Ich habe schon lange nicht mehr mit Neulingen gespielt, insofern habe ich das noch nicht erlebt. Mich treibt Mercer aber trotzdem um. Ich kann mir Critical Role nicht angucken, ich finde das einfach langweilig, und bei dem Brimborium um das Voice-Acting verstehe ich immer nicht so ganz, was daran so besonders sein soll. Ich finde diese ausschweifenden Beschreibungen auf die Dauer ermüdend. Ich behaupte von mir, das auch zu können. Okay, ich habe keine so schöne Stimme wie Mercer, aber rein von der Wortwahl und Betonung her traue ich mir das zu, wenn ich mich anstrenge. Habe ich früher auch mehr gemacht, heute so gut wie gar nicht mehr.
Und die Frage, die mich umtreibt, ist: Warum mache ich es nicht? Meine SpielerInnen damals (tm) pflegten stets meine druckreifen atmosphärischen Beschreibungen als das hervorzuheben, was ihnen an mir als Spielleiter besonders gefiel. Und wie man ja am Mercer-Effekt sieht, scheint das überaus gefragt zu sein. Ich bin dem aber irgendwie entwachsen, wenn ich es bei anderen sehe, denke ich: “Hör auf zu labern, komm zum Punkt!” Je mehr der SL redet, desto weniger interaktiv ist es halt auch. Und deshalb, glaube ich, habe ich selbser keine Lust dazu, außer bei ganz besonders spektakulären Szenen oder Orten, die dann vielleicht mal danach verlangen.
Ich nehme mir immer mal wieder vor, ein bisschen mehr den Mercer zu machen, aber irgendwie mag es mir nicht von der Hand, bzw. Zunge, gehen...