"Ein Kriegsbogen?"
Bertram schaut etwas unglücklich drein.
"Seitdem Nilfgaard die Stadt besetzt hält, ist der Besitz von Waffen auf strengste untersagt, alles, was die Soldaten finden konnten, haben sie an sich genommen und mit der Armee mitgeschickt. Ich möchte nicht ausschließen, dass der ein oder andere meiner Mitbürger noch irgendwo ein altes Schwert versteckt hält, eine Streitaxt oder, ja, vielleicht sogar einen Bogen. Aber auf die Schnelle wüsste ich nicht, wo ich da nachfragen soll, und vor allem muss ich sehr vorsichtig sein..."
Er überlegt kurz.
"Kommt am besten heute Abend wieder, vielleicht kann ich bis dahin etwas organisieren."
Andras weitere Wünsche kommentiert er wie folgt: "Die Speisen in Eschenberg sind zwar ebenfalls rationiert worden, aber Bier habe ich und ein Schlauch mehr oder weniger, das fällt niemandem auf."
Er kramt in einer Ecke und reicht dir einen prall gefüllten Schlauch Bier. "Ist nicht die allerbeste Qualität, aber in Kriegszeiten nimmt man eh, was man bekommt, nicht wahr?"
Er grinst.
"Honig hab ich hier noch einen Tigel, nicht viel, aber vielleicht langt es ja. Und Frühstück sollt Ihr ebenfalls bekommen, Trina mein Schatz, machst du da schnell etwas fertig?"
Seine Frau schneidet euch Brot, Schinken und etwas Käse in ein Tuch, legt dann noch ein paar getrocknete Früchte hinzu und reicht dir das Beutelchen, zusammen mit einem Schlauch Wasser.
"Wo ich so darüber nachdenke, vielleicht könntet Ihr bei Roland fragen. Er ist Jäger und hat bestimmt einen Bogen, sonst könnte er seinem Handwerk ja nicht mehr nachgehen... Ihr findet ihm am anderen Ende des Dorfes, etwa 100 Meter außerhalb der eigentlichen Siedlung. Kaum zu verfehlen."
Auch Luskar läuft mittlerweile etwas gebückter, eine Hand am Schwertgriff und die Augen unruhig hin und her flitzend. Er wirkt ruhig, aber Kaska kennt seinen Kameraden lang genug um zu wissen, dass seine Hexersinne die Umgebung absuchen und dass jeder Muskel seines Körpers angespannt ist.
Und die Vorsicht scheint berechtigt.
Als sich der Wald ein wenig lichtet und ihr den Fluss erkennt, der langsam vor sich hin rauscht und aus Richtung einer Anhöhe zu kommen scheint, in deren Richtung auch die Fußspuren führen, seht ihr eine... Gruppe... Kreaturen... die am Fluss über etwas gebäugt hocken und... fressen?