Autor Thema: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?  (Gelesen 9859 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #75 am: 16.04.2019 | 08:56 »
Oder, wie schon angeklungen, wovon sich die meisten einreden können, dass es ihnen an wenigsten auf den Keks geht.
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Offline Issi

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #76 am: 16.04.2019 | 09:01 »
Ok meine 0,05 Cent (Keine Ahnung, das sind nur Spekulationen):

Ich würde sagen: Sie sind thematisch nicht eingegrenzt, sehr breit aufgestellt. Folglich ist für jeden was dabei.
Gewisse gängige Klischees werden erfüllt (Das ist jetzt nicht abwertend gemeint!)- Zum Beispiel-das Klischee- des Ritters oder Helden, der für das Gute kämpft.
Ein Bisschen wie Abenteuer Filme, die auch am Vorabend im Fernseher laufen könnten.

Dazu kommt das Phänomen Masse- Jeder kennt es- (fast) jeder spielt es-man findet darüber leicht Kontakte und Gesprächspunkte.
Aber auch jede Menge Zusatz Material. Kurz es rentiert sich sozial.

Doch allen voran- muss es natürlich erst mal ordentlich beworben werden, damit es überhaupt einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht.

Ich denke, sobald all das gegeben ist, sind die Regeln und ihre Qualität jetzt gar nicht mehr das Wichtigste.

Noch nicht etablierte Systeme haben häufig das Problem sich davon unterscheiden und abgrenzen zu müssen, um nicht identisch zu sein. (Oder ein Abklatsch).
Folglich ändern sie auch das, was eigentlich den Mainstream attraktiv macht: Das was man eben erwartet.
Sowohl von den Themen her, als auch von den Regeln.

Und damit befördern sie sich ganz automatisch in eine Nische.

Offline Exar

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #77 am: 16.04.2019 | 10:10 »
Meine Schlussfolgerung: Am verbreitetsten ist nicht, was die meisten lieben, sondern was den wenigsten auf den Keks geht. ;D

Könnte man das denn auf Rollenspiele übertragen? So spontan glaube ich das eher nicht.
Was würde dann das beliebteste System im Mainstream werden (bzw. das am wenigsten nervende)?
DSA wohl kaum, die Abneigung ist zu groß. D&D? Vielleicht. Splittermond, Cthulhu, usw weiß ich auch nicht.
Außerdem müsste man die ja auch alle kennen, lesen und evtl. mal gespielt haben.
Bei Radiosendern kann ich kurz mal reinhören und weiß schon, ob es nervt.

Offline Silent Pat

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Offline Sphinx

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #79 am: 16.04.2019 | 11:40 »
Bei mir ist es aus praktischen Gründen so das ich Mainstream vorziehe.
1. Ich hab das System Hopping aufgegeben und wollte lieber ein System richtig gut beherrschen lernen. Dafür brauche ich einfach Zeit und ich muss Erfahrungen sammeln um dahin zu kommen.
2. Ich leite lieber längere Kampagnen. Da bietet mir ein großes System einfach viel mehr Auswahl um Langfristig für Spielstoff zu sorgen. Und auch wenn ich was selbst erstelltes Leite, gibt es erheblich mehr Installationsmaterial.
3. Spielersuche -> Eine feste Tischrunde die regelmäßig Spielt ist hier in der Gegen schon schwer zu finden. Mit einem abstrusen System, abseits vom Mainstream, ist die Chance bei fast 0 etwas zu finden.
4. Ein System was viele verschiedene Settings bedienen kann (Die es bei ausreichender Größe auch gibt), sorgt auch nach Jahren für Abwechslung.

Für mich gar nicht so direkt wichtig, aber im Hintergrund umherlungernd ist da noch: Es ist ein System das von vielen Gespielt wird, so falsch kann meine eigene Wahl nicht sein. Klar kann natürlich ein Trugschluss sein: Es gibt große Systeme die ich nicht mit der Kneifzange anfassen möchte weil sie mir nicht gefallen.

Offline Sashael

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #80 am: 16.04.2019 | 11:56 »
Könnte man das denn auf Rollenspiele übertragen? So spontan glaube ich das eher nicht.
Die Zugänglichkeit zur Welt spielt da wohl mehr eine Rolle als das System. Ich habe ausserhalb des Tanelorn eher erlebt, dass Spieler auf bestimmten Basisrichtlinien einer Spielwelt verharren als mal was wirklich anderes auszuprobieren. Und dann punkten die 08/15-Fantasy von D&D und DSA natürlich voll.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline KhornedBeef

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #81 am: 16.04.2019 | 12:27 »
Aber DSA(4) ist überhaupt kein kein System für 08/15-Fantasy.... Egaaal  ~;D
Wertet hier noch jemand außer Sphinx eine große Anzahl von Kaufabenteuern als Vorteil?
Gefühlt ist es tatsächlich so, dass Mainstream und eine starke Implikation, dass man damit die "offiziellen" Abenteuer spielen soll, auch von Seiten der Spieler, zusammen gehen. Könnte also eine Todesspirale ein Kreislauf sein ;)
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Online AlucartDante

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #82 am: 16.04.2019 | 12:32 »
Ja ich. Ich finde es cool, Kampagnen und Abenteuer zu kaufen und zu spielen, von denen viele sagen, dass man das mal gemacht haben soll. Große epische Kampagnen brauchen große Redaktionen oder sind mindestens das Lebenswerk eines Menschen. Kleine Indisysteme haben das meistens nicht. Ich denke mir zwar gerne auch eigene Abenteuer, Welten und Systeme aus, aber die Mainstreamsysteme haben da viel zu bieten.

Offline takti der blonde?

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #83 am: 16.04.2019 | 12:44 »
Aber DSA(4) ist überhaupt kein kein System für 08/15-Fantasy.... Egaaal  ~;D
Wertet hier noch jemand außer Sphinx eine große Anzahl von Kaufabenteuern als Vorteil?
Gefühlt ist es tatsächlich so, dass Mainstream und eine starke Implikation, dass man damit die "offiziellen" Abenteuer spielen soll, auch von Seiten der Spieler, zusammen gehen. Könnte also eine Todesspirale ein Kreislauf sein ;)

Im Alter habe ich Kaufabenteuer sehr zu schätzen gelernt. Wenn Zeit zur Vorbereitung knapper wird, sind handwerklich gute Abenteuer, die SL-gerichtet sind ein Segen. Frei nach "Skip the flavour text, you are wasting precious hacktime!" oder differenzierter: Im Fluff fühlen meine Gruppe und ich uns sehr sicher und brauchen dafür nicht mehr viel geistige Kapazität, um originelle Ideen zu bespielen. Den Crunch handwerklich gut zusammen zu schrauben ist für mich aufwändiger, zumal es schnell auffällt, wenn handwerklich geschlampt wurde.
In meinen Augen ist auch das Killer-Feature von D&D, dass sie D&D Beyond anbieten lassen. So gerne ich physische (RPG-)Bücher mag, die Zeit und Übersicht, die man bei D&D Beyond gewinnt, raubt mir manchmal den Atem wenn ich an "früher" und DSA3-4 Abenteuer zurück denke...

Grüße

Hasran

 edit: Artefakt
« Letzte Änderung: 16.04.2019 | 12:58 von hassran »

Offline Sphinx

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #84 am: 16.04.2019 | 12:49 »
Aber DSA(4) ist überhaupt kein kein System für 08/15-Fantasy.... Egaaal  ~;D
Wertet hier noch jemand außer Sphinx eine große Anzahl von Kaufabenteuern als Vorteil?
Gefühlt ist es tatsächlich so, dass Mainstream und eine starke Implikation, dass man damit die "offiziellen" Abenteuer spielen soll, auch von Seiten der Spieler, zusammen gehen. Könnte also eine Todesspirale ein Kreislauf sein ;)

Dazu möchte ich noch was anmerken. Weil ich finde das man es nicht Pauschal alles über einen Kamm scheren kann. Disclaimer: Es ist auch nur meine persönliche Erfahrung und muss nicht allgemein so sein was ich jetzt schreibe.

Als ich noch DSA geleitet hab, empfand ich das Zusatzmaterial ehr als Hindernis. Nicht weil man es nutzten musste, sondern weil die Spieler mit denen ich im Laufe der zeit in Kontakt gekommen war. Dieses Zusatzmaterial als "So muss es sein" verwendet haben und wenn ich davon abgewichen ist führte es zu Diskussionen. Auch fand ich da die Auswahl wiederum zwar groß, aber doch auf Aventurien ausgerichtet. Dieses Festgefahren sein in den offiziellen Publikationen hat mich dann auch von DSA weg getrieben.

Heute bin ich bei DnD. Bis jetzt hatte ich da das Gegenteilige Gefühl. Denn dort ist mir bis jetzt diese Verbissenheit noch nicht begegnet. Evtl. weil es eben offen ist und jeder 3rd Party Material dazu Schreiben und Vertreiben kann. Dagegen ist das offizielle Material ehr in der Minderheit, von unglaublich viel Homebrew Material aus dem man Schöpfen kann ganz zu schweigen.
Ich hab mein erstes Setting dort selbst erstellt, aber es hat auch niemand gestört das ich dort die Stadt Waterdeep untergebracht hab, weil einer der Spieler da seinen Background ansiedeln wollte.
Heißt ich kann aus einer Vielzahl an Material schöpfen und es mir zu untertan machen. Und es gibt Grund verschiedene Settings die ich mit dem selben System bespielen kann.

Dazu passend, hab ich zwei langjährige DSA Spieler in DnD eingeführt. Wie festgefahren die Denkstrukturen waren und Teilweise noch sind hat mich wirklich überrascht. Die Frage einer der beiden war: "Kann ich eine Lila Augenfarbe haben?" Wie aus der Pistole geschossen der andere Spieler: "Nein das steht bei der Rassen Beschreibung nicht als mögliche Farbe dabei!"
Ich nur so: " Wieso reden wir darüber? Wenn es zu deinem Charakter Konzept passt kannst du es natürlich haben."
« Letzte Änderung: 16.04.2019 | 12:52 von Sphinx »

Online Faras Damion

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #85 am: 16.04.2019 | 13:00 »
Aber DSA(4) ist überhaupt kein kein System für 08/15-Fantasy.... Egaaal  ~;D
Wertet hier noch jemand außer Sphinx eine große Anzahl von Kaufabenteuern als Vorteil?
Gefühlt ist es tatsächlich so, dass Mainstream und eine starke Implikation, dass man damit die "offiziellen" Abenteuer spielen soll, auch von Seiten der Spieler, zusammen gehen. Könnte also eine Todesspirale ein Kreislauf sein ;)

Ich mag Kaufabenteuer und etwa 50% der geleiteten und gespielten Zeit sind mehr oder weniger auf diesen basiert.
- Meine eigenen Kreationen sind irgendwann zu eintönig, zu belanglos oder zu nett.
- Ich mag den Austausch mit anderen Spielleiterinnen. Bei meiner letzten Kampagne habe ich über zwei Jahre wöchentlich mehrere Emails ausgetauscht. Das hat mir sehr geholfen und es ist ein schönes Gefühl, wenn meine Ideen übernommen werden.
- Ich mag Metaplot.
- Ich mag den Austausch mit anderen Spielgruppen. Man darf über seinen eigenen Charakter erzählen und andere Leute hören zu. ;)


Method Actor: 92%, Storyteller: 67%, Tactician: 58%, Power Gamer: 46%, Casual Gamer: 29%, Butt-Kicker: 21%, Specialist: 13%

Offline Issi

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #86 am: 16.04.2019 | 13:42 »
Wertet hier noch jemand außer Sphinx eine große Anzahl von Kaufabenteuern als Vorteil?
Ja.
Selbst wenn man sie nicht leitet, kann man sie als Steinbruch für Ideen verwenden.
Und sie beschreiben die Welt.

Und für die, die noch nie Rollenspiel gemacht haben, sind Kaufabenteuer äußerst sinnvoll.

Offline Boba Fett

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #87 am: 16.04.2019 | 13:46 »
Wertet hier noch jemand außer Sphinx eine große Anzahl von Kaufabenteuern als Vorteil?

Ja, ich!
Die Qualität der Abenteuer ist zwar auch noch maßgeblich, aber ja: ein großes Angebot an Kaufabenteuer stellt ein Vorteil für viele Spielleiter dar!
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Exar

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #88 am: 16.04.2019 | 14:00 »
Ich habe auch nichts gegen Kaufabenteuer.
Bei entsprechender Qualität schlägt so ein redaktionell und halbwegs professionell erstelltes Werk, das meiste selbsterstellte Zeug von Amateur xy dann doch relativ deutlich.

Offline JS

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #89 am: 16.04.2019 | 14:01 »
Ja, ich! Die Qualität der Abenteuer ist zwar auch noch maßgeblich, aber ja: ein großes Angebot an Kaufabenteuer stellt ein Vorteil für viele Spielleiter dar!
Bei entsprechender Qualität schlägt so ein redaktionell und halbwegs professionell erstelltes Werk das meiste selbsterstellte Zeug von Amateur xy dann doch relativ deutlich.

So sehe ich das auch.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Evil Batwolf

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #90 am: 16.04.2019 | 14:15 »
Ich mag gute Kaufabenteuer. Als Ideensteinbruch.

Von daher ist mir erstmal egal, welches System sie bedienen. Konvertieren auf die Gruppe muss ich dann sowieso.

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #91 am: 16.04.2019 | 15:21 »
Wertet hier noch jemand außer Sphinx eine große Anzahl von Kaufabenteuern als Vorteil?

Definitiv ja.

Vor allem mit Blick auf das Setting. Da können noch so viele Quellenbände gedruckt werden - was man wirklich mit dem Setting anstellen kann, erschließt sich am deutlichsten über Abenteuer.

Außerdem sagt die langjährige Beobachtung, dass coole Systeme ohne ausreichend Abenteuerversorgung relativ schnell schiedlich-friedlich einschlafen. Was wohl bedeutet, dass es nicht nur mir so geht.
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Offline YY

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #92 am: 16.04.2019 | 15:57 »
Was würde dann das beliebteste System im Mainstream werden (bzw. das am wenigsten nervende)?
DSA wohl kaum, die Abneigung ist zu groß.

Abneigung wogegen und bei wem?
Wenn du das Forum hier als Maßstab nimmst, dürfte es DSA gar nicht geben ;D

Aber eine riesige Spielerschaft stört sich an vielen halbwegs objektiven Kritikpunkten "trotzdem" nicht, empfindet manche subjektive gar nicht als problematisch oder nimmt das eben in Kauf dafür, (gefühlt) immer und überall eine Runde finden zu können*.
Und manche lügen sich dabei auch einfach mehr oder weniger massiv in die Tasche.


*Ich finde Rundengesuche ja immer ein bisschen widersinnig, die einzig auf das System abstellen.
Im Grunde müsste man über viel grundlegendere Dinge sprechen und das System wäre dabei weitgehend egal, aber das klingt höchstens mal in Nebensätzen an ("...und die Regeln sind uns nicht so wichtig").
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Offline Exar

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #93 am: 16.04.2019 | 16:00 »
Abneigung wogegen und bei wem?
Wenn du das Forum hier als Maßstab nimmst, dürfte es DSA gar nicht geben ;D

Nee, nicht nur hier. Das habe ich häufig auch schon woanders festgestellt.
Außerdem bin ich selbst DSA-Spieler, also durchaus mal Ziel von Hohn und Spott. ~;D

Online Weltengeist

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #94 am: 16.04.2019 | 17:23 »
Nee, nicht nur hier. Das habe ich häufig auch schon woanders festgestellt.
Außerdem bin ich selbst DSA-Spieler, also durchaus mal Ziel von Hohn und Spott. ~;D

Es gibt auch viele Leute, die Bayern München nicht mögen - trotzdem sind sie der mit Abstand erfolgreichste deutsche Fußballverein, der auch außerhalb Bayerns mit Abstand die meisten Mitglieder hat... ;)

Dass es viele Leute gibt, die ein System nicht mögen, hat doch nichts damit zu tun, dass es nicht trotzdem das beliebteste System sein kann.
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Offline YY

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #95 am: 16.04.2019 | 17:53 »
Dass es viele Leute gibt, die ein System nicht mögen, hat doch nichts damit zu tun, dass es nicht trotzdem das beliebteste System sein kann.

Ja. Ein System muss ja auch ziemlich präsent sein, damit so viele Leute überhaupt irgendeine Meinung dazu haben können ;)
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Offline Issi

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #96 am: 16.04.2019 | 18:36 »
Nee, nicht nur hier. Das habe ich häufig auch schon woanders festgestellt.
Außerdem bin ich selbst DSA-Spieler, also durchaus mal Ziel von Hohn und Spott. ~;D
Mut zum Mainstream! :d   ;D


Offline Jiba

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #97 am: 18.04.2019 | 07:24 »
Ja ich. Ich finde es cool, Kampagnen und Abenteuer zu kaufen und zu spielen, von denen viele sagen, dass man das mal gemacht haben soll. Große epische Kampagnen brauchen große Redaktionen oder sind mindestens das Lebenswerk eines Menschen. Kleine Indisysteme haben das meistens nicht. Ich denke mir zwar gerne auch eigene Abenteuer, Welten und Systeme aus, aber die Mainstreamsysteme haben da viel zu bieten.

Okay, das halte ich für stark verallgemeinert.

1. Große Redaktionen und epische Kampagnen stehen in keinerlei Verhältnis zueinander. Die Größe der Redaktion bedingt nicht das Epischsein der Kampagne. "Masks of Nyarlothotep" für Cthulhu ist von nur einem Autoren. Die originale "Phileasson-Saga" auch. Das äußerst renommierte "City of Lies" von L5R etwa ist ebenfalls von einem einzelnen Autoren: Greg Stolze. Das schafft mir auch gleich den Übergang zu Punkt 2.

2. Gerade Indiesysteme sind oft das "Lebenswerk" ihrer Autoren. Indies ermöglichen meist einen guten Blick auf ein bestimmtes Genre oder Thema. Daneben haben sie meist sehr kleine Redaktionen oder werden, eigentlich noch viel häufiger, von einem einzelnen Autoren oder einem Duo geschrieben. Damit sind sie viel unmittelbarer der Ausdruck einer bestimmten Sichtweise aufs Rollenspiel und in gewisser Weise oft auch einer Sichtweise aufs Leben als es größere Systeme mit ihrem ausufernden Autorenteam sein könnten. Gerade wenn ein Autor mehrere, verschiedene Indiesysteme schreiben, verdichten die sich in der Gesamtheit zu einer deutlichen Autorensprache (der eben genannte Greg Stolze ist ein gutes Beispiel, Jason Morningstar ein anderes, Mark Diaz-Truman wieder ein anderes). Das ist wirklich wie mit den Filmen bekannter Regisseure, wo man bspw. einen David Fincher von einem Quentin Tarantino klar unterscheiden kann.

3. Ich bin kein großer Kaufabenteuerspieler. Aber ich wette irgendwer anders hier an Bord kann Abenteuer für Non-Mainstream-Systeme nennen, die man unbedingt gespielt haben muss. Die haben vielleicht nicht den Leumund einer Borbarad-Kampagne. Aber in einer "1001 Rollenspielabenteuer, die man gespielt haben muss, bevor das Leben vorbei ist"-Ausgabe stünden sie sicher drin.

Also, ich sehe nicht, wie Mainstreamsysteme bei all diesen Punkten grundsätzlich die Nase vorn hätten.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline YY

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #98 am: 18.04.2019 | 08:05 »
Also, ich sehe nicht, wie Mainstreamsysteme bei all diesen Punkten grundsätzlich die Nase vorn hätten.

Für viele Indies gibt es doch gar keine nennenswerte Zahl an Abenteuern, wenn es überhaupt welche gibt. Bei einigen ist ja schon das Konzept sinnlos.
Da kommen dann logischerweise auch nicht viele ikonische Kampagnen und Einzelabenteuer zusammen - und selbst wenn: In absoluten Zahlen finden sich zwingend immer mehr Leute, die einem erzählen, dass man Phileasson, die sieben Gezeichneten, Harlekin und sonstwas gespielt haben muss, weil es einfach mehr Leute gibt, die das gespielt haben.
Das wirkt dann gleich auf zwei Achsen, nämlich einmal bei den Empfehlungen an sich und dann beim genannten Zusammengehörigkeitsgefühl - weil das eben gefühlt jeder gespielt hat und nicht nur die drei anderen in Los Angeles, St. Petersburg und Kuala Lumpur, die ein obskures Indie-Spiel mit gebackt haben.


Der Knackpunkt an dem Ganzen ist, ob das System "lebendig" ist und einen entsprechenden Produktausstoß hat, damit a) überhaupt jemand auf die Idee kommt, große Kampagnen aufzulegen und b) genug "normale" Abenteuer rauskommen, dass da ausreichend Perlen drunter sind.
Du nennst bei deinen Beispielen selbst zwei Mainstreamsysteme mit entsprechendem Ausstoß...

Ja, an einzelnen Abenteuern und auch Kampagnen sitzen keine 48 Leute, das ist richtig. Aber eine Klitsche mit 1-2 Mann, die das neben ihrem sonstigen Leben zum Spaß machen, kommt eben auch nicht auf den Ausstoß von DSA, Splittermond, PF o.Ä., wo mehrere Leute hauptberuflich dran sitzen - also braucht es eben doch eine "große" Redaktion, aber auf den Gesamtausstoß betrachtet und nicht auf einzelne Abenteuer runtergebrochen.
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Offline tartex

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Re: Warum sind Mainstream Systeme beliebt?
« Antwort #99 am: 18.04.2019 | 09:03 »
Als Spielleiter kann ich Kaufabenteuer anbieten. Ist zwar aufwändiger in der Vorbereitung als von einigen Notizen weg frei zu arbeiten, aber dafür lernt man ja was über den Umgang mit Texten.

Als Spieler kann man nicht den typischen Kaufabenteuern aber jagen. Ich schaffe es einfach nicht über meinen Schatten zu springen und wirklichen in die Welt einzutauchen, wenn in weiß, dass irgendwo der Plot begraben ist uns gesucht werden soll. Das zerstört für mich sowohl die Immersion als auch das Gefühl dafür gemeinsam eine Geschichte zu erstellen.

Ich empfinde das als sehr schade, aber trotz unzähliger Versuche, fühle ich mich da nicht so wohl.

Wenn der Spielleiter seine Abenteuer selber schreibt, habe ich interessanterweise dieses Problem weniger. Dabei können die natürlich viel railroadiger angelegt sein. Evtl. liegt es daran, dass ein Kaufabenteuer oft für 10 oder mehr Sessions eine Richtung vorgibt, während ich annehme, das bei selbstgemachten viel mehr improvisiert wird und von Session zu gebaut.

Don't blame die Mainstream-Kaufabenteuer‌, blame my mind.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
Kumpel von Raven c.s. McCracken