Thema: [FrAb] Zi'nk! - Reisende aus Frankfurt[4/4]

[Vash the stampede]

@Kyra. Wie ist der Stand bei dir?

@Vermi und Figur.
Einzig beim Intro-Lied hatte ich plötzlich Eden, TX, vor Augen. Warum auch immer.

[Lord Verminaard]

Ach, echt? Ich hatte nur noch Hurt in Erinnerung... Mist!^^

[Crimson King]

@Kyra. Wie ist der Stand bei dir?

Kyra besucht das Forum sehr selten. PM, Email oder Telefon dürften geeignetere Kontaktwege sein.

[Vash the stampede]

PM, Email oder Telefon dürften geeignetere Kontaktwege sein.

Wenn sie nur selten da ist, hilft eine PM nur wenig und anderes habe ich nicht.

[Crimson King]

Ich werde bei Erhalt von PMs per Email benachrichtigt. Keine Ahnung, ob das die Standardeinstellung ist oder ob man das aktivieren muss. Ansonsten kann man Meara kontaktieren und fragen, ob sie übermitteln kann, dass Kyras Mithilfe hier erwünscht ist.

[Megan]

Ich bin mit Kyra in einer WhatsApp-Gruppe. Ich schreibe sie mal an.

[Vash the stampede]

Ich bin mit Kyra in einer WhatsApp-Gruppe. Ich schreibe sie mal an.

Merci, vielmals.

[Lord Verminaard]

Johnny Cash passt halt einfach wie die Faust aufs Auge zu solchen Knast-Stories. Was ist mit dem hier: https://www.youtube.com/watch?v=P_uI1BUnzws

Echt ein paar geniale Cover in seinem Spätwerk!

Edit: Andere Richtung, aber von der Stimmung auch gut passend, Bob Dylan: https://www.youtube.com/watch?v=gGMSfiH850o

[Kyra in Echt]

Mein Gehirn war die letzte Woche einem Virus verfallen. Ich denke aber langsam ist der Kopf wieder frei. Ich werde mich wie micha noch ein bisschen einarbeiten müssen, habe aber schon ein paar Ideen und auf jeden Fall große  Lust.
.

[Megan]

Okay, hier mal stichpunktartig angerissen:

Anna Lowolt

• Wächst in Berlin auf.
• Tochter aus gutem Hause: Vater Richter, Mutter Lehrerin aus Offiziersfamilie
• Die Eltern sind konservativ und leistungsorientiert: Akzeptieren bei ihren Kindern nur Bestleistungen
• Bruder Johann, eher künstlerisch veranlagt, verträumt, schwul (was er zwar nicht sagt, aber ausstrahlt)
• Anna hat ein dickes Fell und tut sich insgesamt leichter, den Anforderungen zu genügen.
• Johann wünscht sich immer Anerkennung, die ihm, vor allem vom Vater verwehrt bleibt.
• Mit 17 bringt Johann sich um. Anna findet ihn. Die Familie ist zerrüttet.
• Anna bricht mit ihren Eltern und zieht aus. Sie repräsentieren für sie alles, was diese Welt so schlecht macht: Kapitalismus, Klassendenken, Unterdrückung der Schwachen, ...
• Zieht in eine Kommune und gerät über das Komitee gegen Folter, sowie die Hausbesetzerszene in Kontakt mit der RAF.
• Sie übernimmt zunehmend das radikale Weltbild, das ihr Erklärungen liefert für den Tod ihres Bruders und ein klares Feindbild präsentiert.
• Sie fühlt sich akzeptiert, stark und befreit. Sie hat ein gutes organisatorisches Händchen und übernimmt alsbald federführend die Planung von "Aktionen", so vielleicht auch von dem Banküberfall. Sie hat sich immer bemüht, Zivilisten nicht zu involvieren, oder - falls unvermeidbar - gut zu behandeln/für sich zu gewinnen (siehe Aktion von Inge Viett, die bei einem Banküberfall Schokoküsse an die Bankkunden verteilte). Wen man als arglosen Zivilisten einsortiert, steht natürlich wieder auf einem anderen Blatt.
• Als der Banküberfall schief läuft, wird sie verhaftet und rettet sich über die Jahre im Gefängnis mit dem Gedanken, dass sie nicht wie ihr Bruder schwach sein und verzweifeln darf. Im Gegensatz zu vielen anderen RAF-Häftlingen wird ihr allerdings auch die Isolationshaft erspart (vielleicht ein Umstand, den sie ihrem Vater verdankt, aber sich nie eingestehen würde und objektiv auch nicht wollen würde).
• Der Aufenthalt im Gefängnis, das - aus ihrer Sicht ungerechtfertigt - sehr hohe Strafmaß und der Fakt, dass ihr Vater sich offensichtlich nicht für sie eingesetzt hat, schüren ihren Hass auf das System und die Knutenträger.
• Als sie aus der Haft entlassen wird ist sie 46, möglicherweise radikaler als vorher und voller Tatendrang.

Anna kann gerne die sein, die Jochens Charakter zur RAF gebracht hat.

[Vash the stampede]

@Micha. Top.

[Vash the stampede]

Achtung, fieses Doppelposting!

Nachdem Vermi und Megan schon gut vorgelegt haben. Hier noch die Frage an CK: Möchtest du deine Figur ausbauen?

Allgemein würde ich gerne noch Bilder zu den Figuren haben. Hier hat Vermi schon geliefert. Wie sieht es bei den Anderen aus?

Allgemein kann ich sagen, dass ich nun anfangen werde, den Rahmen bzw. die Runde vorzubereiten. Wobei es dieses Mal, dass kann ich schon jetzt ankündigen, leider zu keiner Materialschlacht kommen wird.  Ihr ward also gewarnt. 

[Crimson King]

Nachdem Vermi und Megan schon gut vorgelegt haben. Hier noch die Frage an CK: Möchtest du deine Figur ausbauen?

Die ist im Kopf schon fertig. Ich wollte noch auf Kyra warten, um eventuell Anpassungen vorzunehmen. Ich kann die Details aber gerne übers Wochenende runterschreiben.

[Megan]

Ich mache mich mal auf die Suche nach einem Bild.

[Megan]

So, hier das Bild:

https://i.onmeda.de/frau_denkt-635x355.jpg

[Crimson King]

Joachim Heyer aka Carlos Joaquín Ortega



Intro

Eigentlich ging es um Befreiung. Befreiung von den Fesseln kapitalistischer Knechtschaft. Befreiung von einschränkenden gesellschaftlichen Regeln. Befreiung von staatlicher Bevormundung. Aber noch bevor ich da richtig mitgemacht habe, wurde klar, dass das nicht so einfach werden würde. Ohne Gewalt ging da nichts. Dabei war meine Überzeugung immer, dass nichts gewaltiger ist, als die Massen, wenn sie mal anfangen, sich zu bewegen. Agitation war angesagt, Haus- und Betriebsbesetzungen. Von dem ganzen elitistischen Schmonzes der RAF hielt ich erst mal nichts. Der Grund dafür, dass ich da trotzdem rein geraten bin, hat einen Namen mit vier Buchstaben: Anna.

Wer weiß, vielleicht wäre ich ohne sie einen Weg gegangen wie Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit. Aber es kam völlig anders. Es ging dabei nicht mal ums Äußere. Sie wirkte so verletzt, so hilfsbedürftig. Nicht, dass ich ihr das so hätte sagen können, aber der Drang, sie heilen zu wollen, war stärker als die Vernunft. Also habe ich mitgemacht. Aber anstatt ihr irgendwie zu vermitteln, dass wir auf dem falschen Dampfer waren, wurde es immer schlimmer. Gerade Chef/Chefin hatte mindestens so viel Macht über sie wie sie über mich. Sie wurde quasi zur rechten Hand, ich war abgemeldet. Um sie zu retten, gab es für mich nur einen Weg: Chef/Chefin musste weg. Also habe ich einen anonymen Tip raus gegeben, in der Hoffnung, dass Anna, dass die Gruppe sich darauf besinnt, dass eine Revolution von unten kommen muss, sonst produziert sie nur neue Tyrannei. Auch darin bin ich gescheitert.

Anna hat dann komplett die Planung an sich gerissen, wurde immer tollkühner. Irgendwann musste das schief gehen. Ich war der Fluchtwagenfahrer, deshalb kam ich als einziger weg. Danach ging es erst mal über Frankreich nach Kuba, dann Mexiko. 2007 bin ich dann zurück gekommen, mit sonnengebräuntem Teint, Falten, die mein Gesicht einige Jahre älter wirken lassen, als es ist, einem falschen kubanischen Pass und der Hoffnung, dass der Laden bald explodiert. Ein Kumpel hat mir gesteckt, dass im amerikanischen Finanzsystem die Kacke am Dampfen ist wegen haufenweise ungedeckter Kredite.

Jetzt suche ich nach Gleichgesinnten, die durch die richtigen Direkten Aktionen die Massen aufwiegeln, wenn es los geht. Mit toten Polizisten kriegst du das Volk nicht. Du brauchst tote Investmentbanker und tote Milliardäre. Und ich suche nach Anna. Ich weiß zwar nicht, was ich sagen soll, wenn ich sie sehe, aber ich will wenigstens wissen, wie es ihr geht.

Outro

[Vash the stampede]

@CK. Spitze.

[Kyra in Echt]

Hallo ihr Lieben,

Ich hab mir jetzt länger Gedanken gemacht, da meine ursprüngliche Idee in eine ähnliche Richting wie bei Megan geht, musste ich nochmal umdisponieren.

Marlen:
Bereits als Jugendliche kam ich in Kontakt zur radikalen Szene. Ich wuchs mit den Idealen und an einigen Stellen dem Fantismus der Gruppierung auf.
Zunächst halfen ich bei kleinen Dingern, schmiere stehen, auskundschaften ... wer glaubt schon, dass das junge Dinge irgendeine Gefahr darstellt. Mit der Zeit stieg ich im Vertrauen der Gruppe auf und der Banküberfall sollte mein erstes großes Aktion werden.
Das alles so aus dem ruder läuft, Tote auf unserer und der Gegenseite, Flucht  Isolation... erschütterten mich schwer.
In der Theorie hatte ich mir das stets heroischer, fast schon romantisch vorgestellt.

Zunächst hielt der Glaube an den Höherenzweck und die Gruppe aufrecht. Doch nachdem wir uns getrennt hatten und sich die Gesellschaft zusehnst verändert fange ich an, an der Sache zu zweifeln. Zerfressen von Schuldgefühlen versuche ich ein normales Leben aufzubauen.

Als Jahrzehnte später ein Anruf von einem von euch kommt holt mich die, gut verdrängte, Vergangenheit ein ... und aus meinem Kleinstadtleben, mit Familie und Job, raus.

Hatte es doch alles einen Zweck? War vielleicht nur Die Zeit nicht reif?
Habe ich noch ein Recht mit zureden wenn ich doch alle die Jahre trotz der Schuld ohne Strafe leben durfte?
Bin ich bereit alles zu riskieren nur für die "guten alten Zeiten"?
Und was muss ich tun um mein jetziges Leben zu schützen.


Ich bin mir nicht sicher ob das Konzept gut in die Gruppe passt oder zu sehr isoliert.  Hat auf jeden Fall Konfliktpotenzial.

[Vash the stampede]

@Kyra. Super.
Ein Bild von Marlen wäre noch nice.

Dann haben wir jetzt alle beisammen. Auf den ersten Blick fällt mir eine Sache auf. Wir haben zwei, die im Gefängnis waren: Klaus-Peter [Vermi] (nach seiner Flucht in die DDR) und Anna [Megan] (direkt). Zwei lebten dagegen auf der Flucht, im Untergrund bzw. mit einer falschen Identität: Joachim [CK] (Ausland) und Marlen [Kyra] (Deutschland?).

Das ist in sofern spannend, weil damit zwei über all die Jahre zumindest eine Art von Freiheit hatten.

Jetzt gehe ich in mich und komme eventuell mit Fragen wieder.

[Kyra in Echt]

So, Hier noch ein Bild zu Marlen.

[gelöscht durch Administrator]

[Megan]

 
Witzig, das Bild war bei mir auch in der ganz engen Auswahl.

[Crimson King]

Joachim hat sein Leben im Exil sicherlich auch als Form von Gefangenschaft wahrgenommen. Die schlimmste Form von Unfreiheit dürfte aber aus seiner Sicht die sein, die Marlen gewählt hat: die Unterwerfung.

[Kyra in Echt]

Joachim hat sein Leben im Exil sicherlich auch als Form von Gefangenschaft wahrgenommen. Die schlimmste Form von Unfreiheit dürfte aber aus seiner Sicht die sein, die Marlen gewählt hat: die Unterwerfung.

Haha, ja das kann ich mir vorstellen.
Ist glaube ich ein ganz guter Kontrast zwischen den Charakteren. Wird bestimmt spannend.

[Lord Verminaard]

So könnte ich mir KPs Beziehungen zu den anderen vorstellen:

• Anna: Ich konnte sie eigentlich nie leiden, für mich war sie die reiche Göre, die die Revoluzzerin spielte. Doch am Ende zeigte sich, dass ich falsch lag: Ich verlor nach der ersten Schießerei die Nerven, sie hingegen konnte nicht mal der Knast brechen. Seit meiner eigenen Haftentlassung habe ich Anna jede Woche im Gefängnis besucht. Ich weiß, wie es ist, ganz alleine da drin zu sein, ohne Verbindung zur Außenwelt. Wir waren sehr vorsichtig, worüber wir sprachen, denn wir waren sicher, dass man uns abhörte, und selbst wenn nicht, wären Gespräche über die Vergangenheit ein Minenfeld gewesen. So sprachen wir über dies und das, unverfängliches, alltägliches. Unsere Gespräche wurden zu einem Anker für mich, wichtiger als die Therapie. Daher hatte ich Angst vor dem Tag, als sie entlassen wurde. Angst, dass diese für mich so wichtige Routine nun verschwinden würde, und Angst davor, was Anna nun von mir erwarten würde.
• Jocke: Wir waren Kumpel. Ich mochte den Typ einfach, wir waren auf einer Wellenlänge, nicht nur politisch. Wir konnten zusammen Punkrock hören, kiffen, rumblödeln und von einer besseren Zukunft schwärmen. Es tat mir damals weh, wie er Anna angeschmachtet hat und so offensichtlich unglücklich war. Ich schützte ihn bei meinem Geständnis, tat so, als wüsste ich nur wenig über ihn. Er war entkommen, das war ein Trost. Ich würde nicht im Traum darauf kommen, dass er es gewesen sein könnte, der den Bullen damals den Tipp gegeben hat. Den Tipp, der zu der Schießerei führte, bei der ich einen Menschen tötete und selbst eine Kugel abbekam. Ein so abscheulicher Verrat, von Jocke? Undenkbar.
• Marley: Sie war der Sonnenschein im Team, durch sie war es leicht, daran zu glauben, dass wir Helden waren, zu den Guten gehörten. In dieser ersten, siegestrunkenen Nacht nach dem Banküberfall küsste sie mich, nur ein einziger Kuss. Ich brachte nie den Mut auf, sie noch mal zu küssen, aber ich dachte oft daran. Bis zu dem Tag der Schießerei. Wie sie mich ansah, nachdem ich den Bullen erschossen hatte. Diesen Blick werde ich nie vergessen. Auch Marley gab ich bei meinem Geständnis nicht preis. Ich habe sie nie gegoogelt, nie nach ihr gesucht. Will die Bullen nicht zu ihr führen, denn ich bin sicher, dass sie jeden meiner Schritte überwachen. Vermutlich will sie mich sowieso nicht sehen.

Lasst mal hören, ob das für euch passt! :)

[Crimson King]

Jou. Joachim ist allerdings davon ausgegangen, dass die Führungsperson das allein macht. War vermutlich eine Übergabe irgendwelcher Unterlagen, Waffen etc. Wenn er gewusst hätte, dass dieses Mal weitere Leute dabei sind, hätte er die Fresse gehalten.

Beziehungen: Kape war sicherlich mein Best Buddy, und wir waren ja auch beide eher unglücklich verliebt. Wenn es nicht um den Ernst des Lebens ging, waren wir die Spaßkanonen im Team. Über Politik haben wir wenig geredet, weil KaPe wusste, dass ich aus der Sponti-Szene kam, was bei den Hardlinern nicht gut ankam.

Dass Ich Kape indirekt zum Mörder gemacht habe, obwohl er sonst nicht für die harten Aufgaben da war, trage ich seit damals mit mir rum. Dass er im Knast gelandet ist, ist bitter, dass ihn das gebrochen hat, noch mehr. Sowas kriegt man auch in Mittelamerika noch mit. Ihn zu kontaktieren, war mir bis dato zu riskant. Aber jetzt, wo vielleicht noch mal was geht, mal schau'n.

Marlen: eigentlich musste man sie mögen, sie war Everybody's Darling. Dabei hat sie noch weniger in die Gruppe gepasst als ich. Man merkte ihr an, dass sie sich Stadtguerilla cooler vorgestellt hat. Am Ende war es vermutlich zu viel für sie. Aber sie zog es trotzdem durch. Davor habe ich absoluten Respekt. Oder war sie nur zu feige, den Riss zu machen? Immerhin ist sie irgendwie heil raus gekommen. Null Plan, was sie jetzt macht. Aber irgendwer wird schon wissen, was Sache ist.