Ich denke, die meisten würden hier gerne sehen, dass der Uhrwerk Verlag so unverändert wie möglich weiter machen kann. Je nach Auslöser der Insolvenz werden wahrscheinlich irgendwelche Änderungen (sei es in der Produktpalette, im Vertrieb, in der Kapitalbeschaffung o.ä.) kommen müssen, aber das was wir bisher hatten würde man sich im großen und ganzen weiterhin wünschen.
Das Problem ist, dass man im Moment nicht recht wissen kann, wie man am besten hilft und ob es überhaupt einen Sinn macht. Und es wurde in der Vergangenheit von verschiedenen Seiten auch viel in den Raum geworfen, was mir aus meiner Erfahrung sehr zweifelhaft bzw. spekulativ erscheint. Beispiel 1: "Jetzt kaufen, um Schulden zu reduzieren!" ... Ja, sicher, aber wenn es in der Summe nicht ausreicht und am Ende des Insolvenzverfahrens eine Restschuldbefreiung stehen sollte, wie es bei natürlichen Personen regelmäßig der Fall ist, frage ich mich, ob das Geld, das ich ausgeben könnte, nicht besser etwas später in eine etwaige Auffanglösung gesteckt würde. Beispiel 2: "Jetzt kaufen, um Arbeitslöhne zu sichern!" ... Ja, auch ein nobles Motiv, aber kommt der Verkaufserlös dort auch an? Wenn die Konten gesperrt wurden oder wenn die Arbeitnehmer ohnehin Insolvenzgeld bekommen oder wenn die Verkaufserlöse absonderungsberechtigten Gläubigern (z.B. bei Sicherungsübereignung Warenlager mit Anschlusszession) ganz oder zu erheblichen Teilen zufließen oder wenn der Insolvenzverwalter entscheidet die Arbeitnehmer auf jeden Fall freizusetzen, erreiche ich dieses Ziel durch Käufe zum jetzigen Zeitpunkt garnicht. Beispiel 3: Das häufig anzutreffende Leugnen des Risikos eines Vorzieheffektes unter Hinweis auf neue Produkte, deren Veröffentlichung und Erfolg heute noch nicht sicher ist. Scheuklappen beschränken den Blick auf das, was man sehen soll, helfen in einer solchen Situation aber eher nicht.
Damit will ich nicht sagen, dass man nicht kaufen sollte.
Die bisherigen Appelle sind in jedem Falle eine moralische Hilfe (so ja auch die Aussage auf der NordCon, wie man liest), aber es wurde offenbar nicht geäußert, dass diese Appelle und die erhöhten Umsätze die wirtschaftliche Situation in einer für den Wegfall des Insolvenzgrundes erheblichen Weise verändert hätten.
Ich habe mich daher entschieden, meine Einkäufe zu verteilen, einen Teil jetzt (zusätzlich zu dem Geld aus den Crowdfundings, sofern noch vorhanden), einen weiteren, wenn eine Auffanglösung in Aussicht gestellt wird, damit eben nicht in Zukunft dem Umsatzhoch ein Umsatztal folgt. Dann würde ich vielleicht auch in Splittermond einsteigen, was ich nie vorhatte, alleine weil es dort eine Menge Material gibt und ich alle anderen Systeme, die mich bisher aus dem Sortiment interessierten, schon vollständig im Schrank stehen habe.
Es geht mich ja überhaupt nichts an, wie hoch die Schulden sind, muss ich auch garnicht wissen. Aber ich frage mich, ob man irgendwann in der Zukunft nicht ein Signal an die Fans geben könnte, im Sinne von "soviel des Weges ist geschafft", vielleicht in Form eines Balkens oder einer Prozentangabe ohne Betragsangaben. Ähnlich dem Vorgehen von Wikipedia, wenn sie um Spenden bitten, nur ohne Betragsangaben. Auf mich würde etwas derartiges jedenfalls motivierend wirken, den Balken wachsen zu lassen. Außerdem sähe ich darin die klare Aussage, dass es eine wirtschaftliche Lösung des wie auch immer gearteten Problems gibt, die auch erreichbar ist, mithin der Einsatz am Ende nicht einfach nur im Sande versickert. Das ist sicher kein reguläres Vorgehen für ein Wirtschaftsunternehmen, aber hier geht es ja im erheblichen Maße um eine Fanbasis. Andererseits wäre es vielleicht auch das falsche Signal an sonstige Geschäftspartner wie Druckereien, Lizenzgeber etc.
Ist nur so ein Gedanke.