Autor Thema: Was macht für euch ein gutes „massentaugliches“ Fantasy Rollenspiel aus?  (Gelesen 6586 mal)

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Offline Alexander Kalinowski

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Die Frage kann nicht am Kern vorbei gehen, denn sie erfasst genau das, was mich im Kern interessiert.

Na gut, es kommt natürlich darauf an was du mit "massentauglich" meinst: Fragst du in diesem Thread nach Eigenschaften, die die bereits populären Fantasy-RPGs gemeinsam haben oder nach Eigenschaften, die ein neues Fantasy-RPG bräuchte, damit es die bestehenden Spiele vom Markt verdrängt oder (realistischerweise) zumindest annähernd gleichrangig platziert ist?

Ich hatte dich im zweiten Sinne verstanden und meine Antwort darauf war, dass du nach etwas Unmöglichem fragst. Okay, ich muss es gleich erst einmal wieder relativieren: unmöglich ist per se nichts. Nur halt schon sehr unwahrscheinlich. Der vermutlich beste Weg ein massentaugliches Rollenspiel (im zweiten Sinne) zu veröffentlichen ist einen literarischen Erfolg wie Witcher oder gar A Song of Ice and Fire zu schreiben und dazu ein Rollenspiel zu veröffentlichen.

Aber falls du die Frage doch im ersten Sinne gemeint hat, dann kommen die Antworten hier im Thread natürlich schon ganz gut hin: Sie beschreiben ja im Wesentlichen D&D und DSA.

Ja, genau, für dich persönlich. Und für die Massen?

Was mich persönlich auch fasziniert, ist das George RR Martin mit ziemlicher Sicherheit mit A Song of Ice and Fire das Fantasy-Genre aus einem Blickwinkel angegangen ist, dass ihn persönlich interessiert hat. Und er schlägt mit seinem Material das Material von Fernsehserien die ganze Teams von Schreibern engagieren und hinter denen Produzenten stehen, die den Fernsehmarkt genau kennen und studiert haben.

Letztlich kann niemand genau wissen welche Eigenschaften ein riesiger Erfolg haben muss - sonst würde man ja so einen Erfolg selbst schreiben. Man weiß allerdings was in der Vergangenheit nicht funktioniert hat (Stichwort: Fantasy Heartbreaker).

Aber schön, dass dieser Thread eine Möglichkeit zum Product placement bot.

Du hast gefragt, ich habe es im zweiten Sinne (s.o.) verstanden und hatte mich einige Jahre mit der Thematik beschäftigt - das ist meine Antwort.
Knights of the Black Lily RPG - Black Fantasy-RPG mit Next Gen Fantasygenre-Simulationssystem.
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Offline takti der blonde?

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Re: Was macht für euch ein gutes Fantasy Rollenspiel aus?
« Antwort #51 am: 20.06.2019 | 09:04 »
Massenerfolg ist messbar. Es kann natürlich massentaugliche Produkte geben, die keinen Erfolg am Massenmarkt haben.

Ich würde auch annehmen, dass Massentauglichkeit messbar ist. Die Messung ist aber wesentlich anspruchsvoller.

Alles richtig. Läuft aber letztlich wieder auf eine unterschiedliche Gewichtung der relevanten Faktoren hinaus.

Grüße

Hasran

Offline ArneBab

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Re: Was macht für euch ein gutes Fantasy Rollenspiel aus?
« Antwort #52 am: 20.06.2019 | 19:16 »
Zitat
Massenerfolg ist messbar. Es kann natürlich massentaugliche Produkte geben, die keinen Erfolg am Massenmarkt haben.

Ich würde auch annehmen, dass Massentauglichkeit messbar ist. Die Messung ist aber wesentlich anspruchsvoller.
Alles richtig. Läuft aber letztlich wieder auf eine unterschiedliche Gewichtung der relevanten Faktoren hinaus.
Nicht ganz. Zum Beispiel hat "war zuerst da" nichts mit Massentauglichkeit zu tun (also nicht nur weniger, sondern wirklich gar nichts), ist aber ein wichtiger Faktor für Massenerfolg.
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Offline takti der blonde?

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Re: Was macht für euch ein gutes Fantasy Rollenspiel aus?
« Antwort #53 am: 20.06.2019 | 19:40 »
Nicht ganz. Zum Beispiel hat "war zuerst da" nichts mit Massentauglichkeit zu tun (also nicht nur weniger, sondern wirklich gar nichts), ist aber ein wichtiger Faktor für Massenerfolg.

Klar. "War zu erst da" oder..."Innovation" spielt auch eine Rolle für den Erfolg. Man könnte sogar sagen, den Zeitgeist zu treffen ist der wichtigste Faktor. ;)

Grüße

Hasran

Luxferre

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Re: Was macht für euch ein gutes Fantasy Rollenspiel aus?
« Antwort #54 am: 21.06.2019 | 06:21 »
Nicht ganz. Zum Beispiel hat "war zuerst da" nichts mit Massentauglichkeit zu tun (also nicht nur weniger, sondern wirklich gar nichts), ist aber ein wichtiger Faktor für Massenerfolg.

Bei DSA würde mich mal interessieren, wie viel Material von saturierten Sammlerenthusiasten aus purer romantisch-verklärter Nostalgie gekauft wird und niemals bespielt wird. Gerüchteweise kenne ich da so jemanden ...  ;D

Dionysian Spectre

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Ein erfolgreiches Mainstream-Fantasy-Rollenspiel muss meines Erachtens nach:
  • Standard-Fantasy-Tropes enthalten: EDO, Drachen, Magie, Fantelalter, etc. - und die Balance schaffen zwischen Konservativismus (nicht zu weit von den Genre-Standards entfernen) und Innovation (nicht zu uninspiriert und austauschbar wirken)
  • eine eigene Spielwelt haben die ein klischeehaftes Abbild der Erde ist, mit Fantasy-Europa, Fantasy-Arabien, Fantasy-Asien, etc. (Beweis: Spiele wie DSA, Splittermond oder Pathfinder scheinen mir deutlich erfolgreicher als Rollenspiele mit einem bekannten IP wie Herr der Ringe oder Game of Thrones)
  • eine kritische Masse an Material haben: Grundregelwerk und Settingband als üppig illustrierte dicke Hardcover, regelmäßige Abenteuer und Erweiterungsbände ... und das glaubhafte Versprechen eines nicht enden wollenden Produktausstoßes. (Um Fans und Sammlern langfristig immer wieder neue Sachen bieten zu können auf die sie sich freuen können + um eine entsprechend detaillierte Geschichte der Spielwelt zu haben)

Platzhirsch zu sein hilft natürlich, aber Spiele wie Pathfinder und Splittermond beweisen dass auch neue Systeme aus dem Stand heraus eine Chance haben, wenn sie massenmarkt-tauglich gestaltet sind und einen günstigen Moment ausnutzen um auf den Markt zu gehen.

Offline ArneBab

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Ein erfolgreiches Mainstream-Fantasy-Rollenspiel muss meines Erachtens nach:
  • eine eigene Spielwelt haben die ein klischeehaftes Abbild der Erde ist, mit Fantasy-Europa, Fantasy-Arabien, Fantasy-Asien, etc. (Beweis: Spiele wie DSA, Splittermond oder Pathfinder scheinen mir deutlich erfolgreicher als Rollenspiele mit einem bekannten IP wie Herr der Ringe oder Game of Thrones)
Verallgemeinert: Direkt greifbare/sichtbare Anknüpfungspunkte an bestehende Vorstellungen der Leute haben.

Bekannte nicht-Erde-Welten sind halt immernoch viel, viel weniger bekannt als die wirkliche Welt. Wobei ich mir vorstellen kann, dass in den USA ein Spiel mit Klischeehaften Abbildungen der Bundesstaaten funktionieren könnte, das für Europäer kaum greifbar ware. Das Gleichgewicht zu finden zwischen Greifbarkeit für Leute von woanders und Suspension of Disbelief für Leute, die in der Vorlage des Klischee-Landes leben, dürfte nicht gerade leicht sein. Vielleicht sind es gerade deswegen direkt erkennbare Klischees. Damit brechen Leute nicht erst dann raus, wenn etwas Kleines nicht passt, sondern akzeptieren von vorneherein, dass Schreibstadt halt nicht das echte Göttingen ist, sondern was eigenes, in dem allerdings die üblichen Klischees über Göttingen gelten.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Was macht für euch ein gutes Fantasy Rollenspiel aus?
« Antwort #57 am: 24.06.2019 | 22:41 »
Ansonsten hat man wohl nur die Möglichkeit auf bereits etablierte Marken zu setzen wie eben den Herrn der Ringe oder den Witcher.
Hat das jemals so wirklich geklappt?
In der Regel sind doch selbst die Systeme dieser Art die einigermaßen gut liefen irgendwann ex-gegangen, weil die Lizenz irgendwann an einen Anderen Verlag ging.
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Luxferre

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Handvoll Regeln zu Alchemie, Giften und Co.
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Cooles Artwork aus einem Guss.
Diverse Arten der einzelnen Produkte: PDF, Print Softcover, Print Hardcover, Print kleinere Variante für Schnell-Mal-Am-Spieltisch-Stöbern.
Spielerhandbuch, Spielleiterhandbuch, Monster und Schätze, Spielerhandbuch 2/3/4, Monsterhandbuch 2/3/4, Abenteuer, Kampagnen, Szenariensammlung, Weltenband, Regionalbände A-Z, Spielerhandbuch "Krieger", Spielerhandbuch "Dieb", Spielerhandbuch "Zauberer", Spielerhandbuch "Priester", Monsterhandbuch "Drachen", Monsterhandbuch "Feenwesen", Monsterhandbuch "Untote" ... -> Edition 1.5.

Offline Eiserne Maske

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Re: Was macht für euch ein gutes Fantasy Rollenspiel aus?
« Antwort #59 am: 25.06.2019 | 10:47 »
Hat das jemals so wirklich geklappt?
In der Regel sind doch selbst die Systeme dieser Art die einigermaßen gut liefen irgendwann ex-gegangen, weil die Lizenz irgendwann an einen Anderen Verlag ging.

Sry, Deine Antwort wurde mir irgendwie nicht gemeldet oder von mir übersehen. Ok, aber lag das an der Lizenz oder den jeweiligen Verlagen.  Warhammer, Star Wars und Herr der Ringe sind doch große Fantasy-Welten, die relativ spät ins Rollenspiel übertragen wurden. Jedenfalls nach D&D.
« Letzte Änderung: 25.06.2019 | 11:49 von Eiserne Maske »

Offline YY

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Re: Was macht für euch ein gutes Fantasy Rollenspiel aus?
« Antwort #60 am: 25.06.2019 | 10:53 »
Hat das jemals so wirklich geklappt?
In der Regel sind doch selbst die Systeme dieser Art die einigermaßen gut liefen irgendwann ex-gegangen, weil die Lizenz irgendwann an einen Anderen Verlag ging.

Ja, es gibt Beispiele, wo das sehr gut geklappt hat, ungeachtet der irgendwann folgenden Einstellung des Spiels.

Mal andersrum betrachtet:
Welches erfolgreiche massentaugliche Fantasy-System ist heute noch in seiner Urform auf dem Markt?
Richtig, gar keins.

Auch bei den großen Platzhirschen muss man eher von einem Franchise reden und die wechseln da auch mal den Verlag u.Ä.
Jede Edition hat ihre Zeit und wird irgendwann ersetzt.
Man könnte sich an der Stelle wieder ordentlich in Sachen Definition verlustieren, aber unterm Strich ist eine neue Edition ein neues Spiel, das "nur" als zusätzlichen (wohlgemerkt signifikanten) Erfolgsfaktor die Beliebtheit des Vorgängers hat. Aber auch das geht hier und da mal ordentlich daneben.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer