Pfuh, ich weiß nicht was ich zu der Serie sagen soll ohne ausschweifend zu werden und das Ganze überkritisch zu zerpflücken. Bin ich noch frustriert damit? Ist sie mir schon gleichgültig? Wo anfangen?
Eins vorweg: Schön, wenn es Leute gibt, die daran Spaß haben. Ich persönlich sitze nur noch kopfschüttelnd davor und lege gelegentlich einen Picard-Facepalm hin. Letzteres ist wohl das Einzige, was mich wirklich an den Namenspatron der Serie erinnert.
OK, ich übertreibe natürlich ein wenig, aber was da alles in der vorletzten Folge aufgetischt wird (nach einer Reihe schon sehr schwer zu verdauender Brocken davor) scheint mir echt nur noch hanebüchen. Vermutlich denke ich zu viel über die Sachen nach, vermutlich kann das ganze lustig sein, wenn man sich einfach nur berieseln lässt. Aber das schaffe ich einfach nicht, wenn der Unsinn die kritische Masse überschreitet.
Hier nur ein paar Gedanken von vielen die mir da so beim Schauen durch den Kopf gehen…
… Es wird eine galaxieweite (vielleicht gar universumweite) Bedrohung aufgebaut, die dann aber nur von einer Handvoll Leute aufgelöst wird. Auf mich wirkt das ein wenig lächerlich unproportional und ein Rückschritt in Richtung der alten Raumschiff Enterprise Serie, wo Kirk ja auch mit Göttern ringte oder mit ihnen diskutierte wozu sie denn ein Raumschiff brauchen.
… Die Synths sind mir schlichtweg zu perfekt. Gibt es eigentlich irgendetwas was die nicht können?
… Und die Synth-Götter oder aufgestiegenen Synths im Hintergrund? Uff, finde ich sehr schwer zu verdauen. Wenn die eh so superüberdrüber unerreichbar allmächtig sind, kann denen doch das organische Leben auch egal sein, oder?
… Apropos Götter: Mir stößt das religiöse Gewäsch ziemlich übel auf. So viel Prophezeiungen, Visionen, Schicksale. Ist das nicht ein wenig billig? Alles ist halt vorherbestimmt, eine höhere Macht lenkt alles. Pfuh, damit ist doch eigentlich eh alles egal, was die Protagonisten tun, oder?
… Und wo wir schon dabei sind: Kommt es nur mir so vor, oder führen beinahe alle Handlungen der Protagonisten zu nichts? Picard läuft halt irgendwie mit und schwingt Reden, die dann von allen belächelt und ignoriert werden. Der Borg-Würfel wird zur ultimativen Lachnummer, selbst bei Voyager waren die Dinger gefährlicher. Der Trick der romulanischen Agentin, sich im entscheidenden Moment raus zu beamen, nutzt sich auch sehr schnell ab. Aber keine Angst: Auch sie wird letztlich scheitern.
… Was waren die großen "Erfolge"? Sie haben Soji zu ihrem Heimatplaneten gebracht und dort hat dann zufällig Agnes die Anleitung mitgebracht, wie man das Synthageddon auslöst. Zumindest letzteres ist mir viel zu arg konstruiert.
… Generell ist mir alles zu zuällig, zu willkürlich: Zufällig hatte Soong einen echten Sohn. Zufällig ist der auf dem Synth-Planeten. Zufällig hat Rios die Synths vor ein paar Jahren mal getroffen. Zufällig löst Raffi das Rätsel mit dem Circle of Eight mit den Hologrammen, weil sie vorher nie auf die Idee kam irgendwo diesen Suchbegriff einzugeben. Zufällig hat die supergeheime Geheimorganisation so viel Mist gebaut indem sie Agnes die Infos in den Kopf gepflanzt hat. Zufällig können die Synths gedankenlesen. Zufällig wir der romulanische Spion erwischt um einen Aufhänger für eine Anti-Organische Propaganda zu haben. Zufällig tauchen alle drei Raumschiffe mehr oder weniger gleichzeitig über dem Synth-Planeten auf (wobei ich beim Würfel wohl verschlafen habe, warum die überhaupt wussten, wo sie hin müssen).
… Und die Frage aller Fragen, die mich am meisten beschäftigt: Wenn man sich so viel Mühe gibt alles zu sein, nur nicht Star Trek… warum dann das ganze überhaupt so nennen? Einfach nur, um den Leuten vor den Kopf zu stoßen?
Ich weiß, viel Gejammer dabei. Wie gesagt: Wenn es wem trotzdem gefällt, ist das schön für ihn/sie. Allein, ich finde es furchtbar, und würde das wohl auch sterbenslangweilig finden, wenn es nicht Star Trek hieße. Denn letzteres Detail ist mir ja eigentlich nur das Tüppfelchen auf dem i.