Ich habe mal zur Musik von Childs Play (aus themes of horror) beschrieben, wie die Spieler mit dem letzten Shuttle wegfliegen, während unter ihnen insektenhafte Monstren die Bevölkerung einer Stadt umbringen, an Beispielen beschrieben. Das war wohl die heftigste Szene. Sie ging in der damaligen Runde (unsere Runde mit ~16). Die Chars hatten versucht, das zu verhindern, aber was sie nur erreichen konnten war, dass als Schutz ein Graben um den Kern der Stadt gesprengt wurde, so dass zwar alle im Stadtkern verloren waren, der Rest des Planeten aber geschützt werden konnte. Aus heutiger Sicht war das ganz schön heftig.
Vor ein paar Jahren habe ich
Die Herrenrunde geleitet. Die Themen gingen von Gewalt über Sexualität bis hin zu übelster Sklaverei (bei der Leute durch lebenslange Konditionierung so verdreht wurden, dass Gehorsam zur Grundmotivation wurde und sie sich keine eigenen Wünsche mehr vorstellen konnten). Der Link geht auf den Bericht einer Spielerin zu der Runde (mein eigener ursprünglicher Text ist verlinkt). Die Runde und die darauf aufbauenden Runden waren heftig, und während die Spielerin damit meinem Eindruck nach ohne Probleme umgegangen ist und sie für sich Positives daraus mitgenommen hat, gab es einen Spieler in der Runde, bei dem ich im Nachhinein den Eindruck hatte, dass es Szenen gab, die ich hätte weglassen sollen. Das war etwas, das ich nicht hatte kommen sehen und nicht gut abgefangen habe. Soviel zu dem
Thread zu Sicherheitstechniken. Für die Runde wäre eine X-Card gut gewesen, denn es war nicht mein Ziel, irgendwen über persönliche Grenzen hinweg zu treiben, sondern vielmehr mit unseren (auch meinen) Grenzen zu experimentieren, dabei aber immer auf einer Ebene zu bleiben, auf der wir alle positiv mit dem Erlebten umgehen.
Außerdem habe ich einmal einen Spieler, dessen Char in einer Feenwelt mit einer Frau geschlafen hatte, damit konfrontiert, dass sie schwanger wurde und er sich entscheiden musste, weiter auf Abenteuer zu ziehen oder für sein Kind da zu sein. Er hat so heftig geweint, dass ich zwischendrin unterbrochen und ihn gefragt habe, ob alles in Ordnung ist. Er ist problemlos aus der Rolle gesprungen, hat gesagt, dass alles gut ist, und ist danach wieder in-Charakter gegangen. Später habe ich erfahren, dass er sich in seinem eigenen Leben mal entschieden hat, für sein Kind den Beruf, den er liebte, an den Nagel zu hängen, und stattdessen einen viel besser bezahlten und sicheren Job zu übernehmen. Soweit ich es erkennen konnte, war das Erleben in der Runde eine sehr positive Erfahrung für ihn, aber das hätte auch schief gehen können, weil ich ohne es zu wissen genau seine persönlichen Lebenserfahrungen aufgegriffen habe.
Das für mich selbst heftigste Szenario war, als ich in Star Children (Teeny Rock-Bands from Space) über zwei Runden einen Verräter gespielt habe, der durch Gedankenkontrolldrogen die gemeinsame Band stetig an die Kulturbehörde verraten hat. Als er am Ende von seinen früheren Freunden überfahren wurde, konnte ich damit genausowenig umgehen, wie mit der Situation vorher, als er sie immer tiefer in eine Falle geführt hat (irgendwann wollte ich nur noch erwischt werden). Daraus habe ich gelernt, dass ich selbst es nicht ertragen würde, Freunde zu verraten. Ich habe auch nie wieder einen Verräter gespielt, obwohl ich einmal einen Charakter gespielt habe, der einen Freund ausgeliefert hat, durch den er vorher Jahre lang manipuliert und in Terrorismus gezogen wurde. Der Charakter ist aus der Manipulation nur rausgekommen, weil er sich in die Scharfrichterin in der Runde verliebt hat. Das war auch ganz schön heftig.