Autor Thema: Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?  (Gelesen 54850 mal)

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Offline ArneBab

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aber eine Adaption von DSA-Regeln auf Nicht-DSA-Systeme habe ich noch nicht gesehen.
Ich kannte eine Gruppe, die DSA in Space gespielt hat. Wurde zwar nicht veröffentlicht, geht aber auch.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Und genau an der Stelle gibt Fate sehr viele Hinweise und Hilfestellung für SL und Spieler, wie man dieses gemeinsame Verständnis erreicht.

Ja, es gibt sehr viele Hinweise und Hilfestellungen, um ein Auseinanderbrechen des Systems an den Soll-Bruchstellen zu verhindern. Fate funktioniert nur, wenn ausnahmslos alle fast genau auf der selben Wellenlänge liegen. Das ist die größte Schwäche des Systems, die das Regelwerk nicht auflösen kann. Bei anderen Systemen hast Du genug Regeln, um auch dann noch rund zu laufen, wenn man SL und Mitspieler nicht auf der selben Wellenlänge liegen. Da die Regeln immer noch ein Gerüst für eine solide Darstellung der Welt liefern ohne sich komplett auf die Wellenlänge zu stützen. Daran liegt es vielleicht auch, dass man für Fate eher selten Mitspieler findet.

In manch anderen Rollenspielen hast du einen SL, der im Kampf quasi "gegen die Gruppe spielt". Der SL ist die Regelinstanz, beschreibt die Welt und kommt es zu Regeldiskussionen, schaut man im Buch nach. Aus meiner Spielpraxis heraus kommt es dann trotzdem noch zu Diskussionen, die sich ewig hinziehen

Genau, wenn der SL dysfunktional ist, fällt das Spiel mit jedem System. Nur bei Fate braucht der SL nicht dysfunktional zu sein, sondern nur nicht auf einer Wellenlänge mit Dir, um Deinen Charakter im System scheitern zu lassen. Denn ohne gemeinsames Verständnis bekommst Du keine Fate Punkte, kannst keine Aspekte einsetzen, etc. Effektiv bist Du dann komplett ausgeliefert - dort wo andere Systeme lesenden und verstehenden Menschen noch eine Möglichkeit offen lassen, auf klare Regeln zu verweisen.

Ich kenne nämlich bei anderen Systemen fast keine längeren Regeldiskussionen. Die modernen RPGs regeln das insgesamt alles viel klarer als noch vor 25 Jahren.
« Letzte Änderung: 16.06.2019 | 22:36 von Wisdom-of-Wombats »
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Offline nobody@home

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Fate funktioniert nur, wenn ausnahmslos alle fast genau auf der selben Wellenlänge liegen. Das ist die größte Schwäche des Systems, die das Regelwerk nicht auflösen kann. Bei anderen Systemen hast Du genug Regeln, um auch dann noch rund zu laufen, wenn man SL und Mitspieler nicht auf der selben Wellenlänge liegen. Da die Regeln immer noch ein Gerüst für eine solide Darstellung der Welt liefern ohne sich komplett auf die Wellenlänge zu stützen.

Merkwürdig -- ich würde das eher für eine Stärke von Fate halten. :think: Denn wenn die Gruppe ohnehin auf hinreichend verschiedenen Wellenlängen operiert, daß das auch tatsächlich in der Praxis ein Problem darstellt (und für weniger lohnen sich keine schlaflosen Nächte), dann müssen wir uns auch in anderen Systemen früher oder später zusammensetzen und abklären, was wir da eigentlich wollen. Statt dessen einfach nur Klappe halten und blind die Regeln machen lassen klingt weitaus eher nach einem Patentrezept dafür, bloß nicht einsehen zu müssen, daß es hinter der Fassade eben nicht "rund" läuft. Was will ich in so einem Fall also lieber: Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende?

Offline ArneBab

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Merkwürdig -- ich würde das eher für eine Stärke von Fate halten. :think: Denn wenn die Gruppe ohnehin auf hinreichend verschiedenen Wellenlängen operiert, daß das auch tatsächlich in der Praxis ein Problem darstellt (und für weniger lohnen sich keine schlaflosen Nächte), dann müssen wir uns auch in anderen Systemen früher oder später zusammensetzen und abklären, was wir da eigentlich wollen. Statt dessen einfach nur Klappe halten und blind die Regeln machen lassen klingt weitaus eher nach einem Patentrezept dafür, bloß nicht einsehen zu müssen, daß es hinter der Fassade eben nicht "rund" läuft. Was will ich in so einem Fall also lieber: Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende?
Es gab von Wizards of the Coast eine Umfrage zur Gruppenzusammensetzung. Das Ergebnis war, dass in den meisten Grunden mindestens drei von vier Grundmotivationen zusammenkommen.

Da die meisten Runden auch Spaß haben, scheint das kein Schrecken ohne Ende zu sein. Es zeigt vielmehr, dass jedes Spielsystem für viele verschieden Spielstile gleichzeitig funktionieren muss, wenn es nicht für den Großteil der Spielrunden untauglich sein soll.
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Offline ArneBab

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Wobei ich hier mal noch was hinzufügen will: Mir hat bisher jede Fate-Runde, in der ich war, viel Spaß gemacht. Und ich halte es für eine große Stärke von Fate, dass es frei lizensiert ist. Dadurch ist eine Vielfalt an verwandten Regelwerken entstanden, die alle ihre eigenen Stärken haben, und durch die sich viele tolle Ideen verbreitet haben (z.B. bei Steigerungen auch mal nur Punkte zu verschieben). Obwohl wenn ich Meta-Probleme bei Fate sehe, halte ich es trotzdem ein solides Regelwerk. Ich weiß allerdings noch nicht, wie es sich in einer langen Kampagne anfühlt. Ich hoffe, dass ich das bald herausfinden werde.
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Offline Jiba

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Ich glaube wir argumentieren hier auch mit Extremen. Es gibt, glaube ich einfach kein „auf einer Wellenlänge“ vs. „nicht auf einer Wellenlänge“. Das sind graduelle Abstufungen. Ein SL oder Mitspieler, mit denen ich eine Meinungsverschiedenheit hinsichtlich eines Aspekteinsatzes habe, wird doch nicht gleich jeden Aspekteinsatz und jedes Reizen torpedieren, egal in welcher Situation. Wo das passiert liegt ganz anderes im Argen.

Ich habe mit unterschiedlichsten Leuten,auch auf Cons Fate gespielt. Aber derart starke Verweigerungshaltungen sind mir noch nie untergekommen. Das sind die Extremfälle, die eigene Gleichwelligkeit rangiert bei Spielgruppen in einem Spektrum.

@Snoopie: Inwiefern ist denn...
 „Also ich habe den Feat Katanabeherrschung III, plus den Waffenmodifikator von +4. wenn ich jetzt 3 Stunden trainiere kriege ich nochmal +2, ja?“ „Nein, nur wenn das Katana deine Signature Weapon ist, sonst ist +1. Und als Dieb kannst du die nicht als Signature Weapon haben.“ „Das ist deine Interpretation, meine ist...“

... denn weniger „Meta“. Ich denke das ist deutlich mehr „Meta“.

Und sei vorsichtig damit, anhand von 3-Zeilern auf die SL-Qualitäten von Forennutzern zu schließen

Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline nobody@home

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Es gab von Wizards of the Coast eine Umfrage zur Gruppenzusammensetzung. Das Ergebnis war, dass in den meisten Grunden mindestens drei von vier Grundmotivationen zusammenkommen.

Da die meisten Runden auch Spaß haben, scheint das kein Schrecken ohne Ende zu sein. Es zeigt vielmehr, dass jedes Spielsystem für viele verschieden Spielstile gleichzeitig funktionieren muss, wenn es nicht für den Großteil der Spielrunden untauglich sein soll.

Und aus dieser Umfrage ging konkret hervor, daß erstens diese Spieler tatsächlich vorher miteinander genügend über Kreuz lagen, daß es zum Problem wurde, und es zweitens definitiv die D&D-Regeln waren, die dieses Problem dann gelöst haben? Oder deutet sie eher darauf hin, daß die meisten Spieler es auch bei unterschiedlichen Grundmotivationen einfach als Menschen trotzdem schaffen, hinreichend auf die berühmte selbe Wellenlänge zu kommen, um erfolgreich miteinander zu spielen?

Ich denke, Jiba hat Recht: hier im Faden wird viel mit Extremen um sich geworfen -- und da ich mein Temperament kenne, nehme ich mich dabei gar nicht mal aus.
« Letzte Änderung: 17.06.2019 | 08:55 von nobody@home »

Offline Caranthir

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Ich vertrete da eher die These, dass jede Runde gegen die Wand fährt, wenn sich die Gruppe nicht einig ist, was und wie gespielt wird. Die Regeln sind da eher zweitrangig, bzw. werden egal wie klar sie formuliert sind, doch anders ausgelegt. Fate bildet da keine Ausnahme.
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Offline ArneBab

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Und aus dieser Umfrage ging konkret hervor, daß erstens diese Spieler tatsächlich vorher miteinander genügend über Kreuz lagen, daß es zum Problem wurde, und es zweitens definitiv die D&D-Regeln waren, die dieses Problem dann gelöst haben?
Aus dieser Umfrage ging hervor, dass es diese Vielfalt an Motivationen gibt. Das war keine „mein System ist besser als Deins“-Umfrage, sondern eine Umfrage, um Daten für die strategische Entwicklung und Ausrichtung der D&D-Regeln zu haben, deren Ergebnis WotC dankenswerterweise öffentlich weitergegeben hat.
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Offline nobody@home

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Aus dieser Umfrage ging hervor, dass es diese Vielfalt an Motivationen gibt. Das war keine „mein System ist besser als Deins“-Umfrage, sondern eine Umfrage, um Daten für die strategische Entwicklung und Ausrichtung der D&D-Regeln zu haben, deren Ergebnis WotC dankenswerterweise öffentlich weitergegeben hat.

Okay...und was hat diese Umfrage dann in einem "mein System ist besser als deins"-Faden zu suchen? ;)

(Denn, geben wir uns doch keinen Illusionen hin: genau dazu hat er sich unabhängig von Caranthirs ursprünglicher Absicht längst entwickelt.)

Offline SeldomFound

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Bei FATE fällt es halt sofort auf. Es fehlt eben dieser Spielanteil, der bei DnD aus der Kriegsspielvergangenheit stammt und auch zu solchen Sachen wie die Adventures League oder Tournament Games führt. Diese "der Spielleiter ist der Schiedsrichter des Matches zwischen Spieler und Modul"-Mentalität, die eben klare Regeln erforderlich macht.


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snoopie

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Okay...und was hat diese Umfrage dann in einem "mein System ist besser als deins"-Faden zu suchen? ;)

(Denn, geben wir uns doch keinen Illusionen hin: genau dazu hat er sich unabhängig von Caranthirs ursprünglicher Absicht längst entwickelt.)

Weil das bedauerlicher auch die einzige Option ist, hier im Fate-Unterforum für Stimmung zu sorgen. Spannende Debatten unter Fatespielern gibt es hier schon länger nicht mehr. Aus Verzweiflung hat Caranthir ein polarisierendes Thema losgetreten. Und siehe da: mehr Beiträge und mehr Elan als in den letzten Monaten. Mission completed.

Offline Caranthir

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Weil das bedauerlicher auch die einzige Option ist, hier im Fate-Unterforum für Stimmung zu sorgen. Spannende Debatten unter Fatespielern gibt es hier schon länger nicht mehr. Aus Verzweiflung hat Caranthir ein polarisierendes Thema losgetreten. Und siehe da: mehr Beiträge und mehr Elan als in den letzten Monaten. Mission completed.

Aus Verzweiflung? Echt jetzt?  ;D

Meine Anliegen war in der Tat, über das Meta-Spiel in Fate zu diskutieren. Nichts anderes steht da im Eingangsbeitrag. Die Überschrift ist zugegeben reißerisch, mit der Absicht, Aufmerksamkeit zu erregen.

Wenn jetzt Leute hier ihre Abneigung Fate gegenüber zum Besten geben müssen, will ich das aus Gründen der Meinungsfreiheit auch nicht unterbinden. Aber Thema des Fadens ist es eigentlich nicht. Es gibt da einen großen Unterschied zwischen "Wir diskutieren, wie "Meta" Fate ist und wie Gruppen es umsetzen" und "Fate ist doof, weil es Meta-Elemente enthält".
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Offline ArneBab

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Okay...und was hat diese Umfrage dann in einem "mein System ist besser als deins"-Faden zu suchen? ;)
Ich versuche aus "mein System ist besser als deins" auszubrechen, weil ich davon wenig Mehrwert habe. Ich will schließlich sowohl Fate als auch andere Spiele spielen und der einzige Mehrwert, den ich aus der hier Diskussion ziehen kann, kommt von besserem Verständnis und von Ideen, wie mit auftretenden Problemen umgegangen werden kann.

Und die Konzepte, die Fate entwickelt hat und die sich um Fate entwickelt haben, sind verdammt spannend.
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Aus Verzweiflung? Echt jetzt?  ;D

Meine Anliegen war in der Tat, über das Meta-Spiel in Fate zu diskutieren. Nichts anderes steht da im Eingangsbeitrag. Die Überschrift ist zugegeben reißerisch, mit der Absicht, Aufmerksamkeit zu erregen.

Na ja, soweit's mich persönlich betrifft, habe ich mit den "Meta"-Elementen in Fate in gleich zweierlei Hinsicht kein Problem -- ich weiß also nicht, wie nützlich meine Erkenntnisse da sein mögen ;):

1.) Die Elemente, die -- in erster Linie wohl aus reiner Ungewohnheit -- gerne mal als "meta" fehletikettiert werden, obwohl sie doch zum Regelkern des Spiels selbst gehören, kommen meiner Art, sowohl Fiktion im Allgemeinen als auch Rollenspiel im Besonderen zu betrachten und zu "denken", im Gegenteil sogar recht gut entgegen. Diese Dinge funktionieren (jedenfalls dann, wenn sie ihren Job gut machen und ihr Publikum unterhalten sollen) nun mal nach etwas anderen Regeln als sowohl die Realität als auch Simulationen an sich, und das dürfen dann auch die Spielregeln gerne abbilden. Außerdem ist mir der grundlegende Ansatz hinter Fate-Punkten gar nicht wirklich so neu: Karma als durch in erster Linie "heldenhaftes" Verhalten auffüllbare Ressource, um unter anderem Würfe nachträglich anzupassen, kenne ich noch aus den Achtzigern von TSRs Marvel Super Heroes, der aktuelle Fate-Ansatz geht mir nur deutlich leichter vom Hirn als das damalige Modell.

2.) Soweit es um tatsächliche "Meta"-Angelegenheiten wie Diskussionen, was man eigentlich wie spielen möchte und worin eventuelle Differenzen bestehen mögen, geht, ist aus meiner Sicht die dazugehörige Metaebene schlicht und ergreifend auch der beste (gedachte) Ort, um solche Dinge anzusprechen und gemeinsam Lösungen auszuknobeln. Genauso, wie ich Probleme mit einem Spieler in der Regel nicht wirklich lösen kann, indem ich mir statt dessen stillschweigend in der Hoffnung, ihn mir damit irgendwie zu "erziehen", seinen Charakter vorknöpfe, hilft weder mir noch ihm in solchen Situationen eine "Meta ist pfuibäh!"-Blockadehaltung im Geringsten weiter -- da müssen wir dann, wenn wir tatsächlich weiterkommen wollen, einfach durch.

snoopie

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Na ja, soweit's mich persönlich betrifft, habe ich mit den "Meta"-Elementen in Fate in gleich zweierlei Hinsicht kein Problem -- ich weiß also nicht, wie nützlich meine Erkenntnisse da sein mögen ;):

1.) Die Elemente, die -- in erster Linie wohl aus reiner Ungewohnheit -- gerne mal als "meta" fehletikettiert werden, obwohl sie doch zum Regelkern des Spiels selbst gehören, kommen meiner Art, sowohl Fiktion im Allgemeinen als auch Rollenspiel im Besonderen zu betrachten und zu "denken", im Gegenteil sogar recht gut entgegen. Diese Dinge funktionieren (jedenfalls dann, wenn sie ihren Job gut machen und ihr Publikum unterhalten sollen) nun mal nach etwas anderen Regeln als sowohl die Realität als auch Simulationen an sich, und das dürfen dann auch die Spielregeln gerne abbilden. Außerdem ist mir der grundlegende Ansatz hinter Fate-Punkten gar nicht wirklich so neu: Karma als durch in erster Linie "heldenhaftes" Verhalten auffüllbare Ressource, um unter anderem Würfe nachträglich anzupassen, kenne ich noch aus den Achtzigern von TSRs Marvel Super Heroes, der aktuelle Fate-Ansatz geht mir nur deutlich leichter vom Hirn als das damalige Modell.

2.) Soweit es um tatsächliche "Meta"-Angelegenheiten wie Diskussionen, was man eigentlich wie spielen möchte und worin eventuelle Differenzen bestehen mögen, geht, ist aus meiner Sicht die dazugehörige Metaebene schlicht und ergreifend auch der beste (gedachte) Ort, um solche Dinge anzusprechen und gemeinsam Lösungen auszuknobeln. Genauso, wie ich Probleme mit einem Spieler in der Regel nicht wirklich lösen kann, indem ich mir statt dessen stillschweigend in der Hoffnung, ihn mir damit irgendwie zu "erziehen", seinen Charakter vorknöpfe, hilft weder mir noch ihm in solchen Situationen eine "Meta ist pfuibäh!"-Blockadehaltung im Geringsten weiter -- da müssen wir dann, wenn wir tatsächlich weiterkommen wollen, einfach durch.

Keines deiner beiden Beispiele geht auf Fate ein und widmet sich dem spezifischen Fate-"meta", über das hier seit Tagen debattiert wird. Schade eigentlich.

Offline Isegrim

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"Meta" muss nicht nur Regeln bedeuten (obwohl die natürlich im Zentrum der Diskussion stehen, da sich Fate ja genau darin von anderen Systemen unterscheidet; rules matter & so...). Ob ich eine Geschichte "von innen" erlebe (ob als Beteiligter oder Zuschauer), oder ob ich über die Geschichte als Geschichte nachdenke, sind ebenfalls verschiedene Ebenen. Der zweite Aspekt ist dem ersten nach- oder übergeordnet, daher "meta".

Fate als narratives System will, dass man über die Geschichte auf einer Meta-Ebene denkt, und die Regeln forcieren das. Aber es gefällt halt nicht jedem.
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Keines deiner beiden Beispiele geht auf Fate ein und widmet sich dem spezifischen Fate-"meta", über das hier seit Tagen debattiert wird. Schade eigentlich.

Wundert mich nicht. Ich wollte meinen allgemeinen Standpunkt erläutern (insbesondere auch mal ein bißchen im Gegentum zum "klassisch geprägten Nur-Charakter-Rollenspieler"); daneben auch noch auf Regeldetails einzugehen, war gar nicht Sinn des Posts und hätte allenfalls als unnötige Ablenkung dienen können.

Offline KhornedBeef

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Weil das bedauerlicher auch die einzige Option ist, hier im Fate-Unterforum für Stimmung zu sorgen. Spannende Debatten unter Fatespielern gibt es hier schon länger nicht mehr. Aus Verzweiflung hat Caranthir ein polarisierendes Thema losgetreten. Und siehe da: mehr Beiträge und mehr Elan als in den letzten Monaten. Mission completed.
Das klingt ein bisschen so, als wären hier alle eingesperrt und, wenn keiner "Stimmung" (lol) macht, indem er Streitthemen sucht, alle dazu verdammt tatenlos mir Erdnüssen zu werfen oder an die Wand zu starren.  ~;D
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Offline Maarzan

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Wenn jetzt Leute hier ihre Abneigung Fate gegenüber zum Besten geben müssen, will ich das aus Gründen der Meinungsfreiheit auch nicht unterbinden. Aber Thema des Fadens ist es eigentlich nicht. Es gibt da einen großen Unterschied zwischen "Wir diskutieren, wie "Meta" Fate ist und wie Gruppen es umsetzen" und "Fate ist doof, weil es Meta-Elemente enthält".

Ich sehe hier kein "fate ist doof", maximal eine Aussage das Fate mit einer Gruppe, die schon so weit ist, das sie Fate spielen kann Fate nicht mehr bräuchte - die ich zumindest ausdrücklich nicht teile.

Das Leute Fate - insbesondere auch wegen der von ihnen empfundenen Metaelemente - nicht mögen, darf man ihnen wohl nicht ankreiden.

Was ich aber hier erlebe, ist genau die Art von Wortklaubereien, Verdrehungen, Ignoranzen und Spitzfindigkeiten um Fate "reinzuwaschen", welche auch das Spiel mit Fatespielern zum Ärgernis machten.
Im Grunde müssen die klassischen Spieler ja fate schon dankbar sein. dass diese Typen tatsächlich ein neues zu Hause gefunden haben und da auch bleiben - nicht wie die Storyteller damals.

Zur weiteren Qualität solcher Diskussionen am Spieltisch. Regeldiskussionen erfolgen auch bei klassischen Regelsystemen gelegentlich. Unter "Klassikspielern" regelt sich das aber in der Regel dann in Relation durch den direkten Bezug auf die Regeln (welche wiederum auf das ebenso beschriebene Setting abzielen und nicht auf irgendwelche nur indirekt einzufangenden Spielergeschmäcker) und deren Grundgerüst recht schnell und dann auch für die Zukunft. Der Bonus für Katanaschärfen wird einmal bestimmt und steht dann.

Bei Fate diskutieren wir primär über Geschmack und wie gezeigt kann sich die Beurteilung danach spontan ändern. Man ist also jedes Mal neu am Verhandeln oder am Geschmackabschätzen. 

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

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Ich sehe hier kein "fate ist doof", [...]

[...]

Was ich aber hier erlebe, ist genau die Art von Wortklaubereien, Verdrehungen, Ignoranzen und Spitzfindigkeiten um Fate "reinzuwaschen", welche auch das Spiel mit Fatespielern zum Ärgernis machten.
Im Grunde müssen die klassischen Spieler ja fate schon dankbar sein. dass diese Typen tatsächlich ein neues zu Hause gefunden haben und da auch bleiben - nicht wie die Storyteller damals.

Ah. Es ist also nicht Fate selbst, das doof ist, es sind nur die Leute, die Fate mögen. Ich bin sicher, diese Erkenntnis wird uns ungemein weiterhelfen. ::)

Offline Maarzan

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Ah. Es ist also nicht Fate selbst, das doof ist, es sind nur die Leute, die Fate mögen. Ich bin sicher, diese Erkenntnis wird uns ungemein weiterhelfen. ::)

Ein entsprechender, möglicherweise kleiner aber zumindest lauter Anteil wenn schon.
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Stimmt, die Beleidigungen von Maarzan sind nicht hilfreich.

Offline Maarzan

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Stimmt, die Beleidigungen von Maarzan sind nicht hilfreich.

meine Beleidigungen?

Wenn dann seine:
Ah. Es ist also nicht Fate selbst, das doof ist, es sind nur die Leute, die Fate mögen. Ich bin sicher, diese Erkenntnis wird uns ungemein weiterhelfen. ::)
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Offline Caranthir

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Das Leute Fate - insbesondere auch wegen der von ihnen empfundenen Metaelemente - nicht mögen, darf man ihnen wohl nicht ankreiden.

Damit hat auch niemand ein Problem. Lediglich der Allgemeinheitsanspruch "Metaregeln braucht kein Mensch, deshalb funktioniert das System nicht" ist ein wenig irritierend. Es sagt doch hier niemand, dass einem Fate gefallen muss. Aber wie gesagt, manchmal hat man bei der Argumentation hier den Eindruck, dass es einem ausgeredet werden will.

Zitat
Was ich aber hier erlebe, ist genau die Art von Wortklaubereien, Verdrehungen, Ignoranzen und Spitzfindigkeiten um Fate "reinzuwaschen", welche auch das Spiel mit Fatespielern zum Ärgernis machten.
Im Grunde müssen die klassischen Spieler ja fate schon dankbar sein. dass diese Typen tatsächlich ein neues zu Hause gefunden haben und da auch bleiben - nicht wie die Storyteller damals.

Öh, say what? Also erstmal, wie kommst du auf die Idee, dass wir hier Fate "reinwaschen" wollten.  Fate kann mein Lieblingsspiel sein, ich kann es mögen, ich kann es so mittelprächtig finden und ich kann es scheiße finden. Aber in keinem dieser Fälle müsste ich es irgendwie reinwaschen. Es ist ja interessant, dass es dir aus genannten Gründen missfällt. Damit habe ich überhaupt kein Problem.

Dann: "Diese Typen", ich sag's mal so, nicht nett, überhaupt nicht. Lies nochmal meinen Eingangsbeitrag, niemand verdreht hier irgendwas. Was einfach manchmal nervt, ist, dass man hier konstruktiv diskutieren will und dann Leute ständig reinfeuern mit "Aber das ist doch alles scheiße". Was genau ist daran konstruktiv? Die gefällt Fate nicht. Schön, warum diskutierst du dann in einem Faden, in dem sich Fate-Spieler darüber austauschen möchten?

Zitat
Zur weiteren Qualität solcher Diskussionen am Spieltisch. Regeldiskussionen erfolgen auch bei klassischen Regelsystemen gelegentlich. Unter "Klassikspielern" regelt sich das aber in der Regel dann in Relation durch den direkten Bezug auf die Regeln (welche wiederum auf das ebenso beschriebene Setting abzielen und nicht auf irgendwelche nur indirekt einzufangenden Spielergeschmäcker) und deren Grundgerüst recht schnell und dann auch für die Zukunft. Der Bonus für Katanaschärfen wird einmal bestimmt und steht dann.

Ganz ehrlich, mir ist noch kein Rollenspiel untergekommen, dass keinen Diskussionsbedarf hervorgerufen hätte. Es ist eher so, dass je mehr Regeln und je komplexer es wird, desto mehr Diskussionen bringen den Spielfluss zum Stillstand.
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