Ich denke, dass die Arbeit sich in Grenzen hält: Es gibt meist eh eine Vorlage in der SLs angebotene Runden eintragen können. Da gibt es dann halt noch 6 Felder zum Ankreuzen: Totschlag, Grafische Darstellung von Gewalt, Verrat, Hoffnungslosigkeit, … (wobei ich die Warnung vor Flüchen lächerlich finde, aber naja, ich lebe auch nicht in den USA)
In meinen Augen kann ich mir die 6 Felder sparen wenn ich Angaben mache wo ich mich im Spannungsfeld von Allmacht und Ohnmacht befinde.
Denn mit Ohnmacht haben gefühlt 90% der Rollenspieler WIRKLICH ein Problem (CoC-Spieler mal ausgenommen
). Das ist selbst in sehr geringer Ausprägung nicht gewollt.
Da brauche ich mir gar nicht so drastischen Situationen wie im Thread-Thema geschildert anschauen, das beginnt schon viel früher.
Man braucht sich nur vor Augen halten wie Unwohl sich die meisten schon Fühlen wenn es um etwas "Einfaches" geht wie Angst darzustellen.
Ein anderes Beispiel wären Flaschenhalssituationen in denen man sich mit einer Übermacht konfrontiert sieht und sich nicht mit Waffengewalt freikämpfen kann. Für viele ein SL-Fail par excellence.
Und wenn man sich moderne Blockbuster ansieht, erkennt man auch, dass momentan wohl eher Machtfantasien Konjunktur haben.
Pysische Gewalt ist in Rollenspielen meist kein Problem, weil man ihr nicht hilflos gegenüber steht. Ich haue halt zurück, und zumindest beim Klassenprimus DnD ist ja alles so zurecht gelegt, dass die Spieler gewinnen und keine bleibenden Konsequenzen in Form von Verkrüppelungen zu befürchten sind.
Spoiler GoT
Um nicht immer Sansa zu bemühen: Wie viele würden wohl einen Charakter, der als Kämpfer gebaut wurde wie Jamie Lennister, noch spielen, nachdem ihm seine rechte Hand abgeschlagen wurde? Wie viele würden den SL dafür hart angehen oder gleich die Runde verlassen?
Auf der anderen Seite: Wird mein SC Hostel-mäßig gefoltert und ich kann ichts dagegen tun, ist das mMn Empfindungsmäßig dem fiktiven Durchspielen einer Vergewaltigung gleichzusetzen (Eventuell vorhandene Traumatisierungen einmal vorgelassen), ob die Gewalt sexuell ist oder nicht. Da brauche ich keine Einteilung.
Hier kann man im vorliegenden Beispiel zumindest einwerfen, dass die Vergewaltigung (ob sie nun nur unbeabsichtigterweise angedeutet oder explizit genannt wurde) im Off passiert ist.
Das ist zwar immer noch nicht geil, aber trotzdem ein ganz anderes Kaliber als ob das durchexerziert wird.
Die folgendes Szene, gefesselt und nackt gejagt zu werden ist auf der anderen Seite natürlich auch wieder mit viel Hilflosigkeit belastet.
Meine Empfehlung für Cons wäre also eine Angabe, wo der Grad an zu
erwartender Ohnmacht liegt:
- Das angebotene Abenteuer ist eine reine Spieler-Allmachtfantasie (Filmentsprechung Fast and the Furious), bis zu:
- Im angebotenen Abenteuer müssen sich Spieler mit absoluter Hilflosigkeit auseinandersetzen (Filmentsprechung Hostel).
(Man denke sich beliebig viele Zwischenstufen)