Hallo und Willkommen,
auch wenn ich rein nach Dauer schon länger "spiele" gehöre ich eher zu den blutigen Anfängern wie du.
Das liegt daran, dass meine Gruppe es nur 2-3 mal pro Jahr schafft sich zu treffen und wir davor auch so gut wie garnicht P&P gespielt haben. Nebenbei bemerkt haben wir trotzdem sehr viel Spaß damit.
Beyond the Wall kenne ich nicht. Wir haben gleich mit einem recht regellastigen System (Pathfinder) angefangen.
Aber vielleicht gerade daher der Tip auch von mir (wie auch schon von anderen):
Erste Spielregel: Ihr müsst Spaß damit haben.
Und als SL bist du quasi faßt "allmächtig". Damit meine ich nicht, dass du gottgleich allen anderen (in dem Fall deine Partnerin) deine Doktrin aufzwängen sollst. Auf keinen Fall!
Aber was ich damit sagen will: du hast alle Freiheit das Spiel so zu gestalten, dass ihr 2 Spaß habt.
Beispiel:
wir haben jüngst unser erstes Abenteuer nach 4 oder 5 Sitzungen beendet.
Die Gruppe musste 3 Inkredenzien für einen heilenden Trank beschaffen und dabei mehrere Gefahren bestehen.
Das Ergebnis: Das Abenteuerheftchen war nur ein sehr grober Rahmen, da jede Teilquest bis zu ca. 80% anders verlief als "beschrieben".
Da wurde ein verzauberter Kessel, der Spieler verschlucken kann mit einer Flasche übelsten Weines (den Spielern etwas früher im Abenteuer von einem windigen Wirt als edler Gourmet-Wein zu horrendem Preis verkauft
) vergrault und zum Ausspucken des bereits verschlungenen Spielers bewegt, weil sich das einfach so entwickelt hat.
Oder ein Zwergenkloster wurde nur zur Hälfte durchsucht bis man bereits alles gefunden hat aber es geschafft hat die Endgegner garnicht erst zu aktivieren während eigentlich lebensbedrohliche Kämpfe durch geschicktes Spielen bereits im voraus abgemildert wurden. Vieles war nicht bis ins kleinste Detail nach Regeln ausgespielt. Vieles war so nicht im Abenteuerheft.
ABER:
Wir machen nach jeder Sitzung ein kurzes Resümee: Spaß hatten alle.
Das lag eben genau an so denkwürdigen Momenten wie das mit der Flasche Wein.
Oder als ein Wissenskundiger seine Probe beim identifizieren eines Zeremonien-Ambosses so fatal daneben gehauen hat, dass er der restlichen Gruppe weis machen wollte, dass es sich um eine edle Schreinerwerkbank handle, womit er sich für den Rest des Abenteuers ständig was anhören durfte.
Oder wie in weiser Voraussicht unser Bogenschütze mit einem in Öl getränkten, brennenden Pfeil in einen Raum voller Spinnenweben hielt und so gut traf, dass der eigentlich starke Gegner nicth mehr viel anrichten konnte.
Oder wie er unbdingt noch looten wollte und in einen sehr verdächtigen Raum ein Glöckchen warf (nachdem er eine Falle an der Tür platziert hat) und damit dann ein derart großes Wolfsrudel aufscheuchte, dass nur noch Beine in die Hand nehmen half (trotz Falle).
Alles nicht im Abenteuerheft. Aber dank Freiheit von Spielern und SL für alle positiv denkwürdig.
Daher: spielt soweit nach Regeln wie ihr das wollt. Wenn ihr ins Stocken geratet findet umschifft sie kreativ. Das ist völlig ok.
Bei uns hat auch geholfen, dass gleich am Anfang klar gemacht wurde, dass der SL nicht alles stemmt sondern jeder sich an Regeln drauf schaffen, aufkommende Fragen lösen beteiligt. Gemeinsam statt gegeneinander, wobei gleichzeitig klar ist, dass du das letzte Wort hast. Denn nur du kennst Abenteuerhintergründe, weitere mögliche Verläufe etc.
So. Ich hoffe ich hab dich nicht erschlagen und ihr habt Spaß. Denn das ist das Wichtigste!