Der Club of Geneva in den Augen von Politik und Wirtschaft
Für die meisten Nationen, internationale Organisationen und Konzerne ist der Club nur ein – wenn auch wichtiges – Element im komplexen Gefüge der terranischen und solaren Politik. Tatsächlich würden viele den Club wirklich nur als eine etwas ausgefallene Mischung aus Beratergremium, „Think Tank“ und leicht elitärem Diskussionsforum sehen. Dass der Club dabei genau genommen nicht direkt in Diensten der GEO steht, sondern mehr als eine Art Gralshüter ihrer Ideale und der in den Terranischen Verträgen verewigten Grundsätze auftritt, wird zwar gelegentlich angesprochen, doch gemeinhin nur in verschwörungstheoretischen Debatten intensiv thematisiert. Der Hauptgrund für diese generell gelassene Haltung dürfte vor allem darin liegen, dass der Club im Kern keinerlei offizielle exekutive oder gar judikative Autorität besitzt! Einige spezielle Klauseln in den Statuten des Clubs und der Satzung der GEO verleihen allerdings dem Clubvorstand einen Status, der die Mitglieder de facto zu Botschafter der GEO macht. Dies beinhaltet unter anderem, dass alle offiziell bei den lokalen Behörden angemeldeten Niederlassungen des Clubs als konsularische Niederlassungen und Nebenstellen der dortigen Botschaft der GEO gelten – und in nicht wenigen Fällen, liegt der örtliche Hauptsitz, der sogenannte Salon des Club sogar direkt auf dem eigentlich Botschaftsgelände! Heralds des Clubs gelten zwar nicht als Botschafter der GEO, genießen aber denselben diplomatischen Schutz wie „normale“ offizielle Mitglieder der Botschaft. Dies erfordert „nur“ eine amtliche Anmeldung bei Ein- und Ausreise in das jeweilige Land oder Territorium. Einzelne Heralds können allerdings auch zur persona non grata erklärt, bzw. des Landes verwiesen werden. Diejenigen Heralds, die jedoch auf diesen offiziellen Status verzichten, weil sie z.B. incognito, bzw. undercover in eine Nation einreisen wollen, werden hingegen außerhalb von Vollmitgliedern der GEO (also der gegenwärtig 39 Unterzeichner der Terranischen Verträge) üblicherweise als ausländische Spione behandelt!
In Wirtschaftskreisen ist die Haltung gegenüber dem Club und seinen Heralds grundsätzlich weniger wohlwollend, aber das dürfte zunächst an der allgemein immer noch eher kritischen Haltung von Aktionären, Bänkern und Unternehmern gegenüber den Terranischen Verträgen liegen. Diese gründet ihrerseits vor allem in einer verbreiteten Nostalgie gewisser Kreise für die „good ol‘ days“ des zeitweise völlig ungezügelten Anarchokapitalismus des 21. Und 22. Jahrhunderts. Offiziell begegnen natürlich vor allem die großen Firmen dem Club stets mit Respekt und korrekter Etikette, aber spätestens bei Konzernen in der Größenordnung der O8 muss stets mit einer erheblichen Opposition zu den Idealen und Plänen des Clubs oder seiner Heralds gerechnet werden.
Grundsätzlich anders ist die Einschätzung des Clubs allerdings auf Seiten der unzähligen internationalen Geheimdienste – egal, ob diese nun einzelnen Nationen, Kirchen, Konzernen oder mächtigen NGOs dienen. Diese sehen im Club schlicht einen, wenn auch jungen „Kollegen“, der wiederrum je nach Standpunkt, Börsennotierung und Tagespolitik mal als potentieller Verbündeter, nützlicher Idiot, Unruhestifter oder eben Gegenspieler einzustufen ist. Auch hier wird man allerdings die Geheimdienste der O8 und den Club nur sehr, sehr selten auf derselben Seite sehen. Die ärgsten Gegner des Clubs in diesen Kreisen sind dabei wahrscheinlich die Providence Foundation und die mit ihr verbunden Gruppe namens PERIL (eigentlich die Providence Economic Research & Investment League), die sich beide seit fast 200 Jahren mit dem Vermögen und politischen und wirtschaftlichem Wohlergehen und Fortbestand einiger der ältesten familiären Großvermögen des Sonnensystems befassen …