Moin,
Beim Improvisieren von NSC, mit denen die Charaktere auch interagieren sollen, stelle ich mir Regelunkenntnis echt hinderlich vor. Besonders bei magischen Dingen, technischen Spezialisten (Hacker…) oder kämpferischen Auseinandersetzungen. Wie soll jemand einen Soldarten improvisieren ohne die Kampfregeln zu kennen?
Auch einige Szenen lassen sich nur schwer glaubhaft improvisieren wenn man vom Hintergrund der Welt keine Ahnung hat. Grob sollte der SL schon wissen welcher Herrscher wo regiert und mit wem er befeindet ist, wenn es das Abenteuer betrifft. Oder welche Monster es hier geben könnte oder welche Bewohner (Rassen, Aliens…) die Gegend hat.
Auf den ersten Blick scheint Improvisieren von NCS und Szenen leichter mit schlankeren Regelwerken zu funktionieren. Es gibt nicht so viel Hintergrund der einen ausbremst und der gelesen und behalten werden sollte. Und bei vielen Gruppen ist das tatsächlich so.
Aber auf den zweiten Blick entsteht dadurch eine meist sehr unstrukturierte und wenig Konstante Welt. Spielt die Runde nur kurz fällt es oft nicht auf. Aber alleine das sich viele SL im Bereich der schlankeren Hintergründe nicht notieren, was sie eigentlich grade Improvisiert haben entstehen seltsame Spielewelten. Was bei wechselnden SL echt ausarten kann. Damit sind nicht Kleinigkeiten gemeint wie das aussehen von Bauer X und ob er ein Hund hat und Kühe züchtet. Oft genug müssen in schlankeren Regelwerken auch Herrscher, Reiche, Monster, Waffen usw. Importiert werden und Erfahrungsgemäß ist dann halt das Benachbarte Zwergenreich auch mal ein Elfenwald voller Feen, der Plan XY ist mal von der einen Alien Rasse bewohnt mal von der anderen, die Wirkung von Heiltränken wechselt jeden Spieleabend und ob es hier Drachen gibt, tja das hängt mit der Laune des SL zusammen.
Es kann sehr viel Spaß machen eine Welt zu erschaffen. Das sie gewisse gleichbleibende Elemente und Spielern Anhaltspunkte und Orientierungsmöglichkeiten bittet halte ich für sinnvoll. Bei dicken Regelwerken sollte/muss ich die im Vorfeld lesen, bei dünneren muss ich es dann halt aufschreiben und komme evtl. auf denselben Pappierkram. Und was ist wenn neue Spieler in die Gruppe Kommen oder eine neue Gruppe entsteht? Zu oft habe ich erlebt das importierte Welten den Neulingen nicht zugänglich gemacht wurden und bei einer neuen Gruppe gehen alle die geführten Diskussionen neu los (und oft von der Spielzeit ab).
Fazit: Schlanke Regelwerke sind super, wenn man vorhat nicht lange oder oft zu spielen und eine feste Gruppe hat oder zwar das selbe System spilet aber immer mit neuen Charakteren in neue Welten aufbricht. Sollte das nicht der Fall sein bevorzuge ich ausführliche Regelwerke.
Aus Meiner Erfahrung nach ist es gar nicht so Abwegig das Menschen sich Regelwerke merken können ich kenne mehrere Rollenspieler die mit Shadowrun oder DAS (auch DAS 4 samt fast aller optionalen Regeln) nie Probleme hatten und es da kaum Regeldiskussionen gab.
Schönen Tag noch
Rycad