Weiter ging es als Solotaktiker mit meiner Bardin, die immer noch Stufe 4 war und erst knapp vor Ende Stufe 5 wurde. Die heutige Sitzung dauerte wieder 12 Stunden und brachte den Phasenspinnen ein grausames Ende und - zu meiner Verblüffung - den Anführern der Goblins und auch dem Rest der gesamten Goblingarnison. Das Unterreich schaffte ich zum Teil, bevor ich wieder in den Hain zurückkehren mußte, um die zeitlich dringenden Questen abzuschließen. Der Betrachter mit seinen Drow war wahrlich kein Geschenk, das muß ich sagen. Generell merke ich, wie es im Unterreich anzieht, so daß ich noch deutlich vorsichtiger vorgehen muß. Die Landhaibulette mied ich dabei, denn die teilt auch sehr hart aus.
Ich schaffte das alles ohne eine weitere Lange Rast, so daß ich bisher erst eine einzige Lange Rast hinter mir habe. Allerdings bin ich dadurch auch auf meine Ressourcen und Heiltränke als Bonbonwasser angewiesen, denn mit Zaubertricks bringt man wenig Müll auf die Kippe. Der Barde der Schwertschule mit zwei Krummsäbeln haut aber gut zu und hat durch hohe Ini nach der Überraschungsrunde oftmals sofort den zweiten Angriff, was ihn gegen einen stärkeren oder zwei schwache Feinde sehr gut dastehen läßt. Das macht mit hohen Heimlichkeitswerten schon fast einen kleinen Schurken aus ihm, was mir in der verwinkelten Festung von großem Nutzen ist.
Neu laden mußte ich heute mehrfach, allerdings nur bei den Spinnen durch wirkliche Probleme. Die Phasenspinnen mit der Matriarchin sind sehr heftig, können nicht ausmanövriert werden und machen viel AOE-Schaden. Meine Mobilität ist durch die Netze auch eingeschränkt usw. Greift die Matriarchin kritisch an, war es das. Ich gebe zu, daß ich gegen die drei Phasenspinnen erst beim dritten Versuch bestehen konnte - und das auch nur, weil mir das Würfelglück gewogen war. Das war bisher der härteste Kampf, obwohl ich das Schlachtfeld mit Öl und Brandfass vorbereiten konnte.
Die Goblinfestung konnte ich Flügel für Flügel und mit viel Vorsicht leeren, aber bei Minthara, die ich im direkten Kampf niemals besiegen könnte, mußte ich neu laden, weil mir für den Sprengstoff die Erfahrungswerte fehlten. Ich stellte drei Fässer zuwenig auf bzw. hatte kein Glück beim Schadenswurf der Sprengung, so daß ich noch aufstocken mußte für ein garantiertes Ableben. Mit Heimlichkeit kann man ja das Sprengstofflager der Goblins fein leerräumen und hat dann ... Möglichkeiten. So explodierte auch der rote Hobo-Chef aus dem Hinterhalt schnell und unerwartet in seine ewigen Hobogründe.
Was daran natürlich sehr deutlich wurde: Es ist ein Computerspiel, ok. Einerseits wird man veralbert, weil man es mit Stärke 21 nicht schafft, einen kleinen Goblin in die Schlucht zu stoßen, an deren Rand er direkt steht. Dumm gelaufen. Andererseits stört es wichtige Persönlichkeiten nicht, daß da eine halbnackte Fremde neben ihnen steht und 8 Sprengfässer fein säuberlich um sie herum positioniert und dabei ganz unbedarft vor sich hin pfeift. Niedlich war nach der heftigen Sprengung von Mintharas Büro der Spruch meiner Bardin: "Oh, es scheint, als hätten auch Wahre Seelen ihre Grenzen."
Die Hohepriesterin lud mich zu sich in ihr Kämmerchen ein für einen Plausch und, tja, hätte das nicht machen sollen, zumal ich vorher ihre Leibwächter-Ogerin bereits aus dem Weg geräumt hatte. Vorbereitung ist die halbe Miete.
Vom religiösen Sadisten Abdirak ließ ich mich dann wieder durchfoltern, damit ich den sehr guten Permabuff von seiner Göttin bekam. Während des Folterns verhöhnte ich den Trollo und danach zersäbelte ich ihn mit Freude, weil ich das mit meiner bösen Murder Hobo natürlich nicht gemacht hatte. Auch späte Rache ist eine gute Rache.
Letztlich mußte ich dann aber zwei Lange Rasten hintereinander machen, damit die Geschichte mit der Traumwächterin weitergeht und ich die Larven einsetzen kann. Die sind ja doch schon ein bedeutender Machtzuwachs.
Solotaktiker funktioniert bisher sehr viel besser, als ich das erwartet hatte, allerdings ist das kein Spielmodus, wenn man es entspannt haben möchte, neu im Spiel ist oder die Geschichte in aller Breite erleben möchte. Es ist eben ... SoloTAKTIKER. Und man muß sich eingestehen, daß es so manche Situation gibt, die durch reines Glück extrem schwer oder eben lächerlich einfach wird.