Autor Thema: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues  (Gelesen 7734 mal)

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Offline YY

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #25 am: 10.04.2019 | 19:04 »
System-"Qualität" ist immer blickwinkelabhängig, daran kann es meiner Meinung nach nie liegen.

Wenn "Qualität" nur die Kurzform von "entspricht meinen Vorlieben" ist: Ja, dann ist das ziemlich inhaltsleer und als Maßstab nicht zu gebrauchen.

Die Qualität als Produkt kann man aber durchaus recht objektiv beurteilen und da ist 5e in einigen Aspekten solide bis gut und in anderen eher mittelmäßig.

Und selbst da, wo es "nur" um Ausrichtung und persönlichen Geschmack/Bedürfnisse geht, lässt sich auf die breite Masse gesehen feststellen, was man besser machen könnte.
Es gibt ja durchaus recht allgemeine und nachvollziehbare Gründe, warum 5e einigen so gar nicht oder auch nicht lange gefällt.

Wenn's hier eine echt artikuliere Meinung gibt, was denn in der Hinsicht die neuen heißen Dinger sind, fände ich das super.

Wüsste ich jetzt auch nicht.
Gefühlt werde ich seit ein paar Jahren eben von dem kleinen pbtA-Schriftzug statt vom Fate-Schriftzug abgeschreckt ~;D
Aber davon abgesehen sind die neuen innovativen Sachen ziemlich obskure Randerscheinungen.

Die aktuell erfolgreichen, halbwegs neuen Systeme sind doch die "halbnarrativen" Dinger wie 2d20, NDS u.Ä. - und die sind quasi definitionsgemäß nur "halb" innovativ ;)
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Offline Megavolt

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #26 am: 10.04.2019 | 19:07 »
Wenn "Qualität" nur die Kurzform von "entspricht meinen Vorlieben" ist: Ja, dann ist das ziemlich inhaltsleer und als Maßstab nicht zu gebrauchen.

Die Qualität als Produkt kann man aber durchaus recht objektiv beurteilen und da ist 5e in einigen Aspekten solide bis gut und in anderen eher mittelmäßig.

Da verstehe ich jetzt den Unterschied nicht, vielleicht möchtest du mir das erklären.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #27 am: 10.04.2019 | 19:09 »
Wenn's hier eine echt artikuliere Meinung gibt, was denn in der Hinsicht die neuen heißen Dinger sind, fände ich das super. Entwertet ja nicht zwangsläufig alles andere.

Ein System muss nicht avantgardistisch sein, um das neue heiße Ding zu sein. D&D 5e ist eine neue Regelinterpretation von D&D. Ob das jetzt konservativ ist, ist doch wurscht. Auf jeden Fall um Längen erfolgreicher als Fate es ist. Und ich bleibe dabei, Fate ist metageschwurbel, da man ständig aus dem Author Stance spielt. Das funktioniert für den Typ "Storyteller" ziemlich gut, knirscht aber für fast jeden anderen Spielertyp. Mit Fate hauptsächlich Leute glücklich, die selber gerne spielleiten. Wenn man eher charakterbezogenes Spiel mag, Rätsel lösen möchte, oder gar powergamen möchte ist Fate einfach unpraktisch. Fate lebt von Zielkonflikten zwischen SC und etablierten NSC. Das ist alles sehr Nischen lastig.

Und meine Meinung zu D&D 5e sehe ich artikuliert genug an, um als neues heißes System zu gelten. Das es die 5. Iteration ist, tut dem keinen Abbruch. Außer Pathfinder 2 sehe ich da kein System auch nur in der Nähe des Markterfolgs. Und darum ging es mir ja.
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Offline Teylen

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #28 am: 10.04.2019 | 19:19 »
Wenn man rein den Markt betrachtet und dahingehend was Systeme produzieren, anstelle was sie selbst sind, liegt D&D 5E auf Kickstarer am ehesten hinsichtlich Ergänzungsmaterial inklusive Abenteuern vorne.

Hinsichtlich D&D 5E Derivat-Spiele hält sich nach meiner Beobachtung, und zu meiner Überraschung, PbtA konstant tapfer. Das heißt, ich kann in der Woche eher eine Kategorie "PbtA Rollenspiele" aufmachen, als eine zu D&D 5E. Wobei die OSR quasi auch an PbtA dran ist.

Danach gibt es noch einige Settings für Savage Worlds und dahinter fängt es an sich gut die Waage zu halten.

Was aktuell zudem recht gut geht wie ein Zäpfchen sind "Afropunk" Settings wie Spiele. Da kriegt man sogar systemlos offenbar um die $120k zusammen.
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Offline KhornedBeef

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #29 am: 10.04.2019 | 19:21 »
Du kannst ruhig dabei bleiben, du hattest bloß was anderes kritisiert als du jetzt mit den Wort beschreibst, fand ich :)
Natürlich spielt man ständig im author stance, und natürlich steht das vielen Spielwünschen aktiv im Weg. Sogar die Autoren wehren ab, wenn jemand sagt, man sollte Fate für alles benutzen.

Aber das Argument, Fate wäre weniger interessant, oder rückständig, weil es erfolgreichere Systeme gibt... ne, kannst du vergessen. Wenn du mich davon überzeugst, muss ich halt auch meinen Musikgeschmack aufgeben, und jeden gewählten Politiker toll finden. Will sagen, selbst wenn du recht hättest, es ist nahezu unmöglich, dass du mich überzeugst ;)
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #30 am: 10.04.2019 | 19:39 »
Kickstarter sehe ich übrigens nicht als Maßstab. Ich gehe da von den Verkaufszahlen von Spielen in "normalen" Verkaufskanälen aus (ICv2, DriveThru Status, Amazon Sales Ranks), nicht von Produkten, deren Lieferung versprochen wird.
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Offline Rhylthar

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #31 am: 10.04.2019 | 19:41 »
Zitat
Weil Personen, das heißt Fans sowie TV-Formate, Videos zu D&D 5E produzieren.
Richtig, deswegen war meine Frage auch durchaus auch als rhetorisch anzusehen. ;)

D&D 5E hat Fans (inkl. Prominenz) gezogen und die haben dann genau das gemacht. Ab einem gewissen Punkt ist dann quasi ein Selbstläufer.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Teylen

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #32 am: 10.04.2019 | 19:58 »
Ich gehe da von den Verkaufszahlen von Spielen in "normalen" Verkaufskanälen aus (ICv2, DriveThru Status, Amazon Sales Ranks), nicht von Produkten, deren Lieferung versprochen wird.
Da tauchen Produkte wie Esper Genesis und Carbon 2185, die du im Rahmen von D&D 5E als Wachstumgenerator aufführtest, nennenswert auf?
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Offline YY

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #33 am: 10.04.2019 | 20:10 »
Und meine Meinung zu D&D 5e sehe ich artikuliert genug an, um als neues heißes System zu gelten.

Es ist eben nur chronologisch neu, nicht inhaltlich. Dem Erfolg tut das keinen Abbruch, aber würdest du wirklich jemandem, der ein innovatives RPG sucht, 5e empfehlen?  ;)


Da verstehe ich jetzt den Unterschied nicht, vielleicht möchtest du mir das erklären.

Als Vergleich:
Wenn ich ein Schnitzelbrötchen will und du bringst mir ein echt gutes Croissant, sage ich: "Das ist scheiße."
Damit meine ich aber "Ich wollte doch ein Schnitzelbrötchen und das hier ist ein Croissant" und eben nicht "Das ist ein schlechtes Croissant".
Letzteres wird erst relevant, wenn ich ein Croissant will und du mir den zerbröselten Mist von vorgestern von einem Bäcker mitbringst, wo selbst die frischen Croissants nichts taugen. Denn wenn ich ein Croissant will, will ich natürlich auch ein gutes ;)

Heißt (alles allgemein und noch nicht auf 5e bezogen):
Wenn ich mich an der grundsätzlichen Ausrichtung eines Regelwerks störe (Grundmechanismus, Stufen, Klassen, Setting, Combat as War/Sport, Player Empowerment, Abstraktionsgrad etc. pp.), hilft alles nichts. Dann brauche ich mich auch gar nicht an einer Qualitätsbeurteilung abarbeiten und sollte da auch gar nicht von Qualität sprechen, weil das eine völlig andere Baustelle ist.
Das beste Combat as Sport-System aller Zeiten gefällt mir nicht, wenn ich schon diesen Ansatz ablehne.
 

Aber wenn mir die Ausrichtung prinzipiell taugt, kann und muss ich schauen, wie gut das umgesetzt ist.
Das geht dann von regelfremden, handwerklichen Aspekten wie Artwork, Lektorat, Druck- und Bindungsqualität zu regel- und anwendungsbezogenen Dingen wie z.B. Verständlichkeit, Sortierung und Konsistenz* der Regeln, Praxistauglichkeit des Indexes und der Frage, ob man zu viel "Ballast" abgeworfen hat im Versuch, ein möglichst schnelles und verständliches Spiel zu erstellen (Paradebeispiel konkret für 5e: die reichlich kontraintuitive Advantage-Regel, die keine Abstufungen von Advantage oder Disadvantage kennt und diese dementsprechend nicht gegeneinander verrechnen kann - ja, das ist als Designentscheidung im Grunde eine der oben angesprochenen Geschmacksfragen, aber hier eben eine, bei der man Vor- und Nachteile eindeutig benennen und allgemein bewerten kann).

Auch massive Balancing-Probleme (Klassiker: Spellcaster vs. alle anderen, aber auch Spezialisierungen innerhalb von Klassen) lassen sich objektiv feststellen. Wenn man Klassen und Nischenschutz hat, sollte das auch funktionieren.

*Speziell zum Punkt Konsistenz und Balancing konkret für die 5e: Wenn einer der führenden Designer weit ausholend erzählt, man solle doch den Fokus auf die Charaktere und die Story legen statt auf die Zahlen, ist das für mich schon ein deutliches Alarmzeichen, dass eben diese Zahlen (in allen möglichen Bereichen) im Entwicklungsprozess nicht sauber durchexerziert worden sind - sind ja nicht so wichtig. Und das ist dann auch tatsächlich eine Kritik, die man in Sachen 5e öfter mal hört. 
Ja, rulings vs. rules ist wieder so eine Designentscheidung, aber wenn etwas überhaupt in Regeln gegossen wird, dann müssen die auch verständlich und belastbar sein.


Insgesamt kann man ziemlich fundiert sagen, dass D&D 5e quasi eine allergische Reaktion auf die Material- und Regelschwemme von 3.5 und PF ist. Da schwingt das Pendel jetzt eben ein gutes Stück in die andere Richtung, was vielen gefällt, speziell Einsteigern. Zugleich ist es aber keine rundum gelungene Umsetzung dieses Ansatzes, weil man auf viele kleine und mittelgroße Stellen zeigen und recht gut begründet sagen kann: Das hätte man besser in Form X oder Y gemacht.
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Achamanian

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #34 am: 10.04.2019 | 20:51 »
Ich bin jetzt allerdings auch etwas verwirrt, dass D&D5 der neue heiße Scheiß nach Fate sein soll - ich hatte das auch als eine Aussage zum Thema Innovation und funktionale Durchdachtheit aufgefasst, und nicht zum kommerziellen Erfolg. Ob Evil Hat jetzt den Erfolg von Fate zu Geld machen konnte, ist doch Wumpe für die Frage, ob Fate bei der Umsetzung seiner Designziele noch auf dem derzeit höchsten Entwicklungsstand ist oder ob da schon haufenweise neue Systeme sind, die es besser machen.

Ich sehe jetzt auch nicht, dass Fate in dieser Hinsicht durch irgendetwas mir bekanntes "abgelöst" worden wäre. Gumshoe habe ich jetzt genannt, das steht für mich aber doch eher neben Fate, weil es eben ziemlich anders ist und auch nicht die Eleganz hat, die bei Fate einen solchen Reiz ausmacht.

In der Ecke "inhaltlich breit angelegte Systeme mit erzählerischem Schwerpunkt und einer einheitlichen Mechanik, die trotzdem auch gamistische Spieler befriedigen können" wüsste ich jetzt nichts, was Fate abgelöst haben sollte (Und das sage ich als jemand, der Fate immer noch nicht gerne spielt, wegen des verdammten Gamismus ...).

Offline Blechpirat

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #35 am: 10.04.2019 | 21:01 »
Gumshoe ist schon ein sehr elegantes System, dass einige Dinge echt gut kann: Ermittlungsszenen u.a., und hyperkompetente Charaktere.

pbtA ist für mich gleichzeitig eine der spannendsten und hakeligsten Ideen. Wenn es gelungen ist, kann damit Genretreue erreicht werden, die unvergleichlich ist. Wenn es nicht perfekt ist, stört es unglaublich.

Fate kann pulpig und Beziehungen extrem gut. Wenn ich zum Thema machen will, wie der PC mit etwas umgeht, was auf der Beziehungsebene stattfindet, wie ich nicht-kriegerische Konflikte aufdrösel - dann sehe ich nichts, was Fate auch nur eingeholt hätte. Ach ja: Die Fatepunkte erzeugen automatisch einen Spannungsbogen. Ein mechanisch erzeugte Spannungsbogen ist (nach meiner Wahrnehmung) ebenfalls einzigartig.

Aber zum Glück müssen wir uns ja nicht für ein System entscheiden.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #36 am: 10.04.2019 | 21:02 »
Es ist eben nur chronologisch neu, nicht inhaltlich. Dem Erfolg tut das keinen Abbruch, aber würdest du wirklich jemandem, der ein innovatives RPG sucht, 5e empfehlen?  ;)

Ich bin jetzt allerdings auch etwas verwirrt, dass D&D5 der neue heiße Scheiß nach Fate sein soll - ich hatte das auch als eine Aussage zum Thema Innovation und funktionale Durchdachtheit aufgefasst, und nicht zum kommerziellen Erfolg.

Also ich habe von "Markt" gesprochen, das impliziert für mich auch wirtschaftlichen Erfolg. D&D 5e ist durch aus innovativ gegenüber den Vorgänger und funktional durchdacht. Und ja, würde ich tatsächlich empfehlen. Das einzige System, dass ich trotz kleinerer Macken für insgesamt gut und durchdacht halte. Ich stelle immer wieder fest, dass andere Systeme mich mehr enttäuschen, oder wie Fate einfach nur auf einer Spielergruppe passen.
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Achamanian

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #37 am: 10.04.2019 | 21:12 »
Also ich habe von "Markt" gesprochen, das impliziert für mich auch wirtschaftlichen Erfolg. D&D 5e ist durch aus innovativ gegenüber den Vorgänger und funktional durchdacht. Und ja, würde ich tatsächlich empfehlen. Das einzige System, dass ich trotz kleinerer Macken für insgesamt gut und durchdacht halte. Ich stelle immer wieder fest, dass andere Systeme mich mehr enttäuschen, oder wie Fate einfach nur auf einer Spielergruppe passen.

Na ja, die Aussage, dass der Markt etwas Neues (besseres) bietet (dass dieses Neue also für Geld zu haben ist), heißt ja nicht, dass der Qualitätsunterschied anhand des Markterfolgs zu bemessen ist. Also geht es dir letztendlich darum, dass Fate auf dem Markt keine Rolle mehr spielt (wenn es überhaupt je eine große Rolle gespielt hat).
Da Fate als System sich aber andererseits in seiner Nische einer großen Beliebtheit erfreut und gedeiht, weiß ich nicht so recht, was man mit der Aussage anfangen soll. Die ist vor dem Hintergrund für mich etwa so sinnvoll wie "Fahrräder sind überholt, ein einziges Gestrampel, der Markt bietet längst Autos. Sieht man ja auch dran, dass die Autos wirtschaftlich viel erfolgreicher sind." In beiden Fällen blendet man aus, dass die jeweiligen Produkte trotz erkennbarer Ähnlichkeiten auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wenn jemand mir sagt, dass er sich innerhalb von Berlin zügig fortbewegen will, meistens allein, und eh zu wenig Bewegung kriegt, dann würde ich ihm ganz sicher nicht zu einem Auto raten, nur weil Fahrräder ja so was von überholt sind ...

Offline Slokmig

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #38 am: 10.04.2019 | 21:17 »
Puh, was hat sich denn da aus meiner kleinen Regelfrage entwickelt?  :D

Aber um jetzt noch mal auf 'nen Punkt zu kommen: Ja, die angeführten Punkte zu D&D mögen ja alle stimmen und gut begründet sein, aber was hat das jetzt konkret mit Fate zu tun?

Klingt für mich nach "Ich find Fate doof, spiel doch lieber (hier ein anderes, von mir aus kommerziell erfolgreiches System einfügen, dass nicht mal ansatzweise Fate ähnelt einfügen), weil ich das besser finde!". Ja ist klar, wenn ich nicht so auf erzähllastige Systeme stehe, dann empfehle ich eins, das eher meinem Geschmack entspricht. Aber Vergleiche ziehen ist hier weder sinnvoll noch zielführend.

Ich bin jetzt allerdings auch etwas verwirrt, dass D&D5 der neue heiße Scheiß nach Fate sein soll - ich hatte das auch als eine Aussage zum Thema Innovation und funktionale Durchdachtheit aufgefasst, und nicht zum kommerziellen Erfolg. Ob Evil Hat jetzt den Erfolg von Fate zu Geld machen konnte, ist doch Wumpe für die Frage, ob Fate bei der Umsetzung seiner Designziele noch auf dem derzeit höchsten Entwicklungsstand ist oder ob da schon haufenweise neue Systeme sind, die es besser machen.

Ich sehe jetzt auch nicht, dass Fate in dieser Hinsicht durch irgendetwas mir bekanntes "abgelöst" worden wäre. Gumshoe habe ich jetzt genannt, das steht für mich aber doch eher neben Fate, weil es eben ziemlich anders ist und auch nicht die Eleganz hat, die bei Fate einen solchen Reiz ausmacht.

In der Ecke "inhaltlich breit angelegte Systeme mit erzählerischem Schwerpunkt und einer einheitlichen Mechanik, die trotzdem auch gamistische Spieler befriedigen können" wüsste ich jetzt nichts, was Fate abgelöst haben sollte (Und das sage ich als jemand, der Fate immer noch nicht gerne spielt, wegen des verdammten Gamismus ...).

Amen. Damit wäre das Thema finde ich abgeschlossen. Wer aber noch weiter über D&D5 quatschen will, nur zu ;)
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #39 am: 10.04.2019 | 21:25 »
Da Fate als System sich aber andererseits in seiner Nische einer großen Beliebtheit erfreut und gedeiht...

Sowohl das Beliebtheit als auch das Gedeihen ziehe ich mittlerweile in Zweifel. Zumíndest kommt es mir so vor, als sei Fate hauptsächlich außerhalb der USA erfolgreich und Evil Hat weiß nicht mehr so recht, was sie damit machen sollen. Was Beliebtheit angeht, so scheint bei den Erzählsystemen inzwischen PbtA die Nase vorne zu haben. Gleichzeitig ist Fate Core derweil so in die Jahre gekommen, dass Zusatzartikel wie im Fate Codex oder Weiterentwicklungen von Core inzwischen quasi unerlässlich sind, um das System gut zu verstehen. Das Stunt Balancing in Core ist im Vergleich zum Artikel im Fate Codex ziemlich haarsträubend.

Ich würde ja Evil Hat Fate Five empfehlen, um wieder relevant zu werden.
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Offline Feuersänger

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #40 am: 10.04.2019 | 21:28 »
Aber zum Glück müssen wir uns ja nicht für ein System entscheiden.

Ich wäre ja schon zufrieden, wenn es _ein_ System gäbe, das just das tut was ich will. Aber wenn es so eins gibt, habe ich es noch nicht gefunden.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #41 am: 10.04.2019 | 21:39 »
Ich wäre ja schon zufrieden, wenn es _ein_ System gäbe, das just das tut was ich will. Aber wenn es so eins gibt, habe ich es noch nicht gefunden.

Das Problem kenne ich zu gut.  :d
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #42 am: 10.04.2019 | 22:44 »
Dieser Thread ist schon witzig, wenn ich bedenke, dass ich noch vor Kurzem geschrieben habe, dass der Fate-Channel hier mehr oder weniger tot sei.
W-o-W scheint das also auch marktbezogen erklären zu können. Ist wohl keine Einbildung von mir gewesen.
Auch ein bisschen schade, dass unsere Gruppe den Fate-Hype hier im Forum verpasst hat. Habe bisschen in den Threads geschmökert, da war mal richtig was los hier.
Wenigstens ist Fate Core sehr gut, und keiner von uns würde D&D5E spielen.

Noch etwas, was mir aufgefallen ist (wurde auch schonkurz angesprochen): Obwohl sich Fate im Grunde total dafür anbietet, gibt es bei Youtube kaum Let's Plays dazu. Seltsam, aber vielleicht auch ein Zeichen für den kommerziellen Niedergang des Systems.

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #43 am: 11.04.2019 | 00:22 »
Zitatesalat! ;D

Gumshoe ist schon ein sehr elegantes System, dass einige Dinge echt gut kann: Ermittlungsszenen u.a., und hyperkompetente Charaktere.

Mich hat Gumshoe massiv enttäuscht.
Da steckt genau ein mittelguter Gedanke hinsichtlich Ermittlungsgedöns drin (den man problemlos in jedem anderen System anwenden kann) und selbst der zielt auf eine Folgeerscheinung ab und nicht auf die Ursache. 
Und daneben hat man dann ein rudimentäres Restsystem - nicht drumherum, wie gerne mal behauptet wird. Auf dem minimalistischen Grundgedanken beim Ermittlungskram kann man nämlich kein System aufbauen.

Die einzig richtig gute Idee fand ich die MOS in NBA, weil man damit ohne großes Metaressourcengefummel und Rückblendenkrempel zügig einen Heist u.Ä. planen und durchziehen kann - quasi halb herausforderungsorientiert (im positiven Sinne) :d

D&D 5e ist durch aus innovativ gegenüber den Vorgänger

So kann man "Ok, wir gehen bis zu dem Punkt zurück, wo wir die Leute noch nicht durch übermäßige Änderungen vergrault hatten - ach ne, noch einen Schritt weiter, weil dort seit Jahren PF sitzt und feixt..." auch formulieren.

Zumíndest kommt es mir so vor, als sei Fate hauptsächlich außerhalb der USA erfolgreich und Evil Hat weiß nicht mehr so recht, was sie damit machen sollen.

Fate ist in der Hinsicht tatsächlich strukturell schwierig.
Wenn man ein funktionierendes System konstruiert, mit dem die Zielgruppe ohne großen Aufwand nur mit dem GRW ihr eigenes Ding machen kann - was will man denen noch verkaufen außer Anwendungsbeispiele?

Das ging mir mit Savage Worlds über Jahre hinweg ähnlich. Bei den allermeisten Settings habe ich mir einfach nur gedacht: Ja, danke, kann ich auch selbst machen/hab ich schon selbst gemacht.


Obwohl sich Fate im Grunde total dafür anbietet, gibt es bei Youtube kaum Let's Plays dazu.

Auch das mag eine strukturelle Ursache haben.
Der Fate-ler an sich denkt da entweder:

Es muss eh jeder seine eigene Methode finden, warum soll ich mich jetzt hier hinstellen und die eine Wahrheit verkünden, die es gar nicht gibt?
oder
Das System an sich ist so einfach, warum soll ich dazu ein erklärendes Video machen?

Actual Plays finden sich dagegen durchaus, weil dafür eben gilt: Guck mal, wie cool unsere Runde ist/war.

Ich wäre ja schon zufrieden, wenn es _ein_ System gäbe, das just das tut was ich will.

Du willst ja auch komische bis widersprüchliche Sachen! ;) ;D
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #44 am: 11.04.2019 | 00:38 »
Also ich habe von "Markt" gesprochen, das impliziert für mich auch wirtschaftlichen Erfolg.
Du hast eigentlich von dem Markt und Neues gesprochen.
Es gibt andauernd neue Sachen auf dem Markt.

Zudem war Fate nie erfolgreicher als D&D, also jetzt auch nich D&D 3.5 oder D&D 4, und auch in die Schlagweite von Pathfinder ist Fate nie gekommen.
Insofern sehe ich nicht in wie weit der wirtschaftliche Erfolg von D&D 5 relevant ist?

Ich mein, ich bin mir auch sicher, dass sich sowohl die x20 als auch die V5 besser verkaufen als Fate.
Das sagt allerdings doch nichts darüber aus was neuer ist oder welchen Metageschwurbel-Faktor es hat?

Zitat
D&D 5e ist durch aus innovativ gegenüber den Vorgänger und funktional durchdacht. Und ja, würde ich tatsächlich empfehlen.
.
Ich würde D&D 5E jetzt Fate Fans nicht unbedingt empfehlen.
Ich sehe nicht, dass D&D 5E jetzt einen Spielspaß bringt, der mit Fate vergleichbar ist. Hinsichtlich des Einfluss des Spielers oder der Interaktion mit dem Spielleiter.

Selbst wenn mir D&D 5E wesentlich mehr Spaß macht als Fate, sollte ich doch da berücksichtigen, was jetzt Fate-Enthusiasten Spaß macht.
Ich denke, Abverkaufszahlen machen an sich keinen Spaß. Ansonsten könnte man auch in Deutschland auf DSA, Splittermond, TEARS, Shadowrun oder Cthulhu verweisen. Die jeweils auch neue Editionen oder allgemein ein Spieldesign haben, das sehr viele Personen glücklich macht.
Nun und spielmechanisch sehe ich keine Gemeinsamkeiten jenseits der Advantages, und das ist ein doch ziemlich sehr dünner Ansatz.
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #45 am: 11.04.2019 | 00:56 »
Du willst ja auch komische bis widersprüchliche Sachen! ;) ;D

Jetzt bin ich aber gespannt - was denn für widersprüchliche Sachen? ^^
Komische, vielleicht -- nämlich Eigenschaften, bei denen ich schon länger zweifle, ob sie _überhaupt_ von einem RPG-System geliefert werden können.
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Zitat von: ErikErikson
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #46 am: 11.04.2019 | 00:59 »
Fate ist in der Hinsicht tatsächlich strukturell schwierig.
Wenn man ein funktionierendes System konstruiert, mit dem die Zielgruppe ohne großen Aufwand nur mit dem GRW ihr eigenes Ding machen kann - was will man denen noch verkaufen außer Anwendungsbeispiele?

Das ging mir mit Savage Worlds über Jahre hinweg ähnlich. Bei den allermeisten Settings habe ich mir einfach nur gedacht: Ja, danke, kann ich auch selbst machen/hab ich schon selbst gemacht.

"The secret we should never let the gamemasters know is that they don't need any rules." -- Gary Gygax

Ich denke, das erklärt den kommerziellen Erfolg von D&D tatsächlich zumindest ganz gut mit. 8]

Offline YY

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #47 am: 11.04.2019 | 01:47 »
"The secret we should never let the gamemasters know is that they don't need any rules." -- Gary Gygax

Jepp. Wörtlich genommen ist das freilich ziemlicher Unfug, aber in diesem Kontext sinngemäß "Die dürfen nie erfahren, dass sie ihre Regeln nicht von uns brauchen" hat das schon Hand und Fuß.

Jetzt bin ich aber gespannt - was denn für widersprüchliche Sachen? ^^
Komische, vielleicht -- nämlich Eigenschaften, bei denen ich schon länger zweifle, ob sie _überhaupt_ von einem RPG-System geliefert werden können.

(Diffuser Eindruck und was mir so auf Anhieb präsent ist:)
- Konsistente, durchdachte Settings und Regeln als "Physik der Spielwelt", aber bloss keinen Simulationismus oder gar irgendeinen Bezug auf das R-Wort.
- Ordentlich Crunch-Futter und zwar alles durchdekliniert und balanciert - und natürlich nicht in der Schmalspurvariante einheitlicher ("Trichter"-)Mechaniken.
- Für sich interessante, d.h. auch gefährliche Kämpfe, aber ohne den langfristig quasi garantierten Charaktertod aufgrund iterativer Wahrscheinlichkeiten und ohne billige Tricks wie Wiederbelebung etc.

(Bitte um Korrektur und Ergänzung ;))

Das sind überwiegend keine logischen Widersprüche, aber jeweils deutlich in verschiedene Richtungen zugleich gehende bzw. sehr schwer gleichzeitig erfüllbare Ansprüche.
Da liegt die Messlatte für ein gelungenes Anwendungsbeispiel einer einzelnen dieser Forderungen schon ziemlich hoch und dann auch noch mehrere oder gar alle gleichzeitig - da wirst du wohl wirklich lange suchen können und doch nichts finden. 
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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #48 am: 11.04.2019 | 06:58 »

Und meine Meinung zu D&D 5e sehe ich artikuliert genug an, um als neues heißes System zu gelten. Das es die 5. Iteration ist, tut dem keinen Abbruch. Außer Pathfinder 2 sehe ich da kein System auch nur in der Nähe des Markterfolgs. Und darum ging es mir ja.

Hmm 5e habe ich mir insb wg Nostalgie zugelegt da ich nach AD&D 2nd Ed  bis ca 2015 ne Hobbypause hatte. Pathfinder habe ich sozusagen nachgeholt.

Diese Wiedereinstiegsleute wie mich gibt es wohl hauefiger. Die Sache ist die ob die sich dann alle das PHB kaufen u gut ist. Oder wie ich dann weiter schauen und bessere /leichtere Systeme wie OSR/pbtA entdecken die dann wirklich wie Dungeon World innovativer sind, meine Nostalgie bedienen u ich trotz Arbeit u Kinder meinen Hobby wieder frönen kann.

Wenn alle nur noch 5e spielen finde ich das schauderhaft. Schon klar das die Entwickler alle was vom DnD Kuchen abhaben wollen u und Numerena o nun auch Symbaroum 5e Varianten rausbringen. die 5e Variante von TOR hat es zumindest geschafft die Regel so zu verandern das die "5e is  soooo awesome" Fraktion bei den Generischen Reichen bleibt.

Nur weil viele zu faul sind sich jenseits 5e umzuschauen was ihnen wirklich Spaß machen wuerde, verhaelt es sich mit DnD u der RPG Szene aehnlich wie mit dem digitalen Totalitarismus in dem wir jetzt leben:  Es ist halt alles so einfach & praktisch wenn man ALLES mit Google/Amazon etc macht....

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Re: Metageschwurbel: Der Markt bietet längst neues
« Antwort #49 am: 11.04.2019 | 07:04 »
Wenn man nach dem wirtschaftlichen Erfolg geht, müsste also D&D5 und in Deutschland immernoch DSA und dann auch Splittermond der "heiße Scheiß sein". Ooookaaay.  ;) Kann man so sehen. Ich lege da aber eher andere Maßstäbe an. Schon richtig, dass Fate eine Weile auf dem Markt ist. Auch richtig ist, dass Evil Hat in Schwierigkeiten steckt.

Das ist aber alles kein Argument gegen den kreativen Push, der von einem System ausgeht. Ich sehe fast jeden Monat (ich war versucht, jede Woche zu schreiben) neue Spielwelten für Fate aus dem Boden ploppen, die meisten davon abseits des Mainstreams. Die Frage ist dann doch eher, ob Fate (und Evil Hat) auf kuriosere, innovativere und abgedrehtere Settings setzt. Das birgt dann natürlich die Gefahr, dass man wirtschaftlich nicht den riesigen Erfolg hat.

Die nächste Frage wäre dann aber, will Evil hat den überhaupt? Fred Hicks war selbst eher überrascht vom eigenen Erfolg und ich denke nicht, dass EH das Ziel hat/hatte ein ähnliches Marktimperium wie D&D aufzubauen. Was Fate aber unglaublich gut macht: Es gibt kreative Denkanstöße und lässt Autoren eigene Settings dazu rausbringen. Das mag alles nicht auf dem wirtschaftlichen Level von D&D 5 sein, ist für mich aber dennoch ein deutliches Anzeichen dafür, dass Fate weit Weg von "alter Hut" und "abgelöst" ist.

Gleichwohl darf natürlich jeder seine Meinung dazu haben. Ich frage mich aber irgendwie schon, warum man dann in einen Fate-Faden reingeht und die Bombe zündet: "Euer System ist out." Aus meiner Sicht sind eher die Systemkriege "out". Ist mir doch völlig egal, was die Leute spielen und "für den neuen heißen Scheiß" halten.
« Letzte Änderung: 11.04.2019 | 07:08 von Caranthir »
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

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