Habe jetzt auch geschaut. War ganz OK.
Positiv:
+ gutes Casting für Picards Sohn, der sieht tatsächlich aus wie die Schauspieler, die man in TNG schonmal für jüngere Versionen von Picard gesehen hat (und hat auch schauspielerisch was auf den Kasten)
+ der Storyarc um Worf (endlich durfte der mal was rocken)
+ die Crew der Titan, besonders die Nebencharaktere (die hatten jeweils nicht viel Text, haben sich aber trotzdem "rund" und real angefühlt)
+ Sevens Arc in der Staffel war sehr gelungen, und den Aufbruch der Titan habe ich gefeiert (hoffe auf ein Spin-Off mit dieser Crewkonstellation)
Negativ:
- Vadic... selten so einen so eindimensionalen Cartoon-Bösewicht gesehen (im Grund spielt sie eine Kopie des Charakters den Mindy Sterling in den "Austin Powers"-Filmen verkörpert)
- überhaupt der Plan der Formwandler... absolut sinnlos
- die Handlung drehte sich wieder um das Erbgut eines Legacy-Charakters (wie schon in Star Trek:Nemesis oder zuletzt bei Star Wars)... langweilig, und Star Trek war eigentlich eher immer auf der Seit "Nurture > Nature", was ich positiv empfand. Dass das hier umgedreht wird, finde ich antihumanistisch.
- der Plot um Ro Laren war nicht gut, und es wurde die Chance verpasst, dass Picard sich (lange überfällig) bei ihr für sein Verhalten entschuldigt
- Riker soll seine Familie im Stich gelassen haben? Ernsthaft? Und das wird dann nicht groß thematisiert, und mit einem Urlaub von Riker und Troi erledigt sein (während ihre gemeinsame Tochter weiterhin unbeaufsichtigt über Nepenthe tobt)? Die Beziehung zwischen Troi und Riker war der Höhepunkt von Staffel 1, wirklich schade, dass diese hier kaputt gemacht wird (und William T. zur unentschuldbaren Arschgeige mutiert)
- aber noch schlimmer trifft es Troi: um das Verhalten von Riker zu rechtfertigen, wird ihr angedichtet, ihre Betazoiden-Kräfte benutzt zu haben, um seine Gefühle über den Tod des gemeinsamen Sohnes zu unterdrücken (was sie zu einer noch größeren Arschgeige abstempelt).
Sehen wir mal darüber hinweg, dass das nicht zu Rikers Darstellung in Staffel 1 passt (dort wirkte er sehr positiv, nicht emotionslos), dass Trois Kräfte noch nie so funktioniert haben (das ist nicht das einzige Mal in der Serie, wo sie von "Empathin" zu "Voll-Telepathin" befördert wird)... was diese Entscheidung wirklich uncharakteristisch für Troi macht, ist die Tatsache dass sie WEISS, dass diese Art von Gefühlsunterdrückung NICHT FUNKTIONIERT (und ihre eigene Tochter ist nach dem Vorfall benannt, wo sie das lernen musste... also kann mir keiner erzählen, sie würde sich nicht mehr daran erinnern, was ihre Mutter Lwaxana deswegen durchmachen musste)
- Brent Spiner war noch nie so schlecht (absolut unterirdische schauspielerische Leistung - er war generell in "Picard" ziemlich schwach, keine Ahnung was mit ihm los ist)