Autor Thema: SL von UK Games Expo geflogen: Angeblich war sexuelle Gewalt Thema des Spiels  (Gelesen 78831 mal)

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Offline KhornedBeef

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Aus dem Interview mit dem Spieler

Ich finde solche Formulierungen ja recht problematisch. Die Seite die das Interview mit dem SL veröffentlich hat, wird direkt angegangen, es wird mit keinem Wort erwähnt, dass der SL eine andere Darstellung der Ereignisse liefert und es entsteht so leicht der Eindruck, dass in dem SL-Interview und auf der veröffentlichenden Seite sexuelle Gewalt verharmlost oder glorifiziert wird.
Das kann alles aus gerechtem Zorn enstanden sein, kann aber eben auch dazu führen, dass man sich so seine Gedanken dazu macht, wie glauhaft die anderen Aussagen im Text sind.
Nicht die Formulierung alleine ist problematisch, auch die Geisteshaltung am sich. Gewünschte Negation der Unschuldsvermutung mal außen vor, als Betroffener wirkt das ja naheliegend. Aber dass man nahelegt, eine unbeteiligte Gruppe bedürfe der Verbannung, ausschließlich aufgrund der Tatsache, dass sie den Beschuldigten interviewt haben...wow. in dem man Fall scheint es echt keine Seite mit Gewinn zu geben.
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Hellstorm

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Das Zitat stammt dummerweise nicht von mir, sondern von einem Poster auf rpg.net. Und ich schmücke mich nur ungern mit fremden Federn  ;).

Nochmal zurück zum Thema. Es gibt nun auch ein längeres Interview mit einem der betroffenen Spieler:

https://draconick.com/2019/06/07/the-problem-of-sexual-violence-in-ttrpgs/

Kurz: Er widerspricht dem SL, dieser habe eindeutig von "ihr seid mehrfach vergewaltigt worden" gesprochen. Jetzt ist natürlich die Frage, wem man glaubt. Der Punkt ist für ich aber weiterhin, dass es anscheinend so ankam und dann hätte man nach der Runde zumindest drüber reden müssen, wie es denn nun ankam und wie es gemeint war.

Das Thema ist für mich zu sensibel, um sich mit einem "ab 18, ihr seid alle Erwachsen" rauszureden. Für mich ergibt sich nun die Konsequenz, dass ich vor jeder meiner Runden kurz schildere, was die Spieler erwartet und welche Themen vorkommen.

Naja das ließt sich alles schon anders, als vom GM dargestellt. Die Argumente des GM müssen auch nicht so gut gewesen sein, ist ja von der Con entfernt worden.

Offline YY

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BTW: Wo Caranthir schon mit Rpgnet angefangen hat: Versteht jemand das Remmidemmi da? Mit den ganzen Vorschriften, die sie Cons machen? Ich fühle mich da an Antifa-Laternenpfahlaufkleber erinnert: "Klar kannste keine X-Card auf den Tisch legen, aber dann biste halt Nazi."

Rpg.net wird seit Jahren in sehr einseitiger und willkürlicher Weise von einer Clique extrem Dauerempörter moderiert, die sich dort auf diese Weise ihre Echokammer* geschaffen haben.
Entsprechend fallen dort die Reaktionen auf solche Vorfälle aus, weil die aktiven Nutzer mittlerweile nur noch jene sind, die das mindestens tolerieren oder eben aktiv mitmachen.

Wenn es dich interessiert und du ein bisschen Zeit hast, schau dir bei ein paar Themen mit Konfliktpotential auf rpg.net mal an, welche Sachen dort in welchem Ton moderiert werden und für was der Banhammer kreist.

*Eigentlich benutze ich den Begriff ungerne, aber hier passt er wie die Faust aufs Auge.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Pyromancer

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Naja das ließt sich alles schon anders, als vom GM dargestellt. Die Argumente des GM müssen auch nicht so gut gewesen sein, ist ja von der Con entfernt worden.

Gedöns. Keiner weiß, wie es wirklich gewesen ist. Mittlerweile wahrscheinlich nicht mal mehr die, die selbst dabei waren. Und UNS kann der KONKRETE Fall auch völlig egal sein. Wir können diese Erzählung nur zum Anlass nehmen, über unser eigenes Verhalten nachzudenken, und über Verfahrensweisen für die Veranstaltungen, die WIR organisieren.

Just_Flo

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Welche kontroversen Themen wären das den bei RPGNet?

Offline Deep One

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Ich danke Euch für Eure Antworten auf meine Frage, das war sehr informativ. :)

Welche kontroversen Themen wären das den bei RPGNet?

Grundsätzlich alles, was mit dem Thema "soziale Gerechtigkeit" im weitesten Sinne zu tun hat. Im Detail kann der jeweilige Aufreger der Woche im Infractions-Unterforum nachgelesen werden.

Offline YY

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Im Detail kann der jeweilige Aufreger der Woche im Infractions-Unterforum nachgelesen werden.

Man achte da neben Form und Inhalt auch mal auf die Schlagzahl an Verwarnungen und Bans mit dem Hinweis darauf, dass rpg.net heutzutage ungefähr so viele aktive Nutzer pro Tag hat wie das Tanelorn (was ein winziger Bruchteil der einstigen Größe ist).
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Blechpirat

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Gedöns. Keiner weiß, wie es wirklich gewesen ist. Mittlerweile wahrscheinlich nicht mal mehr die, die selbst dabei waren. Und UNS kann der KONKRETE Fall auch völlig egal sein. Wir können diese Erzählung nur zum Anlass nehmen, über unser eigenes Verhalten nachzudenken, und über Verfahrensweisen für die Veranstaltungen, die WIR organisieren.

Ja, das finde ich auch spannend, weil es ja eigentlich ein Spannungsverhältnis ist, dass wir auflösen müssen.

(1) Auf der einen Seite sind die berechtigten Interessen der Spieler zu wahren, die weder ihre Traumata angespielt, noch weitere erleiden möchten.

(2) Auf der anderen Seite sind die Spielleiter, die eine (regelmäßig) unentgeltliche Leistung erbringen, und dafür natürlich auch nur in angemessenen Umfang Ansprüchen genügen wollen.

Stellen wir die Bedürfnisse von (1) zu sehr in den Vordergrund, werden öffentliche Cons weniger bis keine freiwilligen SLs mehr rekrutieren können: Öffentliche Bloßstellung über Twitter als Risiko für freien Eintritt steht in keinem Verhältnis.

Stellen wir die Bedürfnisse von (2) in den Vordergrund, können sich unschöne bis traumatische Runden ergeben, die für die Betroffenen und das Hobby als Ganzes nachteilig sind.

Edit: Auch ja, erschwerend kommt hinzu, dass wir Laien als Zielgruppe haben, also keine Fachtermini verwenden oder gar schaffen dürfen, sondern Umgangssprache möglichst eineindeutig verwenden müssen. Gar nicht so einfach.
« Letzte Änderung: 9.06.2019 | 12:08 von Blechpirat »

Offline YY

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Ja, das finde ich auch spannend, weil es ja eigentlich ein Spannungsverhältnis ist, dass wir auflösen müssen.

Das kann man nicht auflösen. Man kann lediglich Schwerpunkte setzen.

Ist das selbe wie mit einem Sensor, wo ich mich anwendungsbedingt entscheiden muss, ob ich lieber Fehlalarme habe oder ab und zu das unerkannt durchrutscht, was der Sensor eigentlich erkennen soll.


Ansonsten finde ich Punkt (2) nicht gut formuliert.
Da geht es nicht drum, dass die Spielleiter sich nur einen angemessenen Aufwand machen wollen, sondern darum, dass schlicht keiner Bock drauf hat, ständig durch Dritte kontrolliert zu werden, ob er auch ja seine Spieler nicht traumatisiert. Genau da hin kommt man nämlich, wenn man organisatorische Maßnahmen in einem Ausmaß unternimmt, das überhaupt die beabsichtigte Wirkung erzielen könnte.

Die Leute müssen miteinander reden und offen miteinander umgehen, wenn es funktionieren soll. Sobald man das in anderer Form durch massive Eingriffe von außen/oben erreichen will, bleiben jene weg, die das für übertrieben halten - und den gelegentlichen "Störfall" kann man damit trotzdem nicht sicher verhindern. 


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Offline ArneBab

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Offline Eismann

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Nebenbei angemerkt: Ich finde es beeindruckend, was für ein mediales Feedback die Fehlleistung eines einzelnen SLs mittlerweile auslösen kann. Wenn ich mir so überlege, was ich so alles auf Cons erlebt und mitbekommen habe, damit könnte man anscheinend die halbe amerikanische Online-Presse über das Sommerloch retten.

Offline Drantos

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Ich habe mich jetzt mal durch Twitter, das Interview und den Thread gegraben.

Es gibt tatsächlich eine Sache, die will mir wirklich nicht ums Verrecken in den Schädel.

Wenn die Ansage war:
- Ihr wacht auf
- Ihr seid nackt(!)
- Ihr habt anscheinend Drogen bekommen
- Ihr seid (aneinander?) angekettet
- Eure Ärsch brennen(!)
- Ihr seid in einem Van
- Männer mit Knarren schmeißen euch grinsend raus und sagen "Run!"

Wie soll man als Spieler da auf rgendeine andere Interpretation kommen, als "Fuck, wir wurden vergewaltigt!" ?  wtf?

Bitte erleuchtet mich.  :-\

Aufgrund dessen bin ich nämlich nicht in der Lage, dem "Hier das Interview mit dem GM und jetzt stellt sich das Ganze ja mal GANZ anders dar!" tatsächlich zu folgen. Mir drängte sich der Eindruck extremer Merkbefreitheit auf.

Wenn ich mich recht erinnere, hat der SL den Spielern auch noch gesagt, dass sie in ihrer eigenen Scheiße liegen. Wenn man einen See von Durchfall in die Mischung aufnimmt, könnte man durchaus darauf kommen, dass der Rosettenbrand nicht von einer Vergewaltigung kommt.

cu Drantos

Offline Caranthir

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War es da auf Deutsch?

War auf Englisch und von mir mit dem Hinweis, dass es von rpg.net kam, frei ins Deutsche übertragen.

Es ist tatsächlich beachtlich, wie viel Echo das Thema findet. Was im Umkehrschluss aber bedeutet, dass es anscheinend sensibler wahrgenommen wird. Wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse, hatte meine Frau schon vor Jahren mal von solchen Fällen in Polen mitbekommen. Und sie ist keine Rollenspielerin. Da ging durch die Medien, dass im LARP und im Pen&Paper Vergewaltigungsszenen unter den Spielercharakteren vorkamen.

Von daher finde ich es schon angebracht, wenn wir solche Dinge ansprechen. Es geht immerhin um unser Hobby und man muss vielleicht auch klarstellen, dass das Einzelfälle sind und von der Allgemeinheit nicht gutgeheißen wird.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

Leite: Der Eine Ring (Kampagnen in Wilderland und Rohan)

Brettspiele: Firefly, Dresden Files Card Game, Azul, Eldritch Horror

Spielerin von Rapunzel in Märchenkrieger Los!: "Das schaffe ich, ich hab lange Haare!" ;)

Offline ArneBab

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War auf Englisch und von mir mit dem Hinweis, dass es von rpg.net kam, frei ins Deutsche übertragen.
Gefunden! https://forum.rpg.net/index.php?threads/man-banned-from-uk-games-expo-for-rape-in-tales-from-the-loop-scenario-it-ends-up-on-the-bbc-was-convention-games-and-the-necessity-of-the-x-card.847434/page-25#post-22634218

Wäre es für dich OK, wenn ich deine freie Übersetzung mit Referenz aufs Original verwende? Rechtlich sollte das unproblematisch sein (wegen Schöpfungshöhe), mir geht es eher darum, ob das für dich OK ist.
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Offline Issi

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Wenn man zum ersten Mal mit jemandem spielt, weiß man im Vorfeld nicht, was einen erwartet.
Wie tickt der Spielleiter? Wie tickt der Spieler?
Man weiß es vorher idR.  nicht und findet es erst im Spiel heraus.

Was das Risko bringt, dass man z. B. mit  Leuten am Tisch sitzt, wo es nicht passt.
Die Möglichkeit zu Scheitern ist immer da.
Die Möglichkeit sich nicht wohl zu fühlen.
Und auch die Möglichkeit, dass man mit einem bestimmten Menschen nicht mehr spielen will.

Auch die Möglichkeit, dass ein Spieler einen hinterher auf Social Media angreift?

Auch das.

Deshalb wird es für SL vermutlich darauf hinaus laufen,  dass man
 A. sich seine Spieler noch genauer aussucht. Nur noch mit Leuten spielt, bei denen man sicher sein kann,  dass das nicht passiert.
D. h.  bekannte Spieler.
B. Mit fremden Spielern (auf Cons) nur noch Themen bespielt, wo man sich sicher sein kann, dass das nicht passiert. Also keinerlei Experimente wagt.

Denn auch wenn man bei der Ausschreibung gewisse Themen anspricht, im Zweifel könnte ein Spieler dennoch der Meinung sein, er hätte etwas anderes darunter verstanden.
Und im Zweifel steht dann Wort gegen Wort.
Wobei ja schon der Verdacht zu diesem Thema schwere Anschuldigung genug ist.

Nur nach dem was man so aus dritter Hand gehört hat, wäre ich vermutlich auch sehr verstört gewesen, hätte es ziemlich daneben gefunden.(brauche sowas nicht im Rollenspiel)

Aber Twitter?
Nein. 

Gespräch: Auf jeden Fall. 

Dass sich jmd.  bei solchen Anschuldigungen über Social Media erstmal ungeschickt verhalten kann, also jede Möglichkeit, dass da was Wahres dran sein könnte zurückweist, ist mMn. schon nachvollziehbar. Da schon ein Fünkchen davon ausreicht, um Zorn (den öffentlichen) auf sich zu ziehen.

Ein  Gespräch, unter den eigentlichen Beteiligten  wäre da mMn. richtig und wichtig gewesen.
(Auch wenn ich immer noch nicht dabei war, ich es deshalb immer noch nicht beurteilen kann)





Offline Sashael

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Wenn ich mich recht erinnere, hat der SL den Spielern auch noch gesagt, dass sie in ihrer eigenen Scheiße liegen. Wenn man einen See von Durchfall in die Mischung aufnimmt, könnte man durchaus darauf kommen, dass der Rosettenbrand nicht von einer Vergewaltigung kommt.
Genau DAS hat er eben laut eigener Aussage vergessen zu erwähnen.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Jiba

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Ähm, maybe it’s just me, aber ist es nicht für die Situation vollkommen unerheblich, ob die Schmerzen dieser Jugendlichen nun von Vergewaltigung oder Drogencocktail herrühren? Als ob wir das jetzt auf einer Geschmacklos/Akzeptabel-Skala mit Punktwertungen einordnen konnten.

Fakt ist, dass die Situation für die Beteiligten wohl übergriffig rüberkam (jemand Minderjährigen nackt im Wald auszusetzen erfüllt für mich so ziemlich alle Kriterien potenzielle Trauma-Auslösung. Ich weiß nicht, wie und die Analyse des genauen Wortlautes in dieser Situation weiterhelfen soll, denn selbst, wenn wir den Vergewaltigungkontext rauslassen ist das eine absolut heftige Situation.

Ich meine, da gibt es gar nichts zu drehen. Und es ist auch klar, dass nicht in Zukunft die coneigene Rollenspielpolizei jedem SL über die Schulter guckt, damit er nicht das F***-Wort sagt. Es ist eben nicht dieses Entweder-Oder, wie es YY beschreibt. Was Cons tun müssen, ist Ansprechpartner bereitstellen, Handreichungen an Spielleiter und Spieler gestalten, die den Umgang gehen und einen Ablaufplan haben, wie es läuft, wenn sowas passiert. Das kann schon sowas sein, wie eine Kennzeichnung von Spielinhalten bei den Rundenaushängen (vielleicht ähnlich wie bei Videospielen, diese „Foul Language“-, Fantasy Violence“-, etc.-Siegel)... und man macht es zur Richtlinie, dass SLs vor dem Spiel ansprechen, wenn sie Themen behandeln, mit denen man sensibel umgehen muss.

Das ist der Kompromiss, der eine Menge solche Probleme verhindern helfen dürfte. Denn wenn sich ein SL nicht daran hält und es nicht anspricht, dann kann man das eben melden.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline YY

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Das ist der Kompromiss, der eine Menge solche Probleme verhindern helfen dürfte.

Damit sind wir wieder an dem Punkt wie in dem Thread, der das zum Kerninhalt hatte.

Da macht man sich einen Riesenhaufen Arbeit und am Ende ziehen dabei genau jene mit, die eh unproblematisch sind.
Den einen Erst-Con-SL, der rollenspielerisch sonstwo sozialisiert wurde, sich spontan drei Spieler schnappt und denen einen Riesenhaufen hinscheißt - den bekommt man damit trotzdem nicht abgedeckt, weil der auf Anfrage vorher natürlich sagen wird, dass er "ganz normal" leitet.

Denn wenn sich ein SL nicht daran hält und es nicht anspricht, dann kann man das eben melden.

Das steht und fällt doch immer noch damit, dass einer den SL meldet.
Und ob die Grundlage irgendwelcher Konsequenzen* dann ist "Du hast deine Spieler mit irgendwelchem krassen Scheiß überfallen" oder "Du hast nicht das richtige Nupsi auf deine Rundenankündigung gemalt", unterscheidet sich in genau einem Punkt: Ersteres zielt auf das eigentliche Problem ab und zweiteres ist ein fuddeliger Umweg ohne Mehrwert.

*Welche wären das z.B.? Wie gehabt sind die schwierigen Fälle jene, die eben nicht so eindeutig zu beurteilen sind und da hat man mit solchen Ansätzen ganz schnell überreagiert.

Dass die Orga in besonders krassen Fällen aktiv werden sollte: Geschenkt.
Aber für die "normalen" Sachen sollten SLs ein Gefühl dafür haben, was man mit Wildfremden spielt oder nicht und Spieler müssen a) Beurteilungskompetenz entwickeln, was sie bei wem spielen können und wollen und b) den Arsch in der Hose haben, in einem entsprechenden Fall das Spiel abzubrechen anstatt sitzenzubleiben und hinterher irgendwo drüber zu reden - dann ist es nämlich in vielerlei Hinsicht zu spät, egal wie gut die Orga im Nachgang reagiert.   
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Offline Blechpirat

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Das kann schon sowas sein, wie eine Kennzeichnung von Spielinhalten bei den Rundenaushängen (vielleicht ähnlich wie bei Videospielen, diese „Foul Language“-, Fantasy Violence“-, etc.-Siegel)... und man macht es zur Richtlinie, dass SLs vor dem Spiel ansprechen, wenn sie Themen behandeln, mit denen man sensibel umgehen muss.

Ich finde die Vorstellung ganz großartig, dass dann vermutlich 95% der ausgehängten Runden ihr Kreuzchen bei "Gewaltdarstellungen" haben. Und niemand hat ein Problem damit.

Offline Irian

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Ich finde die Vorstellung ganz großartig, dass dann vermutlich 95% der ausgehängten Runden ihr Kreuzchen bei "Gewaltdarstellungen" haben. Und niemand hat ein Problem damit.

Das Kreuzchen wäre irgendwie auch komisch, denn da gibt es sehr viele verschiedene Stufen... Klar hat eine Standard-Runde erstmal Kämpfe - und damit Gewalt - aber es ist schonmal ein Heiden-Unterschied, ob man das relativ "harmlos" abhandelt, quasi PG-13, oder en detail beschreibt, wie Blut spritz, Wunden klaffen, etc. Und selbst das ist dann harmlos wenn man Gewalt auch anderswo realistisch beschreibt, z.B. wie eine Horde Ghule jemanden zerfleischen oder schlimmeres. Dementsprechend sehe ich da mehr als einen Haken "Gewaltdarstellung" und nur der "leichteste" wird von 95% angekreuzt.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline YY

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Ich finde die Vorstellung ganz großartig, dass dann vermutlich 95% der ausgehängten Runden ihr Kreuzchen bei "Gewaltdarstellungen" haben. Und niemand hat ein Problem damit.

Deswegen wäre der erste Entwurf wahrscheinlich für die Katz, weil man da Zeug zum Ankreuzen aufführen müsste, an das zuerst keiner denkt oder wo man sich umgekehrt fragt, ob und warum das überhaupt irgendeiner anbieten sollte.


Mit den klassischen Videospiel-, Musik- oder Film-Kategorien kommt man jedenfalls nicht weit, weil das letztlich vor Allem eine Frage des Stils und der konkreten Umsetzung ist, was sich aber nicht schön in einem Ankreuzkästchen klassifizieren lässt.
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Offline nobody@home

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Ich finde die Vorstellung ganz großartig, dass dann vermutlich 95% der ausgehängten Runden ihr Kreuzchen bei "Gewaltdarstellungen" haben. Und niemand hat ein Problem damit.

Gewalt gibt's nun mal in mindestens 95% aller Rollenspielrunden, und bisher scheinen die Wenigsten ein Problem damit zu haben (was daran liegen mag, daß die, die sich daran ernsthaft stören mögen, dank dieser Tatsache den Weg ins Hobby meist gar nicht erst finden...aber das ist ggf. ein anderes Thema). Interessant wäre in der Hinsicht also wahrscheinlich mehr Detail als nur ein lapidares "ja, hier gibt's Gewalt" -- ob ich nur abstrakt Trefferpunkte 'runterkloppe oder Mord, Totschlag, und Folter tatsächlich grafisch und mehr oder weniger genüßlich ausgespielt werden, macht ja beispielsweise auch noch einen klitzekleinen Unterschied.

Offline Maarzan

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Ich finde die Vorstellung ganz großartig, dass dann vermutlich 95% der ausgehängten Runden ihr Kreuzchen bei "Gewaltdarstellungen" haben. Und niemand hat ein Problem damit.

Das kann man normen in Kubikmeter vergossenem Blut: das wären so ganz grob 2 nicht zu große Trex oder 333 ebensolche Halblinge - wenn alles raus kommt.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Teylen

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Wenn ich mich recht erinnere, hat der SL den Spielern auch noch gesagt, dass sie in ihrer eigenen Scheiße liegen.
Nein. Das wollte er sagen, hat es aber vergessen.

Ich finde die Vorstellung ganz großartig, dass dann vermutlich 95% der ausgehängten Runden ihr Kreuzchen bei "Gewaltdarstellungen" haben. Und niemand hat ein Problem damit.
Meines Erachtens ergibt das Kreuzchen bei Gewaltdarstellung (Gore) nur Sinn wenn man es in dem Kontext verwendet wo es stört.
Meiner Erfahrung nach beim Spielleiten haben Spieler kein Problem mit der Beschreibung eines normalen D&D oder V:tM Kampf.
Meiner Erfahrung nach beim Spielleiten haben Spieler mitunter durchaus ein Problem wenn man Verletzungen oder Leiden sehr plastisch oder intensiv beschreibt.

In Bezug auf Film & Serien Beispiele.
Die wenigsten haben ein Problem wenn die Hexe von Oz in Kontakt mit Wasser schmilzt oder ein Dämon in Goods Omen im Kontakt mit Weihwasser.
Es gibt vermutlich nur ein paar die so ein Problem damit haben wenn in Terminator wer verbrennt oder in Game of Thrones Miz verbrannt wird.
Wenn man den Leuten aber dann zeigt wie der Mann den sie Pferd nannten an in den Rücken getriebenen Haken hochgezogen wird, bei Ichi the Killer Leute wie lebende Shrimps geröstet werden oder die diversen Abartigkeiten bei Visitor Q so widergibt, dann wird dem ein oder anderen schlecht und das Bedürfnis nach einer Warnung vor ab wird geäußert.
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Offline Irian

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Nein. Das wollte er sagen, hat es aber vergessen.

Nachdem, was man so liest, scheint es ihm erst Tage später an einem völlig anderen Ort (und in einem sehr speziellen Kontext) "wieder eingefallen" zu sein. Vergessen... Ja, klar.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.