Autor Thema: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel  (Gelesen 41590 mal)

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Offline Teylen

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #75 am: 18.06.2019 | 00:01 »
Ich habe es bei meinen V5 Convention Runden angewendet und etwas Angst das es abgelehnt wird.
Beide Spielgruppen waren aber sehr cool damit und haben sich sogar darüber gefreut, obwohl sie seit 1. Edition spielen und es davor ein wenig "krasser Sachen"-Talk gab.

Wegen dem Prinzip habe ich halt erklärt das man drauf tippt und ich dann halt die Szene zurückspule, retconne oder wir danach weiter machen.
Das es kein Spielmittel ist um Gegner verschwinden zu lassen, sondern damit die Spieler Spaß haben.

Ich hab dann auch erwähnt, dass wenn ich bspw. in einer Szene eine "Spinne, einen Hund und ein kleines Kind" oder so habe, vielleicht eine knappe Rückfrage kommt was das Problem war, aber dass dies dann auch schon die einzige Frage ist und es dann entsprechend rausgenommen wird und bspw. die Spinne zur Eidechse oder sowas. So ohne Rechtfertigungspflicht, nur so für den Einsatz. Irgendwie verstehe ich nicht wo bei der kurzen Rückfrage das Problem sein sollte?
Ich hatte auch mit einem Spieler am Rundenaushang gesprochen der total begeistert davon war, und es plant bei seiner langjährigen Runde zu nutzen.


@Der Läuterer:
Es unterliegt dem Diktat von X weil der Spieler damit anzeigt das es ihn belastet, als Spieler.
Auf keine coole, kathartische, horror-interessante oder sonst wie doch noch iwie positive Art, sondern das es droht ein scheiß Spielerlebnis zu werden.

Ansonsten, es gibt sowas wie eine Ampel-Technik.
Da legt man Grün, Gelb und Rot hin. Grün ist dann freie Fahrt / gerne mehr, Gelb Zurückhaltung bzw. Niveau halten bis leicht runterfahren und Rot halt ein hartes Stopp.
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Pyromancer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #76 am: 18.06.2019 | 00:06 »
Der eine bestellt ne eigene Pizza. Problem gelöst.

Ja. Das ist eben das Äquivalent zu: Der eine sucht sich eine andere Gruppe. Problem gelöst. Man muss nicht zusammen spielen.


Offline Der Läuterer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #77 am: 18.06.2019 | 00:06 »
Aber die andere Pizza wird doch in der selben Thermophore angeliefert.
Ausserdem ist da ja noch der Geruch vom Fisch. Und deren toten Augen blicken den Einzelnen tadelnd und strafend an, weil er sich nicht durchsetzen konnte.
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Pyromancer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #78 am: 18.06.2019 | 00:08 »
Am Ende ist es die Frage: Wie viel Rücksicht WILL man nehmen. Man MUSS keine Rücksicht nehmen.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #79 am: 18.06.2019 | 00:18 »
Rücksicht muss man natürlich nie nehmen. Sollte man aber.
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Offline Teylen

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #80 am: 18.06.2019 | 00:20 »
Ich finde ja das ihr aarg merkwürdig drauf seid.
In der alten japanophilen Gruppe (Anime & alles japanische) hatten wir tatsächlich einen Fisch-Alleriker dabei. Dem auch bei Fisch-Geruch bereits schlecht wurde.
Da zu sagen das er sich von dem Thunfisch der anderen zustinken lassen darf bis er kotzt oder einen Schock hat ist doch assig.
Meiner Meinung nach auch wenn man sagt:
Hey, wir holen eine Party Pizza (ist so ne Gemeinschaftssache & für alle günstiger). Du aber mit deiner Allergie darfst dir gerne eine eigene zum Vollpreis kaufen. Geh dann auch mal raus.

Naja, und selbst wenn die Person kein Allergiker ist sondern nur Vegetarierer oder Veganer.
Ich bemühe mich bei sowas ja eher darum das sich alle wohlfühlen als so auf "FRESS NAPALM" zu machen.
Wenn wer keinen Thunfisch auf dem Tisch sehen will, weil er die Überfischung oder industrielle Zucht von denen scheiße findet, muss man doch nicht tun als würde man keine Mahlzeit ohne Thunfisch essen können.
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #81 am: 18.06.2019 | 00:26 »
Die Pizza ist doch nur ein Beispiel fürs RPG.
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Offline Der Läuterer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #82 am: 18.06.2019 | 00:34 »
Ich finde ja das ihr aarg merkwürdig drauf seid.
In der alten japanophilen Gruppe (Anime & alles japanische) hatten wir tatsächlich einen Fisch-Alleriker dabei. Dem auch bei Fisch-Geruch bereits schlecht wurde.
Da zu sagen das er sich von dem Thunfisch der anderen zustinken lassen darf bis er kotzt oder einen Schock hat ist doch assig.
Bitte langsam.
So weit darf es nicht kommen. Da bin ich völlig bei Dir.

Aber - und das ist jetzt ein mega fettes aber von mir - ich lasse mir auch nicht die Salami und den Schinken verleiden und verbieten, weil ein/e VegetarierIn am Tisch sitzt und sich gestört fühlt.

Irgendwo hört dann auch einmal mein Mitfühlen für die Befindlichkeiten anderer auf.
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Offline Der Läuterer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #83 am: 18.06.2019 | 00:43 »
Irgendwann kommt dann mal ein Spieler auf die Idee und sagt... "Ich leide an Algophobie."
"Aha." sage ich "Und jetzt?"
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Dann sage ich nicht "Ah! Alles klar." sondern recht uncharmant "Such Dir bitte eine andere Gruppe."
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #84 am: 18.06.2019 | 01:43 »
Also, um es noch einmal aufzudröseln: In einer Rollenspielrunde gibt es unter Umständen konfliktäre Interessen bzgl sensitiver (oder auch nur vermeintlich sensitiver) Themen. Dies erfordert normalerweise eine Interesssensabwägung. Die X-Card löst dies auf, indem sie festlegt, dass unhinterfragt derjenige seine Interessen (bzgl dieser Thematik) durchsetzen kann, der durch Spielen der X-Card ein Unwohlsein für sich reklamiert.

Dem Spielleiter wird also die Möglichkeit der expliziten Interessensabwägung genommen ("Soll ich jetzt all Raucher aus dem Setting entfernen oder verändere ich nichts?") plus die Kontrolle, ob Missbrauch betrieben wird (es wird ja nicht hinterfragt).

Zum Missbrauch: Ich hätte bereits erwähnt, dass es Spieler geben kann die für jedes noch so kleine Unwohlsein auf die X-Karte tippen. Es braucht nicht viel Fantasie um sich vorstellen zu können dass auf einer Con dazukommen können:
a) Spieler, die den Spielleiter nicht leiden können,
b) Spieler, die die X-Carte nicht mögen und durch übermäßigen Gebrauch torpedieren wollen,
c) Spieler, denen langweilig ist und die den Spielleiter mal ins Schwitzen bringen möchten.

Dazu kommt, dass Problemspieler, die eine X-Karte benötigen, weil sie sich nicht artikulieren können, so nie lernen ihre Interessen auszusprechen. Die X-Karte hält sie in einem Zustand der Unmündigkeit.
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Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #85 am: 18.06.2019 | 05:49 »
Das glaubt mir jetzt vermutlich sowieso kein  Schwein aber egal: Ich bin Fisch Allergiker. (Und rein zufällig auch noch Vegetarier.)
Keine Ahnung, warum ihr ausgerechnet diesen Vergleich gewählt habt. Aber wenn es schon so ist, kann ich mich mal zu Wort melden.
Ich schaffe es nicht mal in nem Nordsee Restaurant auf Toilette zu gehen, weil ich bei dem Geruch ohnmächtig werden könnte.
Und wenn ich aus Versehen Fisch verschlucke, kann es sein, dass ich keine Luft mehr bekomme, weil die Luftröhre zuschwillt. Kommt meine Haut irgendwie mit Fisch in Kontakt, dann "Kryptonid."
(Wenn jmd. in meiner Anwesenheit eine Tunfisch Pizza isst, geht das, solange er weit genug wegsitzt.)

Was bedeutet : Ich muss selbst sicherstellen, und zwar schon vor dem Spiel,
bevor das Essen bestellt wird, dass jeder Anwesende von meiner Fischallergie weiß.
Wenn ich das nicht mache, kann es sein, dass ich nicht mitessen kann.
Was ich auf keinen Fall tun würde, wäre die anderen dafür verantwortlich machen, dass ich nicht mitessen kann. Oder verlangen, dass sie wegen mir ihre Tunfisch Pizza nicht essen dürfen.
Dann würde ich sagen: Spielt ihr mal weiter. Ich gehe mir solange mal was anderes zu Essen besorgen. Und komme dann später wieder.

Ist meine Verantwortung.


Vor Klassenfahrten oder vor der Aufnahme in  Arztpraxen, wird vorher extra nachgefragt : Ob jemand Allergien hat. Oder ganz bestimmte Medikamente braucht.

Deshalb würde ich vorschlagen das mit dem Trigger vorher auch abzuklären.
Wenn etwas Vergleichbares im Spiel rauskommt (plötzlich und unerwartet, ich hoffe jmd. merkt jetzt, dass der Vergleich nicht optimal gewählt ist), kann man Pause machen, kurz rausgehen, und später wiederkommen.
Die anderen können solange weiterspielen, (Dann hat man die triggernden Szenen auch übersprungen, nur ohne, dass man sie für die anderen deshalb auch streichen musste).

Wo ist das Problem?

Edit.
Ich könnte jetzt natürlich darauf bestehen, dass alle anderen in meiner Anwesenheit auch nur Vegetarisch und ohne Fisch bestellen dürfen.
Und zusätzlich darauf bestehen, dass sich zudem auch noch eine solche Gemeinschafts Pizza bestellt wird.
Aber das fände ich übergriffig.

Rücksicht ist mMn.  keine Einbandstrasse.
Sie beruht auf Gegenseitigkeit.


« Letzte Änderung: 18.06.2019 | 07:18 von Issi »

Offline Anro

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #86 am: 18.06.2019 | 05:57 »


Irgendwann kommt dann mal ein Spieler auf die Idee und sagt... "Ich leide an Algophobie."
"Aha." sage ich "Und jetzt?"
"Du darfst meinen Char nicht mehr verletzen und Hits abziehen, ich habe ja, wie gesagt, Angst vor Schmerzen."
(..) "


Also du sagst: " gut, dass es die xcard gibt, so kann ich faule Eier aussieben, die sonst noch länger unbekannt gewesen wären"?

Generierung mit "Angst vor spinnen" und negativem kletternwert, schwimmen lässt sich auch leicht kompensieren.
Fällt aber wahrscheinlich auf.



Lasst uns unter Freunden diskutieren, nicht mit Gegnern debattieren


Offline Rhylthar

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #87 am: 18.06.2019 | 06:35 »
Zitat
Was ich meine wird deutlicher, wenn man die CATS-Methode hinzunimmt. Diese besagt, dass die Gruppe sich vorher über Concept (Konzept), Aim (Spielziel), Tone (Stimmung) und Subject Matter (Themen) der kommenden Spielrunde verständigt. Wir klären also vor Beginn, worum es im Spiel geht, was wir vom Spiel wollen, in welcher Stimmung wir es haben wollen, und welche evtl. problematischen Themen vorkommen werden. Die X-Card taucht hier in diesem letzten Punkt auf, um einen doppelten Boden einzubringen, falls TROTZ der Absprache während des Spiels unvorgehesene Probleme auftreten.
This.

Denn dann existiert die X-Card für mich nicht im luftleeren Raum. Mir ginge es wie Kreggen, dass ich sonst evtl. nicht wüsste, was jetzt genau der Auslöser ist. Ich will mich auch gar nicht mit Extremen aufhalten, egal in welche Richtung. Trotzdem muss ich sagen, dass mich die X-Card z. B. bei dem "Rauchen"-Beispiel stören würde; natürlich würde es kein zentrales Thema sein und es muss auch nicht zwingend vorkommen (der englische Herrenclub in den 1920ern kann auch anders dargestellt werden), aber dafür extra Zurückspulen?
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Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #88 am: 18.06.2019 | 07:00 »
Ich finde die Idee mit der Pausen Karte auch super.
Mitten im Spiel würde ich die vorziehen.

Und die CATS Methode finde ich Grundvoraussetzung .
Der SPL ist in der Verantwortung den SL über Trigger, von denen er selbst weiß, zu informieren. (Gerne ohne Rechtfertigung )
Damit der SL darauf ein gehen kann.
(Er muss es natürlich nicht)
Wenns es jetzt um Werwölfe geht, und jmd. stellt das Veto: Auf keinen Fall Gewalt gegen Wölfe. - Dann geht es halt nicht zusammen. (In diesem speziellen Abenteuer. In anderen vielleicht schon)

Für Trigger die dann trotzdem noch plötzlich und unerwartet auftauchen. -würde ich auch eine Stopp oder Pausenkarte wählen. Hier kann man ggf.  nur unter 4 Augen mit dem SL sprechen. Und gemeinsam eine Lösung finden.



Online Jiba

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #89 am: 18.06.2019 | 07:03 »
Aber weißt du denn, ob den/die Spieler/in das Rauchen vielleicht deshalb störte, weil ein kettenrauchender Angehöriger einige Tage zuvor an Raucherlunge starb.

Ich bin geneigt beim Einsatz der X-Card immer einen guten Grund anzunehmen.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Rhylthar

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #90 am: 18.06.2019 | 07:11 »
Aber weißt du denn, ob den/die Spieler/in das Rauchen vielleicht deshalb störte, weil ein kettenrauchender Angehöriger einige Tage zuvor an Raucherlunge starb.

Ich bin geneigt beim Einsatz der X-Card immer einen guten Grund anzunehmen.
Das Beispiel gab etwas anderes vor.

Und auch, wenn das jetzt als unsensibel daherkommt:
Es tut mir leid für den Spieler. Wirklich. Aber ich beschreibe in einem Nebensatz eine Örtlichkeit mit damaligen Sitten und verwende keinen Krebsgolem als Antagonisten.
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Offline KhornedBeef

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #91 am: 18.06.2019 | 07:26 »
Ich sehe die X-Card auch etwas kritisch. Sie ist halt das Mittel der Wahl wenn schon vor Beginn des Spiels etwas nicht okay ist, bzw. von der Möglichkeit erstmal ausgegangen wird.
Ich vermute aber auch, dass in der Praxis fast niemand missbräuchlich die Karte nutzt. Dazu müsste man tatsächlich sehr empathielos sein. Aus genau oben genanntem Grund
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #92 am: 18.06.2019 | 07:52 »
Ich vermute aber auch, dass in der Praxis fast niemand missbräuchlich die Karte nutzt. Dazu müsste man tatsächlich sehr empathielos sein.
Ziel ist ja, dass sich kein Spieler unwohl fühlen soll. Und der Spieler muss sich auch nicht rechtfertigen, warum er sich genau unwohl fühlt. 
Folglich könnte man theoretisch bei jedem Anflug von Unwohlsein auf die X Card tippen, ohne sich rechtfertigen zu müssen.
A. Wie schlimm das Unwohlsein war. Oder ob man einfach nur genervt oder gelangweilt war.
B. Was der Anlass für das Unwohlsein war.

Gefahren.
Jemand tippt das öfter (nicht aus bösem Willen,  sondern aus mangelnder Rücksicht gegenüber den anderen heraus).

Die Mitspieler werden evtl. genervt, weil sie nicht verstehen, was er nun schon wieder hat. Schließlich wurden die harten Trigger doch vorher abgeklärt . Und nun müssen sie trotzdem dauernd wegen ihm zurück spulen bzw. überspringen.
Eine Erklärung dafür bekommen sie nicht.

Hinzu kommt evtl.  auch : "Jetzt liegt sie schon da, also soll sie auch nicht nutzlos sein"- Prinzip.
Also achte ich als Spieler vielleicht stärker darauf, ob ich mich nicht doch irgendwie mal unwohl fühlen könnte, damit ich sie auch mal tippen kann. Und sie nicht umsonst da liegt.

Klingt total blöd. Aber das ist vermutlich wie mit dem roten Knopf.
Das aktiviert uU. die Neugier und den Spieltrieb.
« Letzte Änderung: 18.06.2019 | 08:00 von Issi »

Offline Der Läuterer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #93 am: 18.06.2019 | 07:58 »
Irgendwann kommt dann mal ein Spieler auf die Idee und sagt... "Ich leide an Algophobie."
"Aha." sage ich "Und jetzt?"
"Du darfst meinen Char nicht mehr verletzen und Hits abziehen, ich habe ja, wie gesagt, Angst vor Schmerzen."
Dann sage ich nicht "Ah! Alles klar." sondern recht uncharmant "Such Dir bitte eine andere Gruppe."
DAS war Sarkasmus.
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Offline felixs

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #94 am: 18.06.2019 | 08:14 »
In der alten japanophilen Gruppe (Anime & alles japanische) hatten wir tatsächlich einen Fisch-Alleriker dabei. Dem auch bei Fisch-Geruch bereits schlecht wurde.
Da zu sagen das er sich von dem Thunfisch der anderen zustinken lassen darf bis er kotzt oder einen Schock hat ist doch assig.

Ja klar wäre das assig.

Der zieht aber auch keine X-Karte und sagt: "Ihr dürft keine Thunfisch-Pizza bestellen. Aus Gründen, die ich nicht erzähle." Sonder er wird das sagen, was oben im Text steht.

Das ist eine völlig andere Situation als wenn ich die X-Karte ziehe und sage: "Stopp, so spielen wir das nicht weiter. Und ihr dürft mich nicht fragen warum, sondern müsst einfach weiterraten, wie es denn OK wäre, bis ich aufhöre, mit der X-Karte zu fuchteln".

Daraus ergibt sich für mich: Mit Leuten, mit denen man reden kann, hat man auch ohne X-Karte kein Problem. Mit Leuten, mit denen das nicht geht, nutzt auch die X-Karte nichts.
Gleichwohl denke ich auch, dass ein vereinbartes Stopp-Signal eine gute Idee sein kann. Und dass es gut sein kann, vor dem Spiel Konsens darüber herzustellen, dass auf Befindlichkeiten Rücksicht genommen wird und dass niemand für seine Bedenken lächerlich gemacht wird oder diese Bedenken einfach übergangen werden. Von mir aus kann das Mittel dann auch ein Bauklotz mit oder ohne "X" darauf sein. Mir wäre aber wichtig, dass der vetoisierende Spieler sich dann bei der Lösungssuche mit einbringt. Wenn das nicht geht, ist gemeinsames Spiel schwierig.
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Offline Hewisa (gone for good)

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #95 am: 18.06.2019 | 08:21 »
Ich bin geneigt beim Einsatz der X-Card immer einen guten Grund anzunehmen.
Das ist doch eigentlich der Knackpunkt. Die Argumentation dagegen beruht doch nur auf der Annahme, dass das Instrument quasi zwangsläufig missbraucht wird. Und das ist tatsächlich eine Einstellung, die ich nicht verstehe. Ich unterstelle zunächst mal guten Willen, bis das Gegenteil bewiesen wurde.

Ich frag mich auch, woher diese Gewissheit, dass das Instrument missbraucht werden würde kommt. Weil diejenigen, die so argumentieren es selber so einsetzen würden?
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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #96 am: 18.06.2019 | 08:23 »
Das ist eine völlig andere Situation als wenn ich die X-Karte ziehe und sage: "Stopp, so spielen wir das nicht weiter. Und ihr dürft mich nicht fragen warum, sondern müsst einfach weiterraten, wie es denn OK wäre, bis ich aufhöre, mit der X-Karte zu fuchteln".

Es geht explizit NICHT darum, dass der X-Karte-tippende Spieler da ein Ratespiel veranstaltet. Wenn nicht klar ist, auf was sich die X-Karte bezieht, dann wird nachgefragt, welches Element der Auslöser war. Das steht zumindest so in der Anleitung. Was NICHT gemacht werden soll ist halt Nachbohren und Rechtfertigungen verlangen.

Offline Der Läuterer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #97 am: 18.06.2019 | 08:24 »
Da ich jemand bin, der weiss was Algophobie ist (siehe mein Bsp. oben), oute ich mich mit meinem Wissen wohlmöglich als jemand, der Cthulhu spielt.

Hatte betreffende Frau, wegen der hier gerade diese heisse Diskussion um echte (oder eingebildete) Befindlichkeiten, das betreffende, schlechte Erlebnis bei einem Cthulhu Spiel, bekomme ich dann vielleicht eine X Karte von ihr, nur weil ich als Cthulhu SL sie an die Cthulhu Session und den damaligen Cthulhu SL erinnere?

Nur so als Idee.

Und darf ich mich dann missachtet, geringschätzt und herabgewürdigt fühlen, weil ich als SL noch nie eine Situation herbeigeführt habe, bei der ein/e SpielerIn eine derart schlechte Empfindung erdulden musste?

Wessen Befindlichkeit wiegt jetzt mehr?

Die Erinnerung an die damalige Befindlichkeit?
Oder meine aktuelle Befindlichkeit?
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Offline Rhylthar

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #98 am: 18.06.2019 | 08:25 »
Zitat
Das ist doch eigentlich der Knackpunkt. Die Argumentation dagegen beruht doch nur auf der Annahme, dass das Instrument quasi zwangsläufig missbraucht wird.
Das stimmt so nun auch nicht. Sowohl das "Rauchen-"Beispiel oder auch das "Wölfe"-Beispiel würde ich nicht als Missbrauch der Karte ansehen, nur als für mich störend.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #99 am: 18.06.2019 | 08:26 »
Ich frag mich auch, woher diese Gewissheit, dass das Instrument missbraucht werden würde kommt. Weil diejenigen, die so argumentieren es selber so einsetzen würden?
Das wurde doch schon vor X Seiten erklärt (aber leider komplett ignoriert- Was ich wiederum nicht verstehe. Ist das Absicht?
Denn fair finde ich das nicht).
Der Grund ist :
Schlechte Erfahrung mit Problemspielern.
Es gibt z. B. Spieler, die sowas , allein aus Aufmerksamkeits Gründen, oft tippen könnten.

Edit. Dabei muss es nicht um bösen Willen oder Wunsch das zu missbrauchen gehen. (Das würde ich auch niemandem pauschal unterstellen wollen)
Einfach nur schlicht um Aufmerksamkeit.
« Letzte Änderung: 18.06.2019 | 08:38 von Issi »