Investigator überarbeitet.
Hoffentlich ist jetzt jeder zufrieden.
Tut mir leid, ich bin nicht zufrieden. Entweder wir versuchen halbwegs neutrale Definitionen zu finden, die ohne die subjektive Meinung von irgendjemandem auskommen (und damit der Definition von Definition gerecht werden) oder jeder schreibt einfach seine eigene Meinung und Interpretation zu diversen Begriffen auf (was auch interessant sein kann).
Du kannst doch deine Meinung zu Verlagen hier im Forum äußern, wie du willst, aber dieser Thread ist dafür meines Erachtens nach falsch. Wenn die Ausarbeitung an Definitionen dadurch ins Stocken gerät, weil Begriffe bzw. Konnotationen emotional aufgeladen sind und nicht über die Definitionen sondern Geschmäcker diskutiert wird, kommen wir hier nicht voran. Ich bitte dich daher inständig zu trennen zwischen deiner persönlichen Sicht auf die Dinge und dem Versuch, neutrale und damit hilfreichere Definitionen zu finden.
Das betrifft übrigens nicht nur "Investigator". Auch "Geskriptet" krankt daran. Ja, ich mag geksriptete Szenen auch nicht, aber "Geskriptete Szenen im Plot zählen mit zum Meistgehassten, was das Rollenspiel zu bieten hat." ist keine neutrale Aussage. An gewissen Punkten mögen geskriptete Szenen passen, gerade zu Beginn eines Szenarios. Außerdem beweist die Popularität gewisser Abenteuer (nicht nur bei Cthulhu), dass viele geskriptete Szenen ok finden oder zumindest zu einem gewissen Grad tolerieren. Den letzten Satz würde ich also streichen.
Auch "Metaplay" ist mir zu wertend. In den meisten Fällen finde ich Metaplay auch doof, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, ein Szenario zu stricken, das genau damit spielt. Auch mögen gewisse Gruppen damit schlichtweg kein Problem haben. In dieser Absolutheit finde ich die Definition daher ungeeignet.
"Monster of the Week" hast du zum Beispiel neutral formuliert, obwohl für viele (aber eben nicht alle) der Begriff negativ konnotiert ist. Ich finde, diese Definition ist ein gutes Beispiel, wie man eine vermeintlich gänzlich negative Sache dennoch neutral darstellen kann.
Auch bei "Railraoding" finde ich es gut, dass du beschreibst, der Begriff sei häufig negativ besetzt, ohne die Sache selbst zu werten. Bei "Sandboxing" schreibst du wiederum "Das Problem dabei ist, dass die Sandbox zumeist über das Hörensagen positiv verklärt wird und etwas ist, das sehr unterschiedlich interpretierter und bewertet wird." Hier wäre meines Erachtens nach die neutralere Variante besser: "Der Begriff Sandbox wird nicht einheitlich verwendet und wird daher unterschiedlich interpretiert und bewertet."
Der Satz "Durch Vorschusslorbeeren sind die eigenen Erwartungen an die Sandbox kaum zu erfüllen, was dann zu der irrigen Annahme führt, man habe gar kein 'richtiges' Sandboxing betrieben." ist in einer Diskussion zum Begriff gut aufgehoben, liefert aber keinen sinnvollen, erläuternden Beitrag zur Definition selbst. Der Satz, genauso wie der extrem wertende Satz "Die Freiheit des Sandboxing ist eine Illusion, da das Prinzip allen Spielern viel abverlangt." müssen also für eine neutrale Definition weg.
Die Definition des ebenfalls emotional aufgeladenen Begriff "Taschenlampenfallenlasser" finde ich wiederum gut gelungen, da die Definition sehr gut beschreibt, wie der Begriff gemeinhin verwendet wird.
Ich habe noch eine Anmerkung zu "Three Clue Rule" zu machen. Die Three Clue Rule ist keine Entwicklung der W100-Probe zum Auffinden von Hinweisen, sondern ein Prinzip, was vollkommen unabhängig vom Spielsystem ist. Ich würde sie daher nicht als Weiterentwicklung bezeichnen und auch nicht als Vorläufer der Regel des automatischen Auffindens bei den Gumshoe-Systemen. Die Three Clue Rule geht weiterhin davon aus, dass sowohl das Auffinden als auch das Interpretieren von Hinweisen interessant ist, während Gumshoe davon aussgeht, dass hauptsächlich das Interpretieren von Hinweisen spannend ist. Die dahinterstehende Designphilosophie ist also ein komplett andere. Ich würde den Satz mit der Weiterentwicklung und dem Vorläufer einfach weglassen. Er hilft nicht beim Verständnis des Begriffs.