Autor Thema: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting  (Gelesen 36223 mal)

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Offline Waldviech

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Auch echt interessant, gerade im Zusammenhang mit dem Proteinartikel, den Kardinal schon weiter oben verlinkt hatte:
https://www.welt.de/wissenschaft/article195527689/Klimaschutz-Plastik-aus-CO2-herstellen.html

Da zeigt sich doch ganz gut, dass Solar- und Biopunk unter Umständen immens gut zusammenpassen! Gut denkbar, dass speziell gezüchtete Mikroorganismen im AotrS DER neue, heiße Scheiß sind. Nicht nur, dass man mit solchen "Bikeraktoren" gewisse Roh- und Treibstoffe lokal herstellen kann - man kann sie auch dazu nutzen, Schadstoffe und Metalle aus Wasser und Böden zu extrahieren, was bei der Revitalisierung von Todeszonen echt hilfreich sein kann.

Um das Ganze abenteuertechnisch interessant zu machen, müsste man dem Ganzen natürlich noch gewisse Twists und Eigenheiten verpassen. Man könnte jetzt natürlich in die sehr klassische Richtung gehen und attestieren, dass diese Mikroorganismen bei der ersten Gelegenheit schrecklich mutieren und horrormäßige Schäden anrichten. Aber irgendwie wäre mir das zu nahe an der Einstellung "Neue Technologie? Wah! Angst!".

Daher fänd ich es ganz interessant, diese Mikroorganismen eher als Chancentechnologie zu präsentieren - und als Bestandteil der neuen, bizarren Ökosysteme, die in den Todeszonen entstehen. Auch in freier Wildbahn tun diese Mikroorganismen nämlich das, was sie tun sollen. Plaste fressen, Plaste erzeugen. Metalle extrahieren, Metalle ablagern. So entstehen dann in den Todeszonen, in denen besagte Mikroorganismen aktiv sind, Baum- und Korallenriffartige Strukturen aus Metallen und Polymeren. Das sieht unsäglich fremdartig aus und ist auch brandgefährlich, aber insofern nützlich, als dass man die so akkumulierten Substanzen zwecks Rohstoffgewinnung und Schadstoffbeseitigung "nur" abbauen bräuchte.



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Offline Kardinal

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Sehr schicke Idee zu den Deadzones und diversen "Sonderzonen" - das gibt dem "The Future is Wild" Ansatz auch ne interessante  neue Richtung! :d


Zur Venus:

Ich denke, es wäre optimal, wenn die "Normalisierung" der Atmosphäre ein von oben nach unten fortschreitender Prozess ist, so dass gegenwärtig nur einige erste Aerostathabitate existieren, aber so langsam auch die höchsten Gipfel und Hochplateaus zugänglich werden. Niemand kann allerdings zuverlässig vorhersagen, wann welche Regionen als nächstes bewohnbar werden, wodurch eine wild wuchernde Form hochriskanter Grundstücksspekulation im gang großen Stil eingeläutet wird...

Ganz nebenbei gibt es immer wieder Gerüchte über (oder gar dubiose Hinweise auf) Spuren einer wirklich uralten technischen Zivilisation, die in den "freigelegten" Gebieten existiert haben könnte...  >;D
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Auch echt interessant, gerade im Zusammenhang mit dem Proteinartikel, den Kardinal schon weiter oben verlinkt hatte:
https://www.welt.de/wissenschaft/article195527689/Klimaschutz-Plastik-aus-CO2-herstellen.html

Da zeigt sich doch ganz gut, dass Solar- und Biopunk unter Umständen immens gut zusammenpassen! Gut denkbar, dass speziell gezüchtete Mikroorganismen im AotrS DER neue, heiße Scheiß sind. Nicht nur, dass man mit solchen "Bikeraktoren" gewisse Roh- und Treibstoffe lokal herstellen kann - man kann sie auch dazu nutzen, Schadstoffe und Metalle aus Wasser und Böden zu extrahieren, was bei der Revitalisierung von Todeszonen echt hilfreich sein kann.

Um das Ganze abenteuertechnisch interessant zu machen, müsste man dem Ganzen natürlich noch gewisse Twists und Eigenheiten verpassen. Man könnte jetzt natürlich in die sehr klassische Richtung gehen und attestieren, dass diese Mikroorganismen bei der ersten Gelegenheit schrecklich mutieren und horrormäßige Schäden anrichten. Aber irgendwie wäre mir das zu nahe an der Einstellung "Neue Technologie? Wah! Angst!".

Daher fänd ich es ganz interessant, diese Mikroorganismen eher als Chancentechnologie zu präsentieren - und als Bestandteil der neuen, bizarren Ökosysteme, die in den Todeszonen entstehen. Auch in freier Wildbahn tun diese Mikroorganismen nämlich das, was sie tun sollen. Plaste fressen, Plaste erzeugen. Metalle extrahieren, Metalle ablagern. So entstehen dann in den Todeszonen, in denen besagte Mikroorganismen aktiv sind, Baum- und Korallenriffartige Strukturen aus Metallen und Polymeren. Das sieht unsäglich fremdartig aus und ist auch brandgefährlich, aber insofern nützlich, als dass man die so akkumulierten Substanzen zwecks Rohstoffgewinnung und Schadstoffbeseitigung "nur" abbauen bräuchte.

Schadstoffe und Metalle lagern sich ja auch gerne in den Organismen am Ende der Nahrungskette ab - also uns Menschne zum Beispiel. Was passiert, wenn diese Organismen in den menschlichen Körper gelangen - weil zum Beispiel eine neo-ludditische Terrorgruppe die öffentliche Wasserversorgung damit gefüttert hat?
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Was ich nicht finde, das findet auch kein Anderer!

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Schadstoffe und Metalle lagern sich ja auch gerne in den Organismen am Ende der Nahrungskette ab - also uns Menschne zum Beispiel. Was passiert, wenn diese Organismen in den menschlichen Körper gelangen - weil zum Beispiel eine neo-ludditische Terrorgruppe die öffentliche Wasserversorgung damit gefüttert hat?

Wicked!  >;D

Bis dahin gibt es wahrscheinlich reichlich Erfahrung mit Mikro-Plastik in der Nahrungskette - das kann man bestimmt fein auf ähnliche Mikro-Fremdkörper (Retro-Bakterien aus Zeitaltern vor dem Erscheinen des Homo Sapiens Sapiens, mutierte Reparaturnaniten und exotische Parasiten, etc.) anwenden und so abschätzen, welche Effekte man erzielen dürfte...  :ctlu:
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Die könnten sogar regulär im Trinkwasser zu diesem Zweck sein, da fallen dann Fehlfunktionierende nicht so auf
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“What Steve?”
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Waldviech

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Das würde tatsächlich sogar Sinn machen. Der Anschlag müsste also beinhalten, dass die Neo-Ludditen die Trinkwasserfilter der Stadt sabotieren.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass eine Infektion mit besagten Mikroorganismen je nach Art verschieden fiese Wirkungen auf Menschen haben können.
Am harmlosen Ende des Spektrums stünden dann harmlose Plastefresserchen, dank denen es im 23. Jahrhundert nun wirklich Morgellons gibt (praktisch nur das Fußpilzäquivalent des AotrS)
Am diesen Ende steht ein fieses Bakterium, dass dem Blut des Befallenen sämtliches Eisen entzieht und es dann in "hübschen" Stacheln aus der Leiche des Infizierten wuchern lässt.
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Nicht die Trinkwasserfilter, die Mikroorganismen, damit die sich durch die Filter fressen -bzw mit lebenden Organismen interagieren können

Die regulären sind dafür designed im menschlichen Körper sofort inaktiv zu werden oder sind harmlos - positiv - die manipulierten nicht so ganz
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die Möglichkeiten sind da wirklich schier grenzenlos - auch natürliche Evolution mancher Parasiten oder ursprünglich künstlich erzeugter Lebensformen könnte Effekte von "wir sind nur eine von unzähligen Arten harmloser Darmbakterien" bis "wir beschleunigen die sexuelle Reifung um Jahre, erhöhen Fruchtbarkeit, Aggression und Sexualtrieb um ein Vielfaches und verbreiten uns so fröhlich im Chaos der Mega-Slums" beinhalten...  >;D :gasmaskerly: :ctlu: >;D

Sehr inspirierend dazu (lese ich gerade): https://www.amazon.de/Darwin-Stadt-rasante-Evolution-Gro%C3%9Fstadtdschungel/dp/3423289902 bzw.
https://www.amazon.de/Darwin-Comes-Town-Jungle-Evolution/dp/1250127823/
  :d
« Letzte Änderung: 20.06.2019 | 17:07 von Kardinal »
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Ich möchte fast wetten, dass irgendwelche evangelikalen Fernsehprediger irgendwas daraus machen, wenn Smartphone-Nutzern Hörnchen wachsen....
« Letzte Änderung: 20.06.2019 | 22:55 von Waldviech »
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Ganz zu Anfang erwähnte ich ja, dass es ein solarpunkiges Zeppelinrevival geben könnte. Hier mal zwei Links zu faszinierenden Ideen in genau dieser Richtung:

Hier finde ich das Design einfach nur schick (ganz davon abgesehen, dass Callebaut für Solarpunk ohnehin fett gute Vorlagen bietet):
http://vincent.callebaut.org/object/100505_hydrogenase/hydrogenase/projects/user

Und das hier scheint wohl weniger ausgereift, atmet dafür aber vom Design her mehr "Raumschiffgeist":
https://www.google.de/amp/s/www.dailystar.co.uk/news/latest-news/588716/hyundai-flying-city-laputa-future-space-environment-humanity/amp

Schon allein die Rule-of-Cool gebietet, dass wir daraus was machen! Ich könnte mir tatsächlich sehr gut vorstellen, dass Luftschiffe dieser Art eine große Rolle im AotrS spielen. Zwar sind die Dinger keinesfalls so schnell wie moderne Jets, aber ein paar handfeste Vorteile hätten sie:
- sie fliegen erheblich sparsamer als Jets
- sie erfordern im Zweifelsfalle, das wäre gerade mit Hinblick auf das Jahrhundert der Apokalypse sinnig, weniger Flughafeninfrastruktur. Ggf. Kann ein Luftschiff mit Hilfsgütern auch einfach über einer Schutthalde schweben.

Ich würde mir das so vorstellen:
Einige Jetverbindungen gibt es in der Luftfahrt durchaus noch. Allerdings werden Jets, auch wenn neue Designs viele der alten ökologischen Nachteile des Fliegens ausgemerzt haben, hauptsächlich von Diplomaten, Militärs und Ähnlichem benutzt.
Die meisten Privatpersonen nehmen, wenn sie verreisen müssen und die Magnetschwebebahn keine Option ist, das Luftschiff. Zwar dauert eine Atlantiküberquerung damit zwei bis drei Tage, aber dafür bieten Luftschiffe reichlich Platz für viele Passagiere und Fracht. In der "Holzklasse" sind Luftschifftickets sogar ziemlich erschwinglich.
Aufgrund der längeren Flugzeiten bieten Luftschiffe, ähnlich wie Fähren und Kreuzfahrtschiffe, stets allerlei Annehmlichkeiten wie Bordkinos, VR-Arcades, Restaurants, Aussichtsplattformen und das schon fast obligatorische, parkähnliche "Gründeck".
Das Luxusniveau von Luftschiffen reicht selbstverständlich von "Futuristisches Äquivalent einer Stena-Line-Ostseefähre" bis hin zu "Fliegender Palast".

Es gibt sogar tatsächlich einige permanent in der Luft bleibende "Aerostat-Städte"! Die bekannteste von ihnen ist Kun-Lun-City, ein Konglomerat mehrerer, durch Graphenbrücken verbundener Luftschiffe, die stationär über dem Golf von Tonkin schwebt. Kun-Lun-City ist ein politisch neutraler Stadtstaat, lebt von sehr liberalen Glücksspielgesetzen (früher hätte man es wohl als "Fliegendes LasVegas" bezeichnet) und gilt weithin als Hot-Spot des organisierten Verbrechens und internationaler Geheimdiensttätigkeiten.

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Die Zeppelin-Sache gefällt enorm! Gerade mit Hinblick auf das allgemeine Thema Dezentralisierung und den Bedarf nach einem von Infrastruktur eher wenig abhängigen Transportmittel gefällt das!
Linienfernreisen für Personen würde ich aber auf *sehr* wenige Routen beschränken, das Luftschiffe prinizipiell sehr sensibel auf Stürme und starke Böen reagieren, d.h. Karibik, Nord-Atlantik und Südostasien sind über weite Teile des Jahres No-Go Areas!
Kun-Lun-City als Vegas/Macau in den Wolken ist super - aber wegen der Stürme wäre es sinnvoll, es über Land zu "parken" - der Golf von Tonkin dürfte im 22.Jh. hingegen "Typhoon Central" werden! ;)
Also "parkt" Kun-Lun tatsächlich mitten über den unter Naturschutz stehenden und kaum zugänglichen Dschungeln des legendären "Goldenen Dreiecks" - Großartiges Dschungelpanorama, Isolation gegen "normale" Besucher, weit im Landesinneren, nah an sehr traditionellen Drogenquellen und all das in nur 30 Elektro-Flugtaxi-Minuten Entfernung von Hanoi!  >;D >;D >;D
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Ein anderer „Stadtstaat“ neben Kun-Lun-City:

Der Rhein-Ruhr-Bund – nach 200 Jahren ist aus dem alten „Ruhrgebiet“ tatsächlich eine grüne Metropole geworden, wenn auch durch „höhere Gewalt“.
Die Stadtgebiete sind durch begrünte Dächer, Parks und weitreichende Wege für Fußgänger und kleine Elektrofahrzeuge geprägt – aber das Erfolgsgeheimnis liegt tief unter der Erde! Denn im Verlauf des 21. Jh. wurden die alten Bergbauschächte unter den Städten erst neu erschlossen, um daraus riesige Wasserspeicher für Solar- und Windenergie unterzubringen – später erweiterte man die Tunnel u.a. um Bereiche für vollautomatische Lebensmittelproduktion in enormen Pilzfarmen und große Serverarchive aller Art. Das erlaubte dem Ruhrgebiet, den Big Bleep mit einem dicken blauen Auge zu überstehen, so dass es zum Zentrum des technisch-wirtschaftlichen Wiederaufbaus im Nord- und Mitteleuropa des 22. Jh. wurde!
Heute ist der Rhein-Ruhr-Bund einer der wichtigsten Player in der deutsch-europäischen Politik und vor allem bekannt für seine geheimnisumwitterten unterirdischen Forschungslabore und Design-Werkstätten einiger großer Universitäten, Forschungsinstitute und bekannter Stiftungen.

(zu der Idee solcher Pumpspeicherwerke: https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/unter-ruhrgebiet-entsteht-riesiger-energiespeicher-in-erde/)
« Letzte Änderung: 22.06.2019 | 19:33 von Kardinal »
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Ein anderer „Stadtstaat“ neben Kun-Lun-City:

Der Rhein-Ruhr-Bund – nach 200 Jahren ist aus dem alten „Ruhrgebiet“ tatsächlich eine grüne Metropole geworden, wenn auch durch „höhere Gewalt“.
Die Stadtgebiete sind durch begrünte Dächer, Parks und weitreichende Wege für Fußgänger und kleine Elektrofahrzeuge geprägt – aber das Erfolgsgeheimnis liegt tief unter der Erde! Denn im Verlauf des 21. Jh. wurden die alten Bergbauschächte unter den Städten erst neu erschlossen, um daraus riesige Wasserspeicher für Solar- und Windenergie unterzubringen – später erweiterte man die Tunnel u.a. um Bereiche für vollautomatische Lebensmittelproduktion in enormen Pilzfarmen und große Serverarchive aller Art. Das erlaubte dem Ruhrgebiet, den Big Bleep mit einem dicken blauen Auge zu überstehen, so dass es zum Zentrum des technisch-wirtschaftlichen Wiederaufbaus im Nord- und Mitteleuropa des 22. Jh. wurde!
Heute ist der Rhein-Ruhr-Bund einer der wichtigsten Player in der deutsch-europäischen Politik und vor allem bekannt für seine geheimnisumwitterten unterirdischen Forschungslabore und Design-Werkstätten einiger großer Universitäten, Forschungsinstitute und bekannter Stiftungen.

(zu der Idee solcher Pumpspeicherwerke: https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/unter-ruhrgebiet-entsteht-riesiger-energiespeicher-in-erde/)
Ich weiß woher die Idee noch stammt

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Offline Waldviech

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Das grüne Ruhrgebiet ist mal großartig! Das hat gewaltig was.

Von den guten Erfahrungen aus dem Ruhrgebiet, Kohlenminen als Pumpspeicher zu verwenden, hat übrigens auch Manchester, die Hauptstadt der Volksrepublik England, massiv profitiert. Eine Monarchie ist England schon seit Anfang des Jahrhunderts der Apokalypse nicht mehr, seit ein Terroranschlag mit einer neuartigen chemischen Waffe London vernichtete. Der Verlust Londons ist für die Engländer ein schweres, historisches Trauma - kein Wunder also, dass jetzt, nachdem die Verseuchung so weit abgeklungen ist, dass London wieder einigermaßen betreten kann, ein Run sondergleichen auf die Ruinen der antiken Weltstadt stattfindet.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Thames_Barrier
https://en.wikipedia.org/wiki/Thames_Barrier


Londons Untergang begann mit dem Versuch seiner Rettung: in den 2070ern begann der Bau einer dringend benötigten neuen Thames Barrier, die den immer stärkeren und häufigeren Sturmfluten des späten 21. Jh. standhalten und für die steigenden Meerespegel bis weit ins 22. Jh. vorbereitet sein würde. Der Neubau wurde tatsächlich in nur sieben Jahre vollendet, aber im Jahr nach der Einweihung kam es während einer schweren Sturmflut zu einem Hackerangriff, der zur vollständigen Öffnung der Fluttore und der folgenden Überschwemmung der Stadt führt. Einigen Berichten zufolge war die größte Flutwelle bis zu 17m hoch, aber dennoch war sie nicht das Hauptproblem – ebenso wenig wie die enormen Regenfälle und die durch hunderte von Blitzen verursachten Brände.

Es sah in den folgenden Wochen sogar so aus, als ob es mit heroischen Anstrengungen gelingen würde, die Stadt bald wieder aufzubauen, vielleicht sogar moderner und schöner als zuvor. Politiker, Prominente und Künstler erinnerten an den Brand von London im Jahre 1666 und forderten, die „Auferstehung“ der Hauptstadt zu einem nationalen, ja, einem europäischen Projekt zu machen! Doch dann kamen die ersten Berichte über seltsame Erkrankungen und die später berühmten „green Spots“: Menschen klagten über Atembeschwerden und schwere Erkältungssymptome während gleichzeitig auf vielen Gebäuden blitzartig wuchernde Moosflecken erschienen. Nur dass es sich nicht um Moos, sondern eine bisher unbekannte – wahrscheinlich im Labor erzeugte – Pilzflechte handelte, die Unmengen giftiger Sporen in Wasser und Luft freisetzte. Über 40.000 Menschen fielen in den kommenden Wochen der „storm flu“ zum Opfer, nachdem „nur“ 1187 Menschen in der eigentlichen Flut gestorben waren.

Bis heute liegt die Stadt daher unter Quarantäne. Es gibt zwar immer wieder Mittel gegen die Pilze und ihr Gift, aber dank einer phänomenalen Mutationsrate widerstehen die Pilze weiterhin jedem Versuch, sie endgültig auszurotten. Dennoch dringen immer wieder Plünderer mit Schutzanzügen und Atemgerät in die verfallende Metropole vor, die inzwischen von Heerscharen von Ratten, Mücken, Fröschen, Schlangen und angeblich sogar Alligatoren bevölkert wird.
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Uh Yeah!

Nächster Settingpunkt: Die Seidenstraße!
Chinas Bestrebungen im frühen 21. Jahrhundert, die uralte Seidenstraße auf moderne Art wiederzubeleben, war erfolgreich gewesen - um 2035 Verband bereits ein hochmodernes Schienen und Straßensystem die wichtigsten Industriezentren Europas und Asiens. Als das Jahrhundert der Apokalypse kam, kollabierten diese Zentren zwar (zunächst), die Seidenstraße aber blieb. Die solargetriebenen Zugverbindungen, die sich quer über den eurasischen Kontinent zogen, blieben weiter in Betrieb und ermöglichten es den Siedlungen, die direkt an der Seidenstraße lagen, besser zu überleben. Die Seidenstraße läuft daher heute wie ein Band der Zivilisation durch die postapokalyptische Einöde des inneren Asiens. Städte wie Samarkand und Aksu sind wieder bedeutende Zentren von Handel, Wissenschaft und Kultur. Wer sich jedoch zu weit von der Route entfernt, findet sich flugs in einer barbarischen Wüstenei wieder. Überfälle auf Züge und Transportkonvois durch Straßenkrieger und Warlords kommen immer Mal wieder vor - daher ist die einem antiken Kriegerorden ähnlich organisierte "Tömör Zamyn Tsagdaagiin" (Google-Tranlate-Mongolisch für "Bahnpolizei") eine der am besten motorisierten und schlagkräftigsten Streitmächte Zentralasiens.
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Das Setting impliziert (und braucht dramaturgisch auch) eine Nachkriegs-/KalterKrieg-Situation --- aber es wäre dennoch cool, wenn man auch die Judge Dredd Fraktion spielen könnte, schließlich arbeitet auch Bond hier und da mit Russen etc. zusammen...

Also:

Die neuen Mächte – und der neue kalte Krieg

Die gewaltigen Krisen des 21. Und 22. Jahrhunderts führten zu unzähligen, oft verzweifelten Versuchen, die menschliche Zivilisation zu retten, zu reformieren und letztlich in einer langfristig ökologisch vertretbaren und nachhaltigen Form neu zu begründen. Die meisten Versuche endeten in Chaos, Katastrophen und Kriegen.

Aber am Ende des 22. Jh. führten die vereinten Bemühungen zweier großer politischer Richtungen endlich zu einer weitgehenden Überwindung der großen Konzernnationen und der vielen ludditisch-religiösen „Steinzeitfundamentalisten“, die zeitweise ganze Kontinente dominiert hatten. Leider dauerte es nicht lange, bis sich die vielen Mitglieder der sogenannten Grünen Allianz in zwei neue verfeindete Lager aufspalteten, deren langsam immer stärker schwärender Konflikt inzwischen das gesamte Sonnensystem umfasst.
Auf der einen Seite stehen die Unterzeichner der Terranischen Verträge, die sich vor allem in den vielen stark dezentralisierten Stadtstaaten und Föderationen Europas und Afrikas sowie entlang der nordamerikanischen Küsten finden. Auf der Gegenseite stehen die hochzentralisierten, ja monolithischen Staaten, die den Lehren der Neoszientisten und der Ökologisten folgen: in diesen autoritären Systemen – die sich primär in Australien, Südostasien, Teilen des früheren China und der inneren USA und Mexicos finden –  wird eine garantiert nachhaltige und effiziente Wirtschaft und Politik dank der Führung durch diverse Arten der sogenannten Metapolitik gewährleistet, was meist bedeutet, das ein Rat von Wissenschaftlern, Militärs und speziell für die Führung dieser Staaten entwickelter und erzogener Ais eine möglichst objektive und von Partikularinteressen befreite Herrschaft ausübt – so lautet jedenfalls das entsprechende Ideal…

Zwischen den beiden Mächten des beginnenden 23. Jh. liegen neben den vielen Resten der Konzernherrrschaft und der alten Nationalstaaten vor allem die mehr-oder-weniger neutralen Mitglieder der sogenannten Singularisten, zu denen insbesondere die Verbände der Seenomaden gezählt werden. Noch weit mehr zwischen den Stühlen befindet sich aller der der Club of Geneva, dessen Agenten sich nach wie vor aus allen Mitgliedern der Global Ecosphere Organisation (GEO), bzw. der Terran Prosperity Council, einer Art Neo-UN rekrutieren und die verzweifelt bemüht sind, vor allem dem Wohl der gesamten Menschheit zu diesen!
« Letzte Änderung: 27.06.2019 | 19:03 von Kardinal »
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Ergänzung: zu Politik und politischen Systemen

Neben den metapolitischen Systemen – die manchmal wegen ihrer typischen Machtaufteilung zwischen Militär, Wissenschaft und AI auch als „Drei-Weisen-Herrschaft“ bezeichnet werden – existieren immer noch einige „traditionelle“ Diktaturen und Überbleibsel der besonders im späten 21. Jh. entstandenen „Konzernstädte“ und „Wohlstandsdemokratien“. Letztere verbinden ein vor allem in Ostasien vertrautes System des autoritären Staatskapitalismus mit einer Art kapitalistischen Räteherrschaft, bei der das Zentralkomitee durch die paritätisch besetzten Vertreter bestimmter großer Konzerne und Holdings gebildet wird.

Die traditionellen repräsentativen Demokratien des 20. Und 21. Jh. sind derweil nicht grundsätzlich verschwunden, haben sich aber in vielen Fällen stark verändert. So finden sich vor allem in Nord- und Mitteleuropa birepräsentative, bzw. aleatorische Demokratien. In diesen wird z.B. eine feste Anzahl von Abgeordnetensitzen per Verhältniswahlrecht vergeben, doch alle Nichtwählerstimmen werden ebenfalls gezählt! Diese „unbestimmten“ Sitze werden dann im Losverfahren unter allen Bürgern mit aktivem und passivem Wahlrecht für die kommende Legislaturperiode vergeben. Solch einem Los kann man sich üblicherweise dann nur durch schwere Krankheit, Tod oder den vorher erfolgten offiziellen Verzicht auf das Wahlrecht für eine bestimmte Legislaturperiode (eine sogenannte Auszeit) entziehen.
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Wie vereinbart sich diese Sklaverei auf Zeit mit Menschen - Bürgerrechten, sozial - ökonomischen Verpflichtungen u.ä.

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Wie vereinbart sich diese Sklaverei auf Zeit mit Menschen - Bürgerrechten, sozial - ökonomischen Verpflichtungen u.ä.

die "Auszeit" ist rein freiwillig und hebt "nur" die Wahlrechte auf - etwas, das einem heute in den USA in vielen Bundesstaaten schon durch eine Haftstrafe lebenslang drohen kann ;)
The Future: Transhumanism is what all the rich people are doing - and Cyberpunk is what they are doing to the rest of society.

Democracy is a device that ensures we shall be governed no better than we deserve. - G. B. Shaw

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Offline Lichtschwerttänzer

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Ich bezog mich auf das shanghaien zum Abgeordneten
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Kardinal

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Ich bezog mich auf das shanghaien zum Abgeordneten

 ;D ;D :D ;D
...das ist schlicht und ergreifend eine Kombination aus Bürgerpflicht und Ehrenamt - nicht viel anderes als Geschworenendienste in den USA.
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