Autor Thema: SL von UK Games Expo geflogen: Angeblich war sexuelle Gewalt Thema des Spiels  (Gelesen 78948 mal)

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Offline Issi

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Mit anderen Worten: die gehören eigentlich auch schon zu der Sorte Leute, für die die X-Card überhaupt gedacht ist. Das Universum hat schon einen seltsamen Sinn für Humor.

Jedenfalls: mit Leuten, die sich nach meiner zugegebenermaßen laienhaften Einschätzung zu sehr wie Paranoiker und/oder Kontrollfreaks benehmen, würde ich mich umgekehrt tatsächlich auch nicht gerne an einen Tisch setzen. Schließlich würde mit denen das Problem recht offensichtlich zum Teil gerade darin bestehen, eventuelle Sicherheitsmechanismen auf Normalspielerniveau nicht zu akzeptieren (wegen wahlweise "Ihr wollt mich doch nur drankriegen!" bzw. "Kontrollverlust macht mich nervös!"), und ich bin selbst kein ausgebildeter Therapeut, der dann damit vielleicht noch umgehen könnte.
Ich würde jetzt niemanden deshalb gleich als paranoid hinstellen.
Oder als Kontrollfreak.
Wie hoch der Anteil an problematischen Spielern in Rollenspielerkreisen ist, weiß ich nicht. Aber der "Spieler Würgen Strang" sagt : Es gibt durchaus ein paar.
Die Idee sich davor schützen zu wollen, entbehrt also nicht jeder Grundlage.

Denke schwierigen Menschen kann man überall begegnen, auch in der Uni, im Büro whereever.
Das ist jetzt nichts, was es nur beim Rollenspiel gibt.

PS. Und ja das Universum hat Humor!  ~;D
(Kommt mir jedenfalls oft so vor)
« Letzte Änderung: 24.06.2019 | 08:31 von Issi »

Offline nobody@home

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Ich würde jetzt niemanden deshalb gleich als paranoid hinstellen.
Oder als Kontrollfreak.

Oh, ich schon. Zumindest so, wie sie sich manchmal auf Internetforen präsentieren -- im richtigen Leben mögen dieselben Personen ja durchaus perfekte nette Leute sein, aber solange ich sie da nicht kennenlerne, kann ich das schlecht beurteilen und auch über eventuelle Gründe, warum sie sich im Netz negativer darstellen sollten, als sie eigentlich sind, bestenfalls haltlos spekulieren. (Und ja, ich bin mir absolut sicher, daß ich auch nicht immer als der Nettesten einer 'rüberkomme. Da bin ich dann allerdings so ehrlich, zuzugeben, daß das zumindest gelegentlich auch in der Reaität schon mal zutrifft.)

Und in jedem Fall: jemandem in der Situation angemessenem Ton sagen, daß er bei mir für seine Extrawurst leider an der falschen Bude ist, sollte ich schon dürfen, und umgekehrt ebenfalls. Wenn wir nämlich vor lauter übertriebener Höflichkeit nicht mehr sagen dürften, wo wir Probleme sehen, dann hätten wir wirklich ein Problem.

(Interessanterweise würde ich das Ganze auch mehr als potentielle Belastung für private Runden betrachten und weniger als ein spezielles Con-Problem. Auf einem Con weiß ich ja schon im Vorfeld, daß ich es wahrscheinlich mit Un- oder bestenfalls flüchtig Bekannten zu tun bekomme, daß die Runde nur dieses eine Mal für ein paar Stunden leidlich funktionieren muß -- besser ist natürlich besser, aber wir reden hier immerhin von einem One-Shot mit improvisierter Besetzung, Perfektionismus ist also gar nicht erst angesagt --, und daß ich, wenn's wirklich aus irgendwelchen Gründen mit dieser Mannschaft bei aller Kompromißbereitschaft überhaupt gar nicht klappen sollte, sowohl als Spieler als auch als Spielleiter im schlimmsten Fall letztendlich einfach einpacken und gehen kann, ohne es mir dadurch mit Leuten zu verscherzen, mit denen ich mich schon seit Monaten treffe und die ich eigentlich nächste Woche um dieselbe Zeit wiedersehen wollte. Ich stehe da also in gewisser Hinsicht weniger unter Druck.)

(Nachsatz & Disclaimer: Natürlich bin ich mangels passender Ausbildung nicht in der Lage, professionelle Diagnosen zu stellen, schon gar nicht unbekannterweise übers Internet. Aber irgendwie beschreiben muß ich Dinge und Personen ja andererseits auch wieder -- und das kann schon mal auf die Wahl zwischen nicht ganz 110% korrekt verwendeten Fachbegriffen oder Buffy-Speak hinauslaufen.)
« Letzte Änderung: 24.06.2019 | 11:17 von nobody@home »

Offline Issi

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Wir sind hier, denke ich, im Reich der Ängste und Empfindlichkeiten.

Jeder muss sich selbst die Frage stellen, wie weit man da Verständnis aufbringen kann und will.

Ein "Ich will nicht für alles Verständnis haben müssen. Ich will nur spielen und bin kein Therapeut. " Haben wir ja in diesem Strang schon öfter gelesen.

Wo du da deine Grenze ziehst,  bleibt dir überlassen. Bzw. muss jeder für sich selbst entscheiden.

Was ich aber schon denke: Was ich mir selbst zugestehe, sollte ich dann auch anderen zugestehen.

Und wenn es gar nicht zusammen geht,  in einer Rollenspiel Gruppe, ist doch auch nicht so schlimm. Es ist Freizeit, es ist ein Spiel. So what?
 :)



Offline Rabe

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Die X-Card ist dazu da, Situationen zu entschärfen, die einem Spieler am Tisch den Spass an der Runde nehmen.
"Leiden" ist keine Voraussetzung. "Trauma" auch nicht. Ich habe die X-Carte schon einmal gezogen, als jemand mit blöden Witzen und unpassenden Ideen, die Stimmung drohte umkippen zu lassen.

Eine Rechtfertigung des Einsatzes ist nicht nötig (dh. die FRage nach dem WARUM die X-Card eingesetzt wurde). Häufig ist es aber sinnvoll zu benennen WAS in einer Szene gestört hat, denn es sollte ja auch im weiteren Spiel vermieden werden. Das behindert jemanden, der das nur zum Stören verwenden wollte schon ziemlich.

Jeder Spieler (incl. des besonderen Mitspielers der leitet) kann aufstehen und eine Runde verlassen wenn er den Spass verliert oder er das Spiel unangenehm findet. NIemand ist gezwungen das zu erklären. Manchmal stehen dann auch mehrere auf. Das Spiel wird in jedem Falle stark beeinträchtigt. Die X-Card ist weit unter dieser Eskalationsstufe angesiedelt. Sie ist auch weit unterhalb der Eskalationsstufe einer längeren Spielunterbrechung mit erklärendem Gespräch angesiedelt.

Sie markiert einen Spieler, der weiter an der Runde teilnehmen möchte und mit niedriger Überwindungsstufe und geringem Eingriff in das Spiel ein Element, das er unerträglich findet, aus dem Spiel zu nehmen.
Natürlich kann man auf ein solches Werkzeug verzichten, muss dann aber mit der Konsequenz leben, das Runden häufiger platzen und nach der Runde die Sicherheit fehlt, das alle mit den Inhalten auch zufrieden und einverstanden waren. Mithin, also genau das geschieht, was einst den Anlass zu diesem Thread gegeben hat. Wer solches billigend in Kauf nimmt, spielt ohne Sicherheitsmechanismen.

Nun, zumindest einige der Poster hier leiden, so wie ich sie verstanden habe, allein schon von der Vorstellung, eine X-Card am Tisch zu haben. Sind die also ihrerseits keine "echten" Opfer, sondern tun nur so? :think:

Ja.

Sie leiden an ihrer eigenen Vorstellung. Sie sind nicht Objekte der Handlungen anderer. Sie sind nach Definition keine Opfer.
Sie tun so, als würden sie an etwas leiden was nicht geschehen ist, einem von ihnen selbst hypothetisch imaginierten Geschehen.
Sie tun nur so, oder bilden sich etwas ein.

Erst wenn diese Einbildung krankhaft wird, könnte man von einem "Opfer" einer Krankheit sprechen.
Soweit würde ich hier nicht gehen und jemandem so schwerwiegende geistige Beeinträchtigungen unterstellen.

Online Maarzan

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Die X-Card ist in keinster Weise ein Mittel zur Entschärfung oder irgendeinem konstruktivem Umgang mit seinem Mitspielern, außer man ist als ausgeprägter Egomane eh davon überzeugt, dass sich alles um einen selbst und seine Wünsche und Überzeugungen zu drehen hat und die Karte jetzt als Mittel sieht, das auch sicher zu stellen.

Für alle anderen Falle eliminiert die X-card gerade die gleichberechtigte offene Kommunikation und damit allen zivilisierten Menschen sonst offen stehende Möglichkeit zur Kompromisssuche und ggf. -findung. 
Es wird völlig ignoriert, dass andere Mitspieler auch ein berechtigtes Spielspaßinteresse an so bedrohten Elementen haben - und das sind auch innerhalb der benannten Beispiele jede Menge mehr als nur der fall eines Schwertraumatrisierten..

Folglich rettet die X-card keine Runden, sondern legt gerade für den Eskalationswilligen die geladene Waffe auf den Tisch, welche dann nach ihren Statuten nur noch die Entscheidung zwischen Nachgeben oder als unzufriedener anderer Spieler den Tisch zu verlassen für die Anderen übrig lässt.

In dem Sinne sollte die Diskussion inzwischen wohl deutlich gezeigt haben, dass die Missbrauchsabsicht gerade die treibende Kraft hinter der X-Card ist!
Die völlige selbstherrliche Missachtung der Befindlichkeiten der restlichen Mitspieler lässt keine andere Deutung mehr offen und auch das konsequente Ignorieren aller anderen Vorschläge/Varianten mit weniger Missbrauchspotential weist klar in  diese Richtung.

Angesichts der ausgeprägten Argumentationsschwäche ist andererseits noch nachzuvollziehen, warum die Diskussionslosigkeit der X-Card manchen reizen mag - entschuldigen kann sie diese Zielrichtung nicht.
Andere Paranioker oder Kontrollfreaks zu nennen, während man selbst gerade einbedingungsloses Zensurrecht für sich beansprucht, grenzt schon an Satire.

Nebenbei sorgt diese Kampagne letztlich nur dafür, zusätzliches Misstrauen zu schüren und damit jedem doch mal echt Unterstützung Benötigenden noch eine zusätzliche Bürde mitzugeben.
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Offline Rabe

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Selbst wenn diese Vorteile auf einer Fehlannahme beruhen würde, so bliebe die Verfahrensweise trotzdem missbräuchlich. Und deshalb lohnt es sich auch nicht auf diese Einwände einzugehen. SIe ändern nichts an der Einschätzung: lends itself to abuse.

Es gibt kein grundsätzlich "missbräuchliches Verfahren". Missbräuchlich ist ein Adjektiv und wird in Verbindung zu Verhalten als Bewertung selbigens verwendet. Es bezeichnet absichtlich falsches, unerlaubtes oder zweckentfremdendes Verwenden von Regeln und/oder Verfahrensweisen. Damit ein Verfahren missbraucht werden kann muss es zunächst einmal eine richtige, zweckgemäße Anwendung geben. Dies ist bei deiner Definition nicht möglich. Die Definition ist also unsinnig, bzw. nicht zu gebrauchen.

Jedes Verfahren kann misstbraucht werden. Einige leichter, andere schwieriger. Jedes Verfahren ist damit unter Umständen ein "missbräuchliches Verfahren", wobei "missbrauchtes Verfahren" korrekter wäre.

Spieler und Spielleiter sind nicht gleichberechtigt. Der Spielleiter ist der letztendlich Verantwortliche für die Runde, da er anzunehmenderweise Zeit und möglicherweise Geld investiert hat um die Runde vorzubereiten.
Ich widerspreche:
1. Alle Spieler sind unabhängig von ihrer besonderen Rolle gleichermaßen in der Pflicht Verantwortung für das Gelingen der Runde zu tragen.
2. Ich investiere (als Spieler) häufig viel Zeit und auch Geld in die Vorbereitung einer Spielrunde. Häufig mehr als der Spielleiter. Hieraus ein höheres Recht abzuleiten, das Spiel zu bestimmen halte ich nicht für angemessen.

In dem Sinne sollte die Diskussion inzwischen wohl deutlich gezeigt haben, dass die Missbrauchsabsicht gerade die treibende Kraft hinter der X-Card ist!
Die völlige selbstherrliche Missachtung der Befindlichkeiten der restlichen Mitspieler lässt keine andere Deutung mehr offen und auch das konsequente Ignorieren aller anderen Vorschläge/Varianten mit weniger Missbrauchspotential weist klar in  diese Richtung.
(Hervorhebungen durch mich)

Ist stimme dir zu, das es in dieser Diskussion einige gibt, die die X-Card offenkundig missbrauchen sehen wollen.
Die Verwendung von Unterstellungen, etc. helfen auch nicht, eine falsche von Imaginationen und Hypothetischen Missbräuchen "fundierte" Meinung überzeugender zu machen.
Ihr habt nicht recht. Die Wirklichkeit widerlegt euch. Sammelt doch mal echte Erfahrungen ohne Vorurteile und bildet euch dann eine fundierte Meinung.



Ich spreche mich für ein Schließen dieses Fadens aus.
Ich denke, das er sich weit von seinem Ursprung entfernt hat und so vergiftet ist, dass er IMHO keinen Gewinn mehr tragen wird.
Ich bin raus.

Offline Alexander Kalinowski

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Ich denke, dass das nicht wirklich was ändert, weil in beiden Fällen das Spiel gestört wird, und mit der X-Card zumindest klar ist, dass gehandelt wurde, während es ohne X-Card einfach nur blödes In-Play-Verhalten ist (Missverständnisse?).

Es gibt einen Unterschied: Normalerweise muss man sich nur Anschauen, ob der GM reif genug ist. Mit der X-Card muss man nun auch schauen, wie die Mitspieler ticken.
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Offline Issi

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Was mir nur auffällt: Einige Spieler/ Spielleiter die die X Card bereits erfolgreich verwenden, können die Angst vor Missbrauch nachvollziehen.
Andere gar nicht. Bis hin zu : Wer da Angst hat, ist paranoid.

Hier stellt sich (für mich zumindest) die Frage: Was stimmt denn nun?

Da sich ja nicht mal die X Card User einig sind.

Offline D. M_Athair

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Hier stellt sich (für mich zumindest) die Frage: Was stimmt denn nun?

Da sich ja nicht mal die X Card User einig sind.
Das ist easy: Beides natürlich!
Wie so oft ist die Konstruktion eines "Entweder-Oders" der Fehler.

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Offline Issi

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Das ist easy: Beides natürlich!
Wie so oft ist die Konstruktion eines "Entweder-Oders" der Fehler.
Na gut, wenn Beides stimmt,
dann ja wohl auch, dass "die Angst vor Missbrauch "uU.  doch begründet sein könnte.
Folglich wären jene, die das anmerken, nicht als paranoid anzusehen.

Edit: Warum kann man das Thema denn nicht von allen Seiten beleuchten, wie andere Themen auch?
Pro -Contra?, Vorteile- Nachteile?
(Warum diese Grabenkämpfe von allen Seiten)
I Don't understand.  wtf?
« Letzte Änderung: 24.06.2019 | 20:35 von Issi »

Offline nobody@home

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Na gut, wenn Beides stimmt,
dann ja wohl auch, dass "die Angst vor Missbrauch "uU.  doch begründet sein könnte.
Folglich wären jene, die das anmerken, nicht als paranoid anzusehen.

Fehlschluß, tut mir leid. Daß vielleicht tatsächlich mal jemand hinter mir her sein mag, ist kein automatischer Beweis, daß ich nicht paranoid bin; das geht wunderbar auch in Kombination (was dann mit guter Wahrscheinlichkeit dazu führen dürfte, daß ich eventuelle echte und nur eingebildete Alarmsignale nicht mehr auseinanderhalten kann und von meinem Verfolgungswahn also nicht mal was habe) und ist dementsprechend auch kein einfacher Entweder-Oder-Fall.

Offline Issi

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Ich weiß nicht,
Denke das hat sich hier gegenseitig hochgeschaukelt.

Ein Spielmechanismus muss doch nicht perfekt sein, um für Viele gut funktionieren zu können.
Er darf auch Fehler und Schwachstellen haben. Die darf man doch ggf. benennen.
Und nur weil er evtl. ein paar Schwachstellen hat, muss er deshalb noch nicht  für die Tonne sein.
Wenn viele damit gute Erfahrungen gemacht haben, dann kann er doch so schlecht gar nicht sein.

Ich verstehe die harten Geschütze nicht. Es ist nur ein Spielmechanismus.
Manche finden ihn gut, andere schlecht. Ist doch mit vielen Dingen so.

Edit.
Manche werden die X Card vielleicht mal ausprobieren. Andere nicht. Jeder wie er mag.
Alle Spielregeln sind doch (eigentlich ) nur Angebote.
« Letzte Änderung: 24.06.2019 | 21:33 von Issi »

Offline nobody@home

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Ich weiß nicht,
Denke das hat sich hier gegenseitig hochgeschaukelt.

[...]

Ich verstehe die harten Geschütze nicht. Es ist nur ein Spielmechanismus.
Manche finden ihn gut, andere schlecht. Ist doch mit vielen Dingen so.

Da kann ich auch nicht mehr zu sagen als: Willkommen im Internet. Solche Sachen passieren hier eben -- nicht immer, aber immer noch zu oft. :P

Offline unicum

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Da kann ich auch nicht mehr zu sagen als: Willkommen im Internet. Solche Sachen passieren hier eben -- nicht immer, aber immer noch zu oft. :P

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Offline ArneBab

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Der Spieler muss sich nicht rechtfertigen.
Er muss sich nicht rechtfertigen, aber es ist explizit und unverschwurbelbar klar, dass er die X-Card genutzt hat.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«

Offline ArneBab

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Sie leiden an ihrer eigenen Vorstellung. Sie sind nicht Objekte der Handlungen anderer. Sie sind nach Definition keine Opfer.
Sie tun so, als würden sie an etwas leiden was nicht geschehen ist, einem von ihnen selbst hypothetisch imaginierten Geschehen.
Das könntest du allen sagen, die irgendwas am Spieltisch nicht haben wollen, ohne erwiesenermaßen an einer psychischen Krankheit zu leiden.

Wobei wir hier in einem ähnlichen Bereich sind wie bei dem Paradox der Toleranz: Sollten wir tolerant gegenüber Intoleranten sein?

Jemand will anderen am Tisch ein Werkzeug vorenthalten, das denen helfen kann, sich vor schlechten Erfahrungen zu schützen. Ein Werkzeug, das andere nutzen können, abzulehnen ist insofern nicht das gleiche, wie ein Werkzeug nutzen zu wollen.

Als Bild: Ich sehe das wie beim Radfahren. Wenn jemand sagt „ich will einen Helm tragen“, ist das Selbstschutz. Wenn jemand sagt „wenn du einen Helm trägst, dann fahr ich nicht mit“, ist das was anderes.

Wobei mir das schon wieder zu sehr in eine Richtung geht. Ich finde die X-Card eine gute Idee, um es Leuten leichter zu machen, die Schwierigkeiten damit haben, ihre Gefühle zu artikulieren. Ich finde sie auch eine gute Idee, um es Leuten leichter zu machen, die Schwierigkeiten haben, im Eifer des Spiels die Gefühle anderer zu erkennen.

Wenn jemand im Spiel ist, der anderen das Spiel kaputtmachen will, ist sie auch gefährlich. Und solche Leute gibt es halt auch. Manchmal kommt jemand mit, weil er alle bis auf einen oder eine mag. Oder hat sich breitschlagen lassen, dass auch mal ein anderes System gespielt wird. Da könnte eine X-Card gefährlich sein, weil sie dazu verleiten könnte, sich auf unangenehmes gar nicht erst einzulassen, sondern das Spiel auf bekannte Bahnen zu begrenzen.
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Offline Alexander Kalinowski

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Das mit "Paranoia" geht an dem Kern meines Einwands vorbei. Missbräuchliche Verfahrensweise (ohne Checks & Balances) sind aus meiner Sicht prinzipiell abzulehnen und falls möglich durch Verfahrensweisen mit Kontrollmechanismus zu ersetzen. Die Ablehnung meinerseits ist also grundsätzlicher Natur - ich brauche nicht erst ein konkretes, reales Beispiel in dem die X-Card durch einen Spieler missbraucht wurde.

Weiter oben wurde gefragt was denn nun daraus folgt... ich werde mal versuchen es aus meiner Sicht zu beantworten:

1. Cons: Für Con-Veranstalter ist es eine Abwägungsfrage: Als großer Con-Veranstalter mit einer Vielzahl von Runden würde ich die X-Card bindend machen - sie ist für mich ein bequemes Mittel um mich vor der Öffentlichkeit selbst zu entlasten und die eigenen Hände in Unschuld zu waschen, falls es wieder einmal zu einem Eklat kommt. Wenn ich ein kleinerer Con-Betreiber wäre, dann würde ich es mir sehr gründlich überlegen, ob ich es mir leisten kann einen gewissen Prozentsatz der Spielleiter abzuschrecken: Bekomme ich noch genügend Runden für meine Veranstaltung zusammen? Natürlich weiß man nicht wie groß der mögliche Reibungsverlust ist: 1%? 5%? 10%? 30%? 50%? Das Sicherste wäre es Richtlinien für Runden herauszugeben, die als "Sicher" deklariert werden - und nebenbei Runden anzubieten in denen die X-Card (oder andere Verfahren) nicht verpflichtend ist (wo aber trotzdem normale Con-Regeln gelten). Vielleicht die beiden Bereiche auch etwas räumlich trennen, falls möglich.

2. GMs: Für mich als Spielleiter wäre es nichts aus den vielfach erläuterten Gründen. Aber andere Spielleiter dürften es anders sehen, so dass sich insgesamt ein gemischtes Bild ergibt. Als Spieler würde ich es prinzipiell nicht ablehnen an einer Con-Runde mit X-Card teilzunehmen - aber schon mit einem unguten Gefühl... ob ich da nicht in eine Runde Dauergetriggerter hineingerate, die bei jedem Piep nach Twitter rennen in dem Versuch durch Skandalisierung Aufmerksamkeit zu bekommen.
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Online Maarzan

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Als Bild: Ich sehe das wie beim Radfahren. Wenn jemand sagt „ich will einen Helm tragen“, ist das Selbstschutz. Wenn jemand sagt „wenn du einen Helm trägst, dann fahr ich nicht mit“, ist das was anderes.

Das Helm tragen ist ja eine eigene Entscheidung und betrifft die anderen nicht - die das Helmtragen ersterens daher auch gar nicht interessieren braucht.

Das Fahrradäquivalent ist, wenn jemand eine angedachte Route plötzlich mit Veto belegen dürfte, an das sich alle anderen dann frag- und wiederspruchslos  dann halten müssen.

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Online Sashael

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Das Fahrradäquivalent ist, wenn jemand eine angedachte Route plötzlich mit Veto belegen dürfte, an das sich alle anderen dann frag- und wiederspruchslos  dann halten müssen.
Nunja, wenn die angedachte Route an dem See entlangführt, in dem seine kleine Schwester als Kind ertrunken ist, könnte ich verstehen, warum er da nicht langfahren möchte. Und wenn er darüber nicht reden kann/will, kann ich ausser seinem "Ich will da echt nicht langfahren" auch nichts mitnehmen. Vielleicht öffnet er sich später noch etwas und ich erfahre Hintergründe, aber in dem Moment halt nicht.

Also, guter Vergleich und ein Beispiel, warum das Hinterfragen der X-Card gar nicht so angebracht ist.
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Offline Issi

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Das doofe bei Triggern ist vermutlich: Wenn man merkt, dass man getriggert wurde, ist es bereits zu spät.
Da ist dann, zumindest mEn., weiter dabei sitzen (ob nun mit oder ohne X Card) eigentlich keine Option.
Da die Gefühlswelle einen idR, mitreist.
D.h. wer sitzen bleibt, und nicht aus Stein ist, riskiert zu heulen und ist so oder so erstmal draußen (emotional).

Da erscheint, mir zumindest, kurz rausgehen, und sich sammeln, tatsächlich näher an dem, was in einer realen Trigger Situation helfen könnte.
Wenn die Mitspieler dann später fragen: Alles Ok? Kann man sagen:  ja.
Und wenn man gefragt wird: Was war los? Kann man sagen: Will nicht drüber reden oder ähnliches.

Ich kann mir bei echten Triggern schlicht niemanden vorstellen, der da einfach Karte tippt und weiterspielt.
Bei kleineren Unannehmlichkeiten schon eher.
« Letzte Änderung: 25.06.2019 | 15:54 von Issi »

Online Maarzan

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Nunja, wenn die angedachte Route an dem See entlangführt, in dem seine kleine Schwester als Kind ertrunken ist, könnte ich verstehen, warum er da nicht langfahren möchte. Und wenn er darüber nicht reden kann/will, kann ich ausser seinem "Ich will da echt nicht langfahren" auch nichts mitnehmen. Vielleicht öffnet er sich später noch etwas und ich erfahre Hintergründe, aber in dem Moment halt nicht.

Also, guter Vergleich und ein Beispiel, warum das Hinterfragen der X-Card gar nicht so angebracht ist.

Es reicht ja nicht, dass jemand davon getriggert wird. Es muss gleichzeitig so überraschend und unerwartet kommen, dass es nicht vorab kalkulierbar (und vermeidbar) war, und dann so extrem, dass die Person nicht mehr in der Lage ist zu reden, aber sich trotzdem noch an die doch in der Gesamtbetrachtung recht ungewöhnliche und künstliche Einrichtung X-Card erinnert.

Wird es nicht langsam lächerlich immer wieder mit solchen galaktischen Unwahrscheinlichkeiten udn Extremfällen zu argumentieren, wenn dann über 100 beispielhafte Trigger alleine in der Erklärung zur X-card aufgeführt sind, welche überwiegend alles andere als auf diesem nachvollziehbaren Traumaniveau sind?

Wobei jemand der so extrem erwischt wurde, doch wohl in dem Moment andere Probleme haben sollte als weiter an einer Tour oder einem Spiel teil zu nehmen - doppelt dann ja sprachunfähig in einem Sprachspiel zu sein ... , und dann entsprechend mit der X-card eh weiter im falschen Film wäre, statt richtige Hilfe zu bekommen.

Ein Con, der in solchen Extremfällen wirklich fürsorglich sein wollte, hätte keine X-card, sondern für solche extremen Notfälle einen beobachteten "Schockraum" (wobei es solche meiner Erinnerung nach für medizinische Notfälle doch mit einem ausgewiesenen Ersthelfer eh geben muss, oder?) .
Alle anderen, weniger einschlägigen Fälle sehe ich mit der versuchten einseitigen Erzwingung inkl. totaler Kommunikationsverweigerung als in der Form technisch unterstütztes und legitimiertes Arschlochverhalten.  Selbst wenn jemand inhaltlich Recht haben sollte - ein paar Worte unter 4 Augen zur Erklärung müssen drin sein, wenn die Sache nicht eh selbsterklärend ist und damit nach Augenschein schon akzeptiert wird - weil es der Person offensichtlich da tatsächlich aus einem nachvollziehbaren Grund erkennbar nicht gut geht. Es sind ja wieder anderweitigen Gerüchrten nicht nur Unmenschen mit am Tisch.

Wobei wie Issi dan ja richtig anmerkt es in den Fällen, wo es die Überdosis war, z.B. was die plastische Darstellung von Gewalt oder Sex angeht eine Eliminierung den schon angerichteten Schaden ja auch gar nicht beheben kann und das Abblenden damit völlig ausreichend weil gleichwertig wäre. Aber wieder eine Option, welche der Kommunikationsverweigerung zum Opfer fällt.

Man könnte ggf. überlegen, ob spezifische typische Triggerthemen (Sex, Splatter, Kinderopfer, ?) dafür direkt eine Fade-Karte bekommen könnten/sollten.
Bei einer unspezifischen Karte sehe ich schon die hartwursteinkaufenden Stimmungsspieler und die kampfeslustigen SlashNHacker sich gegenseitig die ungeliebten Szenen kürzen.
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Offline Undwiederda

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Okay ich spreche mal von einem mittelgroßen Con (ca. 500 Besucher)
Die Spielleitungen sind unserer Meinung nach sehr tolerant und mussten dieses Jahr aufgrund unseres Veranstaltungsortes auch einen Zettel unterschreiben, der gegen sexuelle Gewalt und das man einen pädagogischen Auftrag hat. Dazu zählten auch alle Spielleitungen als Helfer.
Was mir auffällt sind aber auch das die meisten Begleittexte auf den Conrundenbögen eben nicht gut sind. Das muss man wohl auf längere Sicht anpassen, vlt mit einem FSK System oder es müssen ggf Triggerthemen erwähnt werden.
Wir sind am überlegen, nächstes Jahr, jeder Spielleitung eine X-Card/Pausenkarte zu geben. Nicht das sie es benutzen müssen aber sie können es als Option nehmen.
Ich bin von Sicherheitstechniken überzeugt und finde es gut, wenn es welche gibt. Ich sehe die X-Card eben als roten Notaus, wenn alle Stricke reißen und ich denke das wir uns als Conbetreiber auch noch andere Dinge überlegen werden.
Aber derzeit sind für uns Einsteigerunden und Barrierefreie Runden ein Thema.

Online Maarzan

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Okay ich spreche mal von einem mittelgroßen Con (ca. 500 Besucher)
Die Spielleitungen sind unserer Meinung nach sehr tolerant und mussten dieses Jahr aufgrund unseres Veranstaltungsortes auch einen Zettel unterschreiben, der gegen sexuelle Gewalt und das man einen pädagogischen Auftrag hat. Dazu zählten auch alle Spielleitungen als Helfer.
Was mir auffällt sind aber auch das die meisten Begleittexte auf den Conrundenbögen eben nicht gut sind. Das muss man wohl auf längere Sicht anpassen, vlt mit einem FSK System oder es müssen ggf Triggerthemen erwähnt werden.
Wir sind am überlegen, nächstes Jahr, jeder Spielleitung eine X-Card/Pausenkarte zu geben. Nicht das sie es benutzen müssen aber sie können es als Option nehmen.
Ich bin von Sicherheitstechniken überzeugt und finde es gut, wenn es welche gibt. Ich sehe die X-Card eben als roten Notaus, wenn alle Stricke reißen und ich denke das wir uns als Conbetreiber auch noch andere Dinge überlegen werden.
Aber derzeit sind für uns Einsteigerunden und Barrierefreie Runden ein Thema.

Wie sieht es mit euren Planungen/Gedanken zu den Stufen unter dem Extrem aus (Pausenkarte und X-Karte sind ja doch noch einmal etwas deutlcih anderes)  ?

Wie sich der Text bezgl. der Begleittexte liest, wollt ihr ja zumindest schon bei der Transparenz und nachvollziehbaren Nomenklatur bei der Rundenplanung ansetzen.

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Offline Undwiederda

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Ich denke man muss eben jeden Punkt beleuchten.
Ich würde sagen das es bei der Anmeldung anfängt. Das man eben die typischen Details angibt und das man dann eben noch paar zusätzliche Fragen stellt, die eben auf dem Conbogen dann auch aufgeschrieben werden. Zum Beispiel: Im Abenteuer können Arachniden vorkommen. Vlt hilft ja ein FSK Stempel oder eine Ampelmechanik aber das wird sich wie immer erst in den Jahren zeigen, wenn man dies testen kann. Aber wir geben eben den Notaus oder eben die Pause den Spielerinnen/Spielleitungen gerne zur Hand. Damit haben wir ja auch schon mal eine Sicherheitsmechanik integriert.
Ich überlege auch, ob man dazu mal nen Workshop machen kann. Vlt am Anfang eher als Diskussionsplattform aber mit zunehmenden Bereichen, kann es eben zu einem interessanten Workshop werden.

Naja man geht zu den Conbögen, schaut sich an was für ein System angeboten wird, ob noch Platz ist und liest sich den Begleittext durch. Ansonsten geben wir alle Details von den Conbögen auch online her. Das heißt man kann sich vorher informieren.
GGf kann man Spiele auch Thematisieren das man eine Richtung hat.
Warhammer Fantasy: Gritty Dark Fantasy, FSK 16, -Ratten können vorkommen, etc.

Wie schon gesagt, wir sind bei vielen Sachen auch noch in der Ideenphase und Überlegungsphase

Offline Undwiederda

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 :btt:
ich meine derzeit läuft das Thema ja recht parallel mit den Sicherheitstechniken