a) das Kung-Fu ist nur seine Superkraft, viel zentraler ist, dass er der Sohn eines Superschurken ist (in den Comics Dr. Fu Manchu, aus Lizenzgründen wird daraus in den Filmen höchstwahrscheinlich der (echte) Mandarin) - Shang war Teil von dessen kriminellem Netzwerk und versucht für seine Verbrechen Buße zu tun. Der Charakter hat also deutlich mehr zu bieten, als nur Martial Arts (und ich meine: Klischees sind nichts schlimmes, solange sie nicht ein be-all-end-all sind - bei John Wick beschwert sich auch keiner über die Klischees)
b) ist es wirklich schwer, im Bezug auf Shang am Klischee vorbeizuschreiben: hätte man aus ihm
keinen Nahkämpfer gemacht (und damit das Kung-Fu-Klischee umschifft), was hätte man denn dann machen sollen? Ihm eine Iron Man-Rüstung geben?-Dann hätte man auch wieder ein Klischee (Asiaten und Technik) bedient. Ihm irgendwelche mystischen nicht-Kampf-Kräfte (Gedankenkontrolle etc.) geben?-Dann wäre man voll im Klischee "mystischer Orient" gelandet. Wie man es macht, es ist falsch...
c) In den Comics ist Shang eurasischer Herkunft (seine Mutter ist eine weiße Amerikanerin) - bin noch nicht sicher, wie sie das im Film umsetzen (besonders da ich nicht weis, on Liu aus einem mixed background kommt). Falls sie etwas ähnliches machen würde ich ja ziemlich feiern,
wenn stattdessen die Mutter Chinesin ist und der Mandarin "Mr. North" aus dem "All hail the king"-Kurfilm (Präzedenz gäbe es dafür, da sowohl der Mandarin, als auch Fu Manchu, Meister der Verkleidung und Täuschung sind - und in den Comics ist "Mr. North" eines der Pseudonyme des Mandarin)... oder noch besser: der Mandarin ist in dieser Version gar kein Mann, sondern Shangs' Mutter.
d) Liu hat auch einen Background als Stuntman und in Martial Arts - das passt schon. Zumal Filme mit reinen Martial-Arts-Kämpfern selten gut sind (wie die 80er und 90er gezeigt haben) und noch seltener gut aussehen (außer man trickst massiv und dann könnte man auch jemanden ohne den Background nehmen).