Autor Thema: Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?  (Gelesen 54758 mal)

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Offline ArneBab

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Mein persönliches Erleben war genau andersherum.Regelduskussionen geradfe bei DSA/Splittermond/D&D/Rolemaster...

"Sinnenschärfe würfeln!"- "Hey, eSeL, ich habe gutes Gehör/ feinen Geruchssinn, bekomme ich da einen Bonus?".
Das ist erstmal keine Regeldiskussion, sondern eine Anmerkung zum Charakter. Eine Diskussion wird es, wenn die SL dann sagt: "nein, weil … " und die Spielerin antwortet "aber im Kapitel zu XX steht YY und ZZ, deswegen UU und außerdem VV."
Zitat
"Wieso dauert die Aktion so lange? (SpliMo, hatte Armbrust gespannt, geladen und aufs Ziel angelegt, als der Gegner durch die Türe kam, aber der SL bestand auf 8 Ticks, die Gegner waren schon tot, als die ach so umständliche Aktion "Zeigefinger krümmen" endlich beendet war...)
Das ist auch keine Regeldiskussion, das ist nur einfach etwas fehlende Anwendung passender Regeln, zumindest aus meiner Splittermonderfahrung heraus (es sei denn, die Gegner hätten dich überrascht, oder das bei uns war eine Übertragung der in Shadowrun üblichen Regel zum Abwarten).
Zitat
"Das kann der Wachmann doch gar nicht bemerkt haben, er hat einen Malus von 12 auf seine Whrnehmung..."
OK, das ist jetzt eine Regeldiskussion :)
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Achamanian

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Okay, dann sagen wir doch: Bei „Fate“ sind die Geschichten cinematischer? Können wir uns darauf einigen?

Ja, das würde zumindest meinem bisherigen Eindruck entsprechen.

Offline ArneBab

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Ja, das nimmt teilweise das Gefühl heraus, die echte reale Simulation der wahren Ereignisse live mitzuerleben, ermöglicht aber andere Ansätze umso besser umzusetzen.
Mich würde interessieren, ob es auch ohne das geht.

Eine Möglichkeit ist, statt abstrakter Fate-Punkte etwas zu nutzen, von dem die Charaktere wissen. Splittermond z.B. macht sie zu Splitterträgern. Ich habe zwar noch nicht ganz raus, was die Splitterträger davon eigentlich wissen, aber alleine schon der Ansatz zu sagen „ja, ihr seid etwas besonderes, und das ermöglicht es euch, diese cinematische Währung bewusst zu nutzen“ macht es leichter, in-Charakter zu bleiben.

Das geht halt nur mit einem passenden Setting, aber ich denke, ohne Fate hätte es solche Entwicklungen kaum gegeben.
Zitat
Und wer einen Film genießen kann ohne permanent "zu meta" zu denken, sollte das auch in einer Fate-Runde hinbekommen.
Dem folge ich als Logik nicht. Da gibt es nämlich den Bruch, dass ich in Fate ja gedrängt werde, selbst dieses Skripten zu übernehmen, während ich es im Film einfach ignorieren kann.
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Offline BBB

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Eine Möglichkeit ist, statt abstrakter Fate-Punkte etwas zu nutzen, von dem die Charaktere wissen. Splittermond z.B. macht sie zu Splitterträgern. Ich habe zwar noch nicht ganz raus, was die Splitterträger davon eigentlich wissen, aber alleine schon der Ansatz zu sagen „ja, ihr seid etwas besonderes, und das ermöglicht es euch, diese cinematische Währung bewusst zu nutzen“ macht es leichter, in-Charakter zu bleiben.

Das wiederum ist etwas, womit ich mich auch anfreunden könnte...
Dann wäre das ganze auch wieder nicht "meta", um den eingangs erähnten Begriff wieder in die Diskussion zu holen, sondern tatsächlich teil des Settings

Das geht halt nur mit einem passenden Setting, aber ich denke, ohne Fate hätte es solche Entwicklungen kaum gegeben.Dem folge ich als Logik nicht. Da gibt es nämlich den Bruch, dass ich in Fate ja gedrängt werde, selbst dieses Skripten zu übernehmen, während ich es im Film einfach ignorieren kann.

Das kann ich so unterschreiben, verstehe und sehe ich auf Basis dessen was ich bisher weiß genauso.
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Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

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Offline Vash the stampede

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Ohne inhaltlich etwas zur Diskussion beitragen zu können: Euer Geschwafel1 hat immerhin dazu geführt, dass ich wieder Lust auf Fate habe. Danke.

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Ich sitze im Bus der Behinderten und Begabten und ich sitze gern darin.

Offline Caranthir

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Ohne inhaltlich etwas zur Diskussion beitragen zu können: Euer Geschwafel1 hat immerhin dazu geführt, dass ich wieder Lust auf Fate habe. Danke.

Plus eine Runde auf dem Treffen/Online bei Jiba.

Auch wenn es der Titel nicht verrät, genau das sollte doch eigentlich das Ziel solcher Diskussionen sein. Ich persönlich will niemandem sein oder ihr Lieblingsspiel madig machen. Insofern habe hier einige spannende Sachen gelesen, die für mich Fate eher noch interessanter machen.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

Leite: Der Eine Ring (Kampagnen in Wilderland und Rohan)

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Offline Thaddeus

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Ich habe nicht den ganzen Faden gelesen, aber 17(!) Seiten zu dem Thema sind schon sehr beeindruckend!

Ich persönlich empfinde gerade FATE als wesentlich weniger Meta als bsp. DnD. Ich erinnere mich an stundenlange Diskussionen, welcher feat kombiniert mit welchem Zauber, mit welchem Trank, damit man jetzt wie viele Felder weit kommt, dann noch an diversen A's of O's vorbei, damit man dann 3xW8+4W6*2Enten Schaden machen kann... *gäääähn*. Das empfinde ich als vieeel metalastiger.

Wir haben gestern eine Runde Malmsturm gespielt und es war wie immer 'n Knaller.
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Offline Thaddeus

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Auch das empfinde ich noch nicht recht als hilfreich. Um das umzusetzen, müsste ich mir jetzt jeweils Gedanken machen, was eine typische Aufgabe für einen Experten jedes beliebigen Faches ist. Dazu bin ich nicht in der Lage. Eine Möglichkeit, die ich inspiriert von Donjon bei einem Projekt eingesetzt habe: Nicht Proben haben Schwierigkeiten, sondern Örtlichkeiten. In Fate übersetzt könnte das so aussehen:

0: Paradiesisch - Der Ort ist so so sicher, gut ausgestattet und perfekt, besser gehts nicht, z.B. Rivendell.
1: Friedlich - Bei den Charakteren zu Hause. Gefahr droht hier praktisch nicht, z.B. das Auenland.
2: Unruhig - Hier sollte man schon etwas professionelle Vorsicht walten lassen. Sei es eine übliche Wildnis oder ein Großstadtdschungel.
3: Ungastlich - Die Charaktere sind hier nicht willkommen. Entweder die Einheimischen beäugen sie misstrauisch oder sie reisen durch eine Wüste.
4: Feindlich - Jemand oder etwas, will den Charakteren aktiv schaden. Eine feindliche Festung oder ein Schneesturm.
5: Tödlich - Das innere eines Vulkans oder ein Hochsicherheitstrakt.

+1 Ungewöhnlich: Der Ort ist schwerer, weil die Charaktere ihn (noch) nicht verstehen, z.B. weil sie örtliche Kultur oder Natur nicht kennen.
+1 Wahnsinnig: Der Ort ist schwierig, weil er nicht für Menschen (oder was die Charaktere halt sonst so sind) gemacht ist. Anders als Ungewöhnlich kann man sich hier für gewöhnlich nicht dran gewöhnen.

Jemand mit +4 ist dann jemand, der sein Zeug auch unter feindlichen Bedingungen noch meistens hinbekommt. Jemand mit +6 plündert Alien-Hochsicherheitseinrichtungen.
+1

Das finde ich so genial, dass ich es in meiner nächsten Runde einfach dreist kopieren werde.
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Samael

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Ich persönlich empfinde gerade FATE als wesentlich weniger Meta als bsp. DnD. Ich erinnere mich an stundenlange Diskussionen, welcher feat kombiniert mit welchem Zauber, mit welchem Trank, damit man jetzt wie viele Felder weit kommt, dann noch an diversen A's of O's vorbei, damit man dann 3xW8+4W6*2Enten Schaden machen kann... *gäääähn*.

Ich sag mal ich gähn mit.

Aber: Daran sieht man, dass DnD nicht gleich DnD ist. Die Situation die du da herbeiassoziierst, ist wohl vornehmlich ein Phänomen der Editionen 3 und 4.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Ich persönlich empfinde gerade FATE als wesentlich weniger Meta als bsp. DnD. Ich erinnere mich an stundenlange Diskussionen, welcher feat kombiniert mit welchem Zauber, mit welchem Trank, damit man jetzt wie viele Felder weit kommt, dann noch an diversen A's of O's vorbei, damit man dann 3xW8+4W6*2Enten Schaden machen kann... *gäääähn*. Das empfinde ich als vieeel metalastiger.

Über Regeln und deren Anwendung reden, ist zumindest für mich nicht Meta. Meta wirds wenn ich den Scheiß jedesmal neu verhandeln muss, weil alles windelwachsweich ist wie bei Fate. Aber wie gesagt, ich bevorzuge inzwischen belastbare Regeln mit erzählerischen Elementen statt wenig belastbare Regeln, weil am Ende alles nur qualitativ aber nicht quantitativ vorhanden ist.
Spiele regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e (Call of the Netherdeep und eine Homebrew-Kampagne)
Leite regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e
Leite manchmal: Cypher System, Dragonbane, Liminal, Old Gods of Appalachia, Star Trek Adventures 2e
Bereite vor: nichts. Ich warte auf Daggerheart und Legend in the Mist

Online Jiba

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Schade, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast, Wisdom.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini