Ich hatte mal vor längerer Zeit ein paar Worte zu
Monster of the Week verfasst, welche hier vielleicht gut aufgehoben sind.
[Ein paar Teile sind dadurch doppelt erklärt, was sowohl gut (zweiter Blickwinkel) als auch schlecht (verwirrend?) sein könnte. Erlaubnis zur kompletten Edit um die Einsteigerfreundlichkeit zu erhöhen ist hiermit voll umfänglich erteilt!]
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Monster of the Week" gehört zur Familie der "Powered by the Apocalypse" (PbtA) Spiele, welche alle auf "Apocalypse World" basieren (erkennt man auch gut an der Wortwahl *fg*).
Während "Apocalypse World" eine postapokalyptische Welt bespielt ist dies bei anderen Spielen nicht der Fall. Es gibt zum Beispiel eine Fantasyvariante namens "Dungeon Worlds" wo man eine typische Heldengruppe spielt, die Dungeons räumen, Monster töten und Loot einsacken. So gibt es noch etliche andere Hacks, die andere Settings und/oder Spielweisen bedienen. So auch "
Monster of the Week"!
Allen PbtA Spielen ist gemein, dass man als Charakter den absoluten Archetypen spielt. Man ist nicht ein Magier, sondern man ist DER MAGIER! Man ist nicht ein weiterer Auserwählter, sondern man ist DIE AUSERWÄHLTE (The Chosen). Es mag auf der Welt noch andere geben, die zaubern können oder Monster jagen, aber man ist sozusagen das personifizierte Klischee. Dies wird durch die sogenannten "
Playbooks" dargestellt, welche die typischen Klischees oder Charakterklassen eines Settings umschreiben.
Dies wird wiederum dadurch gewährleistet, dass PbtA Spiele immer eine kleine Welterschaffung beinhaltet, welche durch den Input der gesamten Gruppe entsteht. Man spielt also nicht in Sunnydale, sondern erschafft sich sein eigenes kleines Setting. Teilweise angeleitet durch die Playbooks, teilweise angeleitet durch die SL (welcher bei PbtA den Namen "Master of Ceremonies" oder ein Derivat daraus (Keeper, of Monsters and Ceremonies) trägt)
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Monster of the Week" ist ein urbanes Fantasysetting, welche die Geschichte einer Gruppe Monsterjäger erzählt, welche in jeder Session ein sogenanntes "Monster der Woche" jagen wollen. Der Begriff "Monster der Woche" wurde durch verschiedene Serien wie "Buffy, the Vampire Slayer", "Angel, Jäger der Finsternis" "Charmed, Zauberhafte Hexen", "Supernatural", aber auch "Dr. Who", "Torchwood", "Ghost Whisperer", "Being Human", "Akte X" und noch etliche weitere geprägt. Die einen haben einen höheren Anteil an Übernatürliches (Buffy, Angel, Charmed), andere schieben den Fokus in Richtung Sci-Fi (Dr. Who, Torchwood) oder haben ein sehr bodenständiges Setting, wo die wahren Monster Menschen sind (Akte X).
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Monster of the Week" hat natürlich seine eigene Auswahl an Playbooks, welche extra für das Setting zusammengestellt werden um die Essenz dieses Genres einzufangen. Du wolltest schon immer mal eine Jägerin wie Buffy spielen? Du brauchst nicht "eine" Jägerin wie Buffy spielen, sondern du spielst DIE JÄGERIN in unseren eigenen kleinen Setting und kannst dir sicher sein, dass wir gemeinsam die Legende um die Jägerin (oder dem Jäger!) stricken werden. Dadurch ist es uns möglich auch eine neue Mischung aus verschiedenen Serien zu erstellen, indem wir uns aus verschiedenen Quellen bedienen. So kann ein Agent Mulder zusammen mit einem Wächter des Lichts auf Monsterjagd gehen und die beiden werden vielleicht von Jacky, der Vampirin in ihren Taten unterstützt.
Soviel zum Setting und dem Geist des Systems, kommen wir nun zu den Regeln des Systems
Wenn man sich so ein Playbook ansieht, dann fällt einem auf, dass ein Charakter aus verschiedenen Einzelteilen besteht (soweit so gut, machen andere System nicht anders). Die komplette Charaktererschaffung, mit Regeln, was man wann machen soll, ist auch komplett im Playbook enthalten. MotW Playbooks fangen mit den Namen deines Charakters an und haben dafür Platz um einen eigenen Namen einzutragen (in anderen PbtA Spielen kann/muss man sich einen Namen aus einer Liste mit typischen Namen aussuchen!) und anschließend eine Reihe von äußerlichen Details zum Ankreuzen bzw. unterstreichen. So ist das Aussehen eines Charakters in zwei bis drei Sätzen runtergebrochen, was ungefähr auch der Aufmerksamkeitsspanne deiner Mitspieler entspricht
Als nächstes folgt die Auswahl der "Attribute", welche den Charakter ein wenig umschreiben. Dazu wird einem eine Reihe an Kombinationsmöglichkeiten vorgeschlagen, aus denen man eine wählt. Dies hat den Vorteil, dass wenn eine Klasse immer ein bestimmtes Attribut hoch braucht, dass man es nicht durch Zufall als "Dumb-Stat" wählt und sich später ärgert.
Nach den Attributen spalten sich die Playbooks etwas auf, da für jedes Playbook noch diverse Besonderheiten ausgewählt werden können. So wählt die Jägerin aus, wie es zu ihrer Bestimmung kam, während die Initiatin etwas über ihren Kult erfährt/festlegt.
Danach kommen alle Playbooks wieder zurück auf das Herzstück der PbtA Spiele, den Moves (Spielzüge? Ich kenne noch keine wirkliche einheitliche deutsche Übersetzung dafür). Es gibt eine Reihe von Basis Moves, die jeden Charakter betreffen können und dann hat jedes Playbook noch seine eigene kleine Liste an Moves.
Aber was ist so ein Move eigentlich genau?Ich habe persönlich noch keine griffige Erklärung, also versuche ich es mit einer Umschreibung
In PbtA Spielen steht die Fiktion an erster Stelle! Als Spieler sollte man es vermeiden zu sagen "Ich benutze 'Kick some Ass'!", den darauf wird der MC (oder Keeper) eher die Frage stellen "Interessant, aber WAS tust du genau?". Moves werden ausgelöst, wenn die Fiktion es erfordert. Wenn ich beschreibe, wie mein Erzengel sein Flammenschwert nimmt und sich auf die Heerscharen von Zombies stützt und links und rechts untote Körperteile fliegen, dann wird es Zeit auf einen Move zu würfeln.
Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es aber erlaubt zu sagen "Ich möchte gerne 'Kick some Ass' nutzen. Das sieht dann ungefähr so aus: <Beschreibung>" Dies macht immer dann Sinn, wenn man aus der Beschreibung nicht sofort die Absicht des Spielers herausfiltern kann. Aber immer wenn es sehr eindeutig wird, kann man auf die Ansage des Moves verzichten
Einen Move auszuführen kann zwei Dinge bedeuten. Entweder man hat einen besonderen Effekt wenn man was bestimmtes macht, oder man würfelt auf ein Attribut. Besondere Effekte sind beispielsweise Moves, welche den Schaden erhöhen, wenn man gegen ein bestimmtes Monster kämpft. Würfelt man hingegen, würfelt immer 2w6 und modifiziert das dann entweder durch ein Attribut (Was die Norm ist) oder durch etwas anderes, was dann aber durch den Move speziell erklärt wird. Es drei mögliche Resultate:
Endergebnis ist 10 oder mehr:Das was du vorhast klappt und manchmal bekommt man sogar noch einen kleines Extra dazu
Endergebnis liegt zwischen 7 und 9:Deine Aktion klappt, ABER...
Ein sogenannter Teilerfolg. Im groben passiert das, was du dir vorgestellt und beschrieben hast, aber es passiert noch irgendwas was dir den Sieg etwas verbittert. Du wirst vielleicht vor einer schweren Entscheidung gestellt, oder kommst nicht ganz so unbeschadet aus der Situation raus, wie erhofft.
Endergebnis ist 6 oder weniger:Autsch, das war wohl nichts...
Es passieren schlimme Dinge
Manchmal steht beim Move dabei, wie diese schlimmen Dinge aussehen, sonst tritt der Standard ein. Dieser Standard besteht im speziellen Moves der Spielleitung, die das Leben für die Spielercharaktere schwerer und somit für die Spieler interessanter macht.
Aber es gibt ein Trostpflaster. Wenn du dieses Ergebnis zum ersten Mal in einer Szene erwürfelst, dann bekommt dein Charakter einen Erfahrungspunkt
Damit wäre auch schon alles zu den Moves erklärt.
Für MotW brauchen wir dann noch "Harm", Luck" und was passiert wenn man genug "XPs" hat
Harm beschreibt deine körperliche Verfassung. Hast du keinen Harm kassiert, dann geht es dir gut, doch wenn Monster oder andere Umwelteffekte dir Harm reinwürgen, dann streicht man sich diesen ab. Die ersten drei Harm zählen noch als "Fleischwunde", die einen nicht weiter beeinträchtigen, aber ab dem 4. Punkt Harm ist man "Unstable" und benötigt medizinische Versorgung, weil man sonst an seinen Verwundungen früher oder später verstirbt. Wer seinen 8. Punkt Harm abstreichen müsste, der stirbt. Wunden können mit erster Hilfe versorgt werden oder heilen um jeweils täglich um einen Punkt wenn man sich ausruht. Ebenso gibt es bestimmte Moves, die sich um die Beseitigung von Harm kümmern.
Das Leben eines Hunter ist gefährlich, aber jeder Hunter hat eine besondere Ressource, nämlich "Luck" welches wie der Name schon sagt, das Glück des Charakters darstellt. Im der gesamten Laufbahn eines Charakters stehen im 7 Punkte Luck zur Verfügung, die er nutzen kann um einen gewürfelten Würfelwurf nachträglich auf eine 12 zu ändern oder um den gesamten Schaden einer Verletzung auf 0 zu reduzieren (was dennoch Auswirkungen haben kann, aber keine so starken).
Wenn dein "Luck" verbraucht ist, dann bist du so gut wie verdammt und ich verspreche dir, dass es ein dramatisch wertvolles Ende sein wird
Playbooks - Eine ShortlistThe Chosen - Kind der Prophezeiung, z.B. Buffy aus Buffy
The Crooked - ehemaliger Schwerverbrecher. Denkt ein wenig an einen Mafiosi, die nun bemerkt, dass es noch größere Fisch im Wasser gibt als sie bisher angenommen hat.
The Divine - Ein gesandter göttlicher Mächte, z.B. Leo aus Charmed (Wächter des Lichts) oder Castiel aus Supernatural
The Expert - Ein Experte um das übernatürliche und die Monster dieser Welt, zb. Giles aus Buffy
The Flake - Verschwörungstheoretiker, Agent Mulder aus Akte X
The Initiate - Mitglied einer Monsterjagenden Sekte, ich kenne gerade kein Beispiel...
The Monstrous - Ein Monster welches nun für die Guten kämpft. z.B. Angel und Spike aus Buffy
The Mundane - Normale Menschen sprechen am liebsten mit normalen Menschen, zB. Xander aus Buffy
The Professional - Arbeitet für eine Behörde, welches sich der Monsterjagd verschrieben hat. z.B. Agent Dana Scully aus Akte X
The Spell-Slinger - Harry Dresden aus den Dresden Files, Willow aus späteren Staffeln von Buffy, die Hexen aus Charmed würden wohl auch hier reinfallen
The Spooky - Willow aus den ersten Staffeln von Buffy, aber auch Carrie (aus Carrie) und Charlie (aus Firestarter) wären typische Vertreter dieser Gattung.
The Wronged - von Rache angetrieben auf Monsterjagd, zB. die Winchersterbrüder aus Supernatural!