@Der Läuterer
Ich finde deine Vorstellung von Horror verständlich, möchte aber anmerken, dass du dabei als SL Privilegien verlangst, die nicht ohne weiteres gewährt werden.
Kinder zu verletzen oder zu töten ist ein Tabu (für uns). Ein Tabu zu brechen ist verboten. Ein Tabu zu brechen ist aber notwendig für Horror und für Humor.
Wie also rechtfertigen Regisseure oder Comedians ihre Tabubrüche? Durch ihre Privilegien als Künstler, welche ihnen von der Mehrheit der Gesellschaft verliehen werden. Und selbst dann sehen wir immer wieder, dass diese Privilegien alles andere als sicher sind und eine Satire oder Ekelszene nach hinten losgehen kann. Wichtig ist hier das Vertrauen der Öffentlichkeit auf der einen Seite, aber auch natürlich das politische Interesse mächtiger Akteure.
In Metal Gear 5 zum Beispiel durfte man die Kindersoldaten nicht töten, sonst hieß es Game Over. In einer anderen Mission hingegen muss man die eigenen, erkrankten Gefolgsleute ermorden. Und der letztere Tabubruch wird durch den gefährlichen Wahnsinn der Erkrankten und später durch die Erlaubnis der vernünftigen Erkrankten entschuldigt. Letzteres wurde wie ein Ritual inszeniert und das ist wichtig.
Als SL das Privileg zu beanspruchen, die Spieler mit Tabubrüche zu schockieren, geht meine Meinung nach nicht ohne Rituale. Rituale (Absprache, X-Karte, usw.) schaffen Vertrauen. Vertrauen, dass man die Macht eines Tabubruchs nicht gegen die Gruppe einsetzt, sondern für das Wohl der Gruppe.
Ich bin mir sicher, Läuterer, dass du in deinen Gruppen viele Rituale hast, mit denen du dir das Vertrauen der Spieler sicherst. Doch diese kenne ich nicht.
Wie würdest du eine Sitzung eröffnen, in denen die Spieler mit mörderischen Kindern konfrontriert werden?
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