Ich glaube, dass bei Picard letztlich das gleiche passiert ist, wie bei den Star Wars Sequels. Man hat halt nicht mehr versucht, eine Serie für die Fans zu machen, sondern für den durchschnittlichen Zuschauer, der einfach gern mal irgendwas mit Sci-Fi gucken möchte und vielleicht hier und da mal das eine oder andere Star Trek-Schlagwort aufgeschnappt und zwischendrin mal irgendeine Folge von TNG gesehen hat.
Eine möglichst große Zielgruppe erreichen zu wollen, ist ja ansich ein nachvollziehbares Ziel. Nur ob da dann am Ende noch irgendwas bei raus kommt, das man sehen möchte, ist die Frage.
Im Endergebnis ist das Vorhaben aus meiner Sicht bei Picard deutlich besser gelungen als bei den Star Wars Sequels, denn, auch wenn mir hier vieles nicht gefallen hat, wurde eine Geschichte erzählt, die zumindest im Ansatz irgendwie einen Sinn ergibt. Die Story ansich und das was in ihrem Verlauf so mit den Charakteren passiert ist (oder auch nicht passiert ist, denn z.B. Seven und Raffi hatten über weite Teile der Handlung einfach mal so gar nichts beizutragen), waren irgendwie nicht meins und haben mich, als jemanden, der sich selbst als Star Trek Fan bezeichnen würde, nicht abgeholt. Dafür wirkte die Geschichte zu fahrig und unstrukturiert, die Gastauftritte zu gewollt und die Konflikte zu beliebig. Dazu kamen diverse Momente, die ich schlichtweg unangenehm peinlich fand und auch wenn ich den Mann wirklich schätze, muss ich doch sagen, dass man Patrick Stewart seine 82 Jahre nun doch deutlich anmerkt und viele seiner Lines irgendwie ein bissl genuschelt und energielos daher kamen.
Klar, unterhalten hat mich Picard irgendwie schon und vermutlich werde ich auch in Staffel 3 wieder rein schauen, aber wirklich faszinierend (ums mal mit Spock zu halten) fand ich da jetzt nichts.