Autor Thema: Backstory oder nein?  (Gelesen 19130 mal)

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Offline Rhylthar

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #50 am: 12.07.2019 | 21:00 »
Zitat
besonders die Anspielung auf Gedächtnisverlust ist schon ziemlich gekonnter Umgang mit oft bejammerten Klischees
Ey, Paizo hat einen ganzen AP darauf aufgebaut. ;)
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Online tartex

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #51 am: 12.07.2019 | 21:05 »
Ey, Paizo hat einen ganzen AP darauf aufgebaut. ;)

Ich auch.  :P Wenn bei meinen Runden ein Charakter mit Gedächtnisverlust auftaucht, beschwere ich mich als Spielleiter nicht. Kann man immer gut nutzen. Wenn ich selber Spieler bin, und ein anderer Charakter Gedächtnisverlust hat, kriege ich aber die Kretze.
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Offline Feuersänger

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #52 am: 12.07.2019 | 22:05 »
Das mit der Amnesie ist in der Tat ein ultra ausgelutschter Topos, ja. Darum nehme ich an, wer den heute noch bringt, weiß das halt nicht (weil noch nicht so viel praktische Spielerfahrung).
Ich glaub ich hab das jetzt seit 17 Jahren nicht mehr gehört... damals wollte eine Mitspielerin bei Shadowrun für ihren SC die vollen Flaw-Punkte abgreifen, für 3 oder 6 Monate retrograde Amnesie. Da war ich (damals SL) nicht mit einverstanden. :p
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Doc-Byte

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #53 am: 12.07.2019 | 22:19 »
Wäre es für dich okay 4x zu würfeln, um den Charakterhintergrund dem Zufall zu überlassen? D&D5 und SotDL bieten ja diese Option. DCC kommt eigentlich auch da hin.

Interessante Idee, da klinke ich mich doch mal ein: Findet ihr das ist etwas, was (als optionales Angebot) ein "Basisbuch" bereichern kann? Vielleicht nicht ganz so extrem wie bei Traveller, wo man schon während der Charaktererschaffung sterben konnte. - Also, der Charakter...  :P
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Luxferre

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #54 am: 12.07.2019 | 22:24 »
Wer gern ausführliche Hintergründe auswürfeln mag, dem sei „Central Casting - Heroes of Legend“ ans Herz gelegt  :d

Offline Prisma

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #55 am: 12.07.2019 | 22:36 »
Als Spieler versuche ich dem SL eine interessante Hintergrundgeschichte, mit Personen, Plothooks, etc., zu bieten, die aufgegriffen werden kann oder aber eben nicht.

Als SL freue ich mich über interessante Hintergrundgeschichten, wenn sie interessante Anregungen bieten und gut geschrieben sind. Dafür gebe ich auch signifikant mehr Start-EP.
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Offline Greifenklaue

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #56 am: 12.07.2019 | 22:44 »
Aloha  :hi:

Ich liebe Rollenspiel aber was ich hasse ist es für meinen Charakter eine Geschichte rauszuwürgen! Ich habe dazu keine Lust denn es fällt mir nichts ein und finde, zum hacken und slayen, zum Abenteuern und sonstigen Aktionen braucht es keine Backstory. Mir egal, wo der Kerl her ist, ich brauch das nicht um mich zu identifizieren!

Es gibt aber allen Ernstes Spielleiter, die es nicht gut sein lassen, sondern eine Charakterhistory FORDERN:

Was haltet Ihr von solchen SL?
Fordert Ihr denn Backstorys? Oder findet Ihrs entbehrlich? Warum kann ein SC nicht einfach Gedächtnisverlust haben?

Und nein, Input hilft nichts, ausser der SL schreibt die Geschichte komplett aber das wollen sie meistens nicht ;)

Wie wäre es mit einer kurzen, bestehend aus 3 Sätzen? Ich mag ja das 50-Wort-Konzept.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #57 am: 12.07.2019 | 22:44 »
@Hooks: das ist ja wieder etwas anderes. Ein Background muss ja keine Hooks enthalten. Das wäre mir als SL auch zu anstrengend. Background meint doch erstmal nur, wie der Charakter ins Setting passt und was seine aktuelle Motivation ist.
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Offline YY

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #58 am: 12.07.2019 | 22:59 »
Das mit der Amnesie ist in der Tat ein ultra ausgelutschter Topos, ja.

Zumal das gefühlt ziemlich oft gewählt wird, um sich die Arbeit mit einem ausufernden Hintergrund zu sparen und trotzdem einen totaaaal interessanten und tiefgründigen Charakter zu haben.
Wenns dann obendrauf noch Bastelpunkte dafür gibt...da müsste man als fauler Spieler ja blöd sein, diesen Steilpass nicht zu versenken ;D

Im praktischen Test zeigt sich aber immer wieder: Man kann auch ohne solche Konstrukte große Teile des Hintergrunds offen lassen und höchstens im Nachhinein ergänzen - aber auch diese Ergänzungen sind letztlich verzichtbar.
Effektiver Unterschied: Nicht vorhanden.


Ansonsten seien hier mal die gelungenen Lifepath-Systeme ausdrücklich gelobt.
Die liefern auch nichts Schlechteres als das, was sich ein Spieler auf Kommando aus den Fingern saugt (eher sogar Interessanteres/Abwechslungsreicheres) und manche erledigen parallel dazu die numerische Charaktererschaffung gleich mit.
Da hat sich das ganze leidige Thema komplett erledigt.
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Online tartex

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #59 am: 12.07.2019 | 23:38 »
Interessante Idee, da klinke ich mich doch mal ein: Findet ihr das ist etwas, was (als optionales Angebot) ein "Basisbuch" bereichern kann? Vielleicht nicht ganz so extrem wie bei Traveller, wo man schon während der Charaktererschaffung sterben konnte. - Also, der Charakter...  :P

Minestens so extrem wie Traveller!  >;D Für mich bereichert es ein Spiel extrem. Muss ja keiner nutzen. Aber für jemanden wie mich ist das wirklich Gold.

(Ich kann z.B. nicht glauben, dass es bei den hunderten von Cthulhu-Spielen kein einziges mit Lifepath zu geben scheint.)
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Offline Vasant

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #60 am: 13.07.2019 | 00:36 »
Erstmal willkommen im Forum!  :)
Warum kann ein SC nicht einfach Gedächtnisverlust haben?
Warum sollte dich das als Spieler von der Pflicht befreien, eine Hintergrundgeschichte zu schreiben, wenn der SL das verlangt?  ~;D Hast du Gedächtnisverlust oder dein SC?

Beim ersten Lesen des Eingangsbeitrags dachte ich mir erstmal "pff, mit so Bier&Brezel-Schnetzlern spiel ich ja eh nicht, die können die Negativbeispiele aus dem Thread spielen gehen". Immerhin verlange ich als Spielleiter – außer vielleicht bei Oneshots – so Zeug wie Freunde, Feinde, Ziele, Motivationen und ggf. moralische Werte, weil ich charakterzentriert leite und wissen will, worauf die Spieler Lust haben (und natürlich freue ich mich auch über den kreativen Input!). Wer das nicht liefert, spielt nicht mit. Mittlerweile habe ich sogar den Eindruck, dass das sogar als Filter funktioniert: Wenn du das nicht liefern kannst, bist du halt langweilig und doof nicht für meinen Leitstil geeignet.
Aber tatsächlich detaillierte Backstorys? Selbst bei den coolsten Charakteren von den spaßigsten, kreativsten Spielern ist das nie mehr als ne DIN A4-Seite. Manche liefern da auch gar keine Hintergrundgeschichte. Das find ich völlig okay: Wenn ich das für mich interessante (s.o.) schon habe, finde ich's viel schöner, wenn die SCs ihre Geschichten mal bei Gelegenheit am Lagerfeuer erzählen und ich als Spielleiter da nicht mit "kenn ich schon" gedanklich abschalte.
Von daher: Wenn ein SL eine ausformulierte Hintergrundgeschichte fordert, hat er da hoffentlich gute Gründe für. Sich da dann mit dem Amnesie-Joker rausschummeln zu wollen, finde ich fast schon albern – dann fragt doch lieber nach, was er mit dieser Hintergrundgeschichte genau will. Unter den schlimmsten SLs, die ich kennen gelernt und noch nicht verdrängt habe, sind leider welche, die eine seitenlange Hintergrundgeschichte fordern und da dann nie drauf eingehen oder die nur überfliegen / direkt vergessen.  >:(

Offline Issi

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #61 am: 13.07.2019 | 04:07 »
Es gibt mEn. eigentlich nichts, was man nicht im Spiel selbst nicht noch etablieren kann.
Persönliche Feinde? -Eines der leichtesten Dinge. (Jmd. trifft die Figur dort, wo es weh tut)
Persönliche Freunde, Liebhaber, Vorgesetzte, Untergebene, Konkurrenten, Fans, Verfolger ?und und und.
Geht alles im Spiel. Muss die SL halt mal in die Tasten hauen und eine Begegnung inszenieren.
Auch daraus können sich noch Motivationen für die Figur entwickeln. Oft sind die sogar mit höherer Spielermotivation unterfüttert, als Dinge, die der Spieler sich vorher alleine ausdenkt.

Edit. Das geht idR. am Besten in einem persönlichen Nebenplot. Auch im Hauptstrang, wenn er es zulässt.
Und es geht auch nur, wenn der SL mal abwechselnd Einzelszenen für SC zulässt.
Und nicht totale Angst schiebt wenn es zwischendurch auch mal hin und wieder zu Gruppentrennung kommt.
Wenn alle immer alles zusammen machen müssen,  lassen sich persönliche NSC im Spiel selbst kaum noch etablieren. Oder zumindest ungleich schwerer.
« Letzte Änderung: 13.07.2019 | 04:14 von Issi »

Offline Tudor the Traveller

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #62 am: 13.07.2019 | 08:33 »
Muss die SL halt mal in die Tasten hauen und eine Begegnung inszenieren.

Muss sie das?

Ansonsten ist dein Posting kein Argument gegen Background Stories zum Start. Dass nachträglich nahezu beliebige Dinge etabliert werden können, hat imo niemand bestritten. Aber in meinen Augen hilft es sehr dabei, wenn das Blatt nicht völlig weiß ist.
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Offline Blizzard

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #63 am: 13.07.2019 | 08:56 »
Fordert Ihr denn Backstorys?
Nein. FORDERN tue ich sowas nicht. Wenn ein Spieler die Muße und die Zeit hat, sich eine Hintergrundgeschichte für den Charakter auszudenken und diese nieder zu schreiben, dann darf er das gerne tun. Es darf gerne ausführlich, sollte aber auch nicht zu umfangreich sein (keine Lust & Zeit mehr, mir 5 Seiten Hintergrundgeschichte durchzulesen).
Was ich allerdings ganz gerne habe sind so ein paar -ich sag'mal- biographische Basics des Charakters. Also  z.B.: Wo & wie bist du aufgewachsen? Wie sieht es mit deinem sozialen Umfeld aus?
Wie gesagt, das kann aber das muss nicht ausführlich sein. Da reichen mir auch Stichworte. Aber einfach ein paar Punkte, die mir-nicht nur als SL- helfen, sich den Charakter besser vorzustellen und besser ihn be(vor)stehende und geplante Abenteuer einbauen zu können.

Es gibt allerdings auch eine Ausnahme: Das sind Systeme, bei denen Spieler bei der Charaktererschaffung Punkte ausgeben (können), damit der Charakterhintergrund aktiv in einem Abenteuer angespielt wird bzw. zum Tragen kommt. Da erwarte ich dann aber auch von dem Spieler, das er mir da zumindest ein bisschen Futter liefert, um das ganze auch adäquat einbauen zu können. Schließlich erwartet der Spieler ja dann auch von mir als SL, dass sein Hintergrund oder zumindest ein Teil des Hintergrundes im Abenteuer oder der Kampagne eine Rolle spielt. Da will ich mir als SL nicht komplett alles aus den Fingern saugen müssen-zumal bei sowas auch die Gefahr besteht, dass der Hintergrund dann auf eine Art & Weise ins Abenteuer implementiert wird, die dem Spieler überhaupt nicht gefällt...

Zitat
Oder findet Ihrs entbehrlich?
Entbehrlich finde ich es bei One-Shots und auf Cons, weil da evtl. Charakterhintergünde in der Regel keine Rolle (für das Abenteuer) spielen.

Zitat
Warum kann ein SC nicht einfach Gedächtnisverlust haben?
Nun, das ist sicherlich etwas, womit man mal arbeiten kann. Und die Idee, einen Charakter mit Amnesie zu spielen, ist sicherlich lustig, spannend und interessant. Sie ist allerdings beileibe nicht neu (Gothic, ick'hör dir trapsen ;)) und wie soll ich sagen...nach einiger Zeit nutzt sich dieses Konzept leider ab und vermag keinen mehr hinter dem Ofen hervor zu locken. Gerade, wenn man-so wie ich- einfach schon mehrere Arten&Varianten dieses Themas gespielt & geleitet hat.

Abgesehen davon ist "Amnesie" in einigen Systemen ein (regeltechnischer) Nachteil, den man sich bei Charaktererschaffung kaufen kann (und dann dafür Punkte ausgeben muss) und somit wiederum ein Teil der Hintergrundgeschichte des Charakters. Aber da du @Zupfmeister offensichtlich einen Charakter ohne jeglichen Hintergrund spielen willst, dürfte dir so gesehen das Konzept mit der Amnesie nicht wirklich entgegen kommen.
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Offline Xemides

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #64 am: 13.07.2019 | 09:02 »
Ich mag kein reines Hack and Slay. Das ist langweilig und öde.

Darum mag ich Backstorys. Die muss nicht lang sein.

Als SL ziehe ich aus den Figuren Material für Abenteuer. Ich nutze die Backstorys als Input für Abenteuer.

Wenn der SC Amnesie hat, denke ich mir aus warum und was passiert ist und konfrontiere dich damit in den Abenteuern.

Und mein SL am Freitag Abend (früher DSA, dann SR, jetzt SW), greift die Hintergründe unserer Figuren regelmäßig auf.
« Letzte Änderung: 13.07.2019 | 09:07 von Xemides »
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Offline Issi

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #65 am: 13.07.2019 | 09:28 »
Muss sie das?
Das ist ne Rhetorische Frage, oder? :D

Ich wollte hinaus auf: Selbst wenn man ohne Backstory startet,  muss eine Figur nicht auf persönliche Feinde etc. verzichten, wenn...... und jetzt kommts: Der SL in die Tasten hauen würde.

Dazu kann man den SL natürlich nicht zwingen.

Edit.
Wenn der SL das nicht tut, und der Spieler sich vor dem Spieler nichts ausdenken kann oder will, dann steht die Figur halt ohne da.

Ich hatte eigentlich auch gar nicht vor gegen Backstories am Anfang zu argumentieren.
Die können schon helfen.
Wenn du mir aber dennoch ein Argument abringen möchtest, das für "Etablieren im Spiel" spricht"- Hier ist es.

Beim " im Spiel schaffen" ist der Spieler selbst mehr emotional involviert,  da er die Szenen ja live mit seiner Figur erlebt.
Folglich ist das nicht nur irgendein: Feind, Freund, Geliebter, Verfolger, etc. den man sich mal aufgeschrieben hat,  sondern einer, den der Spieler kennt.
« Letzte Änderung: 13.07.2019 | 09:39 von Issi »

Offline Crimson King

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #66 am: 13.07.2019 | 09:38 »
Das ist ne Rhetorische Frage, oder? :D

Ich wollte hinaus auf: Selbst wenn man ohne Backstory startet,  muss eine Figur nicht auf persönliche Feinde etc. verzichten, wenn...... und jetzt kommts: Der SL in die Tasten hauen würde.

Dazu kann man den SL natürlich nicht zwingen.

Ich fände es seltsam, wenn die SL für meinen Charakter entscheidet, wo er her kommt, wen er kennt, mit wem er Brass hat etc. Das ist mein Charakter! Wenn ich nicht mal mehr über wesentliche Bestandteile dieses Charakters Erzählhoheit habe, kann die SL mir auch ein Buch vorlesen. Davon abgesehen habe ich ja mindestens eine Vorstellung davon, wer mein Charakter ist, wenn schon nicht davon, woher er kommt und warum er ist, wer er ist. Wenn die SL da jetzt irgend eine zu meinen Vorstellungen inkonsistente Grütze abliefert, bin ich derjenige, der es ausbaden muss. Nein danke!

Ich finde es generell auch nicht sehr kollegial, noch mehr Arbeit auf die Person abzuwälzen, die eh schon am meisten davon hat, es sei denn, sie will es so.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Issi

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #67 am: 13.07.2019 | 09:43 »
Ich fände es seltsam, wenn die SL für meinen Charakter entscheidet, wo er kommt
Das jetzt entscheidet der SL doch idR.  gar nicht.
Der Spielleiter legt nicht im Nachhinein die Vergangenheit der Figur fest.
Es geht hier um Begegnungen in der Gegenwart- Aus denen dann Freund, Feind whatever wird.

Ich mache es Kurz: Die Vergangenheit der Figur ist, in dem von mir angesprochenen Szenario, schlicht nicht interessant.
Nur die Gegenwart und die Zukunft.

Edit. Sowas kann aus Zufallsbegegnungen entstehen. Oder aus vom SL extra für eine Figur gebauten Begegnungen.

Ob die jeden SL jetzt unnötig viel extra Arbeit kosten, weiß ich nicht. Denn für mich wäre die z. B.  nicht unnötig.
Bei mir stehen die Figuren im Vordergrund.
Das sind die Helden, um die es sich dreht.
Also die Abenteuer  sind für die Figuren da, nicht umgekehrt.
« Letzte Änderung: 13.07.2019 | 09:57 von Issi »

Offline felixs

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #68 am: 13.07.2019 | 09:48 »
Die Ablehnung gegenüber "langen" Texten irritiert mich etwas. Wir können hoffentlich doch alle halbwegs schnell und kompetent lesen. Wir sollten da bitte auch ein wenig auf die Wahrung unseres kulturellen Niveaus achten. Der Trend geht zum Analphabetentum, wir sind bitte ein Bollwerk dagegen.

Klar, die erwähnten "25 Seiten" sind zuviel. Aber zwei Seiten Hintergrund sind kein Problem.

Was ich aber auch finde, ist, dass wichtige Punkte hervorgehoben sein dürfen und dass der Autor der Figurengeschichte sich überlegen sollte, was für das Spiel relevant ist und was du gern spielen möchte. Anders gesagt: es sollte einen Zusammenhang zwischen dem Hintergrund und den Spielinhalt geben .

Ansonsten hängt es natürlich auch von Spiel ab.
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Offline Vasant

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #69 am: 13.07.2019 | 09:54 »
Es gibt mEn. eigentlich nichts, was man nicht im Spiel selbst nicht noch etablieren kann.
Persönliche Feinde? -Eines der leichtesten Dinge. (Jmd. trifft die Figur dort, wo es weh tut)
Persönliche Freunde, Liebhaber, Vorgesetzte, Untergebene, Konkurrenten, Fans, Verfolger ?und und und.
Geht alles im Spiel. Muss die SL halt mal in die Tasten hauen und eine Begegnung inszenieren.
Das ist aber etwas anderes, als wenn dir der Spieler vorher sagt, was er für NSCs drinhaben will. Besonders bei NSCs, zu denen sie eine positive Bindung haben wollen/sollen ist es wenig hilfreich, wenn der SL sagt „den magst du jetzt“ oder eine Begegnung schreibt und hofft, dass der NSC wie gewünscht beim Spieler ankommt. Mit Pech bleibt der nicht im Gedächtnis, gefällt nicht oder kommt anderweitig einfach nicht an. Wenn man den dann direkt in der nächsten Runde retten soll o.ä. ist die Motivation, dem jetzt ohne zusätzliche Belohnungen zu helfen, ja eher gering.
Ich mein, die Spielleitung kann den Spielern auch SCs stellen und sagen „die findest du jetzt bestimmt geil und hast total Bock, mit denen ne Kampagne zu spielen!“. Macht man ja auch üblicherweise nicht.  :D

Die Ablehnung gegenüber "langen" Texten irritiert mich etwas. Wir können hoffentlich doch alle halbwegs schnell und kompetent lesen. Wir sollten da bitte auch ein wenig auf die Wahrung unseres kulturellen Niveaus achten. Der Trend geht zum Analphabetentum, wir sind bitte ein Bollwerk dagegen.

Klar, die erwähnten "25 Seiten" sind zuviel. Aber zwei Seiten Hintergrund sind kein Problem.

Was ich aber auch finde, ist, dass wichtige Punkte hervorgehoben sein dürfen und dass der Autor der Figurengeschichte sich überlegen sollte, was für das Spiel relevant ist und was du gern spielen möchte. Anders gesagt: es sollte einen Zusammenhang zwischen dem Hintergrund und den Spielinhalt geben .

Ansonsten hängt es natürlich auch von Spiel ab.

Wenn das entsprechend darauf getrimmt ist und nicht nur (für mich als SL) belangloses „mit 14 war ich mal Angeln“-Zeug ist, les ich da auch gern mehr. Nur habe ich den Eindruck, dass es meist nicht der Fall ist.
Ein Roman kann gern länger sein, den les ich ja zum Spaß. Ein Paper hingegen, bei denen mich ausschließlich Fakten interessieren, kann sich gern kurz fassen. Im Rollenspiel will ich meine Zeit lieber mit Spielen als mit dem Lesen verbringen.  :)

Offline Issi

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #70 am: 13.07.2019 | 10:03 »
Das ist aber etwas anderes, als wenn dir der Spieler vorher sagt, was er für NSCs drinhaben will. Besonders bei NSCs, zu denen sie eine positive Bindung haben wollen/sollen ist es wenig hilfreich, wenn der SL sagt „den magst du jetzt“
Was sind das für Vorstellungen?
Ne natürlich sagt der SL das nicht.
 :D
Man kann Szenen bzw. Figuren nur anbieten.
Ob sich die Sympathien / Antipathien wie gewünscht entwickeln, weiß man im Vorfeld nicht.
Aber es gibt "Knöpfe" , die das mEn.  recht wahrscheinlich machen.

Edit. Ich würde hier nichts posten, mit dem ich schlechte Erfahrung gemacht hätte.
Oder was mir als SL eine Last ist.

« Letzte Änderung: 13.07.2019 | 10:06 von Issi »

Offline Greifenklaue

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #71 am: 13.07.2019 | 10:05 »
Ich mag kein reines Hack and Slay. Das ist langweilig und öde.

Darum mag ich Backstorys. Die muss nicht lang sein.
Warum sollte das eine mit dem anderen zu tun haben?
« Letzte Änderung: 13.07.2019 | 10:12 von Greifenklaue »
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #72 am: 13.07.2019 | 10:07 »
Was sind das für Vorstellungen?
Ne natürlich sagt der SL das nicht.
 :D
Man kann Szenen bzw. Figuren nur anbieten.
Ob sich die Sympathien / Antipathien wie gewünscht entwickeln, weiß man im Vorfeld nicht.
Aber es gibt "Knöpfe" , die das recht Wahrscheinlich machen.
Funktioniert aber eben nicht bei allen Arten von NSCs - ich gebe mal Vater oder Angebetete als Beispiel.
Warum man sich dann als SL die Mühe machen soll, komplett auf von den Spielern gestaltete (oder zumindest skizzierte!) NSCs zu verzichten und ausschließlich selbst NSC-Testkandidaten liefern soll, ist mir schleierhaft. Du stellst es ja so dar, als sei das genauso gut/schlecht/aufwendig.

Offline Issi

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #73 am: 13.07.2019 | 10:21 »
Funktioniert aber eben nicht bei allen Arten von NSCs - ich gebe mal Vater oder Angebetete als Beispiel.
Du meinst NSC die es in der Vergangenheit schon gegeben hat?
OK aber die wollen Spieler ohne Backstory ja dann auch gar nicht haben.
Andererseits kann auch das gut funktionieren. Tut es bei uns zumindest.
Gerade wenn Spieler da offener sind: Wie der Vater dann eben ist, oder sonst wer der plötzlich daher auftaucht.
Vielleicht machen wir irgendwann nochmal einen Strang der Begegnungen auf. Da könnte man das eventuell noch vertiefen.

Edit.
Wenn der Spieler sich eine Zeitlang in seinen SC eingegrooved hat, kriegen ja alle am Tisch ein genaueres Bild, wie der SC so ist,  und was eventuell passen würde. Der Spieler selbst natürlich aber auch der SL.
« Letzte Änderung: 13.07.2019 | 10:53 von Issi »

Offline Vasant

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Re: Backstory oder nein?
« Antwort #74 am: 13.07.2019 | 10:55 »
Du meinst NSC die es in der Vergangenheit schon gegeben hat?
OK aber die wollen Spieler ohne Backstory ja dann auch gar nicht haben.
Ich weiß nicht, ob dieser Schluss funktioniert. Eventuell wollen Spieler auch keine Backstory schreiben oder NSCs liefern, weil sie sich zu unkreativ fühlen, vermuten, dass die SL sie sowieso nicht liest/einbringt oder schlicht, weil sie zu faul sind.
Daher finde ich's nützlich, wenn am Spieltisch klar ist, warum die SL das gern hätte. Wenn die SL klar sagt, dass man nur in Dungeons rumkriecht und Quests aus dem Automaten oder dem im Abenteuer notierten, nie vorher erwähnten NSC kommt, kann man schon mal kritisch nachfragen, warum man sich da mit ner Hintergrundstory aufhält. "Weil, ääh, das macht man doch so" hört man da ja auch noch gelegentlich.

Adererseits kann auch das gut funktionieren. Tut es bei uns zumindest.
Gerade wenn Spieler da offener sind: Wie der Vater dann eben ist, oder sonst wer der plötzlich daher auftaucht.

Edit.
Wenn der Spieler sich eine Zeitlang in seinen SC eingegrooved hat, kriegen ja alle am Tisch ein genaueres Bild, wie der SC so ist,  und was eventuell passen würde.
Auch der SL.
Dass das klappen kann oder bei euch super läuft, will ich gar nicht in Abrede stellen  :)
Trotzdem halte ich es für die bessere (sicherere und spaßigere) Methode, wenn die Spieler NSCs einbringen.
 
Übrigens will ich noch kurz noch den Eindruck vermeiden, ich würde verlangen/befürworten, dass jeder Spieler da allein in seinem Kämmerlein NSCs und Zeug bastelt. Das ist eigentlich auch nicht viel besser, als das alles dem SL zu überlassen. Ich fand das zusammen als Gruppe oft recht produktiv und unterhaltsam, es muss ja nicht mal das Fate-Phasentrio sein.  :)