Betören und verführen wirkt da oft einfach noch blöder, weil es als "Blankoscheck" verstanden wird - Opfer ist halt nun "verfallen" und nicht nur von/zu Element X überzeugt/bereit.
Ja, was dann aber auch die Frage aufwirft, wie das in der jeweiligen Spielrunde definiert wird. Ich möchte hier aber jetzt auch keinen Definitionskrieg losbrechen.
Betören muss für mich gar nicht immer zwangsläufig beim Sex oder in Liebe enden. Und von Opfer will ich eigentlich auch gar nicht unbedingt reden, dass impliziert ja, dass ein Part irgendwie nicht so richtig freiwillig mitgemacht hat - was meinem Verständnis nach nicht unbedingt sein muss (aber kann).
Ganz entscheidend für mich ist aber, dass es eine Spielmechanik ist und die halt irgendwie definiert ist, je nach System. Und wenn es diese Spielmechanik gibt, dann sollte sie auch benutzt werden können und entsprechende Folgen haben. Natürlich mag es Vorbehalte von SpielerInnen geben im Umgang von diesen Dingen, insbesondere der angedeuteten Sexualität, am Spieltisch. Abgesehen von diesem Veto würde ich es aber nicht gelten lassen, dass jemand einfach für seine Spielfigur behaupten kann "nö, das gilt bei mir aber nicht". Da sind wir doch beim Kindergarten, wenn der Cowboy ganz klar zuerst Peng gemacht hat und der Indianer sagt "Neee, das war aber daneben". Wie gesagt, ich habe kein Problem damit, wenn mir jemand sagt, dass er/sie mit der grundsätzlichen Thematik nicht umgehen kann. Vollkommen akzeptabel. Aber das sollte doch eher eine Minderheit sein.
Bei manchen Systemen sind die spielmechanischen Folgen ja sogar entweder gleich denen zum Kampf (oder anderen Beeinflussungen des Charakters). Ich denke jetzt gerade an FATE mit den Konsequenzen oder PDQ# mit dem Abzug der Stärken.
Zur Plausibilität bzw. dem Realismus von Betören-Mechaniken: Klar ist das Fiktion. Logisch. Wenn ich jetzt aber anfange, das rauzustreichen, was nicht realistisch, plausibel ist, dann fallen die meisten Systeme aber auseinander. Analog dazu müsste ich ja dann auch kritischer auf die Kampfmechanik schauen oder auf die Lebensenergie von Wesen. Deshalb macht diese Argumentation m. E. wenig Sinn.