Naja, kurz vor dem Explodieren... Es war eher ein fade away
Die Stadt war ja schon weitgehend leer, vergleichsweise verarmt, und hatte jenseits der Mauern kaum noch Macht
Das Mythic Constantinople ist zum Zeitpunkt des Settings eine Weltmacht und blühende Metropole.
Zitat aus dem Original:
"This is an age of exploration, an age of invention, an age of intrigue, and an age of empires." [MC 4]
Mythic Constantinople wird beschrieben als
"city of adventure and wonder", als Basis, von der aus die Charaktere die mediterrane Welt erkunden können. Alles vor der Folie der damaligen wissenschaftlichen und kulturellen Erfindungen.
Aber die Stadt selbst, die ja den Fokus des Buches bildet, ist ein Setting für sich.
"Adventures arise from the characters interacting with the city. Every district has its own secrets, and exploration can lead to uncovering some of the bigger schemes at play in the city. This kind of play is sometimes referred to as a 'sandbox' campaign, where the players have the agency to decide what storylines they pursue" [MC 195]
Es geht um religiöse Konflikte (Christentum versus Islam) und ganz viel Magie, denn das Mythic Constantinople ist nicht das historische.
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Und 1453 ist ja nun wirklich nichts, worauf man sich dann freuen kann. In einer dreitägigen Gewalt- und Plünderungsorgie werden die verbliebenen Bewohner vergewaltigt, ermordet, gepfählt, nachdem sie vom westlichen Christentum schändlich im Stich gelassen wurden.
Ich fände das deprimierend... Warum nicht die Mittelbyzantinische Epoche, um 1000?
Diese historische Entwicklung ist in MC gar nicht per se angedacht, denn man kann das für ganz andere Dinge nutzen (siehe oben). Auf die historische Entwicklung, sozusagen den "Doom" der Stadt, wird auch eingegangen, aber im positiven Sinne. Durch das Vorhandensein der Charaktere und auch Magie ist das, was irdisch geschah, gar nicht ausgemacht. Stattdessen können die Spielercharaktere zu Helden und Rettern der Stadt werden und genau das abwenden, was so deprimierend erscheint.
Tipps für eine militärische Kampagne mit Belagerungen werden daher mitgeliefert.
Andersherum können die Spieler aber auch auf Seite der Osmanen stehen und das ganze Setting aus deren Sicht bespielen.
Durch die magischen und zauberhaften Besonderheiten des mythischen Konstantinopels gibt es außerdem diverse Plots, Intrigen und Kampagnen, die es in der irdischen Historie gar nicht gibt, die man ebenfalls bespielen könnte.
Es gibt also auch abseits von den offensichtlichen Plots sehr viel zu erleben und zu "tun" auf Seiten der Spielercharaktere.
Das heißt, das deprimierende Bild, was Du vom historischen Konstantinopel zeichnest, und was aus Sicht eines Historikers wohl auch stimmig ist, ist das genaue Gegenteil dessen, was
Mythic Constantinople liefert.