichterungen geben?

Da kann man sicherlich unterschiedlicher Ansicht sein. Meine Meinung und meine Antwort lautet: nein!

Ich lobe für sowas und ermuntere dazu, weil es für das Spielerlebnis ein Zugewinn darstellt, aber Belohnungen, die sich ingame auswirken gibt es für sowas nicht.
Und wenn ein Spieler das dann unterläßt, weil es ja nur das Spiel bereichert und nicht seinen Charakter persönlich, den bedauere ich ein wenig...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Issi

  • Patin der Issi Nostra
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.630
  • Username: Issi
Zitat
Ich finde es gut, wenn der Spieler sich da investiert und ausspielt oder beschreibt, wie er etwas machen würde.
Eigentlich setze ich das in einem gesunden Maße sogar voraus.
Aber dafür gibt es bei mir weder Proben-Modifikationen, noch Extra-Erfahrungspunkte.
Extra Erfahrungspunkte, finde ich auch doof.
Wenn ich einen Wurf modifizieren würde, dann eher aufgrund der Beeinfussbarkeit des NSC (schwer oder leicht),
nicht von der Darbietung der Argumentation eines SPL.
Das sollte wirklich keine Relevanz haben

Zitat
Wenn ein Spieler Mediziner ist, wird er einen guten Heiler spielen können. Soll er dafür noch belohnt werden? Und soll ich deswegen den Steuerberater, der einen Heiler spielt abstrafen?
Und wenn der Spieler mit medizinischer Ausbildung keinen Heiler spielt, mir aber plausibel erklärt, wie die Wunde zu behandeln ist, soll ich darauf Erleichterungen geben?
Bei anderen Fähigkeiten finde ich es weniger problematisch einfach würfeln zu lassen. Gerne ohne jeden Bonus.

Denn- "hab nicht geschafft eine Wunde richtig zu verbinden", ist mEn. für Spieler doch noch etwas anderes als- "bin NSC X auf den Leim gegangen."
« Letzte Änderung: 28.03.2019 | 12:38 von Issi »

Offline BobMorane

  • Hot Pink Motorblockschläger
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.035
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: BobMorane
Re: Betören gegen SC / Soziales Ausspielen vs. Würfeln
« Antwort #95 am: 28.03.2019 | 12:38 »
Das stimmt.
Wobei Rollenspiel auch etwas mit Rolle spielen zu tun hat. Gezwungener Maßen. Das "Reden können" dabei keine Relevanz hat oder Relevanz haben darf ist deshalb vielleicht Schwierig.

So kenne ich das auch. Sogar Regeltechnisch.
Erst wird argumentiert, dann gewürfelt.
Wenn jetzt ein Spieler mit seinem SC einen NSC beeinflussen möchte.
Dann muss er schon ein paar Argumente liefern.( Das können Komplimente sein. Irgendwelche Angebote, Belohnungen whatever.)
Und aufgrund der Argumente kann der SL dann für seinen NSC entscheiden: 1. Klappt sicher (Weil die Argumente so gut waren, und der NSC leicht zu beeinflussen ist)-Du musst nicht mal würfeln.
Oder 2. "hat eine Chance zu klappen"-Würfel mal. -Ich gebe dir einen Bonus oder Malus auf deinen Wurf (in Abhängigkeit von den Argumenten und der Beeinflussbarkeit des NSC)
oder 3. er entscheidet- Es wird nicht gewürfelt, weil-mein NSC dafür nicht zugänglich ist. Oder zumundest nicht auf die Weise, in der du es versucht hast.

Das Gleiche gilt dann aber umgedreht genauso für die Spieler. Sie haben ebenso das Recht zu sagen- Klappt nicht, weil mein Charakter auf diese Art und Weise nicht zu beeinflussen ist.

Aber das geht natürlich nur, weil wir in unserem System ohne festgelegte Charaktermerkmale spielen: Wie "lüstern" oder "neugierig", oder oder.
Klar könnte  es auch hier zu Plausiblitäts Problemen kommen, wenn Spieler dann sagen: Nö macht meine Figur nicht. Wobei es das zumindest meiner Erfahrung nach nicht tut.
Denn- Wenn jemand von sich aus einen "lüsternen" oder leicht zu betörenden Charakter spielen will. Dann tut er das idR. auch.(Egal ob das auf dem Charakterbogen steht.)
 
Naja wenn der SL das auch Blocken darf, ist es ausgeglichen.
Jetzt könnte man die Frage nach dem Sinn und Nutzen von Sozialen Fertigkeiten stellen.
Aber ich finde sie bilden da tatsächlich eine Ausnahme.
Der Baum, an dem meine Figur hochklettert kann sich nicht dagegen wehren.
Er steht da wo er steht.
Eine Figur die ich beeinflussen möchte dagegen schon.
Ich weiß auch nicht genau wo sie steht, wenn ich sie nicht kenne.
Insofern kann der Erfolg nicht genauso leicht garantiert werden, wie bei einem Kletter Manöver.

Ja aber es haben auch Spieler am Spiel Spaß, die sich mit Reden schwer tun und dann ist es Ok zu sagen "Ich versuche an sein Mitgefühl zu appellieren damit er mir hilft" Eine Mitspielerin von mir ist sehr im Spiel und im Charakter drin und einer ihrer Lieblingscharaktere ist ein Sozialcharakter. Grade weil sie so im Charakter drin ist hat sie bei Stresssituationen, z:b: der Charakter wird beim Einbruch erwischt einen Aussetzer/Block den ihr Charakter nicht hätte und dann ist es doch ok auch mal nur mit "Ich versuche mich etwa so raus zu reden" zu arbeiten.

Sehe ich auch so, ich würde da auch noch die Fertigkeit berücksichtigen. Bei einer schlechten Fertigkeit und guten Argumenten würde ich trotzdem würfeln lassen, dann halt mit Erleichterung. Gar nicht würfeln hängt immer von der dramaturgischen Bedeutung der Situation ab.

Blocken sollte für mich wirklich die letzte Lösung sein. Ich finde es ist unbefriedigend und bringt die Story auch nicht voran. Dann sollte es aber auch im Charakterkonzept verankert sein. Ich finde es vollkommen OK wenn ein Charakter mit Ehrenkodex, hoher Willenskraft und ähnlichen Merkmalen nicht durch Überreden oder betören dazu bewegt werden kann ein verbrechen zu begehen. das sollte aber nicht zum Selbstläufer werden.

Offline bobibob bobsen

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.130
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: bobibob bobsen
Zitat
Mir fehlt  immer noch ein Grund: Welchen Sinn  Betören (nur durch Würfel gegen SC) für das Spiel  hat.

Den gleichen den es bei NSC erfüllen sollte.

Ich setzte betören nie ein weder gegen NSC noch gegen  SC.


Offline takti der blonde?

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.221
  • Username: hassran
    • ALRIK
Aber, und allein darauf wollte ich hinaus,- Es kann ein Nebeneffekt davon sein.
Wenn der Erfolg eben nicht nur durch die Würfel entschieden wird.
Sondern, wenn die Spieler sich auch in ihre Figuren hinein denken und für sie arguemtieren.

Angenommen ich bin der beste Redner der Welt. Und der empathischste Mensch, der dir je untergekommen ist. Aber ich habe schlecht geschlafen und mir fällt part-out nicht wie meine sexy Travia-Geweihte deinen sexy Thorwalschen Walfänger-Fänger verführen kann. Wie gehe ich da an deinem Tisch vor?

(Das Problem ist ja, dass ich mich eigentlich hierfür in DEINE Figure hineindenken muss. Meine Travia-Geweihte ist nämlich sehr aufnahmefähig und weiß, Körpersprache, Stimmlage etc. zu lesen und entsprechend zu reagieren. Hier scheitert jedoch unser kleines "Schauspiel" notwendigerweise und an meinem Tisch wird dann eben kurz mit Hilfe der Würfel und im Gespräch abstrakt bestimmt, wie dieses Interaktion ausgehen kann.)

Zitat
Mir fehlt  immer noch ein Grund: Welchen Sinn  Betören (nur durch Würfel gegen SC) für das Spiel  hat.

Den gleichen, den Attackieren (nur durch Würfel gegen SC) für das Spiel hat.

Grüße

Hasran

snoopie

  • Gast
Boba Fett sagt schon das Richtige dazu.

Was sich außerdem seit zig Jahren in unseren Runden bewährt hat: Fachkenntnisse einzelner Spieler werden vom SL im Zweifelsfall als Expertise eingeholt, wenn eine Situation fraglich ist.
Das ist meistens gar nicht betreffend der eigenen Figur, sondern als Stimme aus dem Off. Der SL spielt "Fachleute" an und holt sie ins Boot. Welcher Spieler sich womit gut auskennt, ist nach einigen Wochen gemeinsamen Spielens langsam bekannt.

Expertise im Bereich Betören, Verführen und Sozialkompetenz wurde allerdings nie eingeholt, und kein einziger Spieler hat sich jemals damit hervorgetan. "Nee, SO verführt man nicht. Das geht SO."
Wir kommen alle jedoch aus Generationen, in denen solche Themen irrelevant waren und sich niemand darüber privat oder gesellschaftlich echauffiert hat.

Offline Issi

  • Patin der Issi Nostra
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.630
  • Username: Issi
Zitat
Angenommen ich bin der beste Redner der Welt. Und der empathischste Mensch, der dir je untergekommen ist. Aber ich habe schlecht geschlafen und mir fällt part-out nicht wie meine sexy Travia-Geweihte deinen sexy Thorwalschen Walfänger-Fänger verführen kann. Wie gehe ich da an deinem Tisch vor?
Generell -Kommt darauf an wie wichtig der NSC ist. Und natürlich auch, ob der empfänglich für sowas ist.
Deshalb sagst Du einfach: "Issi, ich hab schlecht geschlafen und fühl mich wie Zombi.
Meine Geweihte will deinen Wallfänger verführen. Mir fällt gerade nix ein. Darf ich würfeln?"
Dann sage ich ja oder nein.
Das Ja ist wahrscheinlicher. Und noch wahrscheinlicher wäre, dass der Walfänger die Travia Geweihte zuerst anbaggert.