So, wir haben uns auf ein Ziel geeinigt und die Spieler haben mir die Verantwortung übertragen, das ganze Spektakel zu leiten. Um den Verwicklungen moderner Kommunikationstechnik zu entgehen, haben wir uns für die 80er entschieden. Kurzzeitig hatten wir uns überlegt, den Ort des Geschehens in ein anderes, instabileres Land zu verlegen (wie KhornedBeef vorschlug). Allerdings soll diese klischeehafte Hillbilly-Waffennarr-America-First-Szenerie, wie sie im Spiel so schön überspitzt dargestellt wird, auch Teil des Ganzen sein. Also ein Gebiet im Grenzbereich Montana und Wyoming (wo genau lassen wir mal offen). Es gibt ein großes, langgezogenes Tal mit viel Natur, vielen Farmen und den Ausläufern der Rocky Mountains. Das Tal ist selbst für die Verhältnisse dort abgeschieden. Richtiges Backwater also.
Das Tal ist deckungsgleich mit dem fiktiven
Cold Ridge County. Größte Orte sind
Hope Springs (westlich gelegen mit 1.000 Einwohnern) und
Silverlodge (östlich gelegen mit 1.500 Einwohnern). Der Rest sind kleine Siedlungen mit max. 80-100 Einwohnern. Die meisten Siedlungen bestehen nur aus fünf-sechs Familien und deren Farmen. Insgesamt sind es ca. 3.000 Menschen auf knappen 6.000 km^2. Sehr dünn besiedelt also. Es gibt eine Hauptstraße, die durch das Tal geht. Sie kommt aus Richtung Osten und zieht sich eigentlich über die Rockies in Richtung Idaho. Allerdings ist der Pass dort seit dem Winter und mehreren Erdrutschen (mit Dank an Camouflage) nicht passierbar und aufgrund nicht vorhandener Mittel gibts auch keinen Fortschritt beim Freischaufeln (damit müsste man nur am Taleingang etwas drehen, damit keiner rein- oder rauskommt).
Zeitlich nehmen wir den Sommer 1987. Präsident Reagan steckt mitten in der Iran-Contra-Krise und den Hearings des Kongress. Die Reagan-Administration möchte die öffentliche Stimmung nicht noch weiter gefährden (die ist eh auf dem größten Tief der Amtszeit), hält sich also mit Aktionen im Landesinneren zurück. Alles schaut gebannt nach DC, keiner interessiert sich für andere Probleme. Außerdem hält der Kalte Krieg die Menschen in Atem.
Der Kult hat sich gut in Stellung gebracht. Sie haben in der östlichen Hälfte des Tales (also auch um den östlichen Zugang herum) über die letzten drei Jahre etliche Farmen gekauft und in Kommunen umgewandelt, in denen ihre Anhänger leben. Etliche von denen sind soziale Flüchtlinge aus den ganzen USA, die an anderen Orten verarmt, obdachlos oder anderweitig sozial ausgegrenzt wurden. Der Kult gibt sich einen quasireligiösen Anstrich und will nach außen hin als Familienersatz dienen, ist aber intern streng hiearchisch und dogmatisch aufgebaut. Der Anführer, ein gewisser
John Grover Patterson, gibt sich als
Bruder John ganz familiär und fürsorglich, ist aber ein klinischer Psychopath ohne jegliche Anpassung. Das Kapital des Kults hat er mit vielen betrügerischen Investitionen und Erpressungen aufgebaut, bevor sich der Kult im Cold Ridge County niederließ. Aus dieser Zeit stammt auch etliches belastendes Material über den Gouverneur von Montana.
Seine Lieutenants sind
Abigail Susan Winthorp, eine ehemalige Angestellte Pattersons und nun als
Schwester Abby seine rechte Hand, und das Geschwisterpaar
Janet und
Michael Harrison.
Schwester Abby steht auf Macht und Machterhalt und bestraft gerne diejenigen, die ihren Zielen gegenüberstehen, mit Folter. Die
Geschwister Harrison sind diejenigen, die am meisten an den göttlichen Auftrag des Kults glauben, und dementsprechend für Indoktrination und Propaganda zuständig. Sie sind beide weniger aggressiv, haben aber Verständnis für die brutale Art von
Schwester Abby. Alle drei sind von den Zielen des Kults überzeugt und echte Gläubige.
Die normalen Kultmitglieder bestehen eigentlich aus zwei Gruppen. Die größere von beiden sind die
Hirten, die auf den Farmen arbeiten und dafür zuständig sind, dass alle was zu essen haben. Sie setzen sich mehrheitlich aus den gescheiterten Existenzen zusammen, die nun eine Hoffnung auf Frieden und Freiheit haben. Sie sind dem Kult recht treu ergeben, da er ihre Lebenssituation deutlich verbessert hat. Den brutalen Tendenzen der Anderen stehen sie etwas abweisend, aber mehrheitlich indifferent gegenüber. Die meisten von ihnen sind überzeugte Anhänger, ein paar Zweifler gibt es.
Die andere, deutlich kleinere Gruppe sind die
Jäger. Ihre eigentliche Aufgabe ist es, "verlorene Schäfchen" wieder zur Herde zurückzugeleiten (ob die wollen oder nicht; meistens mit Gewalt) und neue Schäfchen einzufangen. Fast alle gewaltbereiten Anhänger der Kults sind hier versammelt. Ein kleiner Teil der Jäger interessiert sich nicht für die Lehre des Kults, macht aber hinreichend mit, um ihren Neigungen nachgehen zu dürfen. Die anderen sind echt indoktriniert und brennen für die Sache. Beide Subgruppen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Brutalität nicht. Die meisten Hirten haben ziemliche Angst vor den Jägern (auch wenn sie eigentlich deutlich in der Überzahl wären) und gehorchen ihnen (insbesondere diejenigen, die mit Gewalt in den Kult gepresst wurden). Bisher waren diese Dynamiken nur innerhalb des Kults bekannt, d.h. die Öffentlichkeit hat davon nichts mitbekommen.
Der Rest des Tals (auf der westlichen Seite, ca. 30 %) ist noch in der Hand der normalen Einwohner. Viele sind weggezogen, nachdem ihre Farmen übernommen wurden. Die Dagebliebenen sind auch vor den kommenden Ereignissen dem Kult gegenüber bereits sehr negativ eingestellt und versuchen, ihre Stellung zu halten und kein weiteres Land zu verkaufen. Hier in
Hope Springs wird nachher auch der Kern des Widerstands sein.
Soweit zur Ausgangslage. Was meint ihr dazu?
Ideen, wie es nun losgehen soll, habe ich auch schon. Allerdings sind die noch nicht geordnet, daher würde ich gerne erstmal euer Feedback abwarten.
Außerdem brauch ich auch noch einen Namen für den Kult!
Danke für die bisherigen Beiträge, die haben mir echt geholfen